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Veröffentlicht am 08.07.2018

Ein gelungener Auftakt!

Winston Brothers
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Als Jessica James nach über vier Jahren in das verschlafene Nest Green Valley zurückkehrt, scheint sich dort nicht viel verändert zu haben. Nun ist sie Mathelehrerin, weiß aber bereits, dass der Job für ...

Als Jessica James nach über vier Jahren in das verschlafene Nest Green Valley zurückkehrt, scheint sich dort nicht viel verändert zu haben. Nun ist sie Mathelehrerin, weiß aber bereits, dass der Job für sie nur eine Zwischenlösung ist. Eigentlich möchte sie reisen und ferne Länder kennenlernen.
Zu den Winston Brüdern, insbesondere zu den Zwillingen Beau und Duane, hatte Jess schon während ihrer Kind- und Jugendzeit ein interessantes Verhältnis. Während sie heimlich in Beau verliebt war, denn seine offene und fröhliche Art hat sie stets begeistert, konnte sie zu Duane keine Beziehung aufbauen. Ständig lagen sie im Clinch. Als sie nun nach ihrer Rückkehr einem der Brüder gegenübersteht, glaubt sie endlich Beau näherzukommen, doch am Ende entpuppt sich ihr Gegenüber als genau der andere Bruder. Doch irgendwie spielen nun ihre Gefühle verrückt, denn eigentlich konnte sie Duane nie leiden. Oder hat ihr Herz ihr einen Streich gespielt?

Penny Reids Romanreihe „Winston Brothers“ startet mit dem Auftakt “Wherever you go” und handelt von Duane Winston und Jessica James.
Abwechselnd schildern die beiden Protagonisten ihre Erlebnisse und nehmen dabei den Leser hautnah mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Natürlich dreht sich in dieser Geschichte alles um die erste große Liebe. Das ist auch kein Geheimnis, denn schließlich verspricht schon der Klappentext eine romantische Episode. So ist es auch keine Überraschung, dass bereits nach wenigen Seiten sie Handlung richtig Fahrt aufnimmt.
Recht fix kommen sich Jess und Duane näher, wobei Duane geschickt seine Herzallerliebste austrickst. Dieser ist nämlich schon seit Jahren in Jessica verliebt, erhielt aber bisher immer nur Kontra. Nun gibt er sich als sein Zwillingsbruder aus und es kommt schnell zu leidenschaftlichen Verwicklung. Besonders, als Jess ihren Irrtum bemerkt. Doch von da an gibt es keinen Weg zurück. Mit einem Mal sind alle Karten neu gemischt.

Gerade zu Anfang fällt dem Leser auf, wie schwungvoll und dynamisch die Autorin die Handlung vorantreibt. Sie nutzt dazu eine moderne und lockere Erzählweise und fesselt durch ein ideal platzierten Wortwitz an die Seiten. Recht zügig findet sich der Leser mitten in der Erzählung wieder und kann sich auf das Abenteuer einlassen.

Auch die Protagonisten sind ausdrucksstark und sympathisch charakterisiert und erweichen durch ihre Erlebnisse schnell das Herz. Sie sind alle facettenreich gestaltet und bieten ein großartiges Ensemble, denn neben Jess und Duane gibt es auch noch die anderen Winston-Brothers, die hoffentlich ganz bald ihre eigene Liebesgeschichte erleben werden.

Ein gelungener Auftakt!

Mein persönliches Fazit:
Ja, das Werk lohnt sich auf jeden Fall zu lesen. Romantik und große Gefühle stehen dabei definitiv im Mittelpunkt. Zusätzlich wird die Handlung durch ein wenig Dramatik und Spannung aufgepeppt, weshalb es auf gar keinen Fall langweilig wird. Doch leider hat sie Autorin das Buch ein wenig sehr in die Länge gezogen. Gerade im letzten Drittel plätscherte alles zu seicht dahin und ich war glücklich, als ich es endlich beenden konnte. Doch bis dahin hat mich das Buch geradezu perfekt unterhalten, wäre der Abschluss noch besser gelungen, hätte ich auch gerne die volle Punktzahl verliehen. Aber alles in allem ist das Buch dennoch ein fesselnder Roman, der hoffentlich bald in die zweite Runde geht. Von mir gibt es einen Daumen hoch und eine große Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 29.06.2018

Ein schwacher Jack Reacher

Im Visier
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Als Jack Reacher in einer Armee-Zeitung einen Aufruf liest, meldet er sich bei dem Auftraggeber. Dieser hat eine besondere Aufgabe für Reacher, denn es hat auf den französischen Präsidenten einen Anschlag ...

Als Jack Reacher in einer Armee-Zeitung einen Aufruf liest, meldet er sich bei dem Auftraggeber. Dieser hat eine besondere Aufgabe für Reacher, denn es hat auf den französischen Präsidenten einen Anschlag durch einen Scharfschützen gegeben. Reacher soll nun den Scharfschützen ausfindig machen, der vermutlich ein ehemaliger Soldat ist, den Reacher vor 16 Jahren ins Gefängnis gebracht hat. Dabei erhält er Unterstützung von einer CIA-Agentin, die noch grün hinter den Ohren ist. Kann Reacher den Täter aufspüren oder ist er selbst im Visier des Attentäters?

Der Schriftsteller Lee Child hat Jack Reacher zu einer Legende gemacht. Mit dem Werk „Im Visier“ erzählt er das bereits 19. Abenteuer des ehemaligen Militär-Polizisten. Die Bücher beinhalten allerdings alle eine in sich abgeschlossene Handlung, weshalb jeder Band auch unabhängig von den anderen Werken gelesen werden kann.

Jack Reacher ist der Held dieser Erzählung, seine Figur ist der Dreh- und Angelpunkt in der Handlung. Seine Gedankengänge beschreiben die teilweise spannenden, aber auch taktischen Ideen des Autors, weshalb es selten langweilig wird. Stets hat Lee Child ein paar Anekdoten parat, die den Leser begeistern und den Charakter Jack Reacher verdeutlichen.

Wer nicht auf den verbrauchten Militär-Polizisten-Typen steht, sollte hier wohl die Finger von lassen, denn Jack Reacher ist eine Person, die der Leser entweder liebt oder hasst.
Er ist charismatisch, authentisch und etwas geheimnisvoll. Seine früheren Erlebnisse tauchen immer wieder auf und beleben die Handlung durch aufregende Gedankensprünge und ein wenig Wortwitz.

Die Handlung selbst ist wie gewöhnlich strukturiert und gut durchdacht aufgebaut worden. Nichts wird dem Zufall überlassen und Jack Reacher erkennt die meisten Dinge bereits, bevor der Leser es auch nur erahnt. Dadurch wird ein guter Spannungsbogen erzeugt, der mitreißt und an die Seiten fesselt. Ansonsten bietet das Buch durchweg gute Ideen, die für Aufregung und Dramatik sorgen.

Ein schwacher Jack Reacher!

Mein persönliches Fazit:
Ich bin ein großer Jack Reacher-Fan, weshalb es mir auch so schwerfällt, das zu zugeben. Doch leider hat mich das Werk nicht ganz überzeugt. Es ist um Längen nicht so gut wie seine Vorgänger. Vielleicht liegt es an der Zusammenarbeit mit den anderen Geheimdiensten, vielleicht auch an den zusätzlichen Charakteren, die das Werk für mich eher mittelmäßig wirken ließ. Hier fehlte einfach das Besondere. Wenn mir auch die Agentin gut gefiel, passte es nicht ganz zusammen. Die Dynamik hat mich nicht mitgerissen, sondern während des Lesens eher ermüdet.
Manchmal hingegen hat mich die Erzählung auch begeistert, weshalb ich mich dann gut und lebendig unterhalten gefühlt habe. Besonders der bildliche Erzählstil machen es einfach, sich auf die Erlebnisse Jack Reachers einzulassen. Zusätzlich ist die Figur inzwischen Kult, weshalb ich seine Abenteuer auf jeden Fall weiterverfolgen werde. Doch insgeheim hoffe ich doch, dass der nächste Band wieder etwas spannender und seinem Charakter entsprechend passender wird.

Veröffentlicht am 20.06.2018

Gute Lektüre für Zwischendurch!

Love Curse - Lieben verboten
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Rachel gehört mit zu den Liebesgöttinnen, Nachfahrin von Eros, dem Liebesgott. Durch einen Kuss kann sie Männer dazu bewegen, sich ihr zu unterwerfen und sie zu benutzen. Doch die 16-jährige Schülerin ...

Rachel gehört mit zu den Liebesgöttinnen, Nachfahrin von Eros, dem Liebesgott. Durch einen Kuss kann sie Männer dazu bewegen, sich ihr zu unterwerfen und sie zu benutzen. Doch die 16-jährige Schülerin möchte das gar nicht. Sie will ein ganz normales Leben führen, ohne Zwänge und Vorherbestimmung. Als ihre beste Freundin einen Fehler begeht, steht auf einmal ihre ganze Zukunft auf dem Spiel. Außerdem muss sie sich um den smarten Ben kümmern, nach dem ihre Freundin, die ebenfalls eine Liebesgöttin ist, die Fühler ausgestreckt hat. Kann Rachel Ben und ihre Familie retten, ehe alles den Bach runter geht?

Rebecca Skys Jugendroman „Love Curse – Lieben verboten“ erzählt die fantasievolle Geschichte von Rachel, die als Liebesgöttin unter einer besonderen Gabe leidet.

Im Gegensatz zu ihr empfinden die anderen Mädchen, die ebenfalls von Eros, dem Liebesgott abstammen, ihre Gabe als Segen. Doch für Rachel ist es ein Fluch. Sie will sich ehrlich verlieben und nicht einen Jungen durch einen Kuss an sich binden. Sie will richtige Gefühle und das wahre Leben. Doch für Rachel läuft es nicht nach Plan. Dabei ist sie ein äußerst intelligentes und attraktives Mädchen, doch neben ihrer besten Freundin scheint sie zu verblassen.

Jedenfalls steht Rachel ganz im Mittelpunkt dieser Handlung, die sich romantisch und aufregend liest. Die junge Protagonistin wirkt lebendig und authentisch, ihre Gedanken sind stets präsent und lassen den Leser leicht und sanft in die Erzählung hineinfinden.
Da Rebecca Sky einen sehr modernen und jugendlichen Erzählstil verwendet, ist es einfach, sich alle Erlebnisse und Begebenheiten vorzustellen. Natürlich steht dabei viel Herz-Schmerz-Drama im Fokus, was den besonderen Reiz des Jugendbuches ausmacht.

Doch von dieser romantischen Seite mal abgesehen, hat die Schriftstellerin ein paar sehr nette Ideen aus dem Hut gezaubert, die für Spannung und zeitweise auch Drama sorgen. So werden die Gefühle der jungen Hauptdarstellerin mächtig in Aufruhr versetzt und der Leser kann sich gut in sie hineinversetzen.

Auch die Handlung ist interessant und voller Überraschungen versehen. Immer wieder gibt es kleine Wendungen, die den Leser verblüffen oder ins Staunen bringen. Rebecca Sky entführt von Anfang an lebendig und leidenschaftlich und bringt von Beginn an den roten Faden in die Erzählung hinein.

Gute Lektüre für Zwischendurch!

Mein persönliches Fazit:
Bevor ich das Buch gelesen habe, entdeckte ich bereits zahlreiche sehr positive Bewertungen des Originals. Doch nun stehe ich dem Werk eher mit gemischten Gefühlen gegenüber.
Gerade der Anfang ist super gelungen und hat mich direkt gepackt. In den ersten beiden Kapiteln wird alles logisch erklärt und so verständlich wiedergegeben, dass ich direkt in der Geschichte gefangen gewesen bin.
Doch dann kommt der Bruch. Ab dem zweiten Drittel nimmt die Dramatik spürbar ab und es dümpelt ein wenig vor sich hin. Hier entpuppt es sich als reines Teenie-Werk, was mich kaum gereizt hat. Die Dialoge wurden simpler und die Handlung einfacher. Erst zum Schluss hat mich das Buch dann wieder richtig begeistert, weshalb ich die letzten Seiten regelrecht verschlungen habe.
Mit dem Ende des letzten Kapitels hätte gut Schluss sein können, doch die Autorin hat einen Epilog angehängt, der für einen Cliffhanger sorgt und so den Wunsch nach dem nachfolgenden Band weckt. Also insgesamt ist es ein gutes Buch, doch leider kein Überflieger. Dennoch freue ich mich auf die Fortsetzung, die hoffentlich bald erscheinen wird.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Action trifft auf Muttergefühle!

Nachtwild
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Nach dem Kindergarten verbringt Joan gerne ihre Zeit mit ihrem Sohn Lincoln im Zoo. Dort kann der kleine mit seinen Actionfiguren im Sand spielen und sie kann in Ruhe ihren Gedanken nachgehen. Doch als ...

Nach dem Kindergarten verbringt Joan gerne ihre Zeit mit ihrem Sohn Lincoln im Zoo. Dort kann der kleine mit seinen Actionfiguren im Sand spielen und sie kann in Ruhe ihren Gedanken nachgehen. Doch als sie sich dieses Mal nach der Auszeit auf den Weg zum Ausgang machen, ist etwas anders. Sie hören Schüsse und sehen Menschen, die zusammengesackt auf dem Boden liegen. Joan schaltet schnell und bringt sich und ihren Sohn erst einmal in Sicherheit. Aber ist sie wirklich sicher oder muss sie weiter um ihr beider Leben fürchten?

„Nachtwild“ ist ein Thriller aus der Feder von Gin Phillips und wurde vom Audio-Verlag als Hörbuch umgesetzt. Abwechselnd wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die von Andrea Sawatzki, Maren Kroymann, Rike Schmid und Barnaby Metschurat authentisch gesprochen werden.

Im Fokus dieser dramatischen Erzählung steht Joan, die eine starke Persönlichkeit hat. Sie ist eine leidenschaftliche Mutter und berichtet viel über ihre Erlebnisse mit ihrem Sohn. Diese nehmen auch den Hauptanteil ihrer Erzählungen ein, zumindest zu Beginn. Später ändert sich das ein wenig, denn dann liegen ihre Sorgen bei ihrem Sohn und dem Überleben der gefährlichen Situation.

Interessant sind auch die anderen Charaktere, die immer wieder zwischendurch kurz eingeblendet werden und so auch andere Perspektiven darstellen. Nicht nur Opfer, auch der Täter erhält genügend Raum sich zu präsentieren und seine Gedanken zu offenbaren.

Insgesamt ist die Handlung durchaus aufregend, wenn auch durch die etwas langatmige Erzählung von Joan einiges an Spannung auf der Strecke bleibt. Doch Andrea Sawatzki spricht die junge Frau so lebendig und ausdrucksstark, dass es ganz leichtfällt, sie sich vorzustellen. Ihre Probleme werden realistisch und der Hörer hat das Gefühl, an ihrer Seite zu sein, ob er nun will oder nicht. Doch Frau Sawatzki hat einfach ein Talent dafür, den Hörer zu fesseln und zum Weiterhören zu verführen.

Action trifft auf Muttergefühle

Mein persönliches Fazit:
Die Aufmachung und die Sprecher sind hervorragend in Szene gesetzt worden. Durch den Wechsel der Erzählperspektiven habe ich mir alles sehr lebendig und bildlich vorstellen und mir verschiedene Szenarien während der Handlung ausmalen können. Das einzige Manko, welches ich leider anmerken muss, sind die viel zu ausschmückenden Erzählungen von Joan über ihren Sohn Lincoln. Als Mutter konnte ich mich in vielen Erinnerungen wiederfinden, doch für die Spannung selbst hat es leider den gegenteiligen Effekt. Wer also keine eigenen Kinder hat oder eher weniger euphorisch über dieses Thema nachdenkt, könnte durch die ausschweifenden Darstellungen schnell überfordert sein.
Doch ansonsten hat Gin Phillips eine sehr bildliche und glaubwürdige Kulisse kreiert, die für viel Dramatik sorgt. Der Hörer kann sich entspannt zurücklehnen und sich auf ein gut siebenstündiges Abenteuer einlassen, das fesselt und zum Weiterhören verführt. Ich selbst habe mich durchaus gut unterhalten gefühlt und kann das Werk auch gerne weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 27.03.2018

Ein durchweg unterhaltsamer Roman!

Teenie Voodoo Queen
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Dawn Decent hat es echt nicht leicht. Nicht nur in der „normalen“ Schule wird sie von ihren Mitschülern gehänselt und wegen ihrer roten Haare als Hexe bezeichnet, auch in der Night School hat sie schwer ...

Dawn Decent hat es echt nicht leicht. Nicht nur in der „normalen“ Schule wird sie von ihren Mitschülern gehänselt und wegen ihrer roten Haare als Hexe bezeichnet, auch in der Night School hat sie schwer zu kämpfen. Zwar lernt sie Voodoo-Magie, doch das richtige Anwenden ist für sie ein Kampf. Während andere Hexen alles ganz leicht verzaubern, erschafft sie nur Steckrüben und Frösche.
Doch dann kommt alles ganz anders, denn New Orleans steht vor einer weiteren Katastrophe. Nur durch Dawns Eingreifen und das Mitwirken von Jax, einem Ex-Alligator und Lin, einem ehemaligen Loas, kann das Ganze noch aufgehalten werden. Aber dafür muss Dawn bereit sein, alles zu riskieren.

Autorin Nina MacKay ist vielen Lesern bereits durch ihr Werk „Plötzlich Banshee“ ein Begriff. Mit „Teenie Voodoo Queen“ hat sie einen weiteren, fantasievollen Jugendroman kreiert, der sich mit der 17-jährigen Dawn beschäftigt.

Dawn ist die Hauptfigur in dieser Erzählung. Sie beschreibt aus ihrer Sicht die Erlebnisse und lässt so den Leser hautnah am Geschehen teilhaben.

Schon nach wenigen Kapiteln fällt auf, dass Dawn auf der Schattenseite des Lebens verweilt. Sie muss mit dramatischen Hänseleien durch ihre Mitschüler fertigwerden und kann kaum auf Hilfe hoffen. Sie ist vollkommen alleine und seit ihre Eltern beim Wirbelsturm Katrina in New Orleans ums Leben gekommen sind, auch Vollwaise. Ihre einzige Verwandte ist Tante Melinda, die aber hauptsächlich durch Abwesenheit glänzt. Doch durch diese Frau ist sie auch zur Voodoo-Hexerei gekommen, denn Melinda ist eine große und begabte Hexe.

Schnell wird dem Leser bewusst, dass es sich bei diesem Werk um ein äußerst fantasiereiches Leseerlebnis handelt, denn alles dreht sich um Voodoo. Nina MacKay ist es hervorragend gelungen, eine lebendige und glaubwürdige Kulisse zu erschaffen, weshalb alles authentisch und ehrlich wirkt. Niemals wird ein Gefühl von Langeweile oder Unglaube erzeugt, vielmehr kann der Leser sich hier entspannt zurücklehnen, und die Handlung auf sich wirken lassen.

Die Erzählung selbst ist etwas sehr dramatisch beschrieben. Zu Beginn wird schwer auf die Tränendrüse gedrückt, wodurch Mitleid erzeugt werden soll. Die arme Dawn, gebeutelt vom Leben, muss sich erst ihren Weg erkämpfen. Doch recht schnell wandelt sich das Blatt und mit einem Mal steht sie im Mittelpunkt. Der Teenie-Traum schlecht hin. Vom Mauerblümchen zum Star.
Gerade das jüngere Publikum dürfte sich durch diese schwungvolle und dynamische Erzählweise angesprochen fühlen. Für den erwachsenen Leser kann es durchaus etwas vorhersehbar und klischeehaft erscheinen.

Ein durchweg unterhaltsamer Roman!

Mein persönliches Fazit:
Also vorweg möchte ich anmerken, dass Nina MacKay einen großartigen Schreibstil hat. Sie hat es mühelos geschafft, mich an die Seiten zu bannen, obwohl mich die Geschichte selbst nicht hundertprozentig ergriffen hat. Trotzdem musste ich einfach immer weiterlesen, denn die Ideen haben mich überrascht und wunderbar unterhalten. Einzig die junge Hauptfigur ist mir ein wenig zu naiv und blauäugig an die Erlebnisse herangegangen. Ich habe auch nur bedingt, Zugang zu ihrer Person erhalten. Vielmehr fühlte ich mich als Gast in der Geschichte. Hier fehlten mir ein wenig die großen Gefühle, insbesondere, wenn die junge Frau so unter ihren Mitmenschen leidet und nur Demütigungen erfährt. Doch alles in allem bietet das Buch dennoch gute Ansatzpunkte und weckt den Wunsch nach mehr. Deshalb kann ich trotz meiner kleinen Defizite eine Leseempfehlung aussprechen.