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Veröffentlicht am 04.11.2018

Ein extrem wichtiges, schockierendes und eindringliches Buch

Du wolltest es doch
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Kurzrezension:
Es ist nun schon eine ganze Zeit her, dass ich dieses Buch beendet habe und dennoch spukt es mir weiterhin im Kopf herum. Nicht viele Bücher schaffen es, mich so nachhaltig zu beeindrucken, ...

Kurzrezension:
Es ist nun schon eine ganze Zeit her, dass ich dieses Buch beendet habe und dennoch spukt es mir weiterhin im Kopf herum. Nicht viele Bücher schaffen es, mich so nachhaltig zu beeindrucken, wie dieses hier. Es war beeindruckend, wie dicht Lousie O’Neill schreibt. Sie hat es geschafft, dass ich Emma zuerst aus tiefstem Herzen verachtet habe. Am Anfang des Buches ist sie das typische Klischee eines verwöhnten, egozentrischen, hinterhältigen und extrem oberflächlichen Mädchens. Sie ist nur darauf bedacht, was andere von ihr denken, wie sie aussieht und will dabei immer besser, hübscher und beliebter sein als ihre Freundinnen. Genau die Art von Protagonistin also, die eigentlich niemand haben will und gerade das hat dieses Buch so besonders gemacht. Denn hätten alle Leser Emma sofort ins Herz geschlossen, weil sie eine freundliche, ausgeglichene und liebenswürdige Person war, so hätte das Buch nicht die gleiche Wirkung gehabt. Denn gerade weil ich Emma so fürchterlich gefunden habe, war ich umso entsetzter über das, was ihr passierte und vor allem auch, was das mit mir machte. Der zweite Teil des Buches hat mich schockiert und die Autorin hat es geschafft, dass ich Emma einfach nur in Arm nehmen wollte und die eine Person sein wollte, die sich nicht lustig macht, die für sie da ist und ihr glaubt, wenn es “Freunde” und Eltern schon nicht tun.
Der eindringliche Schreibstil hat mich immer tiefer und tiefer in das Buch gezogen. Durch viele Wiederholungen (und Einschübe in Klammern) wird es immer beklemmender bis zum Schluss, der wohl leider die Realität eher widerspiegelt als es jedes Happy End gekonnt hätte.
Es ist unglaublich, was Emma erleben musste. Und noch unglaublicher, dass sie nur eine von vielen ist.

Lieblingszitate:
Zusammen mit den anderen beiden hüpfe ich auf und ab, höher und immer höher, lege den Kopf in den Nacken und wünschte, ich könnte mitten in den tiefschwarzen Himmel hineinspringen und die Sterne schlucken.
Seite 51 (laut E-Reader)

Ich schaue Paul noch mal genauer an. Irgendwie kommt er mir auf einmal begehrenswerter vor als vorher, als wäre der Neid der anderen so etwas wie ein besonders schmeichelhafter Instagram-Filter.
Seite 67 (laut E-Reader)

Ein Wagen schießt raketenschnell auf mich zu, aber ich rühre mich nicht von der Stelle, sondern warte auf den harten Aufprall. Warte darauf, darauf, dass er in mich hineinkracht wie ein gebrochenes Versprechen.
Seite 93 (laut E-Reader)

Die Knochen meines Skeletts ordnen sich neu, bilden einen Käfig um mein Herz und drücken alle Luft aus meinen Lungen.
Seite 105 (laut E-Reader)


Fazit:
Ein extrem wichtiges, schockierendes und eindringliches Buch, das mir noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird.

Veröffentlicht am 24.07.2018

Ein ganz besonderes Buch!

Miss Gladys und ihr Astronaut
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Meinung
Dieses Buch hat mich zum Lachen und zum Weinen gebracht, manchmal auch beides gleichzeitig. Gladys und ihre Familie, genauso wie den grantigen Tom Major muss man einfach ins Herz schließen. Die ...

Meinung


Dieses Buch hat mich zum Lachen und zum Weinen gebracht, manchmal auch beides gleichzeitig. Gladys und ihre Familie, genauso wie den grantigen Tom Major muss man einfach ins Herz schließen. Die Grundidee dieses Romans ist jetzt erstmal nichts Neues: Grantiger Mann, der mit der Welt an sich nicht mehr viel zu tun haben will, lernt Familie in Not kennen. Was es aber besonders macht, ist das Setting. Wir reden hier immerhin von einem Astronauten im Raumschiff auf dem Weg zum Mars! Und alleine schon diese Idee macht das Buch zu etwas ganz Besonderem. Gepaart mit einem trocken-ironischen Schreibstil und wunderbaren Einfällen, ist dieses Buch ein ganz besonderes Lieblingsstück von mir geworden.
Gladys und ihre Enkel James und Ellie haben es nicht leicht. Die Mutter von James und Ellie ist tot, der Vater im Gefängnis und Gladys wird langsam dement.
Das darf aber auf keinen Fall jemand mitbekommen, denn Gladys hat offiziell das Sorgerecht und was passieren würde, würde jemand herausbekommt, wie es um sie steht, will sich niemand ausmalen.
Doch nicht nur das ist das Problem, sondern auch die drohende Obdachlosigkeit, weil die Miete seit langem nicht bezahlt wurde.
Durch einen Zufall lernt Gladys dann Major Tom kennen, der gerade auf dem Weg zum Mars ist und das Schicksal nimmt zum Brüllen komisch und zum Schluchzen traurig seinen Lauf.
Besonders an diesem Buch haben mir die Charaktere gefallen. Ich habe ausnahmslos alle ins Herz geschlossen, weil jeder so liebevoll und individuell beschrieben wurde.
Die Kapitel werden abwechselnd aus den Perspektiven der 4 Protagonisten erzählt. Somit hat man wirklich die Chance, jeden kennenzulernen.
Besonders hat mir Ellie gefallen. Mit ihren 15 Jahren hat sie die Verantwortung für James, für Gladys und sorgt mit 3 Jobs noch dafür, dass Geld nach Hause kommt. Ich finde es großartig, wie sie mit dieser Situation umgeht. Doch was anfangs noch gut klappt, wird mit der Zeit immer schwerer und dieser Konflikt in ihr, der sich immer weiter aufbaut, bis sie irgendwann explodiert, ist einfach nur großartig beschrieben und absolut nachvollziehbar. Ich habe jede Seite mit Ellie mitgelitten und gefiebert.
Trotz seiner ruppigen und sehr unfreundlichen Art habe ich auch Tom direkt ins Herz geschlossen. Menschen findet er doof und lässt das auch jeden wissen. Dabei entstehen besonders am Anfang extrem lustige Situationen. Doch sobald man ihn besser kennenlernt und herausbekommt, wieso er ist, wie er ist, wird er gleich noch liebenswerter. Seine emotionale Entwicklung und die Einsichten, die er gewinnt, sind toll beschrieben.
Doch auch James hat mir gut gefallen. Trotz seiner kindlichen Naivität ist er nicht dumm und weiß sehr wohl, was auf dem Spiel steht. Der Autor hat es sehr gut hinbekommen, jedem Charakter etwas ganz besonderes zu geben und alle absolut glaubwürdig zu beschreiben.

Besonders gut hat mir gefallen, wie letztendlich jeder jedem hilft, ob nun beabsichtigt oder nicht. Tom braucht Gladys, James und Ellie, genauso wie die drei Tom brauchen. Sie sind gegenseitig sowas wie das Licht am Ende des Tunnels und es hat mich zutiefst berührt herauszufinden, ob letztendlich alles gut wird oder ob alles in sich zusammenbricht.

Fazit


Ein wunderbares Buch, das mich mehr als einmal laut auflachen und 2 Seiten später hat schluchzen lassen. Großartig erzählt und unbedingt lesenswert!

Veröffentlicht am 24.07.2018

Ein großartiges Buch!

Entführt
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MEINUNG
Durch die vielen, vielen positiven Rezensionen auf Amazon bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden und zu einem Preis von 99 Cent (den ich absolut nicht nachvollziehen kann... das ist VIEL zu ...

MEINUNG


Durch die vielen, vielen positiven Rezensionen auf Amazon bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden und zu einem Preis von 99 Cent (den ich absolut nicht nachvollziehen kann... das ist VIEL zu wenig für dieses Buch, da kann man ruhig 9,99€ von machen!) habe ich dann zugeschlagen. Und was soll ich sagen? Ich war hin und weg. Vor 3 Wochen habe ich dieses Buch gelesen und erinnere mich noch daran, als ob es gestern gewesen wäre. Und das kommt bei Weitem nun wirklich nicht oft vor. Ich lese viel und ich vergesse auch viel, aber nicht so bei diesem wunderbaren Buch.

Louisa ist eine wundervolle Protagonistin. Trotzig, rebellisch, unzufrieden ist sie Anfangs noch, doch wird im Laufe der Geschichte merklich reifer. Mit Brendan wußte ich zuerst nicht so wirklich was anzufangen. Er schien "normal" (soweit man normal sein kann, wenn man Mädchen entführt), zeigte dann aber sehr seltsame Züge. Doch mit der Zeit lernt man ihn besser kennen und erfährt Stück für Stück auch, warum er ist, wie er ist und ein Stück weit auch, warum er tut, was er tut.

Sehr gut hat die Autorin es hinbekommen, die Liebesgeschichte langsam aufzubauen. Geholfen hat es auf jeden Fall, dass Lou Bren schon bei ihrem ersten Treffen rein äußerlich attraktiv fand. Ich denke, es wäre sonst schwierig geworden, die Kurve zur Liebesgeschichte zu kriegen. Aber dennoch baut sich diese ganz langsam auf. Anfangs natürlich abgeschreckt von Bren's Verhalten und seinen "Ausbrüchen" (so nenne ich es mal, ohne zu spoilern) versteht sie ihn mit der Zeit mehr und mehr, entwickelt erst Mitgefühl und dann Gefühle. Und gerade das ist brilliant beschrieben. Man kann es nachvollziehen. Es passiert nicht von jetzt auf gleich, sondern langsam und wird dabei wunderschön beschrieben.

Die Dialoge sind großartig und zwischen Lou und Bren entwickelt sich eine Anziehung und ein Austausch, wie ich es nur selten gelesen habe. Das liegt auch am besonderen Schreibstil der Autorin, den ich so gar nicht beschreiben kann, der aber auf jeden Fall sehr flüssig und angenehm zu lesen ist. Zum Ende hin habe ich dann doch die eine oder andere (oder wenn ich ehrlich bin: auch eine ganze Menge) Tränen verdrückt... Ob nun wegen eines Happy Ends oder wegen einen Sad Ends wird nicht verraten, das soll jeder selbst herausfinden!

FAZIT


Wer gerne Bücher mit ungewöhnlichen Liebesgeschichten liest, wird sich hier im 7. Himmel finden. Aber auch allen Anderen kann ich dieses wunderbare Buch nur wärmsten empfehlen.

Veröffentlicht am 24.07.2018

Nichts ist offensichtlich, jeder ist verdächtig!

play2live
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Meinung
Meine Güte, was für ein Buch! Ich habe eine gute Geschichte erwartet, wurde aber von einem Tornado aus Lügen, falschen Fährten und großartigem Katz-und-Maus-Spiel förmlich mitgerissen. Eine großartige ...

Meinung


Meine Güte, was für ein Buch! Ich habe eine gute Geschichte erwartet, wurde aber von einem Tornado aus Lügen, falschen Fährten und großartigem Katz-und-Maus-Spiel förmlich mitgerissen. Eine großartige Idee wurde hier noch grandioser umgesetzt.

Cate geht auf Eliteinternat und ist stolz wie Oskar und unglaublich glücklich, dass sie in diesem Jahr auserwählt wurde, "Killer" spielen zu dürfen. "Killer" ist praktisch wie Mord im Dunklen und wird von einer elitären Gruppe gespielt. 11 Spieler (oder auch unerwartete 12) sind potentielle Opfer, einer ist der "Killer" und muss nun möglichst spektakulär und einfallsreich die anderen "umbringen". Also theoretisch umbringen, nicht wirklich. Und deshalb fängt erst alles noch ganz harmlos an, mit "Blut" das aus dem Duschkopf läuft und ähnlichen Dinge, doch bald stellt sich heraus, dass jener Killer eher praktisch veranlagt ist und weniger theoretisch und somit seine Aufgabe dann doch etwas zu ernst nimmt. Und hier geht es erst richtig los... Ich hatte auf circa jeder 2. Seite einen Anderen in Verdacht, der Killer zu sein, nur um dann 5 Seiten später wieder daran zu zweifeln, weil dann irgendwie alles nicht mehr zu meinen Theorien passte. Und gerade dieses hat Kirsty McKay so brilliant umgesetzt. Alle sind verdächtig. Ausnahmslos alle. Man wird nicht auf eine bestimmte falsche Fährte geführt, wie es in Thrillern so oft der Fall ist, sondern gleich auf gefühlte 362!

Besonders hat mir auch der Extra-Aspekt des Online-Programms gefallen. Vaughan, ein Kindergartenfreund von Cate, der plötzlich im Internat auftaucht, hat ein Programm geschrieben, dass es allen der Gruppe ermöglicht, untereinander zu kommunizieren ("normales" Internet ist rar gesäht im Internat). Jeder meldet sich mit einem Nicknamen an, ohne, dass die anderen wissen, wer zu welchem Nick gehört und auch ohne, dass der Leser es weiß. Gerade das bringt noch einmal extra Spekulationsstoff. Und was soll ich sagen: ich lag hoffnungslos daneben mit meinen Vermutungen, aber gerade das macht auch den Reiz dieses Buches aus.
Nichts ist offensichtlich, jeder ist verdächtig!

FAZIT


Wer gerne Thriller liest, wird hier mit Garantie bestens unterhalten. Bis zum Schluss wird man an der Nase herumgeführt und das auf eine großartige Art und Weise. Eine glasklare Kaufempfehlung!

Veröffentlicht am 24.07.2018

Ein bezauberndes Buch

Zwei in einem Traum
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Meinung
Was für ein wunderbares Buch! Ich habe es in einem Rutsch gelesen und bin immer noch ganz hin und weg.

Alice ist eine wunderbar lustige und schräge Protagonistin. Ironisch, und ein bisschen zynisch ...

Meinung


Was für ein wunderbares Buch! Ich habe es in einem Rutsch gelesen und bin immer noch ganz hin und weg.

Alice ist eine wunderbar lustige und schräge Protagonistin. Ironisch, und ein bisschen zynisch kommt sie daher und bringt ihren Traummann gleich mit. Und dieser ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Traummann, denn Max kennt sie nur aus ihren Träumen. Dort erleben die beiden die haarsträubendsten und surrealistischsten Dinge.
Gerade die Traumsequenzen hat Lucy Keating einfach nur genial beschrieben, denn in den Träumen passieren genau solche seltsamen und total abstrusen Dinge, wie sie in Träumen nun mal geschehen. Da wird dann zum Beispiel aus einem Boot auf einem Fluss auch mal ein Fruit Lopp auf einem Strom aus Milch. Diese Traumsequenzen sind wunderschön beschrieben und fügen sich logisch in die Haupthandlung ein, denn sie zeigen auch immer ein kleines Stück weit, wie sich Alice gerade fühlt und wo sie in ihrer Beziehung mit Max steht. Das wird auch gerade in letzten Teil des Buches deutlich.

Der Traummann ist allerdings ein Mann Fleisch und Blut, wie Alice feststellen muss, als sie an eine neue Schule kommt und er plötzlich vor ihr steht. Max allerdings scheint sie nicht zu erkennen und zeigt ihr erstmal (inklusive Freundin im Arm) die eiskalte Schulter. Doch Alice lässt nicht locker und findet bald heraus, dass Max sie genauso aus seinen Träumen kennt. Doch warum ist das so? Warum träumen die Beiden voneinander? Dieses wollen sie nun zusammen herausfinden.
Die Beziehung der beiden Protagonisten im wirklichen Leben wie auch im Traum hat die Autorin einfach nur wunderschön beschrieben. Gerade die vorsichtige Annäherung im wirklichen Leben ist toll zu lesen. Beide kennen sich ja eigentlich in- und auswendig aus ihren Träumen, aber trotzdem lernen sie sich im wirklichen Leben noch einmal auf einer ganz anderen Ebene kennen. Die Entwicklung der Beiden war nachvollziehbar und auch Alice' Gefühlswelt wurde überzeugend beschrieben.

Doch nicht allein Alice und Max sind tolle Charaktere! Gerade die Nebencharaktere machen dieses Buch auch so besonders. Allesamt sind sie schräg, aber sehr liebenswert. Ob es nun Alice' Vater ist, der gerne mal in seiner eigenen Welt lebt und wissenschaftliche Weisheiten von sich gibt, oder Oliver, ein Freund (oder auch mehr?) von Alice, der unheimlich sympathisch und gleichzeitig witzig ist. Nicht zu vergessen einen bestimmten Herrn (von dem ich nicht sagen werde, wer er ist, um nicht zu spoilern), der nur in Sportklamotten ins Büro kommt. Gerade diese Nebencharaktere haben dafür gesorgt, dass ich die ganze Zeit ein Schmunzeln auf den Lippen hatte.

Fazit


Ein wunderbar lustiges und gleichzeitig auch gefühlvolles Buch, dass ich auf jeden Fall empfehlen kann!