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Veröffentlicht am 19.03.2018

Sehr emotional, aber zu viele Längen.

Beneath the Scars - Nie wieder ohne dich
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"Beneath the scars – Nie wieder ohne dich" – ich habe so auf diese Buch hingefiebert, wollte es unbedingt lesen und auf jeden Fall Zachary kennenlernen. Das Cover gefällt mir persönlich ja überhaupt nicht, ...

"Beneath the scars – Nie wieder ohne dich" – ich habe so auf diese Buch hingefiebert, wollte es unbedingt lesen und auf jeden Fall Zachary kennenlernen. Das Cover gefällt mir persönlich ja überhaupt nicht, aber der Klappentext hatte mich direkt angesprochen (und ich war auch ein bisschen traurig, dass es dieses Buch nur als eBook gibt). Die vielen positiven Meinungen haben mich dann nur bestärkt, in die Geschichte einzutauchen, Zacharys Vergangenheit kennenzulernen und zu erleben, wie sich zwei Menschen, die sich wohl am Tiefpunkt ihres Lebens befinden, zueinander finden, sich gegenseitig stärken und Halt geben. Viele viele Erwartungen – die leider nicht erfüllt werden konnten.

Anfangs habe ich dem Buch noch 4 Sterne gegeben, aber je mehr ich über dieses Werk nachdenke, desto mehr rutscht es für mich leider auf die 3 Sterne ab. Das Gesamtpaket von "Beneath the Scars" finde ich eigentlich ganz gut: wie gesagt, der Klappentext hat mich angesprochen, er verspricht eine tolle und tiefgründige Handlung, schwer gebeutelte Protagonisten und eine schöne Liebesgeschichte. Im Großen und Ganzen kann ich das auch auf das Buch übertragen, aber so wirklich „getoucht“ hat mich die Geschichte nicht, so wirklich mitgenommen habe ich mich nicht gefühlt und so wirklich durch die Seiten fliegen, habe ich mir auch anders vorgestellt.

Es gibt einfach verschiedene Dinge, die mich an dem Buch gestört haben. Zum einen startet die Geschichte sehr stürmisch – für mich per se schon mal definitiv kein Minuspunkt, denn ich mag Plots sehr, die schnell in Gang kommen und nicht allzu viel Platz für eine lange Einführung lassen. Allerdings passte da das Grundkonzept für mich schon nicht mehr zusammen. Denn Zachary hat eine wirklich sehr schwierige Vergangenheit hinter sich, hat sich zurückgezogen, lässt niemanden an sich heran, traut sich nicht in die Stadt oder unterhält sich auch nur mehr oder weniger gezwungenermaßen mit den Leuten, mit denen er sich unterhalten muss (z.B. die Dame aus dem Gemischtwarenladen, seine Nachbarn und seinen einzigen Freunden aus der städtischen Galerie). Für mich persönlich wirkte es unglaubwürdig, dass Zachary und Megan ihren ersten Kuss schon bei 16% des Buches teilen und – nach ein paar kleinen schwierigen Momenten – bereits kurz darauf ein festes Paar sind. Für mich war das leider nicht stimmig und ließ auch Zachary für mich unglaubwürdiger wirken, als ich es gerne gelesen hätte. Zumal ich dann auch spätestens nach 25% das Problem hatte, mir vorzustellen, was an Plotinhalt noch groß kommen soll.

Was dann auch mein zweiter Kritikpunkt war: Der Plot tröpfelt eigentlich ab dem Zusammenkommen nur so vor sich hin. Natürlich ist Zacharys Geschichte grausam und wirklich sehr schwer zu verdauen und auch Megan hat einiges erlebt und kämpft mit den Nachwirkungen eines Vertrauensbruches. Beide haben so ihre Problemchen zu lösen, entweder gemeinsam (die in ihrer Beziehung) oder alleine (Megans und Zacharys Vergangenheit). Auch wenn Megans Sorgen sehr interessant waren und die Geschichte um sie herum auch Potenzial hatte, hat mich der Plot irgendwann einfach nur noch gelangweilt – manchmal sogar gequält, bis ein kleiner Wende-, ein Spannungspunkt oder ein Streit nochmal ein bisschen Pfeffer in die Handlung gebracht hat.

Gut gefallen haben mir dagegen definitiv die Charaktere. An der ein oder anderen Stelle habe ich dabei Abstriche machen müssen (siehe zum Beispiel Zachary), aber im Großen und Ganzen fand ich die Charakterausarbeitung doch recht gut. Zachary ist manchmal aufgrund seiner Launen und seinen sehr schnell umschaltenden Emotionen ein bisschen anstrengend, vor allem, weil Megan ihm alles gibt und ihm alles verspricht, aber aufgrund seiner Vergangenheit, seiner Unsicherheit und seiner Narben fiel es mir doch leicht, darüber hinwegzusehen. Auch Megan war mir sympathisch. Auch bei ihr habe ich Abstriche machen müssen, weil der Auslöser des Vertrauensbruches und ihrer Flucht aus Boston für mich das Wort Naivität bei weitem überschreitet und ich das auch absolut nicht nachvollziehen konnte, aber im Grunde ist sie eine solide, nette und aufopferungsvolle Person, die meiner Meinung nach gut zu Zachary passt, das Gute in ihm hervorholt und ihn an den richtigen Stellen unterstützt.

Der Schreibstil fiel mir leider ein bisschen schwer zu beurteilen, weil die Langatmigkeit des Plots natürlich ein Stück weit mit der Art und Weise, wie ein/eine Autor/in schreibt, zusammenhängt. Ich bin leider nicht ganz so durch die Seiten geflogen, wie ich es erwartet hatte, aber ich konnte mit den Protagonisten mitfühlen, ihren Schmerz und ihre Verhaltensweisen verstehen, was ich persönlich immer ganz wichtig finde und was die Autorin meiner Meinung nach auch gut umgesetzt hat.

Fazit
"Beneath the Scars – Nie wieder ohne dich" ist im Grunde ein schönes Buch, das mir allerdings mit 100-150 Seiten weniger vermutlich viel viel besser gefallen hätte. Die Geschichte ist traurig und tragisch, aber auch schön und hoffnungsvoll, weswegen ich es trotz der Langatmigkeit auch oft geschafft habe, vollkommen darin abzutauchen. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass der Plot mich mehr abholt und ich dieses Buch mit einem besseren Gefühl beende.

Veröffentlicht am 05.03.2018

Bisher schwächster Teil der Reihe.

Die Totentänzerin
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Mit den letzten beiden Büchern „Der Federmann“ und „Die Puppenmacherin“ bin ich langsam ein Fan von Max Bentow und seinen furchteinflößenden, sowie spannenden Thrillern geworden. Gerade „Der Federmann“ ...

Mit den letzten beiden Büchern „Der Federmann“ und „Die Puppenmacherin“ bin ich langsam ein Fan von Max Bentow und seinen furchteinflößenden, sowie spannenden Thrillern geworden. Gerade „Der Federmann“ hat mir wahnsinnig gut gefallen und einen bleibenden Eindruck des Autors, seines Schreibstils und seiner Art Geschichten zu erzählen, hinterlassen. Deshalb habe ich mich auch sehr auf den nächsten Teil gefreut, der zugegebenermaßen jetzt schon eine lange Weile auf meinem SuB lag.

Für mich ist „Die Totentänzerin“ allerdings der bisher schwächste Band der Reihe. Der Plot hatte auf jeden Fall Potenzial und hätte auch eine spannende Geschichte bieten können, allerdings bin ich schon nicht gut in das Buch gestartet und hatte auch während der gesamten Handlung so meine Probleme, mich von der Spannung mitreißen zu lassen. Zum einen lag das an den meiner Meinung nach verwirrenden Perspektiven, aber zum anderen auch an der eher langatmigen und wenig fesselnden Ermittlungsarbeit. Jeder scheint irgendwas zu verbergen, jeder scheint die Ermittlungen torpedieren zu wollen, so dass mich all die Lügen, das seltsame Verhalten von Landsberg und Nils Trojans Zögern, „das Richtige“ zu tun, stellenweise wirklich genervt haben. Die gesamte Handlung war mir einfach viel zu verwirrend, hatte viel zu wenig Thrill und zu wenig Gruselfaktor, auch wenn es ein, zwei Szenen gibt, die mir Gänsehaut beschert haben.

Außerdem finde ich, dass Nils Trojan in dieser Geschichte enorm untergeht. Ich hatte so auf seinen Charme und seine intelligenten Gedankengänge gehofft, aber Trojan kommt nie wirklich zum Zug – weder im beruflichen, noch im privaten Umfeld. Zwar wird hin und wieder seine Beziehung zu Jana aufgegriffen oder auch seine Tochter spielt eine kurze Rolle (auch wenn ich nicht so ganz verstehe, welchen Sinn das Gespräch am Ende hatte?), aber so wirklich voran ist weder die inhaltliche Story gekommen, noch Nils Trojans Privatleben.

Gefallen hat mir trotz allem, Max Bentows Schreibstil. Auch wenn mir der Gruselfaktor gefehlt hat, mag ich es, wie er schreibt. Der Ausdruck und die Psycho-Elemente sind meiner Meinung nach immer sehr gut gewählt und selten verliert sich Bentow in Nebensächlichkeiten oder langweiligem Blabla. Ich hoffe, der nächsten Band wird mir wieder besser gefallen.

Veröffentlicht am 21.02.2018

Genau wie der erste Band: wenig besonders

Lilienträume
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"Lilienträume" ist nach "Rosenzauber" der zweite Teil der "Blüten-Trilogie" und hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Mal Owen und Avery, die bereits im ersten Band schon eine große Rolle gespielt haben, ...

"Lilienträume" ist nach "Rosenzauber" der zweite Teil der "Blüten-Trilogie" und hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Mal Owen und Avery, die bereits im ersten Band schon eine große Rolle gespielt haben, zusammenzubringen. Das ist meiner Meinung nach auch immer das Einzigartige an Trilogien: dass man die Protagonisten meist schon kennt und sich vorher schon ein Bild von ihnen machen kann. Owen und Avery mochte ich bereits im ersten Band sehr gerne und ich war wirklich gespannt darauf, was sich Nora Roberts einfallen lassen würde, um die beiden endlich zueinander zu bringen.

Beim ersten Teil der Trilogie hatte ich einiges zu bemängeln - was ich auch bei "Lilienträume" leider tun muss. Eigentlich sind meine Kritikpunkte sogar genau die gleichen und ich konnte keine Steigerung feststellen - weder bei der Spannung während des Romans, noch bei der Ausgestaltung des Zusammenkommens. Meiner Meinung nach steht die Liebesgeschichte auch hier eher im Hintergrund. Owen und Avery finden recht schnell und - mir persönlich - (zu) mühelos zusammen, genauso wie es beim ersten Band bei Beckett und Clare der Fall war. Auch hier steht eher das Hotel und dessen Fertigstellung im Vordergrund, die Arbeiten, die dabei anfallen, der letzte Schliff und die Vorbereitung auf die Eröffnung. Nebenbei werden auch noch Averys Träume und Zukunftsvorstellung angesprochen, aber das bleibt ebenfalls eher oberflächlich und hätte wesentlich tiefgründiger oder intensiver ausgearbeitet werden können.

Ebenso hat mir auch bei diesem Paar das Knistern und die Spannung gefehlt. So, wie ich die beiden Charaktere kennengelernt habe, finde ich, dass sie ein tolles, authentisches Liebespaar abgeben und gut zueinander passen. Sie ergänzen sich wunderbar, können sich aufeinander verlassen und teilen eine gemeinsame Vergangenheit, was ich von der Autorin überzeugend geschildert fand. Aber die typischen Knister-Momente, die magischen Nora-Roberts-Szenen fehlen sowohl in "Rosenzauber", als auch in "Lilienträume". Für mich sind diese beiden Bücher (und dann vermutlich auch die Trilogie) leider weniger Liebesgeschichten, wie ich es von der Autorin und ihren vorher erschienen Werke erwartet hätte, sondern viel mehr leichte Romane, bei denen die Bauarbeiten an einem Hotel und deren Eröffnung definitiv im Vordergrund stehen. Mich hat das leider gar nicht mal so überzeugen können.

Zusätzlich hat sich mir bisher noch nicht erschlossen, warum die Titel in der deutschen Übersetzung so verändert wurden. "The Last Boyfriend" passt perfekt zur Geschichte, während "Lilienträume" kaum oder gar keinen Bezug zum Text aufweist; ebenso wenig wie die Bezeichnung "Blüten-Trilogie" für die ganze Reihe.

Fazit
Genau wie "Rosenzauber" lässt auch "Lilienträume" an Spannung und knisternder Romantik missen. Ich mochte die beiden Hauptprotagonisten Owen und Avery sehr gerne - allerdings wurde mir ihre Liebesgeschichte in diesem Buch viel zu schnell abgehandelt. Ich hoffe, der dritte Band wird mehr bieten können.

Veröffentlicht am 19.02.2018

Leider nichts besonderes.

Rosenzauber
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Die "Blüten-Trilogie" (mit den Büchern "Rosenzauber", "Lilienträume" und "Fliedernächte") liegt jetzt schon einige Jahre auf meinem SuB. Vor kurzem hatte ich ausgesprochen viel Lust auf die Bücher hatte ...

Die "Blüten-Trilogie" (mit den Büchern "Rosenzauber", "Lilienträume" und "Fliedernächte") liegt jetzt schon einige Jahre auf meinem SuB. Vor kurzem hatte ich ausgesprochen viel Lust auf die Bücher hatte und mich endlich an den ersten Band gewagt habe. Normalerweise mag ich die Bücher von Nora Roberts sehr gerne - sowohl ihre Thriller unter dem Pseudonym J. D. Robb, als auch die Liebesgeschichten. Da sie mich damals zum Lesen brachte, lese ich immer mal wieder sehr gerne ihre Romane.

Doch "Rosenzauber" konnte mich leider nicht so überzeugen. Ich habe definitiv schon bessere Werke der Autorin gelesen. In diesem Buch fehlte mir eine tiefgründige Handlung und die tollen, knisternden Liebesszenen. Der große Fokus liegt auf dem Ausbau und der Wiedereröffnung des Hotels, aber auch auf dem besonderen Besucher des Hotels. Als Hintergrundgeschichte empfand ich das zwar als nett gewählt, aber für die Hauptgeschichte war mir das einfach viel zu wenig. Der komplette Plot war mir viel zu oberflächlich ausgearbeitet und hatte nur sehr wenige tiefgründige Szenen.

Dazu kommt, dass Beckett Montgomery und Clare Brewster untypischerweise sehr schnell zueinander finden, sich verlieben und aufeinander einlassen. Natürlich gibt es auch ein ewiges Hin und Her - eben das typische Drama für Liebesgeschichten - aber es hat für mich weder besonders geknistert, noch war ich von der Liebesgeschichte verzaubert. Eigentlich hatte ich sogar eher das Gefühl, dass die beiden Protagonisten und ihr Zusammenkommen sehr im Hintergrund stehen und die Fertigstellung des Hotels, sowie die Zusammenarbeit der drei Brüder Beckett, Owen und Ryder viel wichtiger ist. Als ich dann auf dem Klappentext gelesen habe: "Nora Roberts persönlichste Trilogie: Inspiriert von ihrem eigenen Hotel [...]" machte für mich die Gewichtung auch viel mehr Sinn. Im Grunde finde ich es auch nicht schlimm, wenn Autoren ihr persönliches Wissen und ihre Fertigkeiten in einem Roman verpacken: aber meiner Meinung nach sollte das den Hauptplot nicht verdecken oder in den Hintergrund treten lassen. Vor allen Dingen niemals das Liebespaar in einer Liebesgeschichte.

Die Protagonisten haben mir dennoch sehr gut gefallen. Beckett ist definitiv ein toller Mann, in dem ich mich wahrscheinlich auch verlieben könnte. Ich finde es toll, wie sehr er um Clare wirbt, wie er sich aufopfert und ohne Murren all ihre Probleme und ihre Familie aufnimmt. Er ist wirklich bewundernswert. Und auch Clare hat mir gefallen. Anfangs wusste ich zwar nicht wirklich was mit ihr anzufangen, aber meiner Meinung nach entwickelt sie sich sehr. Die beiden geben ein sehr schönes Paar ab, bei dem ich mir gut vorstellen kann, dass sie alle Probleme in ihrem zukünftigen Leben meistern werden.

Fazit
"Rosenzauber" ist definitiv ein solides Buch, aber es kommt bei Weitem nicht an die Nora Roberts heran, die ich von der "Sternen"-Trilogie, der "Jahreszeiten"-Reihe oder der "Eve Dallas"-Reihe kenne. Es ist anständig geschrieben, hält einige kleine tolle Momente bereit, aber für mich war dies leider einfach nichts Besonderes.

Veröffentlicht am 19.02.2018

Nicht so gut wie erhofft.

Scherben der Dunkelheit
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"Scherben der Dunkelheit" ist mein erstes Buch der Autorin Gesa Schwartz, obwohl ich auch ihre anderen Werke längst in Augenschein genommen und auf meine Wunschliste gesetzt habe. Bisher wusste ich nicht ...

"Scherben der Dunkelheit" ist mein erstes Buch der Autorin Gesa Schwartz, obwohl ich auch ihre anderen Werke längst in Augenschein genommen und auf meine Wunschliste gesetzt habe. Bisher wusste ich nicht viel über die Autorin oder deren Werke, was mich erwartet und wie sie ihre Geschichten schreibt, weswegen ich natürlich sehr darauf bedacht war, ohne großartige Erwartungen an ihr Buch heranzugehen. Doch trotzdem konnte mich die Geschichte leider nicht so packen, wie ich es wegen des Klappentextes, des Covers und der vielen positiven Rezensionen erwartet hätte.

Die Handlung war im Großen und Ganzen auch gut und unterhaltsam angelegt. Die Geschichte sprüht nur so vor Magie und mysteriösen Geschehnissen. Das Setting ist super gewählt und die allgemeine Stimmung kam sehr gut bei mir an. Ich mag Bücher mit Magie ausgesprochen gerne und ich bin immer wieder gespannt darauf, ob Autoren es schaffen, sie zu transportieren, den Leser damit einzufangen und ihn in eine Welt zu entführen, die uns an die Grenzen unserer Fantasie bringt. Meiner Meinung nach hat Gesa Schwartz eine gute Kombination zwischen einer Zirkusmagie und den undurchsichtigen, rätselhaften Vorgängen im Dark Circus geschaffen. Gerade die verschiedenen Vorstellungen in der Manege oder die Magie in den Endszenen des Buches haben mir besonders gut gefallen, ein tolles Kopfkino entfacht und eine wundervoll düstere und raue Stimmung geschaffen.

Doch trotzdem war mir die Handlung an sich einfach zu zäh. Die Geschichte ist so spannend und sie birgt so viele tolle Wendungen und dynamische und rasante Szenen. Doch meiner Meinung verliert sie sich viel zu oft in Längen, die nicht nur sehr anstrengend zu lesen waren, sondern auch die Handlung kaum voranbringen. Ich fand das unglaublich schade, denn ich habe mehrfach fieberhaft gehofft, dass wieder ein Spannungsmoment kommt, eine Wendung oder eine fesselnde Szene, die mir Herzklopfen bereitet – schließlich sind böse und irre Clowns schon überaus angsteinflößend. Einen extremen Hänger hatte ich beispielsweise bei Seite 200. Wenn man weiß, man hat noch circa 400 Seiten vor sich und man befindet sich gerade in einer quälend langatmigen Stelle, kann das einem schon den Spaß an der Geschichte und an dem Buch nehmen. Das fand ich wirklich sehr sehr schade.

Die Charaktere und unterschiedlichen Figuren haben mir ausgesprochen gut gefallen. Anouk, die den größten Part in "Scherben der Dunkelheit" einnimmt, hat mir aufgrund ihres "Talents" und ihrer Wehr gegen das Böse und die Finsternis zwar sehr gut gefallen, war aber weitem nicht mein Lieblingscharakter. Sie ist wirklich sympathisch, anfangs ein bisschen unscheinbar und zurückhaltend, aber sie hat sich in mein Herz geschlichen. Denn schließlich ist sie diejenige, die den "Endkampf" durchführen und überleben muss. Trotzdem war sie für mich nicht der interessanteste Charakter. Am besten gefallen haben mir Rhasgar und Masrador. Rhasgar ist einfach extrem vielfältig in der Charakterausarbeitung und vereint das Gute und das Böse in sich, so dass ich selbst nie so wirklich wusste, was ich von ihm halten soll. Das klingt erstmal eher schlecht, aber das war es überhaupt nicht. Ich mochte ihn in all seinen Facetten und mit all seiner Düsternis. Obwohl er meistens übellaunig und abweisend ist, obwohl er alle von sich fernhält. Trotzdem ist seine mysteriöse und bedrückende Aura einfach toll. Auch Masrador – der verrückte Clown – und der Antagonist von Anouk und ihren Freunden, fand ich einfach toll. Er ist so authentisch und so abgrundtief böse aufgebaut, dass ich seine Darstellung schlichtweg mitreißend fand. Es ist, glaube ich, das erste Mal, dass ich den Antagonisten in einer Geschichte wirklich mochte und grandios überzeugend fand.

Der Schreibstil der Autorin hat mir im Grunde eigentlich gut gefallen. Wie oben schon beschrieben mochte ich ihre Beschreibungen. Sie hat den Dark Circus so wunderbar in meinen Kopf gebracht, genauso die unterschiedlichen Fähigkeiten der Artisten, so dass ich auf jeden Fall gemerkt habe, was Gesa Schwartz kann und welches Herzblut sie in die Geschichte gesteckt hat. Trotzdem haben mich die Längen in der Handlung gestört. Ich hätte mir gewünscht, dass sie "Scherben der Dunkelheit" mehr zusammengerafft und somit einen temporeicheren Plot geschaffen hätte.

Fazit
"Scherben der Dunkelheit" ist definitiv ein schönes Buch mit einer düsteren, mysteriösen und rätselhaften Geschichte und einer sehr einzigartigen Atmosphäre. Die Darstellung der Handlung fand ich zwar einnehmend, aber zu große Längen im Buch haben mein Leseerlebnis erheblich geschmälert. Das war leider nicht ganz das, was ich erhofft hatte.