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Veröffentlicht am 04.11.2020

Brutaler, spannender Fitzek

Der Heimweg
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Die letzten Jahre kamen die neuen Romane von Sebastian Fitzek immer im Oktober und auch dieses Jahr war dies der Monat, in dem der neue Psychothriller „Der Heimweg“ erschienen ist.

Den Klappentext hatte ...

Die letzten Jahre kamen die neuen Romane von Sebastian Fitzek immer im Oktober und auch dieses Jahr war dies der Monat, in dem der neue Psychothriller „Der Heimweg“ erschienen ist.

Den Klappentext hatte ich mir zuletzt vor einigen Monaten durchgelesen und vor dem Lesen gar nicht mehr. Somit war ich sehr gespannt, was sich hinter dem Titel wohl für eine Geschichte verbirgt. Die Aufmachung ist wie immer sehr schön, schlicht, aber meiner Meinung nach sehr ansprechend. Gerade die limitierte Edition mit dem schwarzen Buchschnitt sieht sehr hübsch aus.

Von vornherein ist zwar keine direkte Triggerwarnung enthalten, die es meiner Meinung nach bei einem Thriller auch nicht braucht, aber es wird darauf hingewiesen, dass sich in dem Buch Handlungen häuslicher Gewalt abspielen.

Der Prolog startet unglaublich spannend, aber auch brutal. Später erfährt man, dass dies ein Auszug mitten aus der Geschichte war, der später in den gesamten Kontext gebracht wird, wobei die Szene dann auch fortgeführt wird. In den ersten Kapiteln werden die benötigten Rahmenbedingungen geschaffen, bevor tiefer in die Geschichte eingegangen wird und auch Zeitsprünge in die Vergangenheit gemacht werden.

Der Psychothriller war wirklich, wie bei fast jedem Fitzek, spannend bis zur letzten Seite und ich habe das Buch nur so verschlungen. Zum Teil war es wirklich brutal und ekelhaft, diejenigen, die das Buch ebenfalls gelesen haben, wissen bestimmt, welche Szenen ich meine. Der Schreibstil hat mir sehr gefallen, man konnte das Buch sehr schnell lesen.

Ich hatte eine Vermutung über den Täter, die sich nicht bewahrheitet hat. Wie es eigentlich immer der Fall ist. Bis zum Ende hat sich mir kein klares Bild ergeben. An einigen Stellen hat mir leider der Kontext gefehlt, beispielsweise beim Kalendermörder, der meiner Meinung nach nicht gut genug in die Geschichte eingearbeitet wurde. Einige Stellen waren zum Teil auch etwas verwirrend, sodass ich beim Gedanken an einige Szenen immer noch etwas verwirrt bin. Da ich das Buch ziemlich schnell gelesen habe, kann es aber auch daran liegen.

Dennoch war es spannend bis zum Ende mit unerwarteten Wendungen - ein guter, solider Fitzek! Ich habe tatsächlich bis nachts um halb fünf gelesen, obwohl ich ziemlich müde war, aber ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.08.2018

Schönes Buch, aber anders als gedacht

Memory Wall
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Zunächst dachte ich, das Buch handelt nur von Alma und ihrem Leben mit Demenz, aber es war weit mehr als das.

Sie unterzieht sich kurz nach der Diagnose einer Behandlung, die die Krankheit nur langsam ...

Zunächst dachte ich, das Buch handelt nur von Alma und ihrem Leben mit Demenz, aber es war weit mehr als das.

Sie unterzieht sich kurz nach der Diagnose einer Behandlung, die die Krankheit nur langsam voranschreiten lassen soll, was jedoch leider nicht geklappt hat. Mithilfe von Kassetten, die an einer Wand hängen, kann sie auf vergangene Erinnerungen zurückgreifen. Der Titel „Memory Wall“ ist sehr schön in die Geschichte eingebunden.
Ihr Mann, der vor einigen Jahren verstorben ist, war Fossiliensucher. Kurz vor seinem Tod erzählte er seiner Frau von einem wahnsinnigen Fund, der leider nie gefunden werden konnte. Diese Erinnerung ist aber auf einer der Kassetten gespeichert, weshalb Einbrecher versuchen, an die Kassette zu gelangen.

Die Trennung zwischen schwarz und weiß, zwischen arm und reich wird sehr deutlich. Ohne es direkt anzusprechen, hat Anthony Doerr das auf den Punkt gebracht. Er schafft mit seinem Buch eine wunderbare Atmosphäre, aber wenn ich das Buch in ein bestimmtes Genre einordnen müsste, könnte ich es nicht.

Sprachlich ist das Buch schon anspruchsvoll, aber wirklich sehr schön. Die Beschreibungen der Personen, Orte und des ganzen Geschehens waren auf den Punkt getroffen.

„Memory Wall“ ist ein Buch, das man schnell liest, aber einen großen Eindruck hinterlässt.

Veröffentlicht am 10.07.2018

Lustiger, etwas anderer Liebesroman

Wahrscheinlich ist es Liebe
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Angesprochen an „Wahrscheinlich ist es Liebe“ hat mich zuerst das Cover, aber auch der Klappentext klang interessant, denn ich habe noch nie ein Buch gelesen, in dem eine künstliche Intelligenz eine Rolle ...

Angesprochen an „Wahrscheinlich ist es Liebe“ hat mich zuerst das Cover, aber auch der Klappentext klang interessant, denn ich habe noch nie ein Buch gelesen, in dem eine künstliche Intelligenz eine Rolle spielt. Es fing an wie ein typischer Liebesroman, Jen, eine Frau Mitte 30 wird verlassen und steht alleine im Leben. Nur dass sie mit einer künstlichen Intelligenz, Aiden, arbeitet und diese sie auch in ihrem Leben begleitet. Der Roman ist neben der Sicht anderer Charaktere auch aus der Sicht von Aiden geschrieben, das ist mal was anderes und an der ein oder anderen Stelle zum Schmunzeln, hat mir gut gefallen.
Nach etwa der Hälfte des Buches habe ich mich kurz gefragt, was denn jetzt noch kommen soll, da sich die Handlung etwas gezogen hat, aber der dann auftretende Plottwist kam überraschend und unerwartet. Das Ende war natürlich vorhersehbar, aber das ist bei einer Liebesgeschichte ja absehbar.
Jen und Aiden, aber auch Tom und Aisling waren mir wirklich sehr sympathisch, aber Aiden ist mir mit seiner Liebe zu Filmen und der Frage, wie Käse wohl schmeckt, am meisten ans Herz gewachsen. So jemanden wie Aiden hätte ich auch gerne in meinem Leben!
Reizins Schreibstil war sehr flüssig und gut lesbar.
Insgesamt kann ich das Buch jedem empfehlen, der mal eine etwas andere Liebesgeschichte erleben möchten.
An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal erwähnen, wie wunderschön alle Bücher des Wunderraum-Verlags sind, ich habe mich echt verliebt!

Veröffentlicht am 10.07.2018

Schönes, zum nachdenken anregendes Jugendbuch

Den Mund voll ungesagter Dinge
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„Den Mund voll ungesagter Dinge“ war ein Buch, bei dem ich anfangs dachte, dass es nichts für mich wäre. Es las sich zwar sehr spannend, aber irgendwie hatte ich auch nicht so die Lust auf ein Jugendbuch ...

„Den Mund voll ungesagter Dinge“ war ein Buch, bei dem ich anfangs dachte, dass es nichts für mich wäre. Es las sich zwar sehr spannend, aber irgendwie hatte ich auch nicht so die Lust auf ein Jugendbuch (keine Ahnung, wieso ich es trotzdem angefangen habe) und die Protagonistin Sophie ging mir auf den ersten Seiten sehr auf die Nerven. Zugegeben, es ist bestimmt nicht leicht, ein komplett neues Leben in einer fremden Stadt anzufangen, aber sie hat wirklich alles negativ gesehen. Ein Glück besserte sich das und das Buch fing an, mir immer besser zu gefallen. Zum Ende hin hatte es mich dann wirklich gepackt. Ich hatte auch nur Positives von dem Buch gehört und es hätte mich auch überrascht, wenn es mir nicht gefallen hätte.
Es war wirklich kein typisches Jugendbuch, in dem sich ein Mädchen in einem Bad Boy verliebt, sondern mal was anderes. Ich finde es gut, dass Themen wie Homosexualität auch in Jugendbüchern angesprochen werden, um auch hier den Teenies vor Augen zu führen, dass es sich dabei um etwas ganz normales und nichts abstoßendes handelt. Die Liebesgeschichte war echt schön, auch nicht nur ein Höhenflug, sondern auch mit Tiefen. Anne Freytag hat die Umsetzung echt gut hinbekommen, ich konnte das Buch dann kaum aus der Hand legen!
Es war wirklich schön geschrieben, sehr ehrlich und man konnte Sophies Handlungen und Gefühle trotz zeitweiser sehr extremen negativen Sicht nachvollziehen. Mir sind ihre Stieffamilie und ebenso ihr bester Freund Lukas sehr ans Herz gewachsen.
Gerade Jugendlichen kann ich dieses Buch empfehlen, aber auch denjenigen, denen der Klappentext gut gefallen hat, gefällt das Buch bestimmt!

Veröffentlicht am 04.11.2020

Wichtiges Buch über Rassismus

Der Wassertänzer
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Mit dem Roman von Ta-Nehisi Coates bin ich leider nicht richtig warm geworden. Den Anfang fand ich gut, gegen Ende hin ist das Buch leider schwächer geworden. Irgendwann habe ich den Faden verloren und ...

Mit dem Roman von Ta-Nehisi Coates bin ich leider nicht richtig warm geworden. Den Anfang fand ich gut, gegen Ende hin ist das Buch leider schwächer geworden. Irgendwann habe ich den Faden verloren und bin im Inhalt auch nicht mehr richtig mitgekommen. Trotzdem war es sehr emotional, denn der Protagonist hat sehr viel in seinem Leben durchmachen müssen.

Sklaverei ist ein wichtiges Thema, insbesondere momentan, wo Rassismus eine große Rolle spielt, seit George Floyd getötet wurde. Es verdeutlicht, wie lange der Rassismus schon existiert und dass endlich gehandelt werden muss.

Ein bedeutsamer Roman, der mich leider nicht komplett packen konnte. Für Leute, die sich für historischere Romane interessieren, ist dieses Buch bestimmt eher etwas.

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