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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.08.2018

Spannend und blutig!

Death Call – Er bringt den Tod (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 8)
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Kurze Inhaltsangabe
Tanya Kaitlin erhält über ihr Handy einen Videoanruf von ihrer besten Freundin.
Diese ist geknebelt und gefesselt!
Ein Killer befiehlt ihr 2 Fragen richtig zu beantworten, um ihre Freundin ...

Kurze Inhaltsangabe
Tanya Kaitlin erhält über ihr Handy einen Videoanruf von ihrer besten Freundin.
Diese ist geknebelt und gefesselt!
Ein Killer befiehlt ihr 2 Fragen richtig zu beantworten, um ihre Freundin zu retten.
Doch Tanya beantwortet die 2. Frage falsch und ihre Freundin wird vor ihren Augen brutal ermordet.

Meinung
Es handelt sich hier um den 8. Band der Hunter & Garcia-Reihe. Meiner Meinung nach ist es aber nicht notwendig die vorherigen Bände zu kennen, da der Fall als solches abgeschlossen ist und ich selbst ohne Vorkenntnisse diesen Thriller gehört habe.
Dies ist mein erster Thriller von Chris Carter gewesen und ich war sehr überrascht über die ziemlich brutale und blutige Handlung aber auch die durchaus pfiffige Handlungsidee gewesen.
Der Autor geht nicht zimperlich mit seinen Opfern um und lässt den Mörder mit sehr gewaltsamen Fantasien seine Opfer foltern.
Im Mittelpunkt stehen natürlich Profiler Robert Hunter und sein Kollege Carlos Garcia, die eine ganze Weile brauchen, um den Täter auf die Spur zu kommen.
Dabei richtet sich der Erzählstrang aber nicht nur auf die beiden, sondern eben auch auf andere Personen.
Der Zuhörer ist direkt mitten im Geschehen, verfolgt den Videoanruf zwischen Tanya und dem Killer, und weiß somit auch, welcher Grad an Gewalt und Blut in dieser Geschichte auf einen zukommt.
Denn mit der ersten Tat ist die Fantasie des Autors nicht ausgereizt. Das Gewaltpotential steigert sich und der Spannungsbogen erhöht sich ebenfalls immer wieder aufs Neue.
Trotzdem gibt es auch einige ruhige Phasen im Handlungsverlauf, die dazu dienen, den privaten Hintergrund von diversen Charakteren darzustellen.
Dies hat mir gut gefallen, denn so lernt man die Personen besser kennen, kann mit ihnen mitfühlen, um sie bangen oder sie gar verabscheuen.

Hier macht sich also schon eine gewisse Tiefe in der Beschreibung der Personen bemerkbar.
Sie sind ziemlich detailliert skizziert, dies aber in einem Maß, das völlig ausreichend ist.
Dadurch wirken die Personen nicht zu übertrieben aber eben auch nicht zu blass.
Obwohl ich Robert Hunter nicht aus den vorherigen Bänden kenne, konnte ich schon ziemlich schnell mit ihm sympathisieren und empfand diese Person als sehr angenehm.
Kommen wir noch mal auf den Schreibstil zurück, der für mein Empfinden nicht nur sehr blutig ist, sondern auch noch sehr bildhaft.
Dies brachte mich desöfteren in diesem Thriller an meine Schmerzgrenze.
Obwohl der Autor die Taten nicht immer direkt vollständig beschreibt, war es oft dieses „im Raum stehen lassen“, dass die eigene Fantasie dann anspornte und oft im Laufe der Handlung dann bestätigte.
Doch gerade dieses „anreißen“ machte die Handlung so richtig fesselnd und sorgte dafür, dass ich die Geschichte nur ungern unterbrechen wollte.

Uve Teschner verstand es ebenfalls mit seiner Stimme jenen Schreibstil hervorzuheben, spannende Situationen zu verstärken und die Personen authentischer wirken zu lassen.
Bis auf wenige Ausnahmen in Bezug auf die Imitation der weiblichen Stimmen empfand ich seine Art vorzulesen, als sehr angenehm.

Fazit
„Death Call“ ist ein recht blutiger und spannender Thriller, der zwar als 8. Band zu einer Reihe gehört, meiner Meinung nach aber auch ohne Vorkenntnisse gehört oder gelesen werden kann.
Da ich das Ermittlerteam sehr interessant fand und ich gespannt auf weitere Handlungsideen des Autors bin, werde ich wohl tatsächlich, früher oder später noch andere Bände dieser Reihe hören.

Veröffentlicht am 17.07.2018

Wie würdest du entscheiden?

Anna Forster erinnert sich an die Liebe
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Kurze Inhaltsbeschreibung
Anna ist erst 38 Jahre jung, als sie die Diagnose „Alzheimer“ erhält!
Auch wenn es zu ihrem Besten ist, so ist sie dennoch unglücklich darüber, in ein betreutes Wohnheim zu ziehen. ...

Kurze Inhaltsbeschreibung
Anna ist erst 38 Jahre jung, als sie die Diagnose „Alzheimer“ erhält!
Auch wenn es zu ihrem Besten ist, so ist sie dennoch unglücklich darüber, in ein betreutes Wohnheim zu ziehen. Doch dort gibt es auch Luke, der ebenfalls an früher Alzheimer leidet und die beiden verlieben sich ineinander. Nach einem tragischen Zwischenfall setzen die Familien und auch die Betreuer alles daran, die beiden zu trennen. Nur Eve, die Köchin, die gerade einen harten Schicksalsschlag verarbeiten muss, könnte den beiden helfen …

Meinung
Herz oder Kopf, wie würdest du entscheiden?
Alzheimer ist an sich schon eine harte Diagnose doch wie schlimm muss es sein, wenn du noch so jung bist und mitten im Leben stehst und diese Diagnose erhältst?
Und dann triffst du plötzlich deine große, einzig wahre Liebe und du weißt genau, du wirst früher oder später seinen Namen wieder vergessen, nicht aber deine Gefühle für ihn!

Sally Hepworth versteht es wirklich sehr gut, dieses moralische Dilemma, zwischen Verantwortung und Mitgefühl zu beschreiben und so wird diese Geschichte zu einer wahren emotionalen Achterbahnfahrt für alle Beteiligten.
Anfangs plätschert die Handlung zwar ein wenig dahin, dies liegt aber unter anderem auch daran, dass man erst einmal alle Figuren in dieser Geschichte kennenlernen muss.
Denn neben Annas Erzählstrang kommt auch der von Eve dazu, die mit ihrer kleinen Tochter Clem einen großen und schmerzvollen Verlust verarbeiten muss.
Und auch Clem die unter der ganzen Situation leidet, erhält eine eigene Erzählperspektive.

Der Autorin gelingt es sehr gut, besonders Annas Zustand sehr authentisch zu beschreiben und dem Zuhörer ihre Verwirrtheit und ihr abschweifen in die Erinnerungen zu übertragen.
Dies machte die Handlung für mich noch berührender, weil man mit Anna und Luke mitleidet, sich freut, wenn sie aufeinandertreffen und sie liebevoll vom „jungen Mann“ erzählt.
Doch auch Eves Erzählstrang und ganz besonders der ihrer Tochter sind sehr bewegend.
So vermischt sich in dieser Geschichte etwas Spannung mit einem Hauch von Romantik und ganz viel Gefühl.
Vor allem aber regt sie zum Nachdenken an. Wie würde man selbst reagieren? Was würde man sich für den Menschen, den man liebt, wollen? Und inwieweit kann man eine solche Verantwortung wirklich tragen?

Auch Elisabeth Günther lässt diese Geschichte mit ihrer einfühlsamen Stimme unter die Haut gehen.
Ob es nun sich nun um Anna handelt, oder auch Eve und ihre kleine Tochter, sie schafft es, die Personen stimmlich so unterschiedlich und gefühlvoll zu vertonen, dass der Zuhörer sie problemlos unterscheiden kann.

Fazit
„Anna Forster erinnert sich an die Liebe“ ist so gefühlvoll beschrieben, dass es für mich ein echtes Highlight in diesem Jahr ist.
Mich hat die Geschichte zum Nachdenken angeregt, ließ mich vor allem mit Anna und Luke mitfiebern und mitleiden.
Wie würde man selbst handeln? Herz oder Kopf, wie würdest Du entscheiden?
Diese Frage lässt sich auch nach dieser großartigen Geschichte nicht so leicht beantworten.

Veröffentlicht am 25.06.2018

Erklärt sehr gut, wie es ist, ständig auf Empfang zu sein ...

Hochsensibel geboren
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Kurzbeschreibung
Prinzessin Märtha Louise erfährt schon sehr früh, wie es ist als hochsensible Person im öffentlichen Interesse zu stehen.
Sie und ihre Freundin Elisabeth Nordeng erleben Geräusche, Farben ...

Kurzbeschreibung
Prinzessin Märtha Louise erfährt schon sehr früh, wie es ist als hochsensible Person im öffentlichen Interesse zu stehen.
Sie und ihre Freundin Elisabeth Nordeng erleben Geräusche, Farben und andere Dinge viel intensiver.
Dieses Buch erzählt auf sehr persönliche Art, wie beide es gelernt haben, mit ihrer Hochsensibilität im Alltag und in der Öffentlichkeit umzugehen.

Meinung
Farben, Geräusche und Gerüche ungefiltert zu erleben, kann aufregend aber auch sehr anstrengend und erschöpfend sein.
Zu empfinden was andere fühlen ebenfalls. Ständig bist Du auf Empfang und dann ist da noch das eigene Wohlempfinden auf das Du achten muss.
Oft versteht das naheliegende Umfeld nicht, warum man „anders“ ist, sich anders verhält, Ruhe braucht und sich erholen muss.
Märtha Louise und Elisabeth wissen wie es ist als hochsensibler Mensch den Alltag zu erleben und berichten in kurzen Kapiteln, die von ihrer Kindheit bis zum Erwachsen werden, erzählen.
Die Sichtweisen wechseln sich regelmäßig zwischen Märtha und Elisabeth ab und hin- und wieder gibt es noch kleinere Kapitel, die aus der Sicht einer dritten Person aufgeführt sind.

So unterschiedlich, wie die beiden Freundinnen aufwachsen, so unterschiedlich sind auch ihre Empfindungen.
Es ist unglaublich interessant zu lesen, wie verschieden ausgeprägt hochsensible Menschen sein können und wie sie damit umgehen.
Besonders Märthas Erzählstrang war sehr interessant, da sie von Kindheit an im öffentlichen Interesse steht. Dies zeigt zwar auf der einen Seite ihre Stärke, ebenso aber auch ihre Verletzlichkeit.
Natürlich erfährt man in ihren Kapitel ein paar kleine Details aus dem Königshaus aber ihr Fokus richtet sich wie ein roter Faden auf das eigentliche Thema: Hochsensibilität.

Mir persönlich gefiel der Schreibstil sehr gut, denn die Art wie beide Frauen berichten, lädt zum Selbstreflektieren der eigenen Person ein und weicht meines Erachtens dabei nicht zu sehr in den esoterischen Bereich ab.
So fand ich es auch unglaublich interessant zu erkennen, wie außenstehende Personen das Leben mit hochsensiblen Menschen empfinden können.
Ab der zweiten Hälfte handelt dieses Buch jedoch nicht nur vom Erwachsen werden, sondern auch von der Gründung ihres spirituellen Zentrums „Soulspring“. Sie erzählen dabei nicht nur von ihren Aufgaben und ihrem beruflichen Alltag, sondern weisen auch auf die ein oder andere Übung hin.

Während ich mit dieser Thematik weniger anfangen konnte, war es dennoch unglaublich interessant zu erfahren, wie beide Frauen und auch Männer beruflich mit ihrer Sensibilität umgehen.
Märtha und Louise wachsen z. B. an dieser Aufgabe und stellen sich der öffentlichen Kritik.
Zum Schluss befinden sich noch einige Tipps für den Alltag und Übungen, die relativ leicht und verständlich erklärt und hilfreich sein können.

Fazit
„Hochsensibel geboren“ hat mir sehr gut gefallen, da es meiner Meinung nach nicht nur zum Selbstreflektieren einlädt, sondern auch leichtverständlich erklärt, wie es ist, intensiver und ungefiltert wahrzunehmen.
So kann dieses Buch nicht nur hochsensiblen Personen eine Hilfestellung sein, sondern auch Mitmenschen, die verstehen wollen, wie es sich, anfühlt noch intensiver wahrzunehmen.
Ich konnte für mich einige wertvolle Informationen finden und fühlte mich in vielen Dingen verstanden.


Veröffentlicht am 15.06.2018

So richtig schön schnulzig mit allem Drum und Dran

Ohne ein einziges Wort
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Kurze Inhaltsangabe
Sarah und Eddie verlieben sich im Urlaub ineinander und verbringen gemeinsam eine traumhafte Woche, voller Versprechungen und Hoffnungen.
Nachdem Sarah zurück in ihre Heimat geht, verspricht ...

Kurze Inhaltsangabe
Sarah und Eddie verlieben sich im Urlaub ineinander und verbringen gemeinsam eine traumhafte Woche, voller Versprechungen und Hoffnungen.
Nachdem Sarah zurück in ihre Heimat geht, verspricht Eddie sich bei ihr zu melden.
Doch sie hört nicht ein Wort von ihm.
Statt loszulassen und ihn zu vergessen, leidet sie unter heftigem Liebeskummer, zerbricht sich den Kopf, ob ihm was zugestoßen sei und hofft auf ein Zeichen von ihm.
Dabei ist genau sie der Grund, warum er sich nicht meldet.

Meine Meinung
Der Debütroman von Rosie Walsh beschreibt eine wunderschöne und gefühlvolle Liebesgeschichte, die aus zwei Perspektiven, nämlich die von Sarah und die von Eddie, erzählt wird.
Der Handlungsstrang ist nicht nur romantisch, sondern stellenweise auch überraschend und bringt auch eine weitere Nebenhandlung sowie kleine Details aus Sarahs Freundeskreis mit ein.
Der Zuhörer erlebt, wie Sarah nicht in der Lage ist, Eddie zu vergessen und dass, obwohl sie schon genug eigenen Kummer in sich trägt.
Dieser Kummer, ein Erlebnis aus ihrer Vergangenheit, zieht sich ebenfalls in Rückblicken wie ein roter Faden durch die Handlung und es dauert eine Weile, bis man tatsächlich erfährt, was Sarah so zu schaffen macht und ihr bisheriges Leben beeinflußt.

Der Spannungsbogen ist sehr flach gehalten wird aber auch für diese Geschichte nicht wirklich benötigt.
Die Autorin konzentriert sich viel mehr auf die emotionale Ebene und stattet auch ihre Figuren mit genügend Tiefe aus.
Selbst wenn ich insbesondere Sarahs Denkweise nicht immer verstehen konnte, so konnte ich ihren Schmerz gut nachempfinden und fand sie recht sympathisch.
Ich brauchte aber auch eine Weile um sie so zu akzeptieren, wie sie ist.
Je mehr ich von ihr erfuhr, desto authentischer wurde sie für mich.
Eddie dagegen bleibt erst einmal im Hintergrund und es dauert eine ganze Weile, wenn nicht sogar bis ungefähr zur Hälfte, bis man mehr von ihm und seinen Beweggründen zu schweigen, erfährt.

Als wäre diese Liebesgeschichte an sich nicht schon sehr gefühlvoll, setzen die beiden Sprecher noch einen obendrauf.
Britta Steffenhagen und Steffen Groth beweisen sehr viel Emotionalität und Feingefühl, da sie es gekonnt verstehen, sich in die Charaktere und in ihre jeweiligen Empfindungen hineinzuversetzen und diese stimmlich sehr gut und vor allem glaubwürdig darzustellen.
Im letzten Drittel schaffte die Autorin es tatsächlich mich noch einmal zu überraschen, obwohl ich lange Zeit glaubte, zu wissen, wie sich der Verlauf entwickeln würde und selbst der Ausgang dieser Geschichte konnte mich überzeugen.

Fazit
„Ohne ein einziges Wort“ ist eine schöne und romantische Liebesgeschichte, richtig schön schnulzig, mit Herzschmerz und theatralischem Seufzen und was sonst noch dazugehört.
Stellenweise fand ich sie sogar recht bewegend und so bin ich gespannt auf das nächste Werk der Autorin.





Veröffentlicht am 28.05.2018

Ein gefühlvoller und berührender Debütroman

Rubinrotes Herz, eisblaue See
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Kurzbeschreibung
Florin ist elf Jahre alt, als ihre Mutter Carlie von einem Tag auf den anderen spurlos verschwindet.
Sämtliche Nachforschungen, was an jenem Tag geschah, laufen ins Leere.
Während sich ...

Kurzbeschreibung
Florin ist elf Jahre alt, als ihre Mutter Carlie von einem Tag auf den anderen spurlos verschwindet.
Sämtliche Nachforschungen, was an jenem Tag geschah, laufen ins Leere.
Während sich in den Jahren darauf, für ihr Umfeld das Leben weiterdreht, ihr Vater zum Beispiel mit seiner Jugendliebe neu beginnt und sich ihr bester Freund verliebt, wartet Florin weiterhin auf die Rückkehr ihrer Mutter.

Meinung
Weiterleben, einen Tag nach dem anderen ...
Was geschah an jenem Tag und wie gelingt es, mit dieser Frage weiterzuleben?
Diese Frage begleitet nicht nur die Protagonistin Florin, sondern auch den Leser oder Zuhörer durch diese Geschichte.
Hautnah und sehr berührend beschreibt die Autorin wie Florin und ihr Vater damit fertig werden müssen, dass niemand weiß, was mit ihrer Mutter geschah.
Es werden Vermutungen angestellt, doch nicht der kleinste Hinweis wird gefunden.
Der Drahtseilakt zwischen Hoffen und Bangen ist so intensiv das man regelrecht mit Florin mitleidet.
Während es ihrem Vater im Laufe der Zeit gelingt, nicht an der Trauer zu ersticken und noch einmal neu anzufangen, scheint Florin sich mehr und mehr in ihrer Suche zu verlieren.
Dadurch zieht sich meiner Meinung nach eine melancholische Stimmung durch den gesamten Handlungsverlauf.
Die Geschichte wird sehr bildhaft und detailreich beschreiben und von Florin in der Ich-Perspektive erzählt.
Obwohl sie eine recht distanzierte Erzählperspektive besitzt, und ein ziemlich schwieriger Charakter ist, konnte ich gut mit ihr sympathisieren.
Florin nennt ihre Mutter zum Beispiel beim Vornamen, was für mich anfangs etwas befremdlich war, an dass ich mich aber schnell gewöhnen konnte.
Sie kann ziemlich egoistisch und unfair werden, dennoch fand ich diese Eigenschaften absolut passend zu ihrer Figur.
Generell gefiel mir aber die Beschreibung der Charaktere richtig gut.
Zwar fand ich es etwas schade, dass ich den Eindruck hatte, Florins Vater sei nicht authentisch genug, dafür konnten mich aber ihre Großmutter und auch die neue Freundin des Vaters um so mehr überzeugen.

Auch der Handlungsort wird sehr bildhaft beschrieben und es fiel mir nicht schwer, diesen kleinen malerischen Küstenort mit seinen Bewohnern vorzustellen.

Luise Helm ist die ideale Sprecherin für Florin und ihre Geschichte!
Sie versteht es wunderbar, sich in die junge Protagonistin hineinzuversetzen, und liest sehr facettenreich und stimmungsvoll vor.
Traurige, bedrückende Szenen werden von ihr sehr einfühlsam beschrieben.
Besonders gut gelingt es ihr, das taube, bedrückende Gefühl in Florin so zu vorzulesen, dass ich selber manches Mal schlucken musste, weil Florin mir so leidtat.
Doch auch die temperamentvollen und humorvollen Dialoge von Florin werden von ihr wiederum recht lebhaft dargestellt.
So fällt es leicht, auch mal laut mitzulachen und sich zu amüsieren.
Es ist einfach eine absolute Freude, Luise Helm bei diesem Roman zuzuhören.

Fazit
„Rubinrotes Herz, eisblaue See“ ist ein gefühlvoller und recht berührender Debütroman, der beschreibt, dass es gar nicht so leicht ist erwachsen zu werden und wie schwer es wenn man in dieser Zeit ein Elternteil vermisst.
Das man auch mit der Frage nach dem „Warum“ weiterleben muss, einen Tag nach dem anderen.
Sehr einfühlsam von einer fabelhaften Sprecherin vorgelesen, ist diese Geschichte aber nicht nur traurig, sondern auch wunderschön und voller Hoffnung.
Ich werde auf jeden Fall auch die Fortsetzung „Eisblaue See, endloser Himmel“ noch hören oder lesen.