unglaublich süße und überraschend nachdenlkliche Geschichte
Tell me three thingsNach dem Tod ihrer Mutter heiratet Jessies Vater neu. Plötzlich wohnt die 16-Jährige weit weg von zuhause in einem neuen Haus und geht auf eine neue Schule. Per E-Mail bietet ihr ein Mitschüler anonym ...
Nach dem Tod ihrer Mutter heiratet Jessies Vater neu. Plötzlich wohnt die 16-Jährige weit weg von zuhause in einem neuen Haus und geht auf eine neue Schule. Per E-Mail bietet ihr ein Mitschüler anonym Hilfe an, sich im Highschool-Dschungel zurechtzufinden. Ernst oder ein schlechter Scherz? Jessie beginnt, ihren unbekannten Helfer zu mögen, aber nach wie vor weiß sie nicht, um wen es sich handelt.
Gie Geschichte ist unglaublich süß.
Jessie ist die Ich-Erzählerin der Handlung und schildert ihre Erlebnisse an der neuen Schule sowie ihre Gedanken zu dem anonymen Schreiber. Dazwischen gibt es E-Mails und Nachrichtenverläufe sowohl mit dem Unbekannten als auch mit Freunden, was den jugendlichen Schreibstil noch unterstreicht.
Herausgerissen aus ihrem Umfeld muss sich Jessie mit zahlreichen Problemen herumschlagen. Neben der Nobel-Schule, in der sie sich nicht zugehörig fühlt und sogar gemobbt wird, ist auch ihr neues familiäres Umfeld eine Schlangengrube. Ihr Stiefbruder ignoriert sie, zu ihrer reichen Stiefmutter findet sie keinen Zugang, sie wohnt in einem unpersönlichen Gästezimmer und auch ihr Vater ist zu sehr mit sich seblst beschäftigt, um zu merken, wie schwer Jessie der Neuanfang fällt. Diese ernsten, nachdenklichen Themen ergänzen den Zickenkreig in der Schule sowie das beginnende Gefühlschaos und sorgen für emotionale Momente.
Jessie ist ein eher ruhiges Mädchen. Sie meidet Streit mit ihren Mitschülern, obwohl sie genug Gründe hätte, sich zu wehren. Stattdessen ignoriert sie die fiesen Zicken und bleibt sich selbst treu. Sie ist sehr selbstbewusst, auch wenn sie selbst das nicht immer so einschätzt.
Und der sympathsiche Teenager findet seinen Weg – nicht zuletzt dank des unbekannten Helfers, der ihr zum einen einen Tipp zum Finden einer neuen Freundin gibt, aber vor allem selbst auch zum Freund wird. Während die „Gespräche“ anfangs noch recht oberflächlich bleiben, beginnen die beiden mit der Zeit, Geheimnisse und Ängste miteinander zu teilen. Nur seine Identität will der Unbekannte nicht preisgeben. Je mehr Jessie zu rätseln beginnt, desto komplizierter wird es.
Dabei hatte ich früh einen Verdacht, wer ihr unbekannter Helfer sein könnte, der sich letztlich auch bestätigt hat. Allerdings gibt es immer wieder Ereignisse, die mich fast auf eine falsche Fährte geführt haben. Auch Jessie rätselt lange, zieht verscheidene Personen in Betracht und löst damit ein wenig Chaos aus.
Ja, es werden etliche platte Stereotype bedient. Ja, die Handlung ist ein wenig kitischig. Und ja, sie ist auch ein wenig vohersehbar. Aber dennoch hat mich die Geschichte komplett in ihren Bann gezogen und mit den tiefergehenden Themen abseits der Romaze überrascht.
Das Buch hat mich mehrfach zum Schmunzeln gebracht – zuletzt aber auch zu Tränen gerührt. Eine tolle Geschichte, die am Ende nur eine Frage nicht abschließend beantwortet: Wer hat denn nun den Song geschrieben…?
Fazit
Eine süße Geschichte mit einer sympathischen Protagonistin, die in einer völlig neuen Welt ihren Weg finden muss. Tell me three things ist nicht nur eine Liebesgeschichte, das Buch ist so viel mehr. Trauerbewältigung, Selbstfindung, Freundschaft, Familie – Jessies Alltag ist von verschiedenen Themen geprägt, die nachvollziehbar bearbeitet werden und sich ausgeglichen in die Geschichte fügen und ihr damit Tiefe geben. Die ganze Mischung erzeugt ein sehr emotionales Gefüge, das mich ebenso zum Lachen wie zum Schniefen bringen konnte.