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Veröffentlicht am 25.04.2021

Traurig und schön zugleich!

Die Telefonzelle am Ende der Welt
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In diesem Roman wird das Thema Trauerbewältigung verarbeitet mit viel Gefühl und Verständnis. Wir haben da einmal Yui, die durch ihre Radiosendung über die besondere Telefonzelle erfährt und Takeshi, den ...

In diesem Roman wird das Thema Trauerbewältigung verarbeitet mit viel Gefühl und Verständnis. Wir haben da einmal Yui, die durch ihre Radiosendung über die besondere Telefonzelle erfährt und Takeshi, den sie dort kennenlernt.
Beide werden zu Verbündeten und fahren einmal im Monat gemeinsam zu dieser besonderen Telefonzelle. Denn sie verbindet ein schwerer Schicksalsschlag, ausgelöst durch den Tod eines geliebten Menschen. Und diese Trauer tragen sie mit sich herum.
Bei ihren Besuchen lernen wir noch andere Besucher der Telefonzelle kennen, wie auch ihre Geschichten.
Die Einblicke der Schicksale der anderen Personen, die kurz auftreten, hinterlassen eine kleine Gänsehaut, besonders die im Kontext mit dem Tsunami 2011.
Auf jeden Fall ein sehr gefühlvoller Roman mit Tiefe, der trotz allem sanft und hoffnungsvoll bleibt.

Eine Besonderheit, die mir gut gefallen hat, waren die Erläuterungen und Erweiterungen der Autorin zum Inhalt. Bei jedem neuen Kapitel gab es zuerst Hinweise zu der Kultur oder den Personen mit Fußnoten. Für mich immer wieder ein kleines Highlight, bevor das nächste Kapitel gestartet ist und ich würde sage, man kann es als Art “Hintergrundinformationen” sehen, die es nicht in den Roman geschafft haben.

Auch interessant zu wissen ist, dass es diese Telefonzelle in Japan wirklich gibt und genannt wird sie “Telefonzelle des Windes”, bzw. “Windtelefon”. Es kommen jährlich tausende Besucher dorthin um mit ihren Verstorbenen zu reden.

Schön und bewegend erzählt die Autorin Laura Imai Messina die Geschichte der Hinterbleibenden, bei der bestimmt kein Auge trocken bleibt. Und auch wenn es jetzt traurig klingt, es ist ein Buch für die Seele, dass zum nachdenken bringt und besondere Einblicke bietet.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Chaotisches Abenteuer!

Call of Crows - Enthüllt
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Bei diesem Buch handelt es sich um den dritten Band der “Call of Crows” Reihe von G. A. Aiken und seit dem ersten Buch bin ich ein Fan der kämpferischen Crow Schwestern.

Die Rettung der Welt hängt von ...

Bei diesem Buch handelt es sich um den dritten Band der “Call of Crows” Reihe von G. A. Aiken und seit dem ersten Buch bin ich ein Fan der kämpferischen Crow Schwestern.

Die Rettung der Welt hängt von der verrücktesten und nervigsten Crow aller Zeiten ab: Erin Amsel.
Sie ist nicht nur ziemlich unerschrocken, sondern auch wirklich eine richtige Nervensäge. Selbst dem Leser gegenüber kommt sie mehr als nur verrückt vor, aber sie ist auch ziemlich energisch, mit schrägen Humor und immer gut für eine Überraschung. Im Gegensatz zu den anderen Protagonistinnen aus Band 1 und 2 fand ich sie jedoch im Charakter schwach. Klar, es macht unheimlich viel Spaß über sie zu lesen, aber da waren andere Personen besser und tiefer ausgearbeitet gewesen. Ihre Liebesbeziehung zu Stieg war da genauso gewesen, wobei das weniger gestört hat. Denn in diesem Band steht der alles entscheidende Kampf und die Rettung der Welt stark im Mittelpunkt.

Wie auch in den anderen Bändern der Reihe, ist der Schreibstil flüssig und es gibt viele Wortgefechte und gut beschriebene kämpferische Szenen. Besonders die Wortgefechte sind oftmals dynamisch und lustig, wobei es viele Szenen und Gedankengänge gibt, die zum Lachen einladen. Wir treffen alle altbekannten Charaktere wieder, als auch Neue und die ganzen Geschehnisse aus den letzten Teilen spitzen sich hier zu.

"Natürlich würde Erin niemals behaupten, dass Stieg der Schlimmste der Wikinger-Männer war, die sie kannte. Wie zum Beispiel der Riesentöter, den man in einen anderen Staat verfrachtet hatte, weil Erin ihm das Fleisch vom Arm gebrannt hatte, nachdem er ihr bei einer Party in betrunkenen Zustand die Titten begrapscht hatte. "

Das Buch basiert auf Mythen der nordischen Mythologie und in jedem Band tauchen wir tiefer in die Sagen ein. Die Autorin versteht es gut, diese alten Mythen mit ihrer Welt zu verbinden und was vollkommen verrücktes, unterhaltsames und aufregendes zu schaffen!
Die Handlung ist unheimlich spannend, es passiert sehr viel in diesem Teil der Reihe, doch an dieser Stelle habe ich einen weiteren Kritikpunkt. Oftmals gingen mir die Sprünge von einer Person/Situation zu nächsten einfach zu schnell und es war viel zu häufig. Da fand ich die anderen Bände viel flüssiger.

Allem in einem war der dritte Teil der Call of Crows Reihe “Enthüllt” richtig unterhaltsam und die Handlung war voll mit Action, coolen Charakteren und Romance. Der Stil der Autorin und ihre Crows haben mich mal wieder so richtig zum lachen gebracht!

Veröffentlicht am 26.03.2018

Überraschendes Ende!

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen
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In diesem Buch lernen wir eine junge Diana kennen, sie ist noch nicht die großartige Kriegerin die wir kennen und lieben, sie steht am Anfang ihres Heldentums. Aufgewachsen auf einer Insel, umgeben von ...

In diesem Buch lernen wir eine junge Diana kennen, sie ist noch nicht die großartige Kriegerin die wir kennen und lieben, sie steht am Anfang ihres Heldentums. Aufgewachsen auf einer Insel, umgeben von Heldinnen, ist sie allein und versucht sich immer wieder zu beweisen. Als sie das Mädchen vor dem Tod bewahrt, weiß Diana nicht, was sie eigentlich getan hat…

Ein junges Mädchen, auf der Suche nach ihrem Weg. Das ist eigentlich unsere Protagonistin. Sie ist recht eigen in ihrem Denken und durch ihr behütetes Leben auf der Insel der Amazonen besitzt sie nicht kein Kontakt zu gleichaltrigen Mädchen, geschweige davon zu Jungs. Aber Diana ist sehr sympatisch und landet durch gewissen Umstände in einer, für sie neuen Welt (unsere Welt), die sie nur von Büchern kennt. Auch wenn sie keine Ahnung hat von allem, legt sie einige coole Sprüche und Aktionen hin und möchte Alia helfen, bzw. der ganzen Welt. Mir gefällt es, wie Diana interpretiert wurde, nur hätte ich sie gerne mehr in Aktion gesehen und mehr von ihrer Zerrissenheit oder Gedanken gelesen. In der Hinsicht wurde mehr Rücksicht auf Alia genommen und die beiden Teilen sich die Rolle der Hauptperson in dem Buch, meiner Meinung nach.
Bereits nach den ersten Seiten merkt man, dass die Zielgruppe für das Buch Jugendliche sind. Die Sprache ist locker, modern und die Beschreibungen genau, nicht zu ausschweifend. Es gibt viele Dialoge zwischen den Charakteren und ein kleines Liebeswirrwarr findet ebenfalls Platz zwischen den Seiten. Hin und wieder gab es Stellen, die waren langatmig, als wäre was dazwischen geschoben worden und ich sah mich das Buch zur Seite legen. Sonst liest es sich im großen und ganzen wie ein Actionfilm, spannende und mit Action gefühlte Situationen und zum Ende ein richtig großer Knall mit einer Wendung in der Geschichte, die mich richtig überrascht hat.

Besonders interessant und gut hat Leigh Bardugo Fantasy, Superhelden und Wissenschaft in einem Buch kombiniert, wodurch wir eine interessante und durchdachte Handlung haben. Die Sage über die Haptandra, die Insel der Amazonen und die vielen weiteren kleinen Details rundeten die Geschichte gut ab und brachte mehr Tiefe rein.


Trotz seiner kleinen Mängel hat mich das Buch gut unterhalten und die Autorin hat eine Diana geschaffen mit der wir uns alle identifizieren können. Neben den vielen Kämpfen und actionreichen Szenen, geht es auch um das Thema Freundschaft und Familie und bietet damit dem Leser am Ende mehr, als man erwartet hat.

Veröffentlicht am 01.01.2018

Überraschende Wendungen

Die Blutkönigin
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Renthia ist ein Königreich, wo Menschen in den Bäumen leben umgeben von Elementargeister aller Art. Diese Geister sind aber durch und durch bösartig und nur durch die Kraft der Königin greifen sie die ...

Renthia ist ein Königreich, wo Menschen in den Bäumen leben umgeben von Elementargeister aller Art. Diese Geister sind aber durch und durch bösartig und nur durch die Kraft der Königin greifen sie die Menschen nicht an, meistens. Es ist ein sehr interessantes und überraschend anderes Setting das mich erwartet hatte und wir lernen die 10 jährige Protagonistin Daleina kennen und verfolgen sie auf ihren Weg. Von einem grausamen Erlebnis geprägt, angenommen an einer Schule für zukünftige Thronanwärter, bis zu ihrer Ausbildung, wir erleben alles aus ihrer Sicht.

Die Autorin hat mit "Die Blutkönigin" eine originelle Welt geschaffen, die mich gleich beeindruckt hat und einfach anders war. Auch ihre Ideen dahinter und Charaktere sind von meinen anfänglichen Erwartungen abgewichen. Zum Beispiel ist Daleina keine Person mit einer besonders ausgeprägten oder starken Fähigkeit wie ihre Mitstreiter und sie ist die letzte Person, die bewundert wird. Sie zieht eher Mitleid auf sich.

Die Welt, die bevölkert wird von den verschiedenen Elementargeistern und das Konzept der Herrschaft hat mich schwer beeindruckt. Die Bewohner leben in den Bäumen, bauen Häuser in den Ästen und Kronen, sind verbunden durch verschiedene Konstruktionen, wie Brücken und Seildrähte und leben in ständiger Gefahr.
Die Unterwerfung der Geister, eine Gabe die die Königin besitzt ist lebensnotwendig für ihr Volk und es ist eine Kraft, die nur an das weibliche Geschlecht weitergeben wird, daher ist ein sehr großer Teil der Charaktere auch weiblich. Auch wenn es in der Fantasy mittlerweile sehr viele Heldinnen gibt, war diese Art der Frauenpower eine Überraschung.

Der Schreibstil ist mir besonders durch seine bildliche Sprache und klaren Worten aufgefallen, es ist nämlich leicht zu lesen und so kam ich mit dem Buch schnell voran.
Schade fand ich zwei Dinge, es hat seine Längen im Mittelteil und die Liebesgeschichte war unterkühlt. Es ist keine große Liebesgeschichte, was ich positiv fand, aber sie wurde so sehr an den Rand geschoben, dass mir an der Stelle oftmals die Wärme zwischen dem Paar fehlte.

Originell, anders und mit einem überraschenden Ende präsentiert Sarah Beth Durst den Start ihrer neuen Trilogie. Sie hat eine beeindruckende und sehr naturverbundene Welt geschaffen, aber auch Action und Brutalität sind hier zu finden. Rundum hat der erste Band viel zu bieten und nur kleine Mängel!

Veröffentlicht am 15.02.2024

Interessant!

Die geheime Gesellschaft
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Als begeisterter Liebhaber von Mystery und übernatürlichen Geschichten war ich gespannt auf "The London Séance Society" von Penner und damit mein erster Roman von ihr. Leider muss ich sagen, dass dieses ...

Als begeisterter Liebhaber von Mystery und übernatürlichen Geschichten war ich gespannt auf "The London Séance Society" von Penner und damit mein erster Roman von ihr. Leider muss ich sagen, dass dieses Buch mich nicht umgehauen hat.

Es geht um die junge Lenna Wickes, die in Paris sich von dem Medium Vaudeline D’Allaire ausbilden lässt in Seancen. Sie möchte nämlich mit dem Geist ihrer Schwester Evie reden, die umgebracht worden ist und den Mord aufklären.
Durch den Tod eines einflussreichen Mannes werden die Frauen nach London gerufen und landen in einer Verschwörung, bei der Evie eine Rolle spielt und es stellt sich die Frage: Wer war ihre Schwester wirklich?

Die Autorin versucht, eine düstere und fesselnde Atmosphäre zu schaffen, indem sie die Welt des Übernatürlichen und der Séancen erkundet. Ein nebenbei interessantes Thema, wo sie gerne mehr in die Tiefe hätte gehen können.
Doch anstatt mich in die Geschichte hineinzuziehen, fand ich mich dabei, wie ich darauf wartete, dass endlich was passiert.
Die Beschreibungen sind oft überladen und neigen dazu, die Spannung zu ersticken, anstatt sie zu verstärken. Dies führte dazu, dass ich mich durch die Seiten kämpfen musste in der ersten Hälfte des Buches (später wird es deutlich besser), anstatt mich von der Geschichte mitreißen zu lassen.
Nach der Hälfte gewann die Handlung stark an Fahrt und konnte den holprigen Start fast wieder wettmachen.

Die Charaktere waren bunt, interessant und haben mir gut gefallen, auch die verschiedenen Sichtweisen, aus denen die Autorin schreibt, waren echt verlockend. Aber die eine oder andere Wendung wurde damit zu schnell vorweggenommen. Das kann dem einen oder anderen gefallen, weil man nicht allzu lange rätseln muss oder man sich ärgert.
Die ganze Handlung war dadurch zum Teil vorhersehbar, aber immer noch sehr originell und ich habe mich gerne in London des 18. Jahrhunderts aufgehalten.

Wer sich gerne in ein Rätsel stürzt rund um Okkultismus, Seancen und Verschwörung während des düsteren 18. Jahrhunderts, der wird begeistert sein von Sarah Penners neuem Buch. Für meinen Teil hätte es an der einen oder anderen Stelle straffer und mysteriöser sein dürfen!

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