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Veröffentlicht am 14.05.2018

Die Krähe fliegt wieder!

Lautlose Schreie
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Es handelt sich um Band 2 einer Reihe! -> Kann unabhängig vom Vorgänger gelesen werden.

Beschreibung:
Die Polizei wird aufgrund eines Leichenfundes, außerhalb von Frankfurt, gerufen. Als diese gerade ...

Es handelt sich um Band 2 einer Reihe! -> Kann unabhängig vom Vorgänger gelesen werden.

Beschreibung:


Die Polizei wird aufgrund eines Leichenfundes, außerhalb von Frankfurt, gerufen. Als diese gerade aus dem Feld geborgen werden soll, machen die Ermittler eine furchtbare Entdeckung: sechs weitere Leichen. Sieben tote Kinder mit frischen Operationsnarben auf den Feldern Frankfurts verscharrt wie ein Stück totes Vieh. Mara und ihre Kollegen sind erschüttert. Die Ermittlungen lassen auf ein noch größeres Verbrechen schließen als ursprünglich vermutet.

Meinung:


Ein halbes Jahr ist nun vergangen, seit ich die neue Frankfurter Ermittlerin kennenlernen durfte und heute sehen wir uns endlich wieder.

Mara habe ich wirklich ins Herz geschlossen. Erneut hatte ich sehr viel Spaß sie auf der Verbrecherjagd zu begleiten, auch wenn es dieses Mal schon fast etwas „langweilig“ war, da sie gewisse Freifahrtscheine von ihrem Chef bekam. Natürlich nur fast, denn sie schafft es immer wieder in gewisse Fettnäpfchen zu treten, bei denen ich dachte: „Das darf doch nicht wahr sein…“ Schließlich schafft sie es jedoch ihren Kopf wieder aus der Schlinge zu ziehen, bevor sich diese endgültig schließt.

In dieser Fortsetzung bekommt der Leser wieder ein paar Brocken mehr über Maras ergreifende Vergangenheit gefüttert. Es wird ja gemunkelt, dass der dritte Band den Altfall dann endgültig auflöst. Spannend! Denn wer bereits mit Mara in Berührung kam, der weiß, dass sie oftmals mehr in der Vergangenheit lebt als in der Gegenwart.

Rosen hat sich sehr gemausert. Wohl ist er definitiv immer noch der Ruhigere von den Beiden, aber bei Maras Kaliber ist das auch nicht allzu schwer.
Selbst der gute Klimmt zeigt sich stellenweise von seiner besten Seite. Das macht ihn jedoch nicht zwingend sympathischer. Höchstens erträglicher.

Die Geschichte als solches hat mir sehr gut gefallen. Ein unglaublich sensibles Thema, dass sehr viel öfter angesprochen werden sollte. Hier werde ich jetzt gar nicht näher darauf eingehen, denn wer ein wenig sein Köpfchen benutzt, der dürfte es vielleicht auch schon bei der Beschreibung herauslesen. Mir persönlich ging es auf jeden Fall an die Nieren.

Wie auch in „Blinde Rache“ nimmt Leo Born einen gleich von Anfang an mit. Sein Schreibstil ist flüssig und schnörkellos. Auch wenn man kein wirkliches Happy End geschenkt bekommt, so ist alles in sich jedoch sehr stimmig und findet einen angenehmen Abschluss. Die Charaktere sind in meinen Augen schön gezeichnet.

Fazit:


Auch für diesen Band gibt es wieder eine klare Leseempfehlung.
Ein sensibles Thema zu einem guten Thriller verpackt, der wieder die eine oder andere Überraschung im Schlepptau hat.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Mein erster, aber sicher nicht mein letzter Jennerwein!

Am Abgrund lässt man gern den Vortritt
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Beschreibung:
Eigentlich wollte Jennerwein eine Auszeit und nach Schweden. Doch plötzlich erhält er einen Anruf von Ursel Grasegger, die örtliche Bestattungsunternehmerin a. D, mit einem Hilferuf: Ihr ...

Beschreibung:


Eigentlich wollte Jennerwein eine Auszeit und nach Schweden. Doch plötzlich erhält er einen Anruf von Ursel Grasegger, die örtliche Bestattungsunternehmerin a. D, mit einem Hilferuf: Ihr Mann ist verschwunden! Zudem hat sie eine blutige Morddrohung gegen Ignaz, ihren Mann, erhalten. Obwohl Jennerwein sich im Klaren darüber ist, dass die Familie Grasegger nicht gerade unbekannt ist für kriminelle Machenschaften sowie Verbindungen zur Mafia, beschließt er dennoch dem Ehepaar zu helfen. Während er in privaten Ermittlungen zurück in den Kurort reist, darf sich sein Team der Aufklärung mysteriöser Todesfälle im Krankenhaus widmen.

Meinung:


Dies war mein erster Jennerwein-Krimi und definitiv nicht der Letzte! Die Charaktere sowie die Geschichte haben unglaublich viel Spaß gemacht. Man kann das Buch auch ohne Vorwissen sehr gut lesen.

Gut gefiel mir die Gestaltung der einzelnen Kapitel. Hier wurde viel liebe ins Detail gelegt und Betonung darauf, dass es der 10te Band ist – ein Jubiläum! Zum einen gibt es nur das Kapitel 10 mit Randziffer. Außerdem wurden immer interessante Anekdoten vermerkt. Sprichwörter, Bands mit 10 Buchstaben, ein klingonisches Sprichwort. Einfach quer durch die Bank. Ich habe mich immer gefreut, wenn ich zu einem neuen Kapitel kam und war gespannt was mich dieses Mal erwartet.

Die Geschichte gefiel mir besonders gut, weil es verschiedene Fälle waren. Zum einen befand man sich auf der „Reise“ mit Jennerwein und gleichzeitig im Revier des Kurorts. Wobei es dort sogar zwei Fälle gab, wo einer zuerst keiner zu sein scheint. Obwohl sich so viele Handlungsabläufe nebeneinander befinden, hatte ich keine Probleme zu folgen. Es war sogar sehr mitreißend, weil ich immer wissen wollte wie es hier und dort weiter geht. Es gab weder Verwirrungen noch war etwas unschlüssig.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Nicht zu bayrisch – wie man es aus anderen Büchern kennt, aber dennoch mit einem gewissen Charme. Der Autor legt eine Menge Humor an den Tag. Mein Freund sah mich des Öfteren schief an, weil ich vor mich hin gekichert habe – er hat aber gelernt, dass es keinen Wert hat nach zu fragen. An Langeweile war nicht zu denken.

Wie bereits erwähnt fand ich die Charaktere ganz große Klasse. Obwohl sie mir bisher unbekannt waren, konnte ich mich direkt hineinversetzten. Das letztliche Zusammenspiel der „Kleinkriminellen“ und Jennerwein war dann das i-Tüpfelchen. Wunderbar gezeichnet, sehr unterhaltsam und gelungen.

Fazit:


Wie gesagt….es bleibt nicht mein letzter Jennerwein, hoffentlich auch nicht für Jörg Maurer. Ein wirklich gut durchdachter Krimi, der Freude bereitet.

Veröffentlicht am 29.03.2018

"Früher war alles besser", so sagt man. Ob das wirklich der Fall ist?

Roter Herbst in Chortitza
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Beschreibung:
Der Autor Tim Tichatzki nimmt uns in seinem Debüt in die Jahre 1919 bis 1947. Eine Zeit in der Angst und Schrecken an jeder Ecke lauerte. Mit diesem Werk schrieb er die Lebenserinnerungen ...

Beschreibung:


Der Autor Tim Tichatzki nimmt uns in seinem Debüt in die Jahre 1919 bis 1947. Eine Zeit in der Angst und Schrecken an jeder Ecke lauerte. Mit diesem Werk schrieb er die Lebenserinnerungen seiner Schwiegermutter nieder.

Er erzählt die Geschichte zweier Freunde, Maxim und Willi, die Beide in Osterwick aufwachsen. In diesem Dorf leben überwiegend Mennoniten, die sich ihrem Glauben verschrieben haben sowie Abstand von jeglicher Gewalt nehmen. Im Laufe der Zeit kämpft Willi mit seiner Familie ums nackte Überleben, während Maxim sich auf die Seite des Regimes schlägt. Die Freundschaft entzweit und keiner der Beiden weiß ob sie sich je wieder sehen werden.

Meinung:


Obwohl ich das Buch bereits vor einigen Tagen beendet habe, weiß ich ehrlich gesagt immer noch nicht wo ich anfangen soll. Die Geschichte hat mich einfach überwältigt und aufgewühlt, ging mir unter die Haut. Natürlich bekommt man ab und an mal wieder mit, wie der Krieg über die Kontinente fegte. Hört verschiedenen Berichte hier und da. Vielleicht bekommt man sogar mal etwas von jemandem erzählt, der mitunter selbst dabei war. Doch diese Menschen gibt es immer weniger und bei vielen sitzt der Schmerz so tief, dass sie es nicht wagen darüber zu sprechen – so die Erfahrung aus meiner Familie.

Ich ziehe zuerst einmal den (virtuellen) Hut vor Tims Schwiegermutter, dass sie die Kraft hatte ihm von den Geschehnissen zu erzählen. Ihn an ihrer Geschichte teilhaben zu lassen. Zudem möchte ich auch dem Autor ein großes Lob für seine Recherche Arbeit zukommen lassen.

Bereits zu Anfang fiel mir sehr positiv auf, dass die Kapitelüberschriften immer einen kleinen Einblick auf das Geschehen geben – ohne aber zu viel zu verraten – außerdem sind sie mit Ort und Zeitangaben versehen, was sehr hilfreich ist. Auf den ersten Seiten des Buchs findet der Leser zusätzlich noch eine kleine Landkarte, sodass er sich problemlos zurechtfinden kann. Tim Tichatzki hat außerdem einen sehr einnehmenden und flüssigen Schreibstil, sodass man sich von Anfang an einfach in die Geschichte befördert fühlt. Ich fand schnell in das Buch und wollte es nicht mehr aus der Hand legen, lediglich um das „Erlebte“ zu verarbeiten.

Sehr gut gefielen mir die Beschreibungen der mennonitischen Siedler, ihrer Grundsätze, wie sie lebten, alles einfach. Ich finde es absolut bewundernswert, dieses friedliche Miteinander und man kann das Gemeinschaftsgefühl regelrecht herauslesen. Obwohl die Thematik des Buchs sehr ernst ist, und auch beim Lesen nicht immer leicht zu verdauen, hat der Autor es geschafft all diese Brutalität „sehr schön“ zu verpacken. Er schafft es einem das Grauen vor Augen zu führen, aber einem dennoch keine zu extremen Bilder in den Kopf zu pflanzen.

Es war interessant über all die Machenschaften zu lesen, die damals in der Ukraine oder auch Russland vor sich gingen. Söldner/ Miliz, welche ein Verhaftungssoll erfüllen mussten. Bauern, die durch Verhaftung quasi zur Enteignung gezwungen wurden. Der Staat, wie er die Bauern „versklavt“ und ausnimmt, sodass diese letzten Endes den Winter kaum oder gar nicht überstehen. Das alles aus der Sicht eines Dorfes, das wohl am Wenigsten für all das kann – oder daran mitgewirkt hat.

Manchmal hatte man solche lichten Momente, in denen man Hoffnung hegt, dass sich nun endlich alles zum Besseren wendet. Die Deutschen evakuieren das Dorf. Bis nach Thüringen ging die Reise. Doch weit gefehlt, denn dies wurde zur russischen Besatzungszone. Auch erfährt man, dass die Alliierten einen Vertrag hatten, alle ehemals russischen-deutschen sind an die Russen auszuliefern. So kamen sie vom Regen in die Traufe. Ich entsinne mich nicht davon je in unserem Geschichtsunterricht gehört zu haben, somit ein sehr interessantes wie auch schmerzliches Detail unserer Vergangenheit.

Fazit:


Es ist kein ermüdendes Sachbuch. Es ist ein Buch, das unter die Haut geht und die Geschichte aus der Sicht einer betroffenen Familie erzählt. Eine Reise in die Vergangenheit, die wir uns so nicht vorstellen können. Mich hat es überwältigt, mitgerissen, aufgewühlt und darum würde ich es jedem empfehlen, der gerne einen Blick in diese Zeit werfen möchte.

Veröffentlicht am 13.03.2018

Sehr gelungener Thriller mit interessantem Hintergrund.

Fanatisch
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Klappentext:
Sechs Mädchen verschwinden spurlos und kehren nach sechs Tagen völlig unvermittelt nach Hause zurück – in einheitlicher Kleidung, mit einer genähten Wunde an der Hand und alle sechs schweigen ...

Klappentext:


Sechs Mädchen verschwinden spurlos und kehren nach sechs Tagen völlig unvermittelt nach Hause zurück – in einheitlicher Kleidung, mit einer genähten Wunde an der Hand und alle sechs schweigen beharrlich. Religiöse Fanatiker haben sie auf grausame Weise biblischen Ritualen unterzogen. Nara ist eine der Geiseln gewesen und auch sie darf kein Wort sprechen. Denn der Entführer hat gedroht, ihrem Bruder etwas anzutun. Doch warum wurde gerade sie auserwählt? Langsam erkennt Nara, dass ihr Martyrium Teil eines größeren Plans ist, in dem sie eine besondere Rolle spielt. Und nur wenn sie es rechtzeitig schafft, sich in die fanatische Gedankenwelt des Täters zu vertiefen, kann sie das große angekündigte Unheil verhindern.

Meinung:


Schon in meiner eigenen Jugend habe ich gerne Bücher über alle möglichen Formen und Interpretationen von Religionen gelesen. So lag es nahe, dass ich doch im „Alter“ auch ein Buch für Jugendliche darüber lesen möchte. Das Ganze dann noch als Thriller verpackt. Was will man mehr?

Für mich war es mein erstes Buch von Patricia Schröder und es hat mich direkt begeistert. Sie erzählt die Geschichte aus Sicht der 17-jährigen Nara. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, der Protagonistin angepasst. Doch nicht plump, wenn man bedenkt wie sich die Jugend von heute gerne mal unterhält. Es kommen verschiedene englische Ausdrucksformen vor, die sich bereits im alltäglichen Sprachgebrauch etabliert haben, aber nicht störend sind.

Die Handlung an sich gefiel mir sehr gut. Vor allem weil es aufzeigt, dass selbst die Christen bereits in grauer Vorzeit im Namen des Herrn Kriege führten und es nicht nur in anderen Religionszugehörigkeiten Fanatiker gibt. Die Autorin hat sich in meinen Augen sehr viel Mühe bei der Recherche und der Umsetzung gegeben, da sie aufzeigt wie man eine biblische Aufzählung, deren Handlungen mitunter die Nächstenliebe verdeutlichen sollen, fehlinterpretieren oder gar missbrauchen kann.

Die Protagonistin Nara fand ich sehr sympathisch, wie auch alle anderen. Sie wirkten realistisch und hatten Charakter. Ich konnte mich in jeden Einzelnen sehr gut hineinversetzten, auch wenn ich ihre Taten nicht immer gut hieß (oder hätte tauschen wollen). Die Tatsache, dass die muslimische Familie einen Hund besitzt und wie sie für ihn fühlt, war für mich in gewisser Weise ein kleines Highlight, da dieser eigentlich als unrein gilt. Für mich zeigt es, dass die Autorin bedacht hat, dass es auch recht viele westlich orientierte Muslime gibt, was so mancher Mensch im Alltag gern zu vergessen scheint.

Das Buch ist durchweg spannungsgeladen, sodass ich Schwierigkeiten hatte es überhaupt aus der Hand zu legen. Auch die integrierten Zeitungsartikel, Notizen und Nachrichten zwischen Nara und ihren Freunden oder der Familie bringen Leben in die Geschichte. Bis zum Schluss tappte ich im Dunkeln und hatte keine Ahnung wer hinter all dem steckt.

Fazit:


Ein sehr gelungenes Jugendbuch mit einer sehr interessanten Thematik.

Veröffentlicht am 25.02.2018

Eine wundervolle Reise in die Welt der Sprache!

Der Wortschatz
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Beschreibung:
Ein Buch über ein Wort in der Welt der Sprache. Ein Buch über ein Wort, das seinen Sinn verloren hat. Begleite das Wort auf der Suche nach sich selbst durch diese unglaubliche Welt der Sprache.

Meinung:
Ein ...

Beschreibung:


Ein Buch über ein Wort in der Welt der Sprache. Ein Buch über ein Wort, das seinen Sinn verloren hat. Begleite das Wort auf der Suche nach sich selbst durch diese unglaubliche Welt der Sprache.

Meinung:


Ein ganz wundervolles Buch über die Welt der Sprache. Eine Sache, die für uns quasi selbstverständlich ist. Tag täglich speien wir Worte aus, am laufenden Band. Oft ohne über die Konsequenz oder deren Sinn nachzudenken. Genau das wird dem Wort der Geschichte zum Verhängnis, ein unbedachter Mensch.

So reisen wir, der Leser und das Wort durch eine uns völlig fremde Welt. Wir treffen auf die Sprachlosigkeit, Dichter & Denker, den Sprachfluss, Wortspiele und manchmal wird das Denken etwas ver-rückt.

Eine ganz tolle Geschichte für Erwachsene-Kinder. Elias Vorpahl schafft es auf eine ganz hinreißende Art Worte zu wählen, sodass eine Vielschichtigkeit entsteht, die einfach absolut faszinierend ist.
Bedenkt man, dass die Geschichte doch eigentlich nur von und über Worte handelt, so hat der Autor in meinen Augen ein großes Maß an Fantasie einfließen lassen. Trotz all der Fantasie ging auch die Logik nicht verloren. Das Buch macht einfach Spaß.
Auch die Illustrationen im Buch sind entzückend. Nicht im Übermaß vorhanden, nicht kitschig. Einfach passend.

Elias Vorpahl hat mich mit seinem Debüt "Der Wortschatz" auf jeden Fall überzeugt, auch wenn ich die einen oder anderen Probleme hatte mich in dieser absolut neuen Welt zurecht zu finden.

Fazit:


Für Fans von märchenhafter Wortgestaltung eine ganz klare Leseempfehlung!
♥♥♥♥♥


Zitat:


"Jeder hat einen Sinn, selbst der Unsinn!" (Seite 63)