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Veröffentlicht am 15.09.2016

Mut zur Freiheit

Mut zur Freiheit
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Yeonmi wächst in Nordkorea auf.

In ihrer Kindheit ist sie noch von der Unfehlbarkeit des Führers überzeugt. Durch die illegale Arbeit ihres Vaters haben sie in ihrer Kindheit genug zu essen und sie gehören ...

Yeonmi wächst in Nordkorea auf.

In ihrer Kindheit ist sie noch von der Unfehlbarkeit des Führers überzeugt. Durch die illegale Arbeit ihres Vaters haben sie in ihrer Kindheit genug zu essen und sie gehören trotz ihres niedrigen Stands zu den Bessergestellten. Doch durch die Änderungen der Gesetze und den mangelnden Strom wird die Beschaffung von Edelmetallen und der Verkauf an China für Yeonmis Vater immer schwieriger. Nach und nach werden auch in ihrer Familie die Nahrungsmittel knapp und ihre Mutter muss ihrem Vater immer mehr aushelfen. Yeonmi und ihre Schwester sind über längere Zeit auf sich selbst gestellt und werden immer erfinderischer um ihre Mägen zu füllen.

Ich werde euch nicht mehr über den Inhalt verraten, da ich nichts vorwegnehmen möchte.

Dieses Buch ist etwas ganz anderes, als ich die Bücher die ich sonst lese. Aber das Thema selbst hat mich doch sehr interessiert. Diesmal ist es eine Biografie von Yeonmi Park, die über ihre Leben und ihre Flucht aus Nordkorea. Normalerweise bin ich keine Biografie-Leserin, aber dieses Buch konnte mich doch überzeugen.

Yeonmi ist eine sehr starke Frau. Zu Beginn ist ihre Geschichte sehr interessant und doch irgendwie unglaublich. Zwar weiß man, dass die Lebensumstände in Nordkorea nicht gut sind, aber trotzdem war es erschreckend zu lesen, wie sie dort wirklich leben. Als in der Mitte des Buches dann Fotos von ihr und ihrer Familie zu sehen waren, war ich doch etwas überrascht. Rein äußerlich scheint Nordkorea an manchen Ecken wirklich gepflegt zu sein. Das steht aber in völligem Kontrast zu den Lebensumständen der meisten Einwohner.

Als sie dann allerdings beginnt von ihrer Flucht zu berichten, nahm das Buch einen Weg, der mir fast zu viel wurde. Ich habe mich immer wieder gefragt, wie sie es geschafft hat so viel Leid zu überstehen und zu einer gestandenen Frau zu werden. Irgendwie wird einem mit diesem Buch bewusst, dass ein Mensch vieles überstehen kann, nur getrieben von dem Wunsch nach Freiheit.

Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven, aber ich kann es euch doch nur empfehlen! Es berichtet von einer Frau, die ihre Stärke aus ihrem erlebten Leid zieht. Yeonmi kann ein Vorbild für viele sein, da sie sich nach ihrem langen Weg für andere Flüchtlinge aus Nordkorea einsetzt. Aber lest selbst!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Aquamarin

Aquamarin
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Die sechzehnjährige Saha ist eine Außenseiterin in Seahaven, denn dort ist das Meer das Zentrum der Geschehnisse. Doch Saha kann aufgrund einer Verletzung nicht ins Wasser gehen. Also finde sie sich damit ...

Die sechzehnjährige Saha ist eine Außenseiterin in Seahaven, denn dort ist das Meer das Zentrum der Geschehnisse. Doch Saha kann aufgrund einer Verletzung nicht ins Wasser gehen. Also finde sie sich damit ab, dass sie nie dazu gehören wird.

Als Saha eines Morgens zur Schule will, wird sie abgefangen und landet zum Schluss im Fischteich. Niemand wollte ihr glauben, dass sie nicht schwimmen kann. Nun sitzt sie am Grund des Teiches und verliert das Bewusstsein und ihre Peiniger lassen sie allein.

Ihr Erwachen auf der Krankenstation wirft einige Fragen auf. Beispielsweise, was das für Verletzungen an ihrem Oberkörper sind und wie sie so lange unter Wasser überleben konnte. Doch auch Saha weiß keine Antworten auf diese Fragen und versucht sich weiter zurück zu ziehen. Ein Junge, der sich für sie eingesetzt hat, will diese Geschehnisse aber nicht auf sich beruhen lassen und fordert von ihr Mut und Ehrlichkeit.

Wird Saha die Geheimnisse ihrer Vergangenheit aufdecken können?

Zu allererst hat mich das Cover in seinen Bann gezogen. Es war, als würde man einen Blick in die Tiefen des Meeres erhaschen. Und danach blieb mir eigentlich keine Wahl mehr.

Saha ist eine sehr mutige Protagonistin. Zwar versucht sie stets in der Masse zu verschwinden, um nicht Ziel von Spott und Hohn zu werden, aber wenn es darauf ankommt begibt sie sich selbst in Gefahr um anderen zu helfen. Sie ist mir sehr schnell ans Herz gewachsen, da sie vom Autor mit sehr viel Seele ausgestattet wurde.

Die Welt die Andreas Eschbach erschaffen hat war sowohl wunderschön, als auch irgendwie erschreckend. Die Stadt in der Saha lebt besinnt sich auf die alten Werte, aber gleichzeitig haben sie auch alles ausgerottet, was ihnen in der Tierwelt irgendwie gefährlich werden könnte. Wobei die Geschichte auch in Australien spielt, also würde da schon so einiges giftiges kreuchen und fleuchen. Die Stadt an sich wirkt wie ein kleines Paradies, obwohl es dort ein „Armenviertel“ gibt, in dem Saha mit ihrer Tante lebt. Ihre Tante könnte sich keinen schöneren Wohnort vorstellen. Und das kann ich gut nachvollziehen. Die Idee der Geschichte hat es mir irgendwie angetan und ich hätte sehr gerne einen Nachfolger, in dem geklärt wird, ob Saha mit ihrer Suche erfolgreich ist. Saha hat mich an der ersten Seite abgeholt und mich erst wieder abgesetzt, nachdem wir zusammen die letzte Seite umgeblättert haben. Bisher ist die mein erstes Buch von Andreas Eschbach, aber wenn die anderen genauso gut sind, wird es wohl nicht bei diesem einen bleiben, denn der Schreibstil war einfach wunderbar. Nicht zu gestelzt und flüssig. Es gibt runter wie Honig.

Ein fantastisch angehauchtes Buch, das einen die Zukunft gleichzeitig herbeisehnen und fürchten lässt. Andreas Eschbach hat mich in eine Welt entführt, die ich zu gern einmal mit eigenen Augen sehen würde. Saha ist eine wunderbare Protagonistin die einem sehr viel zu bieten hat. Also…stürzt euch in die Fluten und versinkt an den Grund dieser wunderbaren Geschichte. Luft holen könnt ihr, wenn ihr die letzte Seite umgeschlagen habt!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Anima

Anima
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Wenn man der Unschuld einen Namen geben müsste, dann wäre es Abigale.

Sie ist herzensgut und bestrebt den Menschen in ihrer Umgebung zu helfen. Dieser Wunsch prägt auch ihre Zukunftspläne. Sie will im ...

Wenn man der Unschuld einen Namen geben müsste, dann wäre es Abigale.

Sie ist herzensgut und bestrebt den Menschen in ihrer Umgebung zu helfen. Dieser Wunsch prägt auch ihre Zukunftspläne. Sie will im Sommer nach Rio, um dort den mittellosen Kindern zu helfen und anschließend als Ärztin Menschen retten. Im genauen Gegensatz dazu steht Juspinn. Er scheint die schlimmsten Seiten in den Menschen hervor zu kitzeln. Sie haben nichts gemeinsam und doch treffen die beiden in dem Naturschutzgebiet Arcadia aufeinander. Abby verbringt dort seit Jahren mit ihren Eltern und ihrer Schwester den Sommer, wodurch die gute Seele dort schon bekannt ist. Ganz anders Juspinn, der als Magier dort eine Anstellung bekommt.

Wir wird das Aufeinandertreffen von Gut und Böse enden?

Für mich war Anima einfach ein Muss, da Kim Kestner mich schon mit ihrer Zeitrausch-Trilogie in ihren Bann gezogen hat. Schon die ersten Seiten haben mir bestätigt, dass mein Bauchgefühl mich nicht betrogen hat.

Auch dieses Buch enthielt wieder eine fesselnde und spannende Geschichte. Abigale hat eine reine Seele, die sie zu Beginn etwas naiv wirken lässt. Je länger sie mit Juspinn Zeit verbringt und je dunkler ihre Seele wird, desto menschlicher wirkt sie. Sie wird egoistischer und verliert den blinden Glauben an Gott. Juspinn hingegen, unser sexy Bad Boy der Geschichte, scheint das personifizierte Böse zu sein. Doch auch er hegt menschliche Wünsche, die er zu erfüllen versucht. Je mehr er sich diesen Wünschen hingibt, desto menschlicher und sympathischer wird er.

Ich bin in dem Buch recht schnell an einen Punkt gekommen, an dem ich nicht mehr wusste wie es weitergehen soll, da mein erwartetes Ende schon nach ca. 100 Seiten auftauchte. Die folgende Geschichte war danach wie ein Bonus. Die Liebesgeschichte der beiden ist so unwahrscheinlich wie schön. Das Ende des Buches war dann doch etwas überraschend und hat mich wirklich sehr berührt.

Für mich ist dieses Buch, genau wie die anderen von Kim Kestner, ein MUSS. Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und machen im Laufe der Geschichte einen Wandel durch, den man ihnen nicht zugetraut hätte. Ich persönlich liebe Bücher, die sowohl realistisch, als auch ein wenig phantastisch sind, denn abgesehen von den Settings von Gut und Böse kann man die Geschichte doch als recht realistisch einordnen. Die große Liebe, für die man alles riskieren würde. Einfach fesselnd!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Alytenfluch

Alytenfluch
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6 Wochen. 6 lange Wochen soll Lyra bei ihrer Großmutter in Schottland verbringen. Sie fühlt sich von ihren Eltern abgeschoben und bringt dies auch deutlich zum Ausdruck.

Doch als sie in Schottland ankommt, ...

6 Wochen. 6 lange Wochen soll Lyra bei ihrer Großmutter in Schottland verbringen. Sie fühlt sich von ihren Eltern abgeschoben und bringt dies auch deutlich zum Ausdruck.

Doch als sie in Schottland ankommt, erlebt sie die erste Überraschung. Sie wird von der Sonne begrüßt, die sie dort nicht erwartet hätte. Der Wohnraum den sie sich mit ihrer Großmutter nun teilen soll ist nicht besonders groß, aber sie hat sich Mühe gegeben Lyra das größtmögliche Maß an Privatsphäre zu gönnen. Doch Lyra muss recht schnell merken, dass es ihr nicht gegönnt wird sich für die nächsten Wochen mit einem guten Buch zurückzuziehen. Genau wie ihre Eltern es geplant haben soll sie unter Gleichaltrige gebracht werden um so aus ihren Schneckenhaus gelockt zu werden. Doch noch ein letztes Mal soll sie es schaffen mit ihren Gedanken in den Wald zu fliehen. Sie versprach ihrer Großmutter pünktlich zurück zu sein, doch als sie nach einem Nickerchen im Wald wieder erwacht gießt es in Strömen und sie findet den Weg zurück nicht mehr.

So beginnt ihr neues Leben. Ein Leben von dem sie nicht wusste, dass es für sie bestimmt ist und von dem sie nicht weiß ob sie es führen möchte.

Ich war wirklich gespannt auf das Buch, da die Autorin mich mit ihrem Debütroman „Ivory – Von Schatten verführt“ schon überzeugen konnte. So bin ich mit großen Erwartungen an das Buch herangegangen und ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. Am Schreibstil erkannte man sofort die Autorin wieder und ihre Einleitung hat auch hier wieder Lust auf mehr gemacht.

Lyra ist eine sehr ruhige Protagonistin. Für mich eine der ersten, die Bücher genauso liebt wie ihre Leser, was sie für mich schon sehr sympathisch gemacht hat. Sie verändert sich im Laufe der Geschichte kaum, und legt doch eine gewisse Tiefe an den Tag. Ich habe mit ihr mitgefiebert und hätte ihr manchmal am liebsten den Rücken gestärkt. Jared, unser männlicher Protagonist, der nicht versucht durch eine düstere Bad Boy-Aura zu überzeugen, ergänzt Lyra so wunderbar. Er setzt alle Hebel in Bewegung um sein Leben mit ihr teilen zu können und gibt auch nicht auf, wenn Lyra kein Licht am Ende des Tunnels sieht. Seine Liebe zu ihr ist so stark, dass man das Gefühl hat sie könne alles überstehen. Wer wünscht sich so etwas nicht?
Die Geschichte baut auf einer wunderbaren Idee auf und wird durch die gelungene Umsetzung zu einem wirklich Highlight. Das Buch war wirklich durchgehend spannend, wobei ich manchmal einfach nur über manche Charaktere schimpfen musste. Ich habe mich fast persönlich angegriffen gefühlt, wenn es gegen Lyra ging.

Lyra ist eine starke Protagonistin, die aber auch ihre Schwächen nicht verbirgt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit vielem so hätte umgehen können wie sie. Die Idee des Buches war für mich etwas Neues und spannendes, wodurch ich das Buch am liebsten nie aus der Hand gelegt hätte. Ich kann euch das Buch nur empfehlen. Mir sind die Personen wirklich ans Herz gewachsen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Acht Tage bis zur Ewigkeit

Acht Tage bis zur Ewigkeit
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Roselyne hat alles was sie sich wünschen kann. Einen Job der ihr Spaß macht, einen Freund, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen will und eine wunderbare Familie. Ihr Freund Erik ist, zusammen mit ...

Roselyne hat alles was sie sich wünschen kann. Einen Job der ihr Spaß macht, einen Freund, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen will und eine wunderbare Familie. Ihr Freund Erik ist, zusammen mit seinen beiden Brüdern Malte und Nick, begeisterter Bergsteiger. Das Dreiergespann unternimmt öfter Klettertouren durch die Berge. Aber neben der sportlichen Seite üben diese Berge noch eine ganz andere Faszination auf ihn aus. Viele Berge sind umrankt von Legenden und Sagen und genau diese will er zu Papier bringen und veröffentlichen. Die Leidenschaft begann mit den Geschichten, die sein Großvater ihm erzählte und endet nun in einem fast beenden Manuskript.

Und auch Roselyne versucht seine Leidenschaft zu verstehen und möchte die Brüder daher auf einer ihrer Klettertouren begleiten. Eine gefühlte Ewigkeit musste sie bitten und betteln, bis die Brüder beschlossen haben mit ihr eine leichte Tour zu unternehmen. Als es endlich so weit ist, überkommen sie doch so einige Zweifel, aber nun kann sie sich nicht mehr drücken. Als sie nach ihrer ersten Nacht am Monte Rosa zu ihrer Klettertour aufbrechen, ist Roselyne erstaunt darüber, wie viel Kraft dieser Aufstieg sie kostet. Doch am Gipfel des Berges soll ihr Leben sich verändern.

Roselyne ist eine furchtbar sympathische Protagonistin. Sie hat so viel Liebe zu geben, die sie teilweise einfach in sich verschliesst. Während der gesamten Geschichte, ist sie mir ans Herz gewachsen und immer wieder habe ich mit ihr geweint und gelacht. Ihr Freund Erik empfindet so eine starke Liebe für sie, dass er Himmel und Hölle in Bewegung setzt um sie von dieser zu überzeugen und sie daraus Kraft schöpfen zu lassen. Im Großen und Ganzen ist das Buch von einer Schar liebevoller Menschen durchzogen, die einen mehr oder minder mit einem Lächeln durch die Geschichte führen.

Die wunderbare Mischung aus einer Liebesgeschichte und fantastischen Elementen, hat dieses Buch zu einem wahren Lesegenuss gemacht. Der Schreibstil unterstützt den Lesefluss tatkräftig und sorgt dafür, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. An mehreren Stellen wartet das Buch mit Wendungen auf, die man zuvor nicht erwartet hat. Ich kann nicht behaupten, dass ich zu Beginn schon das Ende erahnen konnte.

Für mich war dieses Buch ein echter Kraftakt, da mich schon lange kein Buch mehr so berührt und zu Tränen gerührt hat. Aber es hat sich gelohnt. Begleitet von der fantastischen Protagonistin Roselyne und der wunderbaren Umsetzung ihrer Geschichte, hat mich dieses Buch durch ein paar schöne Lesestunden geführt. Es steckt so viel Gefühl in diesem Buch, dass ich mich an manchen Stellen wirklich überwältigt gefühlt habe.