Welche Sühne verdient eine schuldlose Schuld?
Schuld währt ewigSeit Ludwigs Tod ist Sannes Tod ein einziger Strudel aus Schuldgefühlen und Selbstkastei. Ein paar wenige verhängnisvolle Sekunden, die alles verändert haben, und ausgerechnet an die erinnert sie sich ...
Seit Ludwigs Tod ist Sannes Tod ein einziger Strudel aus Schuldgefühlen und Selbstkastei. Ein paar wenige verhängnisvolle Sekunden, die alles verändert haben, und ausgerechnet an die erinnert sie sich nicht. Das Verfahren gegen sie wurde eingestellt, doch sie selbst ist nicht von ihrer Unschuld überzeugt. Und sie kann sich nicht vergeben.
In seinem vierten Fall jagt Dühnfort einen Mörder, der es scheinbar auf Menschen wie Sanne abgesehen hat: Menschen, die durch die Fügung unglücklicher Ereignisse - man könnte auch sagen durch Schicksal - für den Tod eines Menschen verantwortlich sind. Menschen, die dafür nie eine Strafe erhielten...
Als Quereinsteigerin in die Dühnfort-Reihe fand ich beim Lesen sehr angenehm, dass man die Handlung problemlos versteht, auch ohne die anderen Teile gelesen zu haben (was aber wohl demnächst nachgeholt wird).
Obwohl die Ermittlungen zunächst schleppend anlaufen, wird es nie langweilig, denn verschiedene Blickwinkel eröffnen dem Leser rasante Geschehnisse, Tragödien und menschliche Abgründe - stets so eindrücklich und klar beschrieben, dass man von den Zeilen praktisch aufgesogen wird.
Und auch für ihre Charaktere hat Inge Löhnig ein Händchen: Das Hick-Hack zwischen Dühnfort und Alois ist hier nicht störend, sondern bringt sogar noch einen Hauch Pfeffer in das Geschehen.