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Veröffentlicht am 11.05.2018

Ein tolles Buch!

Vicious Love
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Was sich liebt, das neckt sich….

Oder wen Vicious hasst, der sollte ein richtig dickes Fell haben…

Als Emilia mit ihren Eltern und ihrer Schwester Rosie in die Dienstbotenwohnung von den Spencers gezogen ...

Was sich liebt, das neckt sich….

Oder wen Vicious hasst, der sollte ein richtig dickes Fell haben…

Als Emilia mit ihren Eltern und ihrer Schwester Rosie in die Dienstbotenwohnung von den Spencers gezogen ist, wusste sie noch nicht, dass dies das schlimmste und beste Jahr zugleich sein würde. Die High Society ist schon wirklich ein Haifischbecken. Aber weil Baron Spencer, genannt Vicious Emilia aus sehr speziellen Gründen mobbt bis zum Ärgsten, hat es das wundervolle Mädchen dermaßen schwer, dass sie nicht einmal Freunde findet. 10 Jahre später trifft sie ihn wieder und er soll der Einzige sein, der sie aus ihrem Dilemma befreien kann, obwohl er auch dabei geholfen hat, dass sie überhaupt dort gelandet ist. Aber Vicious treibt ein perfider Plan an und Helferlein ist genau die Richtige um ihn durch zu setzen. Würde dem grausamen, kaltherzigen 28 – Jährigen nicht das Leben einen Strich durch die Rechnung machen…

Ich muss gestehen, der Klappentext hat mich nicht beeindruckt. Aber nach dem ich so viel von dem Buch gesehen habe, war die Leseprobe schnell gelesen. Die Schreibweise von J. L. Shen ist sehr locker und flüssig, etwas derber wenn aus seiner Sicht erzählt wird und so gehalten, dass man die jungen Erwachsenen gute nachvollziehen kann. Die Autorin reißt den Leser einfach mit sich und fasziniert, wie auch schockiert mit ihren Handlungssträngen, dass man sich nicht lösen kann. Erzählt sie aus Emilia´s Sicht kommt das Emotionale ins Buch, die berührenden Seiten und Denkweisen und allein dadurch lernen wir beide Charaktere sehr viel inniger kennen.

Nach den typischen Büchern in diesem Genre, hatte ich mich etwas davon entfernt. Es gab zu viel, zu monoton, zu wenig erfrischend. Und auch wenn ich sagen muss, dass man auch in “Vicious Love” Vergleiche ziehen kann, finde ich es super gemacht. Man wird sowohl umgarnt und gereizt durch leidenschaftliche, aber auch zutiefst emotionale Szenen. Man ist als Leser aber auch oft entrüstet, ob der heftigen Brutalität, die Vicious so an den Tag kommen lässt.

Er ist halt nun mal nicht nur der böse Junge von nebenan, der mit Mädchenherzen spielt und den großen Aufreißer gibt. Baron Spencer ist von grundauf böse und bis er mal geschnallt hat, was es mit dieser eigenartigen Anziehungskraft von Emila auf sich hat, behandelt er sie teilweise wirklich dermaßen schlecht, dass ich ihm am liebsten ins Gesicht gesprungen wäre. Natürlich haben wir diese typische böser Junge hat schlechte Vergangenheit und deswegen tiefe Narben – Situation auch hier, aber ich finde seine Vergangenheit so dermaßen schlimm, dass ich darüber hinweg sehen konnte mit einem Klischee beworfen worden zu sein. Es ist nichts für schwache Nerven und diese Handlung wird die Gemüter wieder spalten, aber ich fand es gut gemacht.

Emilia ist vor allem in den Zwischenkapiteln als 17-Jährige noch sehr naiv gehalten. Da war der Moment, als selbst Vicious ihr sagt, sie solle sich gegen ihn wehren, schon hart an der Grenze. Aber ich war positiv davon überrascht, dass das richtige Geschehen erst zehn Jahre später stattfindet und das ließ mich hoffen. Zuerst wollte ich sie immer noch schütteln, aber Emilia macht sich gut und reift heran. Sie lässt sich nicht mehr alles gefallen und findet auch den Mut dem Baron die kalte Schulter zu zeigen. Auf der anderen Seite hat sie natürlich eine fragliche Faszination für seine Person, aber irgendwie versteht man sie auch trotzdem.

Was ich persönlich am Schönsten fand, war natürlich die Verbindung und das Vertrauen, dass die zwei nach und nach miteinander geteilt haben. Die Entwicklung in dieser “Beziehung” ist unglaublich intensiv und trotz der manchmal so gnadenlosen Reaktionen von Vicious, entsteht etwas besonderes, einzigartiges. Etwas das die Grenzen verschwimmen lässt…

Ich denke, dieses Buch ist sicher nicht für jeden Liebesromanleser gemacht. Es geht etwas herrischer, aggressiver und grober zu. Die Art, gerade des männlichen Protagonisten ist sehr erbarmungslos, aber Emilia ist wie ein kleiner Lichtfunke, der zu einem strahlenden Sonnenschein wird. Man sollte es gedanklich nicht zu sehr auseinander nehmen, da viele aufschreien könnten, welches Vorbild dieses Buch jungen Lesern nun wieder sein wird. Aber ich lasse es einfach stehen, wie die Handlung nun mal ist, da meine Meinung ist, man kann in Büchern auch mal Grenzen überschreiten und Dinge erleben, denen man im wahren Leben definitiv aus dem Weg gehen würde. Mir persönlich hat es sehr gut unterhalten. Ich bin schon sehr gespannt auf die nächsten Teile.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Ein abwechslungsreicher zweiter Teil

Shadow Dragon 2. Der dunkle Thron
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Mehr zum Inhalt möchte ich euch gar nicht verraten. Denn der Klappentext spoilert eigentlich schon viel zu viel. Kai reist nun mit ihrer Schwester Aiko durch das Reich um das Schlimmste im Imperium zu ...

Mehr zum Inhalt möchte ich euch gar nicht verraten. Denn der Klappentext spoilert eigentlich schon viel zu viel. Kai reist nun mit ihrer Schwester Aiko durch das Reich um das Schlimmste im Imperium zu verhindern. Doch wer gehört wirklich auf den Stuhl des Kaisers?

Ich muss gleich mal sagen, ich bin froh dass ich den Klappentext nicht gelesen habe, sondern einfach mit dem nächsten Teil weiter gemacht habe. Ich denke man sollte da im 3. Buch dringend drauf achten nicht wieder vorher schon so viel zu verraten, denn das Problem ist einfach, dass die vorhersehbare Handlung dem Schreibstil nicht gerecht wird. Versteht mich nicht falsch, ich finde es ist wirklich erfrischend und sehr faszinierend gestaltet. Die Abenteuer, die Wendungen und Ereignisse sind spannend und vor allem malerisch beschrieben, aber ich finde man könnte das noch nervenaufreibender, noch aufregender gestalten, wenn man eben nicht schon vorher die Hälfte der Handlung inklusive Auflösungen in der Inhaltsangabe lesen würde.

Kai's Zwiespalt zwischen dem was sie selbst fühlt, und dem was der Drache in ihrem Bewusstsein fühlt, ist nachvollziehbar. Ich konnte mich super in sie rein versetzen und litt teilweise wirklich mit ihr. Aber auch ihre verschiedenen Emotionen, auf der einen Seite richtig zu Handeln was ihr Ehrgefühl und Pflichtbewusstsein angeht, und auf der anderen Seite, die neuen Gefühle zu entdecken, welche die Welt außerhalb des Tempels ihr aufzeigen, ist faszinierend. Sie ist ziemlich durcheinander und stellt nicht nur ihr Leben unter der Göttin Kosuke manchmal in Frage. Sie versucht auch immer noch zu verarbeiten, warum ihre Mutter sie im Tempel abgelegt hat, und nicht selbst aufgezogen.
Dazu kommen die vielen neuen Begegnungen mit den Menschen in diesem Land. Eigentlich ist Kai davon überzeugt, dass der Kaiser, sowie die Könige ihres Reiches schon das Richtige für das Volk entscheiden werden. Doch als sie nun Problemen wie Hunger, Armut und fast schon Folter gegenübersteht, geraten ihre Ideale aus dem Gleichgewicht. Aber diese neuen Begegnungen lassen Kai sich auch an Kindheitswünsche erinnern, die sie tief in ihrem Inneren vergraben hatte.

Die Nebencharaktere, allen voran Aiko, wird immer mehr Leben eingehaucht, so dass sie immer authentischer, immer greifbarer wirken. Ich mag sie sehr. Vor allem Jao, der Drachenhüter, die magischen Momente und die Drachen gefallen mir am Besten und ich möchte unbedingt erfahren, wie es weiter geht.

Die Schreibweise von Kristin Briana Otts ist wortgewandt und flüssig. Durch ihre malerischen Beschreibungen fühlt man sich in das magische Setting der Drachen gezogen und wandert durch die verschiedenen Gegenden der vier Königreiche. Das Buch liest sich angenehm und schnell, und wäre die Handlung ein bisschen überraschender, hätte mich das Buch auch komplett überzeugen können. Nichtsdestotrotz finde ich die Geschichte einfach fantastisch und ich freue mich schon unglaublich auf den dritten Teil. Die Lage fängt nun an sich zu zu spitzen und ich hoffe auf einen spektakulären Abschluss der Reihe.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Zuckersüss und unterhaltsam

When it's Real – Wahre Liebe überwindet alles
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Also ich muss vorher sagen. Ich habe die Paper-Reihe von Erin Watt nicht gelesen. "When it´s Real" ist mein erstes Buch von dem Autorenduo und ja... es ist ganz süß gemacht, aber es reißt mich jetzt nicht ...

Also ich muss vorher sagen. Ich habe die Paper-Reihe von Erin Watt nicht gelesen. "When it´s Real" ist mein erstes Buch von dem Autorenduo und ja... es ist ganz süß gemacht, aber es reißt mich jetzt nicht unbedingt völlig vom Hocker, aaaaaber....

Vaughn, ihre Schwester Paisley und die Zwillingsbrüder Shane und Spencer müssen nach dem Tod ihrer leichtsinnigen Eltern versuchen über die Runden zu kommen. Daher kommt das Angebot die Freundin von einem Rockstar zu spielen für Vaughn zur rechten Zeit. So richtig begeistert ist sie nicht, da ihr Freund W es Vaughn nicht wirklich leicht macht, aber die Summe würde alle Probleme lösen und so begibt sich die 17-jährige in die fähigen Hände der Marketingagentur vom berühmten Rockstar Oakley. Das dieser ein arroganter, verzogener Bengel ist, setzt dem ganzen dann noch die Krone auf und Vaughn platzt wohl schnell der Kragen....

Das Buch zu bewerten ist für mich etwas schwierig. Doch zu erklären, warum das so ist fällt mir noch schwerer. Die Handlung ist halt sehr einfach. Oak ist ein missverstandener 19-Jähriger mit Problemen im Elternhaus. Er ist einsam, weiß im Moment nicht so recht wo hin mit sich selbst und seinem Sein, und vor allem muss er sich selbst wieder finden. Das das anfangs einfach völlig falsch läuft, ist ja wohl klar und Oakley lässt furchtbar gern den luxusverwöhnten Macho raus hängen. Gegen Ende ist er mir lieber. Oak wird natürlicher, umgänglicher, einfach greifbarer und damit auch sympathisch. Man lernt endlich den echten Kerl hinter der Maske kennen und das macht unheimlich Spaß. Mit seinem wahren Wesen konnte er mich mehr berühren, als mit der "sexy Schale" zu Beginn und ich fand die Entwicklung, die er durchlebt hat, sichtbar und wirklich großartig.

Vaughn ist sehr typisch für ihr Alter, hat definitiv noch nicht die nötige Weitsicht fürs Leben, und daher kommen auch zu Beginn bei ihr, ein paar Vorhersehbarkeiten in der Handlung vor, die einfach so unglaublich klischeehaft sind, dass ich schon etwas genervt war. Ich möchte da nicht zu viel verraten, aber ich musste öfters mal deprimiert aufseufzen, aufgrund ihrer offensichtlichen Naivität. Dafür konnte sie mich mit ihrem Ehrgeiz, ihrer Loyalität und ihrem sympathischen, bodenständigen Wesen begeistern. Vaughn ist zwar noch etwas unsicher, was ihre Zukunft betrifft, aber dafür würde sie fast alles für ihre Familie tun. Diese Liebe ist spürbar und sehr innig, was das Buch unglaublich warmherzig werden lässt. Später ist sie mir fast noch lieber, weil sie sicherer, mutiger und auch echter wird.

Zwar hat Erin Watt auch im weiteren Verlauf nicht unbedingt die zündende Idee um die Handlung besonders innovativ erscheinen zu lassen, aber die Entwicklung und die Schreibweise machen das wieder ein Stückchen weg. Denn die Art, wie die Autorinnen aus der Sicht der beiden Hauptcharaktere erzählen ist einfach so fesselnd, locker und leicht. Man fließt so mit der Geschichte mit, schmunzelt über die neckenden Dialoge, die erst frechen Schlagabtäusche, beginnt später dann aber doch sein Herz für die Charaktere zu öffnen. Es passiert ab und zu etwas überraschendes, es werden viele witzige Erlebnisse eingebaut, aber wir bekommen jetzt keine großartigen emotionalen Ergüsse zu lesen. Ich wurde ein paar Stunden lang unterhalten und ich hatte eine angenehme Zeit mit dem Buch. Es liest sich einfach gut, es kribbelte und auch leidenschaftliche Szenen, jedoch schön jugendlich gehalten, fanden ihre Momente.

Wer auf Liebesgeschichten mit einem sexy Rockstar, einem Mädchen aus der "normalen Welt" und der typischen märchenhaften Handlung steht, ist hier sehr gut bedient. Aber es wird mich jetzt nicht wirklich länger gedanklich begleiten.

Veröffentlicht am 08.04.2018

Eine innovative Idee

Palace of Glass - Die Wächterin
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Palace of Glass" tauchte auf und gefühlt die halbe Buchwelt stand Kopf. Ich war so gepannt auf den Auftakt der Trilogie und was mich da so erwartet, dass es nicht lange im Regal liegen blieb.

Die Idee ...

Palace of Glass" tauchte auf und gefühlt die halbe Buchwelt stand Kopf. Ich war so gepannt auf den Auftakt der Trilogie und was mich da so erwartet, dass es nicht lange im Regal liegen blieb.

Die Idee eine Gemeinschaft zu erschaffen, in der man sich nicht berühren darf, fand ich suspekt wie auch faszinierend zur gleichen Zeit. Rea hat es da als Magdalena echt nicht leicht und es ist schon beeindruckend, wie die Autorin das durchgezogen hat, mit Kummerbünden für die Hände und Markierungen auf den Straßen, damit man sich auch ja nicht berühren muss.

Rea selbst ist eine sehr selbstbewusste, energische junge Frau. Sie besitzt Köpfchen und ein gutes Herz. Aber man merkt ihr schon ihr Alter an. Die Handlungen lassen darauf zurück schließen, dass auch an ihr die Jugend trotz der schweren Zeit nicht spurlos vorbei geht. Dass sie eine Magdalena ist, eine junge Frau, die durch die Berührung der bloßen Haut die Gedanken der anderen Menschen lesen und manipulieren kann, hat Rea durch einen ganz blöden Vorfall heraus gefunden. Doch ich ziehe meinen Hut davor, wie sie mit ihrer Gabe umgeht.

Zu Beginn der Geschichte sind die vielen Erklärungen zwar gut verpackt, aber weil so viel auf den Leser einprasseln ist es etwas verwirrend und auch einen Hauch schleppend. Nach den ersten 100 Seiten kam ich aber super zurecht und wurde förmlich in die Story gezogen. Die Schreibweise der Autorin ist da auf jeden Fall hilfreich, da sie leicht und flüssig schreibt und mich zumindest richtig fesseln konnte. Nur in manchen Momenten empfand ich ihre Beschreibungen etwas komplex. Dazu später noch mehr.

Die Charaktere sind sehr liebevoll und detailliert dargestellt, aber durch das viele Misstrauen ist es schwer einzuschätzen wen man mögen darf und wer ein Idiot ist. Da hat C. E. Bernard schon ganze Arbeit geleistet. Später habe ich schon den ein oder anderen ins Herz geschlossen und konnte auch ein wenig Vertrauen fassen.

Leider empfinde ich den Prinzen als ein bisschen zu naiv und auch ein bisschen zu kleinlaut. So richtig konnte er mich noch nicht für sich einnehmen und ich hoffe so sehr, dass er im nächsten Band ein wenig stärker wird. Ein bisschen reifer, ein bisschen mutiger und auch ausdrucksstärker. Versteht mich nicht falsch. Robin hatte es gewiss nicht leicht und geht dafür schon toll mit seiner Situation um. Aber er lässt sich viel zu sehr manipulieren und er ist einfach so unsicher.  Zwischen dem, wie Rea ihn empfindet und dem wie er mir rüber kommt liegen fast Welten.

Auf der einen Seite bin ich sehr fasziniert von dem Setting, auf der anderen Seite ist es manchmal so verstrickt und kompliziert beschrieben, dass ich etwas verwirrt war. Vor allem das Eintauchen in den Geist selbst hat mir ein paar Problemchen beschert. Auch empfand ich ein paar Details etwas verstörend. Das mit der Schleppe zum Beispiel erschien manchmal etwas grob gelöst. Aber da müsst ihr echt selbst mal rein lesen.

Es gibt noch richtig viele ungeklärte Sachen und ich denke, das ist auch gewollt so, aber so ein oder zwei Dinge hätte ich gerne im ersten Buch schon erfahren. Was es mit dieser Kreatur auf sich hatte, zum Beispiel.

Wir werden sehen. Bis auf ein oder zwei Mankos empfand ich das Buch als sehr erfrischend und innovativ. Ich will unbedingt mehr erfahren und werde definitiv auch den nächsten Teil lesen.

Veröffentlicht am 05.04.2018

Emotional, mit kleinen Makeln

From Scratch - Alles neu mit dir
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Die Geschichte von Amanda und Chase geht einem tief ins Herz. Doch von der Handlung selbst, möchte ich euch nichts weiter erzählen. Der Klappentext sagt schon einiges aus und bis auf die Ausgangslage, ...

Die Geschichte von Amanda und Chase geht einem tief ins Herz. Doch von der Handlung selbst, möchte ich euch nichts weiter erzählen. Der Klappentext sagt schon einiges aus und bis auf die Ausgangslage, die mich erst verwundert und dann ziemlich wütend gemacht hat, ist das Buch ziemlich vorhersehbar. Das macht es nicht grundsätzlich zu einem schlechten Buch, aber es nahm mir manchmal ein bisschen die Lesefreude. Es gibt halt nur wenig Überraschungen.
Dafür konnte mich Stacey Kade emotional total abholen. Nicht nur ihr lockerer Schreibstil, die besondere Denkweise und das Handeln von Amanda, oder die lockeren Dialoge haben mich in den Bann gezogen. Vor allem wie man in zwei sehr stark vom Leben geprägte Charaktere eintaucht und diese starken Gefühle nach empfinden kann, machen "From Scratch" zu einem intensiven Erlebnis.

Es war einfach bewundernswert, wie Amanda für sich selbst und eine Zukunft kämpfen wollte. Mutig, risikofreudig und doch so sensibel. Ich mochte ihre Art. Und besonders als sie ihrer Familie die Stirn bot und sich so richtig ehrgeizig gegeben hat, fand ich das wirklich klasse.

Chase wollte ich zu Beginn den Hals umdrehen. Meine Güte... der war erst unmöglich und seine Art zum Haare raufen. Aber auch er macht sich, und vor allem zwei Eigenschaften liebe ich sehr an ihm. Seinen Beschützerinstinkt und seine Liebenswürdigkeit. Chase hat definitiv sein Päckchen zu tragen und ich möchte nicht in seiner Haut stecken. Aber ich glaube halt auch, dass man ihn einen Hauch zu naiv dar gestellt hat.

Manchmal waren mir die Gedanken der Prota zu ausschweifend, zu sehr zu oft selbstquälend und es zog sich einfach etwas. Zu dem kam halt die sehr vorhersehbare Handlung, die mich nicht immer komplett fesseln konnte. Dafür hat die Autorin nochmal den ein oder anderen kleinen Schockmoment eingebaut, und auch die Nebencharaktere waren schön griffig gestaltet. Gerade die Familie um Amanda herum ist stark von den Vorkommnissen zerrüttet und es ist interessant mit an zusehen, wie sich alles lockert und doch wieder eine Bindung zur verlorenen Tochter aufgebaut wird. Später, und ganz vorsichtig, aber dennoch mit sichtbaren Fortschritten.
Von der PR Frau brauchen wir gar nicht reden. Die möchte ich immer noch gern an die Wand werfen.

Ich habe ein paar schöne Lesestunden erlebt, genoss das Knistern zwischen den zwei und vor allem diese intensive Verbindung zwischen zwei gequälten Seelen. Guckte dabei zu, wie sie sich gemeinsam aus ihrem jeweiligen Loch der Düsternis zogen und dabei wuchsen. An ihrer Vergangenheit, ihrer Gegenwart und vorbereitend für die Zukunft. Hervor gingen zwei andere, unglaublich starke Persönlichkeiten und ich würde das Buch trotz kleiner Mängel auf jeden Fall weiter empfehlen.