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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2018

Grundidee top, Übersetzung solide

Auf ewig mein
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Jemand hat die Zeitmaschine gestohlen und rund um die Welt neue Portale erschaffen. Im 18. Jahrhundert etwas sehr gefählriches für die Menschen aus der Zukunft. Ein teuflisches Spiel beginnt für Anna, ...

Jemand hat die Zeitmaschine gestohlen und rund um die Welt neue Portale erschaffen. Im 18. Jahrhundert etwas sehr gefählriches für die Menschen aus der Zukunft. Ein teuflisches Spiel beginnt für Anna, Sebastiono und ihren Freunden.

Angelehnt an den Roman von Jules Verne geht es für die Time School Mitglieder in achtzig Tagen um die Welt. Gewinnen sie, bekommen sie die gestohlene Zeitmaschine zurück. Doch wenn nicht, verlieren sie mehr als nur das bloße Spiel.

Im zweiten Band geht alles Schlag auf Schlag, es passiert so viel aber es wird auch genauso schnell wieder abgehandelt. Ein Tempo, das ich von den vorherigen Büchern der Autorin nicht gewohnt bin. Normalerweise lobe ich immer das gemächliche Tempo, aber hier wurde wirklich Gas gegeben. Die Beschreibungen waren gut, auch nicht zu viel, man hat sich ein gutes Bild von allem machen können. Für "Auf ewig mein" habe ich mir mehr Charakterentwicklung gewünscht und das hat sich auch erfüllt. Jetzt mausern sich die Nebendarsteller zur Hauptattraktion. Besonders Fatima und Ole stechen heraus.

Ich lese gerne die Jugendbücher von Eva Völler, der Schreibstil wirkt nie aufgesetzt und auch wenn kaum Spannung aufgebaut wird, ist es dennoch für mich immer ein nettes Buch zum abschalten. Der zweite Band von der Time School konnte mich leider nicht gänzlich überzeugen, mir fehlte einfach etwas. Die Grundidee fand ich interessant denn in achtzig Tagen um die Welt verspricht ja schon viel Abenteuer zu beinhalten. Hier war es mir aber einfach zu vorhersehbar und zu einfach abgehandelt. Es passiert einiges aber dann wieder doch nicht. Ganz schwer zu erklären, aber nach dem Lesen hat man einfach das Gefühl, irgendwas fehlte. Dennoch werde ich auch das Finale lesen, einfach um die Reihe abzuschließen und zu erfahren wie alles ausgeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Humor
  • Lesespaß
  • Spannungsbogen
Veröffentlicht am 27.02.2018

Ein Abenteuer mit dem elften Doctor, Amy und Rory!

Doctor Who - Totenwinter
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Die TARDIS stürzt ab und der Doctor, Amy und Rory sitzen im 18. Jahrhundert im Herzen Italiens fest. Sie werden desorientiert am Strand gefunden und in eine Klinik gebracht. Diese Klinik behandelt die ...




Die TARDIS stürzt ab und der Doctor, Amy und Rory sitzen im 18. Jahrhundert im Herzen Italiens fest. Sie werden desorientiert am Strand gefunden und in eine Klinik gebracht. Diese Klinik behandelt die Patienten gegen Schwindsucht, doch irgendwas stimmt nicht und das merkt der Doctor trotz Gedächtnisschwund ebenfalls. Denn Tuberkulose wird erst in circa hundert Jahren heilbar sein..


Im Vorwort erfährt man, dass der Autor die Inspiration des Buches aus dem Gemälde "Der singende Butler" von Jack Vettriano zog. Ausserdem spricht er noch die Schlussszene an, die dem Ende einer Folge der sechsten Staffel unbeabsichtigt ähnelt. Es wird zwar nicht explizit erwähnt welche diese sein soll, aber wenn ich raten sollte, wäre es "The rebel flesh".

Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht einiger Patienten geschrieben, wie auch dem Doctor, Amy und Rory. Zu Beginn lernt man die elfjährige Maria kennen, welche in den Briefen an ihre Mutter von ihrem Alltag erzählt und auch immer wieder fragt, wann sie denn endlich nach Hause dürfe. In Tagebuch Einträgen lernt man den Leiter der Klinik, Doktor Bloom und den jammernden Patienten Henry kennen.

Neu ist die Art der Briefform im Buch natürlich nicht. Normalerweise bleibt das auch immer distanziert, allerdings wird hier wirklich ins Detail beschrieben, so dass man schnell vergisst in einem Tagebuch bzw Brief zu lesen.

"Und jetzt... Laufen Sie!" Eins der Dinge, die man beim Doctor sehr schnell lernt, ist diese Anweisung nie zu hinterfragen. man läuft einfach. Es ist fast wie atmen.

James Goss hat auch ein Händchen dafür den Doctor zu beschreiben. Seine Verhaltensweise und seine Art zu reden wirken sehr authentisch bis ungefähr zur Hälfte des Buches. Danach wurde der elfte Doctor öfters wütend gegenüber Amy und Maria. Das war also eine 180 Grad Wendung und absolut nicht der Doctor, den man aus der Serie kennt. Besonders die elfte Inkarnation war Mister Liebevoll in Persona. Zudem gefiel mir nicht, dass hier Rory extra schlecht rüber kam. Natürlich wird er gerne vom Doctor auf die Schippe genommen und geneckt, aber hier kam es mir so vor, als ob man ihn nur fürs Frust abladen mit dazu geschrieben hätte. Ungenutztes Potential.

Was mich noch gestört hat, und da muss ich den schwarzen Peter der Übersetzung zuschieben, ist das gesiezt werden zwischen dem Doctor und den Begleitern. Da ich auch die Comics lese und da das dort ebenfalls so gehandhabt wird, weiß ich, dass die Überlegung dahin geht, den Begleitern damit mehr Respekt und Anerkennung zu zollen. In der Serie ist das nicht so und auch nicht nötig, zum Glück, daher ist es immer merkwürdig im Buch über das "Sie" zu stolpern. Vielleicht ist das ja mal eine Anregung fürs Übersetzungsteam.

Leider noch ein Kritikpunkt. Rory erzählt im Buch, er habe Amys Dad getroffen. Whovians werden hier gleich mal stutzig, denn Amys Eltern sind tot. Sie wuchs bei ihrer Tante auf und hat keinerlei Erinnerungen mehr an ihre Eltern. Entweder liegt der Fehler beim Autor, bei der Übersetzung oder bei mir. Aber irgendwas passt da überhaupt nicht.

Im großen und ganzen war es eine unterhaltsame Geschichte, die mich jedoch nicht komplett überzeugen konnte. Vorhersehbarkeit, die Wendung des Doctors und die Beschreibung von Rory haben einfach das Lese-Vergnügen getrübt. Die Handlung an sich ist solide, spannender Auftakt, durchschnittlicher Mittelteil und gutes Ende.

Veröffentlicht am 01.11.2017

Zukunftskrimi

Echo Boy
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Matt Haig schreibt wunderbare Geschichten. Ob humorvoll (Ich und die Menschen), hoffnungsvoll und ehrlich (Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben) oder auch besinnlich und festlich (Ein Junge namens ...

Matt Haig schreibt wunderbare Geschichten. Ob humorvoll (Ich und die Menschen), hoffnungsvoll und ehrlich (Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben) oder auch besinnlich und festlich (Ein Junge namens Weihnacht).

Echo Boy war sein erster Jugendroman und trotz der spannenden Idee und der soliden Umsetzung, hat der Band ein wenig geschwächelt.

Zukunft: Der Besitz und Gebrauch von Echos ist eine übliche Handhabe. Echos sind Helfer und für alles mögliche einsetzbar. Sie befolgen und gehorchen ihrem jeweiligen Besitzer. Doch nicht jeder ist ein Fan von Echos, darunter auch Audreys Vater. Er demonstriert öffentlich gegen den größten Hersteller, der wie das Schicksal es will, sein eigener Bruder ist.

Als Audreys Familie von dem eigenen Echo getötet wird, kann sie noch im letzten Moment entkommen. Ihr Onkel nimmt sie bei sich auf und will mit ihr gemeinsam den Mord aufklären. Obwohl ihr Onkel seinen Echos verbietet in die Nähe von Audrey zu kommen, will schon am ersten Tag einer in ihr Zimmer einbrechen. Hat Daniel etwa auch eine Fehlfunktion wie der Echo der ihre Eltern getötet hat? Aber dann würde er ja nicht versuchen sie vor irgendetwas zu warnen..

Das Buch lässt sich sehr schnell lesen, die Erklärungen zu den Zukunftsfunktionen sind gut beschrieben und man kann sich ein realistisches Bild davon machen. Nichts, was man nicht schon mal irgendwie so ähnlich gehört oder gesehen hat. Was ich aber nicht als Manko sehen würde.

Wer sich bei der Inhaltsangabe eine Liebesgeschichte vorstellt, wird enttäuscht werden. Ich würde es eher als jugendlichen Zukunftskrimi beschreiben. Leider überschlugen sich gegen Ende die Handlungen. Vieles wurde zu schnell abgehandelt oder gar nicht mehr erwähnt. Offene Fragen bleiben also über und man kann nur spekulieren. Mag ich nicht, ich habe gerne wenn die Dinge beim Namen genannt werden. Aber da ich gut unterhalten wurde, ich Science Fiction mag und die Umsetzung solide fand, kann ich das Buch weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 01.11.2017

Stille Wasser sind tief

Wacholdersommer
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Kaye ist 17 und Halbindianerin, sie lebt mit ihrem Vater im Reservat. In ihrer Kindheit hat sie viel mit Will, einem Navajo, verbracht. Als sie älter wurde, hat sie sich auch in ihn verliebt. Doch Will ...


Kaye ist 17 und Halbindianerin, sie lebt mit ihrem Vater im Reservat. In ihrer Kindheit hat sie viel mit Will, einem Navajo, verbracht. Als sie älter wurde, hat sie sich auch in ihn verliebt. Doch Will wurde wegen Mordes verurteilt und sitzt im Gefängnis. Kaye schreibt ihm zwar, jedoch werden die Briefe nie beantwortet. In der Zwischenzeit kümmerte sie sich mitunter ein bisschen um ihre Nachbarschaft.

Über das Verbrechen und den Hintergrund, weiß weder Kaye noch wir Leser etwas näheres. Andeutungen sind da, aber bis es enthüllt wird, erlebt man einen vielschichtigen Will. Er möchte sich zwar öffnen, weiß aber auch nicht wie und zieht sich so öfters zurück wieder. Dazwischen erfahren wir vom Zweiherz mehr, den Riten und Tradition der Indianer aber auch von den Schattenseiten.

Wacholdersommer war mein erster Roman von Antje Babendererde und ich muss sagen, dass mir ihr Erzählstil gut gefällt. Sie schreibt sehr einfühlsam, gibt ihren Charakteren Platz sich zu entfalten und das Setting war stimmig ausgewählt. Wenn auch ich das Gefühl hatte, dass die Autorin hier ruhig komplexer ausbauen hätte können. Aber da das Buch bereits vor Jahren unter einem anderen Titel erschien, nehme ich an, dass ihre neueren Werke sich dahingehend wahrscheinlich verändert haben.

Allerdings muss man für solche Art von Geschichten in der richtigen Stimmung sein, ansonsten kann sich das ganze auch schnell umschlagen.

Spannend ist die Geschichte teilweise nicht. Interessant ist hingegen die Hintergrundgeschichte der Navajos, beziehungsweise die eine, auf diese der Plot beruht. Indianermythen haben immer etwas geheimnisvolles an sich und dafür bin ich generell schnell zu haben.

Insgesamt kann ich das Buch also empfehlen, wohl eher für gemächlichere Sommerabende. Hochspannung und Action sind hier nicht zu erwarten, dafür eine schöne Erzählweise mit interessanten Setting und runden Charakteren.

Veröffentlicht am 08.08.2017

Lesesnack ?

Der kleine Laden der einsamen Herzen
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Posy Morland hatte es immer schwer im Leben. Als sie einen kleinen, heruntergekommenen Buchladen in Bloomsbury erbt, scheint sich ihr Glück endlich zu wenden. Sie plant, den Laden neu zu eröffnen und ...




Posy Morland hatte es immer schwer im Leben. Als sie einen kleinen, heruntergekommenen Buchladen in Bloomsbury erbt, scheint sich ihr Glück endlich zu wenden. Sie plant, den Laden neu zu eröffnen und dort nur Liebesromane mit Happy Ends zu verkaufen. Denn traurige Geschichten gibt es im wahren Leben ja genug. Doch Sebastian, der Enkel der verstorbenen Besitzerin, hat andere Pläne für den Laden und legt Posy Steine in den Weg, wo er nur kann. Dummerweise ist Sebastian auch schrecklich attraktiv – und der unverschämteste Kerl in ganz London. Findet zumindest Posy. Und rächt sich auf ihre Weise: Sie schreibt selbst einen Roman namens Der Wüstling, der mein Herz stahl – mit Sebastian als Held zum Verlieben ...




"Der kleine Laden der einsamen Herzen" ist ein kurzweiliges und süßes Buch. Nichts was lange in Erinnerung bleiben wird, aber eines welches man unbeschwert zwischendurch oder für einen Sommerabend lesen kann.

Als Buchbloggerin ziehen mich Bücher mit dem Hintergrund eines kleinen Buchladens ja magisch an. Mitunter ein Grund weshalb ich es lesen wollte. Normalerweise bin ich mehr im Fantasy Bereich heimisch, aber zwischendurch lese ich gerne leichte (nicht seichte :p) Liebesgeschichten. Diese Geschichte hat damit also ins Schwarze getroffen.

Posy erbt eine Buchhandlung, zumindest auf Zeit, und hat die Idee dort nur Liebesromane mit Happy Ends zu verkaufen. Sie will damit zeigen, dass es auch noch gute Geschichten mit einem schönen Verlauf geben kann. Allerdings hat der Enkel der Verstorbenen Besitzerin des Ladens, ganz andere Pläne. Da das Testament unumgänglich ist und auch Posy die rechtmäßige Besitzerin noch bleibt wenn alle Bedingungen erfüllt sind, macht ihr Sebastian das Leben schwer. Er legt ihr immer wieder Steine vor die Füße.

Posy lässt sich anfangs viel gefallen von Sebastian. Ständig kommt er in den Buchladen um auf sie einzureden und verlässt diesen kaum ohne spitze Bemerkungen. Weshalb sich Posy nie aufrafft etwas zu sagen, war mir schleierhaft. Mensch, Mädel! Doch dann kommt ihr die Idee, sie schreibt den kitschigsten Roman ever, mit Ihnen beiden als Hauptfiguren.

Posys Leben war nicht immer einfach, sie hat früh ihre Eltern verloren und kümmerte sich seitdem um ihren kleinen Bruder. Daher hält sie so an dem Buchladen fest. Denn Lavinia, die ihr den Laden vererbte, gehörte für sie zur Familie. Posy ist also ein sehr sympathischer Charakter, dass sie zudem alle Züge eines Buchverliebten Menschen hat, macht sie authentischer. In ihrer Wohnung stapeln sich die Bücher, sie mag ebenso buchische Kleinigkeiten wie Lesezeichen, Taschen etc. Aber dass sie den Mund bei Sebastian nicht aufbekam, war nervig. Sonst kam sie mir nämlich nicht wie ein Duckmäuschen vor.

Die Nebencharaktere mochte ich ebenfalls. Jeder hatte so kleine Macken, die ihn liebenswert erscheinen hat lassen. Dennoch ist es leider kein Buch für mich, das lange in meiner Erinnerung bleiben wird. Dazu war das meiste zu austauschbar und auch ging vieles ein wenig zu schnell. Aber für einen Lesesnack kann ich es durchaus empfehlen.