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Veröffentlicht am 12.07.2018

1356 in den Kriegswirren in Frankreich

Legenden des Krieges: Der ehrlose König
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"Der ehrlose König" ist der zweite Band aus der Reihe "Legenden des Krieges" von David Gilman. Zehn Jahre sind vergangen seit Thomas Blackstone nach der Schlacht von Crécy zum Ritter wurde und für den ...

"Der ehrlose König" ist der zweite Band aus der Reihe "Legenden des Krieges" von David Gilman. Zehn Jahre sind vergangen seit Thomas Blackstone nach der Schlacht von Crécy zum Ritter wurde und für den englischen König immer noch in Frankreich etliche Gebiete hält. Immer wieder versetzt er dabei König Johann empfindliche Nadelstiche und so hetzt ihm dieser den grausamen Priester Gilles de Marcy auf den Hals. Der hat es nicht nur auf Thomas, sondern auch auf dessen Ehefrau Christiana abgesehen, die schon einmal seinen Fängen entkam. Und so beginnt ein Katz und Maus Spiel, bei dem nur einer der beiden überleben kann. Auch in diesem zweiten Band setzt David Gilman auf die Schilderung von Schlachten, sowie grausamen Folterungen. Darin eingeflochten die Geschichte von Thomas Blackstone, der treu zu seinen Überzeugungen steht, die ihn aber letztendlich viel abverlangen. So fällt er in Ungnade bei seinem König und muss versuchen seine Familie vor de Marcy zu retten. Obwohl ihm das gelingt, verliert er doch noch mehr. Ihm bleibt nur dem Ruf der Kirche zu folgen, um sich als Heerführer Florenz anzuschließen. War der erste Band noch von dem Aufstieg des einfachen Bogenschützen zum Ritter geprägt, lässt Gilman seinen Helden zwar in diesem Band erfolgreich Kämpfe bestreiten, aber diese sind mit hohen Verlusten verbunden. Am Ende steht ein Heerführer, geliebt von seinen Mitstreitern, aber verbannt vom König. David Gilman hat hier einen Protagonisten geschaffen, der mir sehr gut gefällt. Prinzipientreu und doch mit vielen Sorgen belastet in einer Zeit, in der noch viele Jahre Krieg folgen sollte. "Der ehrlose König" ist für mich eine gelungene Fortsetzung und ich bin gespannt, wie es Thomas Blackstone im dritten Band weiter ergeht.

Veröffentlicht am 04.07.2018

Dr. Leo kann's nicht lassen ...

Der Tod bohrt nach
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"Der Tod bohrt nach" ist der dritte Fall der Dr. Leo-Reihe von Isabella Archan. Die Zahnärztin, die privat mit der Hauptkommissar Zimmer liiert ist, erhält diesmal während ihres Notdienst Besuch von einem ...

"Der Tod bohrt nach" ist der dritte Fall der Dr. Leo-Reihe von Isabella Archan. Die Zahnärztin, die privat mit der Hauptkommissar Zimmer liiert ist, erhält diesmal während ihres Notdienst Besuch von einem verwirrten Patienten. Ständig faselt er während er auf dem Behandlungsstuhl sitzt etwas von Rettung und einer gewissen Annika. Und dann verlässt er plötzlich fluchtartig wieder die Praxis, bevor sie ihn behandeln kann, aber mit dem Versprechen zum Wochenbeginn wiederzukommen. Als dies nicht der Fall ist, beginnt die "Freizeit Miss Marple" stutzig zu werden und beginnt erneut zu kriminalisieren, obwohl sie eigentlich Jakob Zimmer hoch und heilig versprochen hat, dies zukünftig der Polizei zu überlassen. Ein wenig ist man als Leser schon an Agatha Christie's Kultfiguren erinnert, denn auch ein verkappter Hercule Poirot taucht als Inhaber eines Begleitservice in der Geschichte auf. So gestaltet die Autorin nicht nur einen Kriminalfall, sondern durch die Handlungen der Protagonisten entstehen auch immer wieder heitere Situationen, die den Leser schmunzeln lassen. Die Spannung bleibt aber dabei immer erhalten und steigert sich bis zum finalen Showdown. Obwohl ich die beiden Vorgängerbände noch nicht gelesen habe, fand ich mich schnell in der Geschichte zurecht und konnte die Figuren gut zuordnen. Für mich ein unterhaltsamer Krimi mit einer witzigen Hobbyermittlerin.

Veröffentlicht am 20.06.2018

Der Aufstieg des Langbogenschützen

Legenden des Krieges: Das blutige Schwert
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"Das blutige Schwert" ist der erste Band aus der Serie "Legenden des Krieges" von David Gilman. Erzählt wird dabei die Geschichte des jungen Steinmetz Thomas Blackstone, der in den ersten Jahren des hundertjährigen ...

"Das blutige Schwert" ist der erste Band aus der Serie "Legenden des Krieges" von David Gilman. Erzählt wird dabei die Geschichte des jungen Steinmetz Thomas Blackstone, der in den ersten Jahren des hundertjährigen Krieges als Bogenschütze in den Reihen König Eduard III. und dem "Schwarzen Prinzen" Edward dient. Dabei ist dieses Buch im wesentlichen in drei Teile aufgeteilt. Zu Beginn wie es dazu kommt, dass Thomas und sein Bruder Richard in die königliche Armee kommen und der damit verbundene Feldzug der Engländer durch Frankreich 1346 bis hin zur Schlacht von Crécy. Der zweite Teil dann Thomas Leben auf der normannischen Burg von Graf Jean V. d'Harcourt, wo seine schweren Verletzungen aus der Schlacht geheilt werden, seine Liebe findet und letztendlich auch zum Schwertkämpfer ausgebildet wird. Im letzten Teil des Buches sichert er dann weiteres Terrain für England und steht abermals treu ergeben seinem englischen König in der Schlacht um Calais zur Seite. Viele historische Rahmenbedingungen sind tatsächlich ähnlich gewesen. David Gilman wollte aber auch zeigen wie diese einfachen Soldaten wie die Bogenschützen zu großem Ruhm kamen und sich sogar Anerkennung und Titel verdienen konnten. Auch er lässt seinen Protagonisten eine Entwicklung durchlaufen vom "gemeinen Mann" bis hin zu einem Anführer, der sich nicht nur auf dem Schlachtfeld beweisen muss, sondern auch bei normannischem Hofe. Diese Darstellung ist im dabei gut gelungen. Zwar wird meiner Meinung nach der Feldzug und die Schlacht von Crécy vom Autor im Schnelldurchlauf dargestellt, aber im weiteren Verlauf des Buches erkennt man als Leser dass sein Fokus auf der Geschichte des Thomas Blackstone liegt. Als Auftaktroman zu der Serie "Legenden des Krieges" hat mir daher dieser Roman gut gefallen und ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung Blackstones in den Wirren des hundertjährigen Krieges.

Veröffentlicht am 13.06.2018

Mordermittlungen auf der grünen Insel

Zu nah
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"Zu nah" ist der erste Thriller von Olivia Kiernan. Dabei bekommt es der Leser mit Detective Frankie Sheehan in Dublin zu tun, die selbst noch unterschwellig an den Folgen eines erlebten Traumas während ...

"Zu nah" ist der erste Thriller von Olivia Kiernan. Dabei bekommt es der Leser mit Detective Frankie Sheehan in Dublin zu tun, die selbst noch unterschwellig an den Folgen eines erlebten Traumas während eines Einsatzes leidet. Anfangs hatte ich dadurch auch leichte Probleme in die Geschichte reinzukommen und ich fand auf den ca. ersten hundert Seiten nur schwer Zugang zum Buch und den Protagonisten. Dann aber wurde es nach und nach spannender und das Lesen ging flüssiger voran. Den Zeitdruck den das Team hat um im Darknet und in der BDSM-Szene zu ermitteln, überträgt die Autorin geschickt und so wird man dadurch immer mehr von dem Fall gefesselt. Auch die Wendungen bzgl. des Täters sind gut geglückt. Letztendlich ist dieses Erstlingswerk für mich aber kein Thriller. Dazu fehlten mir tiefere Einblicke in das Seelenleben des Täters und der verwickelten Personen. "Zu nah" ist aber ganz sicherlich ein gelungenes Erstlingswerk und ein solider Krimi.

Veröffentlicht am 12.06.2018

Zwei verschiedene Welten prallen aufeinander ...

Gruppentherapie
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"Gruppentherapie" ist ein humorvoller Roman von Friedrich Kalpenstein. Sein Protagonist Ben führt dabei ein Doppelleben. Zum einen als Architekt in München, zum anderen als Sänger Benny Biber auf der Partymeile ...

"Gruppentherapie" ist ein humorvoller Roman von Friedrich Kalpenstein. Sein Protagonist Ben führt dabei ein Doppelleben. Zum einen als Architekt in München, zum anderen als Sänger Benny Biber auf der Partymeile am Ballermann in Mallorca. In München wird es immer schwerer für ihn diese Heimlichkeiten zu verbergen, da er mit der Tochter seines Chefs zusammen ist und von deren Vater in bessere Kreise eingeführt werden. Doch auch der spielt nicht mit offenen Karten und so gerät Ben immer mehr in die Bredouille, wie er sein weiteres Leben gestalten soll. Der Leser durchlebt dieses Wechselspiel dabei gemeinsam mit dem Protagonisten. Ich bin jetzt zwar überhaupt kein Schlager- oder Mallorcafan, aber das Buch konnte ich dennoch gut lesen. Speziell die einzelnen Szenen, in denen Ben sich in seiner Lage unwohl fühlt, bringt einen immer wieder zum Schmunzeln. Dennoch konnte mich die Geschichte nicht komplett abholen. Für mich nur eine unterhaltsame Lektüre für zwischendurch, aber wahrscheinlich eher was für die Fans der Baleareninsel.