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Veröffentlicht am 15.09.2016

Als wir Schwestern waren / Marie Jansen

Als wir Schwestern waren
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Simone ersteigert für Kunden, die nicht bekannt werden möchten, auf Auktionen Gegenstände in deren Auftrag und lebt von der Provision die sie dafür erhält. Sie lebt mit Jens zusammen und sie ist sich ...



Simone ersteigert für Kunden, die nicht bekannt werden möchten, auf Auktionen Gegenstände in deren Auftrag und lebt von der Provision die sie dafür erhält. Sie lebt mit Jens zusammen und sie ist sich nicht sicher wie es mit ihrer Partnerschaft weitergehen soll. Da bekommt sie den Auftrag zwei Schrankkoffer und einen Sattel aus der Auflösung eines Privtahaushalts zu ersteigern.
Sie bekommt den Zuschlag und die Gegenstände werden erst einmal in ihre Wohnung geliefert weil sie keine weiteren Angaben zu dem Auftraggeber hat.
Neugierig geworden entdeckt sie ein Geheimfach mit Briefen und Tagebüchern aus dem Jahr 1916. Sie beginnt zu lesen und wird schnell in die Lebensgeschichte von Viviane und Elisabeth hineingezogen, die beide gut begütert aufgewachsen sind. Viviane lehnt sich gegen Heiratspläne ihrer Eltern auf und brennt mit ihrer großen Liebe durch. Die Kriegsjahre nagen schwer an den weiteren Plänen der Familie und alles kommt anders als geplant.
Simone fängt an zu recherchieren wer hinter dem Auftrag steckt und reist nach Frankreich, was ihr gerade recht kommt um Abstand zu Jens zu bekommen und ihre Beziehung zu überdenken. Sie ist tiefer in die Geschichte verstrickt als sie auch nur ahnen könnte.
Marie Jansen, die unter Pseudonym eine spannende Geschichte um ein Familiengeheimnis geschrieben hat, hat mich mit ihrer Erzählung in den Bann gezogen. Liebe ich Storys die auf zwei Zeitebenen spielen kam mir dieses Buch gerade recht und die Autorin hätte die Geschichte nicht besser umsetzen können. Gerade der Teil aus der Vergangenheit hat mich fasziniert weil mir die Protagonisten überaus sympathisch waren und ich es interessant fand wie es in den schlimmen Kriegsjahren möglich war zu überleben.
Gut gefallen hat mir aber auch der Teil aus der Gegenwart, auch wenn man schon schnell wusste worauf das Ganze hinausläuft und was Simone mit den Personen aus den Tagebüchern verbindet.
Die Beschreibungen waren so detailliert das alles wie ein Film vor meinen Augen abgelaufen ist und ich förmlich mit den beiden Hauptakteurinnen gelebt habe, aber nie ausschweifend.
Am Ende kam es wie gedacht, jedoch so warmherzig geschrieben dass ich mit der alten Dame mitgelitten habe.
Eine klare Leseempfehlung denn besser kann man eine Geschichte nicht erzählen ich habe das Buch an zwei Abenden verschlungen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spiel der Zeit / Jeffrey Archer Cliffton Saga Teil 1

Spiel der Zeit
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Ich lese sehr gerne Familiensagas und diese gehört definitiv zu den besten die ich je gelesen habe. Harry Clifton wächst mit seiner hart arbeitenden Mutter in Bristol auf, sein Vater ist angeblich im ...


Ich lese sehr gerne Familiensagas und diese gehört definitiv zu den besten die ich je gelesen habe. Harry Clifton wächst mit seiner hart arbeitenden Mutter in Bristol auf, sein Vater ist angeblich im Krieg gefallen. Harry schwänzt die Schule und treibt sich lieber an den Hafendocks herum bis er Jack Tar kennen lernt, der in einem alten Eisenbahnwaggon lebt. Dieser erkennt was wirklich in Harry steckt und dank seiner begnadeten Stimme und den Überredungskünsten von Old Tar das er zur Schule gehen soll, schafft Harry es ein Stipendium für eine Eliteschule zu bekommen.
Dort freundet er sich mit Giles Barrington an, dem Erben einer großen Schifffahrtsdynastie und er verliebt sich unsterblich in Gils Schwester Emma. Alle mögen Harry, bis auf Giles Vater, der sich ihm gegenüber immer abweisend verhält und dafür hat er zwingende Gründe.
Eigentlich wollte ich nur schnell den Prolog und vielleicht noch das erste Kapitel lesen weil es schon so spät war, aber ich war von der ersten Zeile an so gefesselt das ich das Buch erst nach der Hälfte zur Seite gelegt habe. Archer versteht es seine Leser mit seinem Schreibstil in den Bann der Geschichte zu ziehen, wie ich es selten zuvor erlebt habe. Beim Lesen vergisst man fast das es sich um eine Geschichte handelt und fühlt sich mittendrin.
Die meisten Personen sind einem auf Anhieb sympathisch, aber auch einen Bösewicht, in Form des Vaters, gibt es als Gegenpart. ,Die Story wird aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt und so ergibt es sich das vieles nachvollziehbar wird was man bei der vorangegangenen Person noch nicht ganz nachvollziehen konnte. Immer mehr feine Details und reale historische Fakten lassen die Geschichte zu einem richtigen Kunstwerk werden, das man realistischer nicht hätte schreiben können.
Die Personen gewinnen von Seite zu Seite mehr Tiefe und mir sind viele von ihnen richtig ans Herz gewachsen.
Das Ende besteht aus einem mehr als gemeinen Cliffhanger, aber auch ohne diesen hätte ich auf jeden Fall auch den Folgeband "Das Vermächtnis des Vaters" gelesen denn die Geschichte um Harry hat mich so fasziniert das ich unbedingt wissen muss wie es mit ihm weiter geht. Nur gut dass das Buch schon bereit liegt und ich dann gleich starten kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

18 Zahlen des Todes / Mia Winter

18 - Zahlen des Todes
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Leana Meister hat in Afrika ihre Stelle aufgegeben um in Deutschland ihre neue Stelle als Leiterin des Kompetenzcenters in Düsseldorf anzutreten. Sie ist noch nicht richtig aus dem Flieger als sie zu ...


Leana Meister hat in Afrika ihre Stelle aufgegeben um in Deutschland ihre neue Stelle als Leiterin des Kompetenzcenters in Düsseldorf anzutreten. Sie ist noch nicht richtig aus dem Flieger als sie zu ihrem ersten Mordfall gerufen wird. Der Tote sitzt, zur Schau gestellt, auf einer Parkbank, mit heraus hängendem Geschlechtsteil.
In den folgenden Tagen gibt es, in verschiedenen Städten, immer wieder auf die gleiche Art dargestellte Opfer, die zunächst in keiner Verbindung zueinander stehen.
Leana erkennt schnell, dass die Verbindung in der Vergangenheit zu suchen ist, und mit ihrem Team, das mit den modernsten Mitteln ausgestattet ist, kommen sie der Täterin auf die Spur.
So einen gut durchdachten, intelligenten Thriller habe ich schon lange nicht mehr gelesen, wenn überhaupt. Mia Winter ist es gelungen von der ersten Seite an Spannung aufzubauen, die während des ganzen Buches nicht einmal abflacht, und sich zum Ende hin noch ins fast unerträgliche steigert.
Immer wieder lässt sie Informationen zur Forensik und zu Serientätern einfließen, ohne dadurch den Lesefluss zu lindern, oder das Hauptmerkmal von der Handlung abzulenken.
Personen sind gut dargestellt und besonders Leana und ihre nächste Kollegin, Natalia, haben sehr viel Tiefe, so dass man ihr Denken und Handeln jederzeit nachvollziehen kann. Insbesondere das Privatleben von Leana wird einfließen lassen, ohne dass es sich in den Vordergrund stellt.
Weit ab von der Massenware Thriller, die man sonst zu lesen bekommt, war die Handlung von Anfang bis Ende schlüssig, Infos zu den Morden gab es häppchenweise, so dass ich trotz der sehr langen Kapitel das Buch in einem Zug gelesen habe und es nicht zur Seite legen konnte. Hut ab vor so viel Schreibkunst.
Die Autorin konnte mich so von ihrer Art zu schreiben überzeugen, dass ich auf jeden Fall auch noch ihr Erstlingswerk "Janusmond" lesen werde, bevor im Oktober die Fortsetzung von "18 zahlen des Todes" erscheint.
Das Einzige was ich nicht verstanden habe, war die Zahl "18" im Titel, die sich mir auch am Ende der Story nicht erschlossen hat.
Sehr gerne würde ich noch einen Zusatzstern vergeben, was leider nicht möglich ist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Deutschland im Blaulicht - Notruf einer Polizistin / Tania Kambouri

Deutschland im Blaulicht
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In ihrem Buch berichtet die gebürtige Griechin über ihre Alltag al Polizistin auf Deutschlands Straßen. Es geht um die zunehmende Respektlosigkeit und Gewalt.
Vor knapp zwei Jahren hat sie einen Brief ...


In ihrem Buch berichtet die gebürtige Griechin über ihre Alltag al Polizistin auf Deutschlands Straßen. Es geht um die zunehmende Respektlosigkeit und Gewalt.
Vor knapp zwei Jahren hat sie einen Brief veröffentlicht, der anderen Polizisten aus der Seele spricht, aber leider hat sich seit da nur sehr wenig, bis nichts verändert. Dem Buch kann man sehr viele Informationen entnehmen, mit denen man niemals gerechnet hätte. Der Schreibstil ist locker und Frau Kambouri berichtet auch immer wieder über sich selbst, was ihr meine Bewunderung einbringt.
Solange sich in der Politik nichts tut, kann auch von Seiten der Polizisten nicht viel übernommen werden und dies ist anhand der aktuellen Flüchtlingskrise fatal.
Ein Buch das ich nur weiter empfehlen kann und das jeder einmal lesen sollte um zu erkennen was in unserem Staat wirklich schief läuft.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Vergangenheit und Gegenwart

Die Holunderschwestern
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Die Holunderschwestern / Teresa Simon 4/5
Katharina Raith hat sich ihren Traum erfüllt und hat zusammen mit ihrer Freundin Isabelle eine Restaurationswerkstatt in München eröffnet. Eines Tages steht der ...

Die Holunderschwestern / Teresa Simon 4/5
Katharina Raith hat sich ihren Traum erfüllt und hat zusammen mit ihrer Freundin Isabelle eine Restaurationswerkstatt in München eröffnet. Eines Tages steht der Engländer Alex Bluebird vor ihrer Tür und übergibt ihr die wertvollen Tagebücher ihrer Urgroßmutter Funny, die sich als Köchin einen Namen gemacht hat. Die Tagebücher reichen bis 1918 zurück.
Isabelle ist hauptsächlich unterwegs um alte Fundstücke zu ergattern, darunter eine alte, komplette Ladentheke, die noch eine wichtige Rolle spielen wird.
Fanny ist alleine nach München gezogen um dort bei einer jüdischen Familie als Köchin zu arbeiten, während ihrer Zwillingsschwester Fritzi zu Haus vor Sehnsucht vergeht und die ihrer Schwester bald nachreist. Von da ab kommt es zu einer fatalen Ereigniskette.
Die Erzählstränge wechseln immer zwischen Gegenwart und Vergangenheit, ich könnte nicht sagen welcher Teil mir besser gefallen hat. Der ganzen Geschichte mangelt es nicht an Spannung und man möchte das ganze Buch am liebsten in einem Rutsch lesen. Ein wenig gestört an dem Buch hat mir nur die schriftweise in Kursiv, die sehr häufig vorgekommen ist, und die ich schlecht lesen kann.
Vom Thema und der Schreibweise her konnte mich die Story Voll und ganz überzeugen und ich kann es nur jedem weiter empfehlen der gerne Geschichten liest, die sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit spielen.