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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2016

Anders als erwartet

Miss you
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Es fällt mir wirklich sehr schwer, "Miss You" zu bewerten. Die Geschichte ist ganz anders, als ich erwartet hatte - nicht wirklich eine Liebesgeschichte, sondern die Erzählung des Lebens der beiden Figuren ...

Es fällt mir wirklich sehr schwer, "Miss You" zu bewerten. Die Geschichte ist ganz anders, als ich erwartet hatte - nicht wirklich eine Liebesgeschichte, sondern die Erzählung des Lebens der beiden Figuren und wie sie Entscheidungen treffen und nicht treffen, die sie schließlich (nach knapp 500 Seiten) richtig zusammenführen. Der Aspekt, dass sie einander immer wieder knapp verpassen, kam dabei recht kurz und erst am Ende zeigt sich, wie groß diese Zufälle eigentlich waren.

Auf der einen Seite hat mir das Buch recht gut gefallen. Ich fand die Lebensgeschichten von Gus und Tess interessant und sie waren auch wichtig, gerade, wenn man bedenkt, dass alles im Leben der beiden dafür gesorgt hat, dass sie zu den Menschen werden, die sie sein mussten, um sich ineinander verlieben zu können. Allerdings gab es hier für meinen Geschmack viel zu viel Drama. Jedem der beiden passieren gefühlt tausende schreckliche Dinge und irgendwann habe ich mich gefragt, ob die Autorin eine Checkliste abarbeitet. Eine schwere Krankheit, viel zu viel Verantwortung für einen jungen Menschen, (zu großen Teilen) schreckliche Eltern, Pech in der Liebe, Schicksalsschläge im Umfeld, ... natürlich gibt es im Leben auch Schattenseiten und es ist realistisch, dass auch schreckliche Dinge passieren; am Anfang hat mir dieser Aspekt der Geschichte auch gefallen, da es unglaubwürdig gewesen wäre, wenn Gus und Tess ein perfektes Leben gehabt hätten, aber als dann immer mehr kam war es für mich einfach zu viel auf einmal.
Dazu kommt, dass die Charaktere für mich fast alle ziemlich unsympathisch waren. Auch hier kann man sagen, dass die Autorin realistische Figuren mit Ecken und Kanten geschaffen hat, die menschlich handeln und nicht perfekt sind, aber es viel mir sehr schwer, gute Seite bei ihnen zu sehen. Bei den Protagonisten war es zum Glück anders; zwar machen auch Tess und Gus ziemlich viele Fehler, verletzen ihre Mitmenschen und treffen Entscheidungen, die ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte, aber die beiden waren im Großen und Ganzen sympathisch. Dies könnte natürlich auch daran liegen, dass sie (immer abwechselnd) die Ich-Erzähler des Buches sind und man deshalb nachvollziehen kann, warum sie so handeln, wie sie es tun.

Die Liebesgeschichte selbst fand ich eigentlich ganz schön. Sie kam mir persönlich viel zu kurz, da die ganzen Momente, in denen sie sich 'verpassen', logischerweise eher klein und beiläufig sind, aber am Ende ergab sich hieraus doch ein schönes Gesamtbild und auch die Verbindung der beiden fand ich glaubwürdig. Nachdem sie sich endlich kennen gelernt haben, war ihr Umgang miteinander ganz süß und man hat auch gespürt, dass sie zusammen passen und dass die Verbindung echt ist. Zwar geht alles ein bisschen schnell, aber es hat irgendwie zu der Geschichte gepasst, die erzählt wurde - auch wenn ich nach all der Wartezeit wirklich gerne mehr von der eigentlichen Beziehung gesehen hätte. Es passt eben zu dem Konzept, dass es irgendwo den einen Richtigen gibt, der auf dich wartet, das ich persönlich auch schön finde.

Bei meiner Bewertung bin ich zwiegespalten; einerseits hatte ich Probleme mit dem ganzen Drama und auch die Figuren haben es mir nicht immer leicht gemacht, die Geschichte zu genießen, aber andererseits lässt sich das Buch gut lesen und ich mag das Konzept sehr. Obwohl die Liebesgeschichte meiner Meinung nach ausführlicher hätte behandelt werden sollen, mochte ich die vielen kleinen Momente, in denen sie sich verpasst haben, und auch das Zusammentreffen am Ende. Deshalb gibt es von mir den guten Durchschnitt - 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Liebesgeschichte überzeugt nicht

Dream Guardians - Verlangen
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Ich war sehr auf "Dream Guardians: Verlangen" gespannt. Das Konzept klang sehr interessant und da ich noch nichts von der Autorin gelesen hatte, war ich auch neugierig, ob ihre Bücher wirklich so gut sind, ...

Ich war sehr auf "Dream Guardians: Verlangen" gespannt. Das Konzept klang sehr interessant und da ich noch nichts von der Autorin gelesen hatte, war ich auch neugierig, ob ihre Bücher wirklich so gut sind, wie der Hype suggeriert, oder nicht. Ich muss sagen, dass das Buch mich zwiegespalten zurücklässt.

Die 'Traumwelt' mit den Wächtern, die die Alpträume bekämpfen und den geheimnisvollen Schlüssel finden sollen, fand ich faszinierend und die Autorin hat diese Welt meiner Meinung nach schön aufgebaut. Im Laufe der Geschichte stellt sich heraus, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick aussieht, und dass einiges ganz und gar nicht traumhaft ist. Der Konflikt, durch den Aidan alles in Frage stellt, an das er geglaubt hat, spitzt sich immer mehr zu und da es ein Handlungsstrang ist, der sich über alle Bücher hinwegziehen wird, hat alles erst richtig begonnen. In dieser Hinsicht lässt Band eins mich definitiv neugierig zurück und ich bin gespannt, wie es weitergehen wird und wie der Gegner bezwungen werden kann.

Die Liebesgeschichte hat mir dagegen weniger gut gefallen. Die erste Begegnung von Lyssa und Aidan war sehr schön geschrieben und die Chemie zwischen den beiden stimmte... mein Problem ist aber, dass ich nicht ganz nachvollziehen kann, wie sie sich ineinander verliebt haben. Zu Beginn war definitiv eine Verbindung zwischen den beiden da und dass sie nur an seiner wahren Gestalt, nicht an einem 'Traummann' interessiert war, ist definitiv ein Punkt, der ihn zu ihr hingezogen hat. Auch sein Beschützerinstinkt war sehr süß, aber ich hatte das Gefühl, dass es danach hauptsächlich um Sex und den körperlichen Aspekt ihrer Beziehung ging. Die Autorin schreibt, wie sehr sie sich vermissen und zeigt das auch, aber ich habe keine Grundlage für die Entwicklung von Liebe gesehen. Dass die beiden alles füreinander tun würden, wurde gut dargestellt, aber dennoch konnte ich nicht ganz nachvollziehen, wieso und wann sie sich ineinander verliebt haben. Außerdem fand ich auch, dass sie ihm viel zu schnell bedingungslos vertraut hat, aber immerhin ihr näheres Umfeld war skeptisch, wodurch das ganze etwas realistischer wurde. Dazu kommt, dass es für meinen Geschmack ein paar Sexszenen zu viel waren. Ja, es ist eine erotische Geschichte, aber etwas weniger Sex und mehr emotionale Verbundenheit hätte vielleicht dabei geholfen, mich von der Aufrichtigkeit ihrer Gefühle zu überzeugen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Idee hinter der Geschichte sehr interessant ist und auch die Umsetzung ganz gut gelungen ist, aber die Liebesgeschichte hat mich - obwohl sie sich gut lesen lässt und beide Charaktere sympathisch sind - nicht wirklich überzeugt, da für mich zu viel Fokus auf der sexuellen Komponente lag.
Auf Band 2 bin ich aber dennoch gespannt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schwieriger Einstieg

Bretonische Verhältnisse
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Der Einstieg in "Bretonische Verhältnisse" ist mir sehr schwer gefallen. Der Fall war ganz gut aufgebaut, aber nichts außergewöhnliches und das Buch konnte mich nicht wirklich packen, was vor allem an ...

Der Einstieg in "Bretonische Verhältnisse" ist mir sehr schwer gefallen. Der Fall war ganz gut aufgebaut, aber nichts außergewöhnliches und das Buch konnte mich nicht wirklich packen, was vor allem an dem Schreibstil lag. Ich kann es nicht richtig beschreiben, aber ich hatte Probleme, in einen Lesefluss zu kommen, wodurch ich auch nur langsam voran kam. Das hat sich erst nach ungefähr 150 Seiten geändert, als ich mich an den Schreibstil gewöhnen konnte und als auch die Geschichte eine Wendung nahm, die ich sehr interessant fand.

Es geht in "Bretonische Verhältnisse" um den Tod eines Hoteliers, der bereits 91 Jahre alt war. Das genaue Motiv ist hierbei lange Zeit unklar, auch wenn nicht schwer ist zu erraten, in welche Richtung es geht. Insgesamt ist es eigentlich ein sehr gewöhnlicher und unspektakulärer Fall... bis das "Geheimnis" auftritt, das in der Inhaltsangabe erwähnt wurde. Von diesem Zeitpunkt an war ich wirklich an der Geschichte und den Hintergründen dieser Entdeckung interessiert und die Ermittlungen wurden ebenfalls interessanter. Der Kreis der Verdächtigen und die verschiedenen Motive sind gut ausgearbeitet und auch wenn die Auflösung nicht besonders originell ist, so ist sie doch sehr passend und die ganze Handlung wirkt realistisch.
Mit den Ermittlern kann ich noch nicht viel anfangen, aber man hat schon ein ganz gutes Bild von ihnen bekommen und ich bin gespannt, ob man sie in Band 2 besser kennen lernen wird.

Das Buch bekommt von mir letztlich 3,5 Sterne, da es mir nach einem schwierigen Einstieg in der zweiten Hälfte doch ganz gut gefallen hat. Luft nach oben ist aber auf jeden Fall da.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hatte mehr erwartet

Magical
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Magical konnte mich leider nicht wirklich begeistern.

Die Geschichte um Emma und ihre Stiefschwester hat mir zu großen Teilen gefallen. Sie hat interessant angefangen und ich mochte, wie die bekannten ...

Magical konnte mich leider nicht wirklich begeistern.

Die Geschichte um Emma und ihre Stiefschwester hat mir zu großen Teilen gefallen. Sie hat interessant angefangen und ich mochte, wie die bekannten Elemente des Märchens Aschenputtel verarbeitet oder umgekehrt wurden. Allerdings hat mich sehr gestört, wie einfach Lisette es hatte (stellenweise ergab das auch nicht wirklich Sinn), dass sie mit allem davon gekommen ist und dass sie sich wie ein Opfer dargestellt hat. Ja, ihre Stiefmutter war ziemlich gemein, aber um ehrlich zu sein konnte ich sie verstehen. Sie hat übertrieben, aber nach allem, was Lisette getan hat... deshalb konnte ich auch nicht verstehen, wie Emma letztendlich mit der Situation umgegangen ist, ihre Reaktion war für mich nicht glaubwürdig. Davon abgesehen mochte ich die Aschenputtel-Geschichte aber und gerade das Ende hat mir gefallen. Gut fand ich auch, wie die Hexe Kendra in die Handlung eingebunden ist und dass wir mehr über sie erfahren haben.
Die kurzen Erzählungen, die Kendra uns zwischen der Hauptgeschichte präsentiert, haben mir an sich auch gefallen. Sie waren interessant und ich mochte die neuen Perspektiven auf historische Ereignisse und andere bekannte Märchen, aber leider haben sie die Hauptgeschichte und damit auch meinen Lesefluss unterbrochen. Ich hätte es besser gefunden, wenn die Erzählungen nicht zwischendurch, sondern alle am Anfang oder am Ende gekommen wären. Ich weiß, dass die Lehren, die Kendra aus ihren Erlebnissen zieht, Einfluss auf ihre Handlungen in der Aschenputtel-Geschichte haben und die "Kurzgeschichten" deshalb eingeschoben wurden, aber trotzdem hätte ich es anders bevorzugt.

Vor allem deshalb, aber auch wegen meiner Probleme mit der Darstellung von Lisette, gebe ich dem Buch "nur" :3 Sterne . Es war insgesamt nicht schlecht, aber auch nicht überragend gut - durchschnittlich eben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schöne Geschichte, aber unsympathische Charaktere

Wilde Lupinen
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"Wilde Lupinen" hat mir, wie "Sturmzeit", ganz gut gefallen. Die Geschichte ist interessant und die Autorin schafft es, die Schrecken des Zweiten Weltkriegs - die Gewalt, die Entbehrungen, wie die Propaganda ...

"Wilde Lupinen" hat mir, wie "Sturmzeit", ganz gut gefallen. Die Geschichte ist interessant und die Autorin schafft es, die Schrecken des Zweiten Weltkriegs - die Gewalt, die Entbehrungen, wie die Propaganda funktionierte, wie sie den Alltag beeinflusste und die absolute Sinnlosigkeit der Verluste - aus verschiedenen Perspektiven darzustellen, aber wie schon beim ersten Band hatte ich ein großes Problem mit den Charakteren.

Felicia, die die Protagonistin von "Sturmzeit" war, spielt auch hier eine wichtige Rolle, aber ihre Tochter Belle steht mehr im Vordergrund. Leider sind beide Frauen mir absolut unsympathisch. Es gibt zwar Momente, in denen das anders war, beispielsweise als Felicia auf ihre Art Widerstand gegen das System geleistet hat, aber die meiste Zeit waren die beiden sehr ich-bezogen, wodurch es für mich schwer war, mit ihnen zu fühlen. Ich kann nachvollziehen, dass im Krieg die eigenen Probleme entscheidend sind, aber Felicia und Belle waren so kalt und sind mit ihren Mitmenschen die meiste Zeit so umgegangen, dass ich wirklich keine Bindung zu ihnen aufbauen konnte. Besonders hat mich hierbei gestört, dass es zwar verschiedene Figuren gibt, die die eher kalte Persönlichkeit der Frauen kritisieren, dass die Narrative aber dennoch auf ihrer Seite steht.
Auch zu einem Großteil der anderen Figuren konnte ich keine Bindung aufbauen, sodass die Verluste, die erlitten werden, mich nicht berühren konnten. Es gab zwar Szenen, bei denen mir die Tränen gekommen sind, aber das war hauptsächlich in Bezug auf Charaktere, die kaum vorkamen - die Verluste der Protagonisten konnten mich nicht berühren, vor allem, weil ihre Emotionen nicht wirklich herausgearbeitet worden waren. Es wird gesagt, dass sie trauern, aber der Leser bekommt es nicht wirklich zu Gesicht, was wieder dazu beigetragen hat, dass ich gerade Felicia und Belle als recht gefühlskalt angesehen habe.

"Wilde Lupinen" bekommt von mir 3,5/5 Sternen. Die Geschichte hat mir gut gefallen und der Krieg wurde sehr gut und auch erschreckend dargestellt, aber da ich zu keinem der Charaktere eine richtige Verbindung hatte, konnte ich nicht mit ihnen mitfühlen und ihre Verluste haben mich leider nicht berührt, wodurch das Buch sein Potential nicht ausgeschöpft hat.
Das Ende eröffnet aber einige Möglichkeiten für den dritten Band, sodass ich schon auf das Ende der Trilogie gespannt bin.