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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2018

Rock meets Romance ! Ein toller New Adult Roman !

When it's Real – Wahre Liebe überwindet alles
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Nach "Paper Passion" und Easton Royal hätte ich ja nicht gedacht, das ich irgendwann noch einmal von einem Erin Watt Roman begeistert sein könnte.

Nein, ehrlich, ich war absolut skeptisch nachdem ich ...

Nach "Paper Passion" und Easton Royal hätte ich ja nicht gedacht, das ich irgendwann noch einmal von einem Erin Watt Roman begeistert sein könnte.

Nein, ehrlich, ich war absolut skeptisch nachdem ich Paper Passion einfach nur extrem grottig fand und das Buch letzten Endes sogar abgebrochen hatte. Trotzdem war die Neugier groß, als es hieß, das WHEN IT'S REAL ins Deutsche übersetzt werden soll, denn der Klappentext hat mir eigentlich im Englischen schon zugesagt.

Ich habe es also gewagt und ich wurde dieses Mal nicht enttäuscht. Ganz und gar nicht. Eher das Gegenteil war der Fall, denn das Autorinnenduo beweist hier, das sie auch anders können, als die Harte-Reiche-Jungs-Schiene zu fahren.

Oakley Ford ist ein Rockstar, der schon in jungen Jahren ziemlich erfolgreich war. Seit zwei Jahren allerdings ist irgendwie die Luft raus. Er braucht dringend ein neues Album und vor allem braucht er mal wieder eine Schlagzeile, die dafür sorgt, das die abtrünnig gewordenen Fans zurückkehren. Also schmiedet das Management einen Plan: Oakley soll eine "Normalsterbliche" daten. Ein ganz normales, einfaches, sympathisches Mädchen.
Vaughn verkörpert all das was das Management sich so vorstellt und da sie das Geld, das man ihr für diesen Job, der nicht mehr als ein paar arrangierte Dates und Termine beinhaltet, wirklich dringend brauchen kann, stimmt sie schließlich zu.
Was keiner von beiden ahnt ist das aus dieser ganzen eingefädelten Sache jemals mehr werden könnte, denn eigentlich mögen sie sich gar nicht sonderlich.

Ich fand diese Geschichte absolut herrlich, lustig und süß. Perfekte Lektüre um einfach mal ein paar Stunden abszuschalten.
Erin Watt erfinden mit ihrer Idee vom brillanten Rockstar und der Alibi Freundin zwar kein neues Rad, trotzdem haben sie mich, besonders durch die Charakterisierung ihrer Protagonisten, durch ihren Witz und auch ihren leichten, gefühlvollen Schreibstil absolut überzeugt.

Okaley ist zu meiner Überraschung kein wirklicher Bad Boy, sondern eher ein Kerl, der durch seinen in bereits sehr jungen Jahren erlangten Ruhm, sehr vorsichtig ist, wem er sein Vertrauen und vorallem sein Herz schenkt. Die Musik ist seine Leidenschaft, doch dem Teenie-Image ist er längst entwachsen. Die Frage ist nur, ob die Fans einen reiferen Oak überhaupt akzeptieren.
Ich mochte ihn gerne, weil er trotz seinem Reichtum und seinem Ruhm total normal und sehr bodenständig wirkt. In Vaughn findet er eine richtig gute und enge Freundin, mit der er Ängste, Sorgen und Wünsche teilen kann.

Vaughn geht es ganz genauso, auch wenn sie Oakley zunächst erst einmal gar nicht aufs Fell gucken kann. Doch je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto tiefer kann sie in seine Seele sehen und erkennen wer er wirklich ist.

Ich mochte dieses Buch unfassbar gerne und hatte lange nicht mehr so viel Spaß beim Lesen, weshalb ich wohl auch ratzfatz durch war.

Wenn ihr Lust auf einen schönen, frischen New Adult Roman habt, der auf viel Romantik und wirklich wenig Sex setzt ( was ich absolut begrüßt habe ), dann seid ihr hier wirklich gut bedient und werdet ganz sicher einige tolle Lesestunden haben.

Veröffentlicht am 12.04.2018

Ein fulminantes Finale, das seinesgleichen sucht !

Demon Road (Band 3) - Finale infernale
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Amber und Milo sind zurück auf der Demon Road. Diesmal sind sie allerdings nicht die Gejagten sondern die Jäger. Amber hat sich mir dem Leuchtenden Dämon verbündet und macht nun Jagd auf Geschöpfe aller ...

Amber und Milo sind zurück auf der Demon Road. Diesmal sind sie allerdings nicht die Gejagten sondern die Jäger. Amber hat sich mir dem Leuchtenden Dämon verbündet und macht nun Jagd auf Geschöpfe aller Art, um die Tribute einzutreiben, die sie ihrem Boss, also dem Leuchtenden Dämon, schulden. Doch nicht nur diese müssen ihren Zorn und ihre neu erwachten Kräfte fürchten, auch ihren Eltern ist sie dicht auf den Fersen und sollte sie die beiden endlich in die Finger kriegen, dann wird nicht gut ausgehen. So viel steht fest.

Meinung:
Mit seinem Finale hat Derek Landy seiner Demon Road Reihe ein wahrlich fulminantes, rasantes und absolut würdiges Ende verpasst, auch wenn Amber wie so oft, mal wieder jede Menge herbe Rückschläge und Verluste einstecken muss.
Der Plot ist wie immer herrlich schräg, brutal blutig und auch ein wenig eklig, ganz so wie ich es von der Reihe gewohnt bin und wie ich es liebe.

Landy ist ein genialer Kopf, der mit dieser Reihe mein kleines schwarzhumoriges Herz im Sturm erobert hat und sich auf ewig einen Platz in meinem Bücherregal verdient und gesichert hat.

Nach wie vor muss ich sagen, das die Reihe nichts für schwache Gemüter ist, denn es geht hier schon echt gut ab, es spritzt eine Menge Blut und man trifft auf teilweise sehr rachsüchtige, blutdürstige und brutale Figuren. Mir hat das gefallen, denn die Reihe hebt sich deutlich von allem anderen was es derzeit auf dem Jugendbuch-Markt so gibt, ab und sucht wirklich seinesgleichen !

Auf den Inhalt will ich hier gar nicht weiter eingehen, da es sich ja um das Finale handelt und ich somit jemanden spoilern könnte, der die Reihe noch nicht kennt, dies aber ändern möchte !

Wer auf eine schräge Story steht, Filme von del Torro und Tarantino absolut feiert, wer skurrile Ideen und Figuren schätzt und für wen es auch ruhig ein bisschen krass sein darf, der sollte sich diese Reihe auf gar keinen Fall entgehen lassen. Sie ist eine der Besten die ich in den letzten Jahren gelesen habe !!!

Veröffentlicht am 23.03.2018

So großartig; ich möchte Beifall klatschen !

DUMPLIN'
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>Das Wort dick ist den meisten Leuten unangenehm.
Aber wenn man mich sieht, bemerkt man zuerst meinen Körper. Und mein Körper ist nun mal dick.
So wie mir bei anderen Mädchen auffällt, dass sie große ...

>Das Wort dick ist den meisten Leuten unangenehm.
Aber wenn man mich sieht, bemerkt man zuerst meinen Körper. Und mein Körper ist nun mal dick.
So wie mir bei anderen Mädchen auffällt, dass sie große Brüste haben oder glänzende Haare oder knubbelige Knie.
Das darf man alles sagen. Aber bei dem Wort dick, das mich am besten beschreibt, werden die meisten Leute blass und verziehen das Gesicht.
Aber so bin ich nun mal. Ich bin dick.<
Seite 17

Willowdean ist mit sich selbst im Reinen. Sie weiß das sie zu viel auf den Rippen hat, doch sie steht über den Dingen. "Hast du einen Körper ? Dann zieh ihm einen Badeanzug an", das ist ganz Will's Motto.
Als sie allerdings Bo kennenlernt, den sie schon lange süß findet, und der sie aus heiterem Himmel küsst, da kommen ihr plötzlich nie gekannte Selbstzweifel.
Was will er denn ausgerechnet mit ihr, wo er doch selbst so sportlich und sexy ist und die schönsten Mädchen der Schule zur Freundin haben könnte ?

Aus einem Impuls heraus meldet sie sich, trotz all ihrer aufkommenden Zweifel, zum Schönheitswettbewerb "Miss Teen Blue Bonnet" an, dem wichtigsten alljährlichen Ereignis der Stadt, das zu allem Überfluss auch noch von ihrer Mutter geleitet wird, die not amused ist über "Dumplin's" Teilnahme...

Meinung:
Bereits im letzten Jahr ist mir DUMPLIN' in der englischen Ausgabe mehrfach auf verschiedenen Portalen und in den Social Medias aufgefallen und mein Interesse war da schon ziemlich groß. Als es mir dann auf der Buchmesse im Oktober vorgestellt wurde, da war dann direkt klar, das ich es, nun da es auf Deutsch übersetzt wird, wirklich unbedingt lesen muss.

Und hey, es ist die beste Jugend-Coming-of-Age-Story die ich seit Langem gelesen habe. Julie Murphy hat ganz große Arbeit geleistet und bei den vielen wahren Zitaten hätte ich aufstehen und Beifall klatschen wollen, denn darin stecken so viele wertvolle und wichtige Botschaften, die endlich mal in die Köpfe der Menschheit müssen.

Willowdean ist für mich eine absolute Heldin. Sie ist gerade mal 16 Jahre alt, hat aber schon seit sie denken kann mit Übergewicht zu kämpfen. Allerdings hat sie sich nie viel daraus gemacht. Wenn sie in der Schule gemobbt wird, dann lässt sie dies scheinbar komplett an sich abprallen, sie hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen und zeigt was sie hat.

Doch dann kommt dieser Sommer und da verändert sich plötzlich alles. Sie entfernt sich von ihrer besten Freundin Ellen, die mit ihrem Freund Tim die nächste Stufe einer jungen Beziehung erreicht. Zwischen den beiden wird es ernster und Willowdean fühlt sich plötzlich wie das dritte Rad am Wagen. Sie kann nicht mitreden und schon gar nicht mithalten. Hinzu kommt die Trauer um ihre Tante Lucy, die aufgrund ihres extremen Körpergewichts mit 36 an einem Herzinfarkt starb und die für Willowdean immer eine enorm wichtige Bezugsperson war und sie ist zum ersten Mal in ihrem Leben verliebt, was die Selbstzweifel auf den Plan ruft, denn Will versteht überhaupt nicht, warum Bo ausgerechnet auf sie steht, wo er doch jedes andere, dünnere, Mädchen haben könnte.

Die Gefühle überschwemmen sie alle auf einmal und das ausgerechnet jetzt, wo sie sich auch noch zum Schönheitswettbewerb angemeldet hat und unbeabsichtigt irgendwie zur Anführerin der Außenseiter wird. Denn Millie, Hannah und Amanda folgen ihrem Beispiel und melden sich trotz ihrer eigenen Makel zum Wettbewerb an.

Ich habe wirklich jedes Wort dieser Geschichte genossen, nicht nur weil Willowdean einfach eine megacoole Type ist, sondern vor allem weil Julie Murphy sich so vielen wichtigen Themen widmet, die unsere Gesellschaft oft einfach abtut oder durch ihren Schönheits-und Idealwahnsinn nur noch schlimmer macht. Mobbing, Bodyshaming, Komplexe, das sind nur einige wichtige Themen, die sie hier super eingebracht und umgesetzt hat, die uns alle mal wieder ein bisschen aufrütteln und uns über unser eigenes Verhalten nachdenken lassen, egal auf welcher Seite man steht, ob man dick oder dünn ist. Wir alle haben unsere Makel und tragen unsere Päckchen, die man vielleicht nicht immer gleich sieht, die wir aber akzeptieren sollten, an uns selbst und an anderen Menschen.

Desweiteren geht es aber auch um Freundschaft und Mut, ums Erwachsenwerden, um Trauer und Verlust, um die erste Liebe und um eine schwierige Mutter-Tochter-Beziehung, die nicht so verzwickt ist wie sie auf den ersten Blick zu sein scheint.

Ich habe mich sehr oft in Willowdeans Gedanken und generell in ihrer Art wiedererkannt, weil ich selbst mein Leben lang das dicke Mädchen war. Ich bewunderte ihren Optimismus und ihre Power und beneidete sie oft um die Tatsache, das sie sich einfach vollkommen annehmen kann wie sie ist. Auch wenns zwischendurch die Selbstzweifel gab, die sie nur noch authentischer gemacht haben.

> Ich glaube, manchmal besteht die Vollkommenheit, die wir an anderen sehen, in Wahrheit aus vielen kleinen Unvollkommenheiten, weil an manchen Tagen das verdammte Kleid einfach nicht zugehen will. <
Seite 392

Fazit:
Für mich war DUMPLIN' auf ganzer Strecke ein absolutes Lese-Highlight.
DUMPLIN' hat genau die richtige Dosis Humor und Selbstironie, es hat Tiefgang, vermittelt wichtige Botschaften und es hat eine absolut taffe, aber auch sehr emotionale, verletzliche und authentische Heldin, die man einfach lieben muss !!!

Veröffentlicht am 13.03.2018

Ruhig, Authentisch und Emotional !

Die Stille meiner Worte
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Hannah hat ihre Schwester Izzy verloren, und mit Izzy gingen auch Hannahs Worte. In ihren Gedanken da kreisen sie unaufhörlich und es gibt so vieles das sie sagen möchte, die Worte sind niemals still, ...

Hannah hat ihre Schwester Izzy verloren, und mit Izzy gingen auch Hannahs Worte. In ihren Gedanken da kreisen sie unaufhörlich und es gibt so vieles das sie sagen möchte, die Worte sind niemals still, doch aussprechen kann sie sich nicht.
Das belastet nicht nur Hannah selbst, sondern auch ihre Eltern, die sich scheinbar nicht mehr anders zu helfen wissen und Hannah nach Sankt Anna schicken, eine therapeutische Einrichtung, wo man ihr helfen soll, ihre Sprache wiederzufinden.

Das erste Jahr in Sankt Anna beginnt mit einem Sommercamp am See und dort trifft Hannah auf Levi, der selbst schlimme Dinge durchgemacht hat und weiß wie es ist, wenn man Probleme hat und sich ihnen stellen muss. Er ist fasziniert von Hannah, die sich nachts aus ihrem Zelt schleicht und seinen persönlichen Platz am See in Beschlag nimmt und er möchte unbedingt herausfinden was in Hannah vorgeht, wer sie wirklich ist und will ihr helfen ihre Worte wiederzufinden....

Meinung:
"Die Stille meiner Worte" ist und war tatsächlich mein allererstes Buch von Ava Reed und ich muss sagen, das es nicht das Letzte bleiben wird.

Ava hat einen absolut großartigen Schreibstil, ihre Worte bringen eine emotionale Tiefe mit, auch wenn sie Gedankengänge und Empfindungen ihrer Protagonisten nicht immer komplett ausführt. Ich mochte das sehr, denn es macht besonders Hannah sehr authentisch. Sie hat so viele Worte in sich drin und kann sie doch nicht aussprechen, das heißt das ihre Gedanken permanent kreisen und manchmal einfach viel zu viel sind und sich deshalb ineinander verheddern. Ich finde das hat die Autorin unglaublich gut dargestellt.

Hannah ist eine tolle und liebenswerte Protagonistin, die ein schlimmes Trauma erlitten hat. Sie hat ihre Zwillingsschwester verloren und dabei auch sich selbst. Sich in einer solchen Situation einen Weg zurück ins Leben und vor allem zu sich selbst zu erkämpfen ist ein langwieriger und aufreibender Prozess.
Zum Verlust hinzu kommen noch Schuld, das Gefühl nicht mehr zu einer Familie zu gehören, der Gedanke, das die Eltern einen nicht mehr lieben, der Hass und die Wut auf sich selbst, die Trauer.
Hannahs Päckchen wiegt schwer.

Und damit ist sie nicht allein, denn in Sankt Anna hat jeder Schüler/Patient sein Päckchen zu tragen, das erfährt Hannah schon am ersten Tag des Sommercamps, als sie mit Sarah in einem Zelt untergebracht wird. Sarah, die immer Rollkragenpullover trägt, obwohl es draußen über 30 Grad warm ist, Sarah die sich im Dunkeln fürchtet und in der Nacht von schlimmen Albträumen heimgesucht wird.

Oder Levi, für den es der letzte Ausflug zum See sein wird, weil er für Sankt Anna zu erwachsen geworden ist. Levi, der immer diese hässliche Cap trägt und der offen auf Hannah zugeht und verstehen will, warum sie keine Worte mehr hat.

Hannah und Levi stehen hier eindeutig im Fokus der Geschichte und doch ist es Ava Reed gelungen, auch den Nebencharakteren eine wichtige Stimme zu verleihen, ohne sie zu aufgesetzt oder zu blass erscheinen zu lassen.

Überhaupt konnte sie mich mit dem Gesamtpaket absolut überzeugen, vor allem deshalb weil sich die Geschichte und die Heilungsprozesse der einzelnen Charaktere absolut nachvollziehbar und echt entwickelt haben. In der Aufarbeitung da war sie manchmal schon fast sachlich kühl und genau das ist es, was mir bei Romanen, die sich mit Traumata, Trauer, Verlust, psychischen Problemen, so häufig fehlt. Meist werden sie zu verkitscht und enden in einer Wunderheilung durch Liebe. Sowas ist nett zu lesen, aber es ist unrealistisch. Und genau das ist hier nicht der Fall und das wiederum hat dieses Buch für mich zu etwas Besonderem gemacht, mit dem ich mich identifizieren kann.

Trotzdem gibt es auch hier eine ganz ganz zarte Liebesgeschichte, bei der ich noch nicht mal weiß ob ich sie als solche bezeichnen möchte, denn zwischen Hannah und Levi da entwickelt sich so viel mehr als nur eine Verliebtheit. Es ist eine tiefe Verbundenheit die vor allem auf gegenseitigem Vertrauen basiert, das sie erst lernen müssen zu entwickeln. Es gibt keine verstohlen gestohlenen Küsse, keine offensichtlichen Liebesbekundungen. Es geschieht eher so am Rande, unterschwellig, wie es im Leben auch manchmal so läuft. Ich weiß nicht, wie ich es besser erklären kann und soll.

Die Geschichte entwickelt sich leise und emotional und doch auch irgendwie laut, weil man beim Lesen von so vielen Gefühlen überwältigt wird, die aber nicht immer offensichtlich sind, sondern eher hinter den Worten lauern.
Kurzum, ich mochte dieses Buch unglaublich gerne und bin froh, das es mir vergönnt war, es lesen zu dürfen.

Zum Schluß möchte ich noch kurz dieses traumhaft schöne Cover loben, das nicht nur durch die blaue Aquarelloptik besonders ins Auge sticht, sondern das vor allem auch einen ganz ganz wichtigen Teil der Geschichte widerspiegelt. Ihr werdet beim Lesen schnell feststellen, was es mit der Katze, pardon, dem Kater, auf sich hat. ;)

Fazit:
"Die Stille meiner Worte" ist ein Roman über das Loslassen. Wie schwer es auch einem fallen mag, manchmal muss man erst lernen Menschen, Gefühle, Angewohnheiten und Dinge gehen zu lassen, um ganz zu sich selbst zu finden.

Ein großartiges, emotional prall gefülltes und authentisches Buch, das ich Euch dringend ans Herz legen möchte !

Veröffentlicht am 27.02.2018

Monatshighlight !

Everless 1. Zeit der Liebe
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Everless und Ich - das war Liebe auf den zweiten Blick !

Als ich das erste Mal etwas von "Everless" hörte, da war meine Reaktion eher verhalten. Zwar fand ich die Idee dahinter ansich total spannend und ...

Everless und Ich - das war Liebe auf den zweiten Blick !

Als ich das erste Mal etwas von "Everless" hörte, da war meine Reaktion eher verhalten. Zwar fand ich die Idee dahinter ansich total spannend und auch das Cover wirklich ziemlich schön, aber trotzdem war da irgendetwas das mich nicht packen konnte.

Ein paar Monate später sollte sich dies jedoch ändern, denn je mehr ich über das Buch ( im Englischen ) gelesen und je häufiger ich es irgendwo gesehen habe, desto neugieriger wurde ich und als der Oetinger Verlag dann noch diese ziemlich coole Online-Aktion zum Buch gestartet hat, bei der man mit einem Spiel Zeitmünzen sammeln musste und kleine Schnipsel und Hinweise zur Geschichte freispielen konnte, da war mein Interesse plötzlich doch ziemlich groß.
Genau deshalb habe ich mich dann auch auf die Leserunde beworben und es hat geklappt. Das Buch und ich wurden vereint und wir mochten uns auf Anhieb sehr.

Jules und ihr Vater lebten einst auf Everless ein weitestgehend sorgenfreies und gutes Leben. Bis zu dem Tag, an dem Jules Zeugin eines Zwischenfalls wird, der die beiden Prinzen Liam und Roan betrifft und der sie, sollte sie je darüber sprechen, das Leben kosten könnte. Ihr Vater wird aus seinem Dienst als Schmied entlassen und die beiden müssen fliehen. Im kleinen Crofton finden sie ein neues Zuhause, doch das Leben dort ist hart und das Geld ist knapp.
Die beiden kamen bislang immer ganz gut über die Runden, doch Jules merkt zunehmend, wie die Lebenszeit ihres Vaters schwindet. Um ihn und sich selbst zu retten und davor zu bewahren, das sie bald auf der Straße sitzen, weil sie sich die Pacht für ihre bescheidene Hütte nicht mehr leisten können, fasst sie einen folgenschweren Entschluss, der ihr ganzes Leben verändern soll:
Sie kehrt zurück nach Everless, um dort als Dienstmädchen für die künftige Braut des Prinzen, Roan, zu arbeiten, den sie schon seit ihrer Kindheit abgöttisch liebt.

Und dann, dann geht die Geschichte erst so richtig los.

Sara Holland hat mit Everless - Zeit der Liebe einen wahnsinnig komplexen und genialen Reihenauftakt hingelegt, der wirklich mal seines Gleichen sucht.

Zeit ist der Bestandteil, der sich hier, angefangen beim Cover, als roter Faden durch die Geschichte zieht, denn in Everless ist Zeit im wahrsten Sinne Geld.
Die Menschen bezahlen mit ihrer Lebenszeit, dem Kostbarsten das ein Mensch eigentlich hat. Die Zeit wird durchs Blut abgezapft und in Münzen gepresst und wie viel man davon hat, entscheidet wie arm oder reich man ist.

Doch nicht nur die Zeit ist das was das Buch und die Story ausmacht, es ist vor allem Jules' Weg und ihre ganz eigene Geschichte, die mich so wahnsinnig an die Seiten fesseln konnten. Eine Geschichte voller mysteriöser Rätsel und Erinnerungen, die es erst zu lösen und zu verstehen gilt.

Außerdem gibt es eine uralte Legende die sich ebenfalls durch die ganze Story zieht, für reichlich Spannung und einen Hauch von Märchen sorgt und natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte, die mich zugegebenermaßen echt Nerven gekostet hat und der einzige Faktor war, den ich an der Geschichte NICHT mochte.

Das liegt hauptsächlich daran, das ich Jules' Gefühle für Roan nicht nachvollziehen konnte. Immer wieder betont sie, wie sehr sie ihn als Kind schon geliebt hat. Zurück auf Everless erhofft sie sich, das er sie erkennt und ihre Liebe erwidert, was total verrückt ist, da er doch heiraten wird. Jules giert förmlich nach seiner Aufmerksamkeit und schmachtet ihn an wann immer es geht und das war mir persönlich einfach viel zu viel, zumal sie sonst eher eine Protagonistin ist, die an Dinge besonnen und überlegt herangeht und deshalb hat diese, sich nach Roans Liebe verzehrende Seite irgendwie nicht so recht zur restlichen Jules gepasst, die ich so unglaublich gerne mochte.

Das ist aber eigentlich schon der einzige Punkt, den ich wirklich kritisieren kann, denn er Rest der Geschichte hat mich, trotz einer kleinen Länge im Mittelteil, wirklich vollkommen überzeugt. Besonders die Rätselei um die vielen Geheimnisse auf Everless haben mich angetrieben immer weiter lesen zu wollen. Permanent war ich am Analysieren und Grübeln wer hinter welcher Aktion steckt, wer ein falsches Spiel treiben könnte und wer vielleicht doch einen ganz anderen Charakter offenbart, als man auf den ersten Blick meinen möchte.

Und soll ich Euch was sagen ? Es ist egal, wie viel du in Situationen rein interpretierst oder wie sehr du am Ende glaubst, des Rätsels Lösung zu kennen: Es kommt alles ganz anders !!!

Bevor ich zum Ende komme, möchte ich noch eben das tolle Setting, das einer mittelalterlichen Kulisse gleicht, und den tollen, leichten Schreibstil der Autorin, den ich als sehr wortgewandt und bildgewaltig empfand, hervorheben.

"Everless - Zeit der Liebe" war für eine absolut positive Überraschung und ich hoffe sehr, das wir nicht wirklich ein ganzes Jahr auf die Fortsetzung warten müssen.