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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2018

Was verbirgt sich hinter der Perfektion?

Die Perfekten
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Rain ist ein "Ghost" eine außerhalb des Systems Lebende, die offiziell nicht existiert und nicht existieren darf. Trotz aller mahnenden Worte ihrer Mutter, freundet sie sich mit dem Jungen Lark an und ...

Rain ist ein "Ghost" eine außerhalb des Systems Lebende, die offiziell nicht existiert und nicht existieren darf. Trotz aller mahnenden Worte ihrer Mutter, freundet sie sich mit dem Jungen Lark an und vertraut ihm einiges an. Kurz darauf findet eine Razzia in ihrem Zuhause statt, in der ihre Mutter gefangen genommen wird und hingerichtet werden soll. Mit viel Fantasie und beeindruckendem Mut stellt sie sich ihnen in den Weg und gerät dabei selbst in Gefangenschaft. Ihr wird ein Anwalt an die Seite gestellt, der alles versucht um ihr Leben zu retten. Dabei findet sie unglaubliches über sich und die Gesegneten heraus, die das Land regieren und als perfekt und vollkommen gelten. Doch die Ignoranz der Regenten fordert ihren Tribut und nicht nur von außen droht Gefahr, sondern auch aus dem Kreis der Vertrauten...

Man lernt die dystopische Welt mit all ihren Überwachungen, Regeln und strengen Kontrollen gut kennen und auch Rains Position wird authentisch und spannend geschildert. Durch die verschiedenen Perspektivwechsel, erzählt aus Larks und Rains Sicht, entsteht ein klares und umfassendes Bild der Gesellschaft und ihrer Werte. Dabei geraten die beiden ständig in moralische Dilemmata und müssen sich zwischen zwei Optionen entscheiden, die negative Konsequenzen nach sich ziehen. Dadurch verschwimmen die Grenzen zwischen "gut" und "böse", zwischen "richtig" und "falsch". was mir persönlich extrem gut gefallen hat, da so aufregende, unvorhersehbare und nervenaufreibende Handlungen und Geschehnisse entstehen, deren Konsequenzen nicht absehbar erscheinen. Die Offenbarung rund um Rains Herkunft war ein überraschender Schock für mich und kam total unerwartet. Die daraufhin entstehende Entwicklung von Rain wirkte auf mich zu naiv, zu angepasst und verräterisch, da sie sich einfach in ihre Schicksal fügt. Da hat mir die rebellische Seite gefehlt, was dem Ganzen ein bisschen die Grundlage entzogen hat. Durch die Aufständischen und unzufriedenen Bürger, gemischt mit den im Untergrund lebenden Rebellen, ergibt sich eine hoch explosive Mischung, die nicht nur Rain sondern auch der vom Schicksal gebeutelte Lark zu spüren bekommt und zwar gleichzeitig von zwei Seiten. Zwischendurch zieht sich die Geschichte etwas, was mich allerdings nicht getört hat. Dann geht es rasant weiter und der Krieg scheint nah zu sein. Der Verräter in der Mitte von Rains Gefolgschaft hat mich total überrumpelt und hat dem Ganzen die Krone aufgesetzt. Ich will unbedingt erfahren wie Lark und Rains sich in dieser vollkommen aus den Fugen geratenen Welt zurechtfinden und wie sie der auf sie zurasenden Katastrophe gegensteuern wollen.

Tiefgründige, nervenaufreibende Dystopie mit einer charakterlich schwankenden Protagonisten und einem unglaublichen Geheimnis, inmitten eines Kampfes zwischen Regierung und Rebellen.

Veröffentlicht am 29.07.2018

Ständiges Hin und Her

Dirty Love: Ich will dir gehören!
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Die aus einfachen Verhältnissen stammende Sabrina beginnt ihr Wirtschaftsstudium in Harvard, welches sie sich unter all den Reichen nur mit einem Stipendium leisten kann. Prompt verguckt sie sich in einen ...

Die aus einfachen Verhältnissen stammende Sabrina beginnt ihr Wirtschaftsstudium in Harvard, welches sie sich unter all den Reichen nur mit einem Stipendium leisten kann. Prompt verguckt sie sich in einen gut aussehenden Kommilitonen und schleicht sich auf eine Party um ihm näher zu kommen. Dabei gerät sie in eine bedrängende Situation und wird von dem geheimnisvollen Wirtschaftsassistenten Donovan gerettet, auf den sie eine Art Fixierung entwickelt. Kurz darauf schlägt das Schicksal zu und durch unglückliche Umstände verläuft Sabrinas weiterer Werdegang doch ganz anders als erwartet. Einige Jahre später trifft sie mehr oder weniger zufällig auf ihren ehemaligen Schwarm und Donovan, der in ihr immer noch dieses leidenschaftliche Verlangen auslöst. Doch begibt sie sich auf gefährliches Terrain...

Man lernt die erst 17-jährige kluge und naive Sabrina kennen, die sich erst noch in der Uni zurecht finden muss und dabei als Spielball der Reichen und Mächtigen genutzt wird. Donovan wirkt undurchschaubar und lässt einige verwirrende Bemerkungen fallen, die man nicht einordnen kann. Einerseits wirkt er sehr subtil in seinem Verhalten und zurückhaltend. Andererseits nutzt er Sabrinas Zweifel und ihre Naivität aus, auch wenn alles auf freiwilliger Basis stattfindet. Nach dem Zeitsprung wirkt Sabrina gefestigter und unabhängiger. Doch der Schein trügt, denn in ihr schlummern immer noch gewisse Wünsche, die Donovan betreffen und es kommt wie es kommen muss. Zwischen ihr und ihm entwickelt sich eine verkorkste Art von Beziehung. Einerseits will Donovan nichts Tieferes mit ihr eingehen, aber andererseits macht er gewisse Anmerkungen, verhält sich widersprüchlich und tut einiges, was nur einen Schluss zulässt. Es ist ein ewiges Hin und Her und Sabrina kommt dabei leider zu schaden, auch weil sie sich nicht von ihm zu lösen mag. Obwohl Donovan sehr dominant, macht-versessen und manipulativ erscheint, konnte ich Sympathie für ihn aufbringen, die allerdings bis zum Ende hin abnahm, sodass ich ihn zumindest noch okay fand. Das Ende ist ziemlich offen gehalten und scheint wieder einen Spalt zwischen beiden entstehen zu lassen, was allerdings nichts bedeuten muss, denn Sabrinas unheimliche wie eindeutige Entdeckung wendet das Blatt noch. Insgesamt zwar ein ziemliches Hin und Her, dennoch konnte ich der Geschichte was abgewinnen und fand sie insgesamt unterhaltsam, sexy und undurchschaubar

Veröffentlicht am 21.07.2018

Geniales Debüt!

Der Alphabetmörder (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 1)
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Alles beginnt mit der Mordserie, bei denen den Opfern Buchstaben des Alphabets auf den Körper tätowiert werden. Ab und zu liegen den Opfern kleine Zettelchen mit Zitaten bei, die aus bekannten und berühmten ...

Alles beginnt mit der Mordserie, bei denen den Opfern Buchstaben des Alphabets auf den Körper tätowiert werden. Ab und zu liegen den Opfern kleine Zettelchen mit Zitaten bei, die aus bekannten und berühmten Werken stammen.Um diese auffälligen und ungewöhnlichen Morde zu stoppen werden Jan Grall und Rabea Wyler vom LKA hinzugezogen. Schnell wird klar, dass Literatur bzw. Sprache/Buchstaben eine elementare Rolle bezüglich der Intention des Täters spielen.Aus diesem Grund werden Parallelen zwischen den Opfer und dem Täter gesucht mit Hinblick auf den Literaturbetrieb. Bei der Suche wird Jan auf unangenehme Weise mit seiner Vergangenheit konfrontiert...

Die Geschichte wird aus den beiden Perspektiven der Ermittler erzählt und aus der Sicht eines Opfer, nämlich der Frau mit dem Buchstaben G, was mir sehr gut gefallen hat, da es die Komplexität der Ereignisse erhöht und authentischer gestaltet. Dadurch entstehen auch kleine Cliffhanger zwischen den Kapiteln, die Spannung aufkommen lassen und den Leser grübelnd zurücklassen, sodass man nicht mehr aufhören möchte zu lesen um so schnell wie möglich zu erfahren was es mit gewissen Informationen auf sich hat. Die beiden Ermittler waren mir sympathisch und kamen authentisch und ehrlich rüber. Spannend wurde es insbesondere bei Jan, dessen Vergangenheit einen dunklen Schatten über sich trägt. Die Ermittlungen konnten mich total überzeugend und begeistern, da sie nicht zu vorhersehbar waren, wenngleich einige Zusammenhänge schnell klar wurden. Besonders das Ende hat es in sich und konnte mit einer überraschenden Wendung aufwarten und mich total von sich überzeugen. Eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 19.07.2018

Tolle Familiensaga!

Die Jahre der Leichtigkeit
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Diese fünfteilige Familiensaga handelt von einer Familie, deren Geschichte über zwei Jahrzehnte erzählt wird, dabei drei Generationen erfasst und von vier Geschwistern handelt, die für eine Menge Furore ...

Diese fünfteilige Familiensaga handelt von einer Familie, deren Geschichte über zwei Jahrzehnte erzählt wird, dabei drei Generationen erfasst und von vier Geschwistern handelt, die für eine Menge Furore sorgen werden. Auf ihrem Anwesen in Sussex trifft sich die gesamte Familie ein Mal im Jahr um ihren Urlaub zu verbringen, dabei geschehen einige spannende und interessante Ereignisse. Im ersten Band der Reihe werden die Geschehnisse aus dem Jahre 1937 geschildert, die ungefähr ein Jahr andauern. In den folgenden Bänden werden demnach die anderen Jahre beschrieben.

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen ohne dass man sich unangenehm daran aufhängt oder stößt. Durch die Thematik wird diese Unbeschwertheit etwas durchbrochen, da durchaus ernstere Themen angesprochen und behandelt werden. Am undurchsichtigsten fand ich die Vielzahl an Protagonisten, die auftauchen und das Folgen der Geschichte erschweren. Um dies zu vereinfachen kann man sich allerdings den Stammbaum am Anfang des Buches anschauen um so die Beziehungen besser durchschauen zu können. Dennoch waren die Charaktere gut ausgearbeitet und jeder hatte seine eigene, ganz individuelle Geschichte, die ihn von den anderen unterscheidet und dadurch authentisch erscheinen lässt. Insgesamt eine vielschichtige, interessante Familiengeschichte die durchaus Lust auf mehr macht.

Veröffentlicht am 09.07.2018

Subtil und berührend

Die Unruhigen
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Dieses Buch erzählt auf beeindruckende Art und Weise die Geschichte zwischen Vater und Kind und fängt dabei die besonderen und einzigartigen Momente ein, die lange in den Gedanken nachhallen. Einerseits ...

Dieses Buch erzählt auf beeindruckende Art und Weise die Geschichte zwischen Vater und Kind und fängt dabei die besonderen und einzigartigen Momente ein, die lange in den Gedanken nachhallen. Einerseits war die Geschichte ergreifend und tiefgreifend, sodass sie mich begeistern konnte. Andererseits gibt es auch einige Passagen in denen es langatmig wurde und ich mich dazu durchringen musste weiterzulesen, da kaum Spannung aufkam. Dennoch hat es sich gelohnt durchzuhalten, da auch wieder interessantere Abschnitte folgten. Neben der Vater-Kind-Beziehung wird auch die Beziehung zwischen der bereits erwachsenen Tochter und den Eltern beschrieben, da diese in gewisser Weise Berühmtheiten sind und trotz „Familie“ keine sind, da die Eltern getrennt in ihren eigenen Welten leben. Zusätzlich wird auf einfühlsame Art und Weise die Auseinandersetzung mit dem Thema Demenz beschrieben, die traurig und bedrückend sind. Nicht minder emotional ist die Beziehung zu ihrer Mutter, die teils amüsant, teils bekümmert ist.

Ein lesenswertes Buch mit einigen langweiligen Passagen. Doch das Durchhalten lohnt sich.