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Veröffentlicht am 21.07.2019

A Tale of two Worlds ...

Golden Darkness. Stadt aus Licht & Schatten
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Eine Geschichte von zwei Städten, von zwei Völkern und von einer großen Liebes Geschichte. Lucie, die Lichtmagierin, ist nach Manhatten, der Lichtstadt, geflohen und hält sich dort bedeckt. Sie hat gelernt, ...

Eine Geschichte von zwei Städten, von zwei Völkern und von einer großen Liebes Geschichte. Lucie, die Lichtmagierin, ist nach Manhatten, der Lichtstadt, geflohen und hält sich dort bedeckt. Sie hat gelernt, zu lachen und das Leben zu genießen - und die Liebe. Die Liebe zu Ethan, der sie auf Händen trägt - bis zu dem Tag, als sein Doppelgänger auftaucht - Carwyn und alles auf den Kopf stellt, an was sie je geglaubt hat. Eine Revolution droht …

Ehrlich - das Cover und die erste Handvoll Seiten hat mich angesprochen. Aus diesem Grund ist das Buch in meinen Händen gelandet. Wer mag schon einen spannenden, gefahrvollen Einstieg nicht, in dem einer der Protagonisten beinahe umgebracht wird? Aufgrund des Spannungsgrades fiel mir auch der Einstieg leicht, obgleich ich mit Lucie noch nicht so ganz warm wurde. Das wird schon, sagte ich mir. Der Einstieg verspricht ein wirklich spannendes Buch mit einem tollen magischen Ansatz. Also schlug ich das Buch auf, um weiter zu lesen …
… Und habe mich in den nächsten hundert Seiten so manches Mal gefragt, ob die Autorin je von dem Sprichwort „Show, don’t tell“ gehört hat. Anscheinend nicht - oder ich habe es nicht so wahrgenommen. Denn sie hat ihre Welt, die auf Charles Dickens „A Tale of two cities“ basiert, erläutert und die Vorgeschichte der Protagonistin erzählt - dabei ist das Leben Seite um Seite aus dem Buch herausgeflossen. Die Geschichte wird aus Lucies-Perspektive erzählt in der Ich-Form. Natürlich lauert in dieser Erzählform die Gefahr, in einen zu langen Monolog zu verfallen. Und in diese Falle ist Brennan für mich auf den ersten hundert Seiten wahrlich getappt. Sie erzählt und erzählt, damit der Leser genug Wissen angehäuft hat, damit er die Story versteht. Für mich hat es sich gezogen wie ein Kaugummi unter den Schuhsohlen. Schade! Ich verlor also schon die Lust auf den Fortgang der Geschichte im ersten Viertel des Buches.
Nachdem ich mich durch die ersten 100 Seiten gekämpft hatte, nahm die Geschichte Fahrt auf. Durch eine impulsive Handlung der Protagonistin wohlgemerkt.
Ja, die Geschichte ist im Kern spannend. Jedoch hatte ich das Gefühl, der Leser dümpelt in seinem kleinem Schiffchen immer nur an der Oberfläche des Ozeans - niemals schaltet Brennan die U-Boot-Modus an. So bleibt die Story dein dimensional und die Charaktere bekommen ebenfalls kaum Tiefe ab. Schade. Der einzige, der ein paar Witzige Sprüche auf Lager hatte, war Carwyn - ihn mochte ich auch und er verleitete mich auch des Öfteren zu einem kleinen Lächeln.
Lucie bekam für mich einen recht melodramatischen Zug - insbesondere, da sie am Ende eines Kapitels immer erwähnte, was im nächsten Kapitel der Fehler wäre, den sie begehen würde - damit wurde der Story viel an ihrer Spannung genommen.

Das Magiesystem wurde ebenso einfach angenommen. Es war eben da - hatte ich das Gefühl, was ich als schade empfand. Immerhin böte die Magie eine Spielwiese an Möglichkeiten. Aber der Fokus der Geschichte lag anscheinend woanders.

Um es kurz zu machen - Das Buch konnte mich einfach nicht abholen und in seine Welt ziehen. Ich blieb immer an der Oberfläche und die spannenden Momente ließen mich kalt. Der Plot weiß zu fesseln - jedoch leider nicht mich. Es war einfach nicht mein Buch. 3 Sterne gibt es für den Plot, die Vorlage und die Idee mit den Doppelgängern, die ich wirklich ziemlich cool fand.

Veröffentlicht am 09.01.2019

Charmelos

Spiel der Macht (Die Schatten von Valoria 1)
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Das Spiel der Macht von Marie Rutkoski

Zwei Möglichkeiten stehen der Tochter des ranghöchsten Generals von Valoria offen. Kestrel kann entweder heiraten oder der Arme beitreten. Doch als Künstlerin, ...

Das Spiel der Macht von Marie Rutkoski

Zwei Möglichkeiten stehen der Tochter des ranghöchsten Generals von Valoria offen. Kestrel kann entweder heiraten oder der Arme beitreten. Doch als Künstlerin, als Musikerin steht ihr nicht der Sinn nach Kämpfen oder nach dem Eintritt in die Armee. Ihre größte Freude ist das Musizieren. Auf dem Markt erwirbt sie einen Sklaven, der ein Geheimnis mit sich trägt …

Ich bin auf dieses Buch durch zwei Punkte aufmerksam geworden. Durch den militärischen Hintergrund und da mich interessierte, wie in diesem Buch die Sklavenhaltung dargestellt wird. Deshalb griff ich nach dem Buch. Man findet recht schnell in das Buch hinein und ist sich recht rasch klar, welche Ziele die Protagonistin verfolgt. Kestrel ist eine Künstlerin, die entgegen den Wünschen ihres Vaters Musik macht anstatt in die Armee. Sie rettet den Sklaven – auch seine Intention wird rasch ersichtlich, ohne jetzt zu viel verraten zu wollen. Wir haben also ein Couple und einen aufkeimenden Verrat. Check!
Genauso linear verläuft das Buch auch weiterhin. Jedenfalls war es für mich ganz gennauj so. Ich konnte ohne große Mühe erahnen, wie sich der eine oder andere Handlungsstrang entwickeln wird – das hätte man auch etwas spannender plotten können – man hätte nur an der ein oder anderen Stellschraube drehen müssen.

Positiv anmerken muss ich die Karte im vorderen Teil des Buches. Für mich sind solche Karten immer eine Augenweide und ein Baustein um tiefer in die Welt einzutauchen. Hier fand ich diese grafische Hilfe einfach passend. Besonders da für meinen Geschmack die Welt ein wenig spärlich dargestellt wird. Mehr Fokus wird auf die Dialoge gelegt und auf die Entwicklung der Beziehung zwischen Kestrel und dem Sklaven. Ich mag gute Charakterplots, die wirklich starke Entwicklungsfähige Personen hervorbringen. Leider hat das hier für mich nur zum Teil funktioniert. Besonders Kestrel blieb für mich blass und eindimensional, ihre Dialoge bisslos. Schade! Dabei wäre so viel Potential vorhanden gewesen. Aber auf mich wirkten die Unterhaltungen, die eigentlich den Plot voran peitschen sollten, so hölzern.

Der Stil generell ist locker und leicht. Viele Dialoge, zurückhaltend erzählt. Der richtige Schreibstil für Zwischendurch.

Ihr merkt es schon. Mich konnten weder die Geschichte, noch die Charaktere wirklich fesseln. Ich muss eingestehen, dass sie wirklich gute Ansätze verfolgt hat (es hörte sich auch wirklich spannend an!) – aber die Umsetzung konnte mich nicht mitreißen oder ganz und gar fesseln. Für mich war es kein Buch, um die Nächte durchzulesen. Es hat mich nicht abgeholt und keine Emotionen in mir geweckt.
Deshalb habe ich für dieses Buch auch nur knappe 3 Sterne übrig.

Veröffentlicht am 12.06.2018

Gute Idee...

Die Seele der Welt
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Die Zeit der Rebellion ist gekommen. Im Reich Sarresant begehren hungernde Bürger gegen die Kröne auf, tief in der Wildnis keimt eine neue Magie und stellt die Herrschaft der Clans in Frage und die Kommandantin ...

Die Zeit der Rebellion ist gekommen. Im Reich Sarresant begehren hungernde Bürger gegen die Kröne auf, tief in der Wildnis keimt eine neue Magie und stellt die Herrschaft der Clans in Frage und die Kommandantin Erris führt eine Kompanie gegen das Reich Gand ins Feld und muss dabei feststellen, dass die neue Magie alles verändern wird. Die Welt ist zum Spielball geworden - einer Macht, die größer ist als jeder Mensch. Die Götter spielen ihr perfides Spiel …


Ich habe mich wirklich auf dieses Buch gefreut. Magie, mehrere verschiedene Hauptcharaktere, die eine komplexe Storyline versprachen und ein ziemlich übermächtiger Feind, gegen den es vorzugehen galt. Ich stellte mich folglich auf viele aufregende Lesestunden ein, da solcherart Bücher bei mir zumeist zünden wie eine Rakete.

Dachte ich … leider erwies sich diese Hoffnung als nur allzu trügerisch.

Nach den ersten hundert Seiten, begann ich, mich anzuspornen. Das Buch benötigt sicherlich nur ein wenig Anlaufzeit. Es wird bestimmt bald super, sagte ich mir mal um mal um mich selbnst bei Laune zu halten. Denn das Buch zog sich schon zu Beginn über weite Strecken … und es wurde leider nicht besser.


Doch von vorn: „Die Seele der Welt“ verfügt über drei parallel verlaufende Handlungslinien, was ich ja an sich zumeist begrüße, da sie einer Geschichte die nötige Komplexität verleihen. Die erste Protagonistin, der der Leser folgt, ist die junge Künstlerin Sarine, die sich immer wieder heimlich in die Palastgärten schleicht, um dort Momente zu skizzieren und heimlich ihre Gabe einsetzt um dort hin zu gelangen. Heimlich? Ja - denn wir haben es hier mit einer Art Magie zu tun - Ley-Linien-Magie, die in jungen Jahren bei Kindern getestet wird. Wird sie festgestellt, so werden die Kinder verpflichtet, dem Königshaus auf eine gewisse Zeit zu dienen. Zunächst erscheint die Magie reichlich verworren und es hat ein bisschen gedauert, ehe ich sie in ihrer Gänze erfasst hatte. Sarine war mit Abstand die spannendste Protagonistin im spannendsten Setting. Ihr bin ich noch recht gern durch den Palast und die Stadt gefolgt.


Errin, die Kommandantin, war auch noch recht interessant - jedoch wurde mir hier der Spaß weitestgehend durch die vielen militärischen Titel und Anreden genommen, zwischen denen man die Handlung suchen musste. Ich habe es wirklich so empfunden. In diesem Kapiteln hätte ein bisschen weniger „mit angelesen Wissen prahlen“ zu einer deutlichen Verbesserung der Geschichte geführt. Doch (leider) blieb der Autor seinem minutiösem Stil treu. Mich hat es nach dem zehnten -Titel kaum mehr interessiert, wer welchen Rang begleitet. Da hatte mich das Pferd, das die Handlung eigentlich vorantreiben soll, schon längst abgeworfen. Schade!


Der dritte Protagonist ist der Stammeswächter Arak’Jur, der mitansehen muss, wie eine neue Art Magie geboren wird. Eigentlich spannend - in der Umsetzung jedoch mühsam …


Ehrlich, das Buch hätte gut sein können, für mich hat der Autor jedoch einen gänzlich falschen Fokus gelegt und mir persönlich somit das Vergnügen und den Genuss genommen. Wenn ich das Buch mit einigem Abstand betrachte, hatte es gute Ansätze, die jedoch auf der „Buchreise“ nicht durchgeschimmert haben. Irgendwann musste ich mich regelrecht zwingen, dass Buch wieder zu öffnen.


Das haben weder ich noch „Die Seele der Welt“ verdient. Ich kann dem Buch leider nicht mehr als 2 1/2 Sterne geben - aufgrund der guten Ansätze und den kleinen Lichtblicken, die ich in Sarines Kapiteln empfand.

Veröffentlicht am 05.03.2018

Silberschwingen ohne Glanz

Silberschwingen 1: Erbin des Lichts
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Thorn spürt kurz vor ihrem 16. Geburtstag, dass etwas nicht mit ihr stimmt. Plötzlich hat sie starke Schmerzen im Rücken! Die junge Staffelläuferin ist natürlich entsetzt, als sie von ihrem Klassenkamerad ...

Thorn spürt kurz vor ihrem 16. Geburtstag, dass etwas nicht mit ihr stimmt. Plötzlich hat sie starke Schmerzen im Rücken! Die junge Staffelläuferin ist natürlich entsetzt, als sie von ihrem Klassenkamerad Riley erfährt, was sie wirklich ist. Eine Silberschwinge! Diese Erkenntnis stürzt sie in einen tiefen Zwiespalt. Und als dann auch noch der betörend schöne Lucien auf den Plan tritt …

Ich bin ein Emily Bold Neuling. Ich muss zugeben, dass ich noch nie etwas von der Autorin gelesen habe und neugierig war, wie sie Geschichten strickt - und ich muss zugeben, dass mich das Buch in einen tiefen tiefen Zwiespalt gestürzt hat. Ich versuche es euch verständlich zu machen.
Der Beginn der Silberschwingen hat mir durchaus gefallen. Er fand Anklang und nahm mich auch emotional auf. Die junge Thorn, fest verankert in ihrem Laufteam, das kurz davor ist mit ihrer tatkräftigen Unterstützung die Meisterschaft zu gewinnen, stellt plötzlich fest, dass ihre Welt auf den Kopf gestellt wird - und das von einem paar hübscher Schwingen, das ihr droht aus dem Rücken zu sprießen. Ihr einziger Rettungsanker ist Riley - und mit ihm seine Jungs. Sie gehören dem rebellischen Schlag unter den Silberschwingen an, die sich nur bedingt an die Regeln halten wollen. Nun gut, das zwischen Riley und ihr ein paar Funken fliegen war abzusehen und ganz niedlich.

Wirklich spannend fand ich die Konzeption der Engelssagen. Die Schwingen waren Beispielsweise nicht aus Federn, sondern aus Schuppen. Sie verliehen den Silberschwingen bestimmte Fähigkeiten wie z.B. die Unsichtbarkeit. Mir hat es großen Spaß gemacht, dies an Thorns Seite zu entdecken. Doch als Riley und sie von den nicht rebellischen Silberschwingen geschnappt werden, begann für mich auch ein steiniger Weg nach unten. Denn ab da wurde es all zu unglaubwürdig - jedenfalls was Thorns Gefühlswelt anbelangt. Lucien tritt auf den Plan - und auf jeder Seite wird gefühlt drei Mal erwähnt, was er doch für ein Monster ist und wie grausam er mit Riley umspringt - nur um dann zu bemerken, dass seine Brustmuskeln einfach nur makellos und ästhetisch sind. Gut, man könnte einwenden, dass dies ein Romantasybuch ist und das solche Äußerungen einfach mit dazu gehören - mal mag das ja durchaus richtig sein - immerzu hat es mich persönlich einfach nur noch genervt, besonders als ich feststellte, dass es zu Lasten des eigentlichen Plots ging. Die kleine Dorne (Thorns Spitzname) schaltete nämlich einfach nur ihr Hirn aus, wenn Lucien in der Szene irgendeine Rolle spielte.

So versank die zweite Hälfte des Buches einfach nur noch in Thorns Schwärmereien und von den eigentlichen guten Ansätzen blieb nicht mehr allzu viel übrig. Lichtblicke boten da am ehesten noch Thorns Eltern, die wirklich um ihre Tochter kämpften und ihr kleiner Bruder mit seiner Detektivausrüstung, der in mir Emotionschwankungen von total nervig bis hin zu total süß hervorrief (wohlgemerkt, ich war eher um das wohl des Kleinen besorgt, als um das des Trio infernales).

Emily Bold hat jedoch einen schönen bildhaften Stil. Die silbrig glänzenden Flügelschuppen hatte ich richtig schön plastisch vor Augen. Dafür muss ich wirklich ein Lob aussprechen. Auch das Ende lässt ein bisschen hoffen.

Die Erbin des Lichts ist der Auftaktband einer Reihe von Bold. Ob ich den zweiten Band lesen werde, weiß ich noch nicht. Der Roman birgt wirklich gute Ansätze und ein paar tolle Ideen. Außerdem fand ich Thorns Laufgruppe total cool. Leider ist es dem Buch nicht gelungen, die Euphorie vom Anfang in mir am Fackeln zu halten. Die Spannung verlor sich zum großen Teil im Liebes(bermuda)dreieck. Nur das finale ließ die Spannung noch einmal kurz aufflammen.

Aus den oben erläuterten Gründen vergebe ich für die Silberschwingen 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.10.2017

Die Freundschaft hatte keinen Bestand

Snow
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Snow hatte es in ihrem bisherigen Leben nicht gerade leicht. Als Kind versuchte sie durch einen Spiegel zu gehen - natürlich mit fatalen, blutigen Folgen. Ihre Mutter lies sie aufgrund dieses Vorfalls ...

Snow hatte es in ihrem bisherigen Leben nicht gerade leicht. Als Kind versuchte sie durch einen Spiegel zu gehen - natürlich mit fatalen, blutigen Folgen. Ihre Mutter lies sie aufgrund dieses Vorfalls in den Psychatrische Anstalt Whittaker einweisen, wo sie ein abgeschottetes, reglementiertes Leben führt. Und dann kommt ein junger Mann, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt - nach Strich und Faden und Schneeflocke!

Wo soll ich beginnen? Wo soll ich enden? Zunächst - ich stehe dem Buch ein bisschen kritisch gegenüber. Nicht das Cover hat mich gereizt (ich bin kein Fan von Mädchen/Menschen auf den Covern, geschweige denn für ein solches Buch - dadurch wird ihm der Stempel aufgedrückt, kauf mich - ich bin ein Girlie-Buch), obwohl ich zueben muss, dass die frostige Aufmachung das Buch aufgewertet hat, wie zum Beispiel die Schneeflocken an den Kapitelanfängen. Da bekam ich schon ein wenig das Winter-Feeling, das wohl bei dem Buch auch gewünscht war. Aber genug zum Cover, der Inhalt zählt ja.

Zunächst mochte ich Danielle Paiges Schreibstil gerne. Er war einfach, aber ich bekam nicht das Gefühl, dass er plump wäre - sondern er hielt sich auf einem Niveau, auf dem ich gut in die Geschichte hereinfinden konnte. Paige nahm mich mit auf einen Pfad, auf dem ich ihr zu Beginn gerne folgte (wie Alice voller Neugierde dem weißen Kaninchen hinterherläuft!). Ich war also frohen Mutes vom Potential des Buches beeindruckt.

Zunächst gefiel mir auch die Story. Paige hatte als Anfang die Psychiatrie gewählt, was man nicht allzu oft in Büchern findet. Ich empfand den Einstieg als spannend und ungewöhnlich und fühlte mit der Protagonistin Snow mit, die ihren Alltag in der Klinik beschrieb und wie sie und die anderen Patienten versuchten, trotzdem noch ein bisschen Glitzer und Feenstaub in ihr Leben zu bringen. Bei Episoden wie der täglichen Tablettendosis, der sie einfach mal den Namen der sieben Zwerge verpasst hat, fühlte ich mich ihr sogar nahe. Ich hätte an ihrer Stelle ebenso Fluchtpläne geschmiedet! Doch als die Flucht endlich zu gelingen begann, bemerkte ich Ungereimtheiten und Plotlöcher, die mich störten. Das unprofessionelle Verhalten der Pflegerin z.B. - man hat gespürt, dass Paige die Handlung mit allen möglichen Mitteln voran treiben wollte - und dafür hat sie Inkonsistenz in der Handlung in Kauf genommen - Schade! Die Geschichte begann wirklich so gut!

Als sie dann den Sprung durch die Weltenmauer vollzogen hatte und auf die beiden Jungs traf, ertappte ich mich immer und immer wieder dabei wie ich kürzere Passagen überflog und mich förmlich zwingen musste, um weiterzulesen. Es war nicht so, als wäre die Geschichte vom einen Moment auf den anderen Langweilig geworden - aber plötzlich gingen mir Snows Eigenarten gewaltig auf die Nerven oder ihr verhalten gegenüber der beiden Jungs. Da hat sie bei mir auch einige Sympathiepunkte verloren. Die Geschichte hatte mich abgeworfen wie ein bockendes Pferd, das nicht einmal mehr mit einem leckeren Apfel zu besänftigen wäre.

Ich vergebe drei Sterne, aufgrund des tollen Anfangs (ja, ich fand ihn wirklich gut!) und aufgrund der eingängigen Sprache. Die Freundschaft zwischen Snow und mir war leider nicht von Bestand ...
Ich werde aus diesem Grund auch den nächsten Band wohl nicht zur Hand nehmen.