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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2019

Tolle, mal etwas andere Rezension

All In - Zwei Versprechen
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Nachdem ich „All In – Tausend Augenblicke“ beendet hatte, war ich traurig und begeistert zugleich. Ich konnte mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie Emma Scott die Geschichte weiterführen wollte. Band ...

Nachdem ich „All In – Tausend Augenblicke“ beendet hatte, war ich traurig und begeistert zugleich. Ich konnte mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie Emma Scott die Geschichte weiterführen wollte. Band 1 zu toppen, schien mir tatsächlich schwer, doch ich wurde eines besseren belehrt.

Achtung, Spoiler!

Die Geschichte fing zunächst sehr schleppend an. Kacey haut nach New Orleans ab, keiner hört etwas von ihr und sie singt in kleinen Bars, wird „die Ertrunkene“ genannt. Alkohol ist gefühlt zu ihrem Grundnahrungsmittel geworden und es geht ihr sehr schlecht. Als Theo endlich von ihrem derzeitigen Wohnort erfährt, lässt er alles stehen und liegen und rettet Kacey, die einen kalten Entzug macht. Ich kann dazu nicht viel sagen, aber für mich war es sehr unrealistisch, nach so einem exzessiven Alkoholkonsum und ohne professionelle Hilfe nach ein paar Tagen wieder trocken zu sein.

Kacey und Theo nähern sich immer mehr an, Theos Gefühle existieren schon sehr lange. Ich habe das im ersten Band leider nicht so gemerkt, es wäre schön gewesen, wenn man als Leser dort schon einen kleinen Hinweis bekommen hätte. Beide trauern verständlicherweise noch um Jonah und so entwickelt sich deren Beziehung eher langsam, weil Jonah noch zwischen ihnen steht.

Ich finde es wirklich toll, dass die beiden zueinander finden, obwohl die Geschichte meiner Meinung nach kleine Schwachstellen hat. Ich hätte mir die Storyline mit Kaceys Eltern näher ausgeführt gewünscht und fand es etwas komisch, dass die beiden sofort über Jonah Tod hinweggekommen sind, nachdem die Ausstellung an einen anderen Ort gebracht wurde.

Gerade die letzten 100 Seiten fand ich extrem spannend und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Mit solch einer unerwarteten Wendung habe ich nicht gerechnet und ich war echt geschockt. Am schönsten fand ich die Tatsache, dass sich Teddys Vater noch ein Tattoo von ihm stechen lässt, obwohl er seinen Sohn in der Hinsicht nie unterstützt hat.

Spoiler Ende

Emma Scott hat es geschafft, mit ihrer Wortwahl alles auf den Punkt zu bringen. Man konnte sich sowohl in Kacey als auch in Theo hineinversetzen und ihre Gefühle nachvollziehen. Wie bereits erwähnt, hat das Buch kleinere Schwachstellen, die aber nicht groß erwähnenswert sind.

Ich kann die Reihe wirklich sehr empfehlen. Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, ist es keine typische New Adult Geschichte und ich fand es zur Abwechslung wirklich sehr berührend und emotional. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 10.07.2018

Grandioser Debütroman

Dunkelgrün fast schwarz
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Auf das Buch gestoßen bin ich, wie so oft in letzter Zeit, durch Instagram. Dort haben einige Leute total darüber geschwärmt und ich wollte mehr darüber wissen. Zugegeben, der Klappentext hat mir persönlich ...

Auf das Buch gestoßen bin ich, wie so oft in letzter Zeit, durch Instagram. Dort haben einige Leute total darüber geschwärmt und ich wollte mehr darüber wissen. Zugegeben, der Klappentext hat mir persönlich nicht sehr viel verraten, er hat mich nur noch neugieriger gemacht. Für mich war klar: Dieses Buch möchte ich unbedingt lesen.

Als ich es dann zuhause in die Hand genommen habe, konnte ich es kaum wieder weglegen. Die Geschichte ist sowohl spannend als auch tragisch und wirklich sehr berührend. Erzählt wird aus der Sicht mehrerer Personen und auch aus verschiedenen Jahren. Je mehr man in diesem Buch gelesen hat, desto mehr fügt sich das Bild zusammen und desto mehr versteht man auch den Klappentext. Aber auch den Titel des Buches versteht man, da immer wieder in gewisser Weise darauf zurückgekommen wird. Die immer wieder vorkommenden Zeitsprünge und Sichtwechsel sind nicht störend, im Gegenteil, dadurch wird die Spannung nur noch größer.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, vor allem ist sich jeder seiner Art treu geblieben und war er selbst, ob das nun liebenswert war oder nicht. Es war einfach stimmig. Man konnte eigentlich die Entwicklung jedes Charakters nachvollziehen, die durch verschiedene einschneidende Ereignisse stattgefunden hat.

Über Mareike Fallwickls Schreibstil kann man ohne Ausnahme nur positiv berichten. Das Buch war wundervoll geschrieben, sehr ausschmückend und passendere Worte als sie es getan hat, hätte man einfach nicht wählen können.
Durch den Aufbau und die Handlung hat mich das Buch sehr an „Ein wenig Leben“ von Hanya Yanagihara erinnert, aber es war doch auf seine Weise anders und besonders, auch nicht ganz so tragisch.

„Dunkelgrün fast schwarz“ ist ein Buch für jeden, der „Ein wenig Leben“ auch schon geliebt hat. Wirklich sehr berührend und emotional!

Veröffentlicht am 10.07.2018

Eine Achterbahnfahrt im Leben vierer Freunde

Ein wenig Leben
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Auf das Buch gestoßen bin ich durch verschiedene Social Media Plattformen, auf denen das Buch 2017, gerade kurz nach der Erscheinung, überall gelobt wurde. Der Klappentext hat nicht allzu viel verraten, ...

Auf das Buch gestoßen bin ich durch verschiedene Social Media Plattformen, auf denen das Buch 2017, gerade kurz nach der Erscheinung, überall gelobt wurde. Der Klappentext hat nicht allzu viel verraten, weshalb ich sehr neugierig war und mehr über den Inhalt wissen wollte. Zugegeben, die Seitenzahl hat mich anfangs sehr abgeschreckt, stellte schlussendlich aber doch kein Problem mehr dar. Das Cover hat mir auch unheimlich gut gefallen, was auch mit zu meiner Entscheidung beigetragen hat, es lesen zu wollen.

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten bin ich langsam in das Buch reingekommen. Die Kapitel sind sehr lang, was ich nicht gewohnt war. Mir hat irgendwie die Spannung gefehlt, was sich nach etwa 100 Seiten gelegt hat. Zwischendrin gab es in dem Buch Perspektivwechsel. Nachdem ich auf den ersten Seiten teilweise nicht wusste, aus wessen Sicht gerade erzählt wurde, habe ich da dann auch recht schnell einen Überblick drüber gehabt. Im Nachhinein erscheinen mir die Perspektivwechsel auch alle sehr sinnvoll.

In dem Roman gibt es mehrere Handlungsstränge. Einer erzählt weitestgehend fortlaufend die Geschichte der vier Jungs, aber zwischendrin gibt es immer wieder Rückblicke in Judes Kindheit und seine Jugend. Man versteht immer deutlicher, wieso er sich so verhält, das Puzzle um ihn setzt sich immer weiter zusammen.

Wie der Inhalt schon verrät: „Es begibt sich an die dunkelsten Orte, an die Literatur sich wagen kann, und bricht dabei immer wieder zum hellen Licht durch.“ So könnte man das Buch fast in einem Satz zusammenfassen, weil es das so gut widerspiegelt. Während man die einen Charaktere immer fester ins Herz schließt, beginnt man, andere immer weiter zu hassen. Am meisten in mein Herz geschlossen habe ich definitiv Jude, Willem, Harold und Andy.

Hanya Yanagiharas Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, vor allem die Wortwahl. Nur die langen und verschachtelten Sätze haben mir etwas Schwierigkeiten bereitet. Dadurch ließ sich das Buch nicht ganz so flüssig lesen, es war aber noch okay. Einen so langen Satz in zwei Sätze aufzuteilen, hätte mir da besser gefallen. An dem Buch gestört hat mich auch, dass die Seiten extrem dünn waren, sodass ich sehr oft zwei Seiten auf einmal umgeblättert habe. Das ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt.

„Ein wenig Leben“ ist ein überwältigendes Buch, das einen mit auf eine Achterbahnfahrt nimmt: ständig wechselnde Höhen und Tiefen. Danach weiß man sein eigenes Leben und die Bedeutung von wahrer Freundschaft sehr zu schätzen. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 10.07.2018

Spannender Fantasy-Roman

Das Lied der Krähen
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Auf das Buch gestoßen bin ich durch ein bisschen Störbern auf Social Media Plattformen, Anfang des Jahres habe ich es mir dann gekauft und es stand seitdem in meinem Bücherregal. Nachdem mir „Wonder Woman“ ...

Auf das Buch gestoßen bin ich durch ein bisschen Störbern auf Social Media Plattformen, Anfang des Jahres habe ich es mir dann gekauft und es stand seitdem in meinem Bücherregal. Nachdem mir „Wonder Woman“ gut gefallen hat, habe ich mich gefreut, ein weiteres Buch von Leigh Bardugo lesen zu können und es hat mich umgehauen.

Bei vielen Büchern dauert es ein paar Seiten, bis man so richtig in der Handlung drin ist, aber bei diesem Buch ist das nicht so. Ab der ersten Seite fesselt es einen und man kann es gar nicht mehr aus der Hand legen. Ein spannendes Kapitel folgt dem nächsten und die Cliffhanger sind zum Teil wirklich mies, wenn man abends schlafen gehen möchte, weil man am nächsten Tag früh raus muss.

Handlungstechnisch begleitet man die sechs Protagonisten auf ihrem Abenteuer und erfährt währenddessen immer mal wieder Bruchstücke aus der Vergangenheit einzelner Charaktere. An sich mag ich das sehr gerne, aber Bardugo hätte die Stellen etwas besser kennzeichnen können, teilweise war mir der Übergang zwischen Vergangenheit und Gegenwart etwas zu verschwommen. Man erhält Einblick in die einzelnen Beziehungen untereinander und welches Motiv sie antreibt, zu diesem Abenteuer aufzubrechen. Einige Szenen waren sehr unvorhersehbar für mich, das hat mir aber sehr gut gefallen und die Spannung nur noch weiter gesteigert. Und vom Ende brauche ich gar nicht erst anfangen – am liebsten hätte ich jetzt sofort Teil 2!

Der Schreibstil hat mir sogar noch besser gefallen als in „Wonder Woman“, es war wie erwartet sehr flüssig, ausschmückend und detailreich.

Dieser Fantasy-Roman gehört jetzt schon zu einer der besten, die ich je gelesen habe und ich freue mich schon wahnsinnig auf die Fortsetzung! Wer gerne in eine neue Welt eintauchen möchte, sollte sich dieses Buch schnell zulegen.

Veröffentlicht am 27.07.2023

Kurzweiliger Kein-Thriller von Fitzek

Elternabend
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„Elternabend“ ist, anders als der Titel vermuten lässt, kein Thriller und auch das erste Buch dieser Art, welches ich von Fitzek gelesen habe. Ich habe es mit in den Urlaub genommen, um dort jeden Abend ...

„Elternabend“ ist, anders als der Titel vermuten lässt, kein Thriller und auch das erste Buch dieser Art, welches ich von Fitzek gelesen habe. Ich habe es mit in den Urlaub genommen, um dort jeden Abend ein paar Kapitel zu lesen.

Erwartet habe ich, dass das Buch ähnlich wie „Schreib oder stirb“ wird: Humorvoll und eher weniger tiefgründig. Zwar habe ich die Triggerwarnung zu Beginn gelesen, aber mich dann sowohl überrascht als auch gefreut, als tiefgründigere Themen zum Ende hin aufgegriffen wurden. Vom anfänglich humorvollen Buch fand eine thematische Entwicklung statt, welche ich nicht vorausgesehen hätte. Das Buch liefert eine wichtige Message und schafft Sichtbarkeit. Auch wenn es nicht auf den ersten Blick so scheint, sind Depressionen ein Thema, welches viele Menschen im Alltag begleitet.

Das Buch lies sich gut lesen, hatte kurze Kapitel, wie man es von Fitzek gewohnt ist, und einen nicht zu flachen Humor. Es endet nicht mit einem klassischen Happy End, aber ist dafür umso realistischer. Obwohl es in eine andere Richtung ging, als erwartet, hat es mir sehr gut gefallen.

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