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Veröffentlicht am 30.09.2018

Gelungener zweiter Band

Redwood Love – Es beginnt mit einem Kuss
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"Redwood Love - Es beginnt mit einem Kuss" ist der zweite Teil der Trilogie um die O'Grady Brüder der Autorin Kelly Moran und erschien 2018 als Paperback mit 368 Seiten im Rowohlt Verlag.

Wie bereits ...

"Redwood Love - Es beginnt mit einem Kuss" ist der zweite Teil der Trilogie um die O'Grady Brüder der Autorin Kelly Moran und erschien 2018 als Paperback mit 368 Seiten im Rowohlt Verlag.

Wie bereits bei dem ersten Band ("Redwood Love - Es beginnt mit einem Blick") ist auch bei Band 2 das Cover ähnlich gestaltet. Lediglich einzelne Fotos wurden geändert und die Holzoptik verdunkelt, was ich dementsprechend interepretiere, dass Hauptprotagonist Flynn der mittlere Bruder ist, dementsprechend "aus einem älteren und dunkleren Holz".

Nach dem Aufschlagen des Buches landet man kurz darauf bei der Widmung ("Dieses Buch ist für all die Mädels, die übersehen wurden oder in der Friendzone gelandet sind. Liebe ist möglich." ), mit der die Autorin mit ziemlicher Sicherheit viele Leserinnenherzen erreicht hat und neue Hoffnung erzeugt, die noch viel neugieriger auf die Geschichte, und vor allem deren Ausgang, von Flynn und Gabby macht.

Trotz der Tatsache, dass die Autorin ihrem Schreibstil treu geblieben ist und man durch die Erzählperspektive wunderbare Einblicke in die Gefühlswelten der beiden Protagonisten bekommt, hat mich die Geschichte weniger in ihren Bann gezogen als die in Band 1 von Cade und Avery.
Die Idee hinter der Liebesgeschichte, dass sich zwei Menschen schon über Jahrzehnte kennen und befreundet sind und gar nicht merken was sie wirklich für einander empfinden, finde ich total toll und hat mich die ersten 100 Seiten auch sehr stark begeistert. Doch dann wurden es mir langsam zu viele Selbstzweifel, er findet sich wegen der Behinderung nicht gut genug für sie, sie hadert auch, beide wollen sich, aber kriegen sich nicht richtig bzw. wollen es langsam angehen lassen.

Während Kelly Moran im ersten Band viel Wert auf Witz gelegt hat, liegt das Augenmerk in diesem Band in der Romantik, welche besonders zu Anfang und erneut zum Ende eine große Rollen spielen. Dies passt besonders gut zu Flynn, der durch seine Taubheit sehr ruhig ist und im Zusammenspiel mit seinem liebevollen Umgang mit Tieren super in die Nische des hoffnungslosen Romantikers passt. Seine persönliche Entwicklung im Verlauf des Romans finde ich zwar herzerwärmend, allerdings nicht komplett verständlich im Sinne von "Warum dauerte das 30 Jahre?". In wie weit Flynns geschilderte Behinderung, Umgang und Entwicklung dessen, der Realität entspricht vermag ich selbst nicht zu beurteilen, weswegen dies nicht in meine Bewertung mit einfließen wird.

Gabby ist irgendwie das typische Mädchen. Unbewusst verliebt sie sich in ihren besten Freund und merkt gar nicht, wie viele ihrer verrichteten Kleinigkeiten gar nicht so selbstverständlich sind. Hoffnungsvoll wartet sie auf ihre große Liebe, den Richtigen, und muss auf ihrer Suche ein paar Fehlschläge bzw. Fehlinterpretationen ertragen. Auch wenn sie nach Außen oftmals stark und selbstbewusst wirkt, so ist sie im Inneren eine kleine zarte Blume, die durch den falschen Windstoß traurig ein paar Blütenblätter verliert, aber dann durch die Sonnenstrahlen des Lebens (Freunde, Zuspruch, Liebe) neue bildet und neu erstrahlt. Gabby ist bisher in Redwood die selbstloseste Person die ich während des Lesens kennen gelernt habe, was im Anblick der heutigen Gesellschaft ein sehr seltenes Menschenbild ist.

Was mich ebenfalls an diesem zweiten Band begeistern konnte ist, dass nebenbei die Geschichte der beiden Protagonisten aus Band 1, Cade und Avery, weiter erzählt und sogar mit der von Flynn und Gabby verbunden wurde.

Auch wenn mich "Redwood Love - Es beginnt mit einem Kuss" emotional nicht so gepackt und an sich gebunden hat, bietet dieses Buch so viele postivie Aspekte, dass ich es als Fortsetzung trotzdem nur empfehlen und loben kann und mich auf den dritten und letzten Teil über die O'Grady Brüder freue.

Veröffentlicht am 26.08.2018

Spannender Thriller und Reihenauftakt mit kleinem Schockdetail am Ende

Dinge, die mir gehören
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"Dinge, die mir gehören" ist ein Thriller und der Anfang einer Reihe um Protagonist Paul Simon, der 2018 mit 448 Seiten als Taschenbuch im Penguin Verlag der Random House Gruppe erschien.

Christian Kärger ...

"Dinge, die mir gehören" ist ein Thriller und der Anfang einer Reihe um Protagonist Paul Simon, der 2018 mit 448 Seiten als Taschenbuch im Penguin Verlag der Random House Gruppe erschien.

Christian Kärger schreibt sehr flüssig und gut verständlich, verwendet jedoch vereinzelte Fremdwörter, die mich nicht gestört haben ich allerdings zum Verständnis einmal nachschlagen musste. Das Buch wurde in 5 Abschnitte unterteilt und umfasst insgesamt 64 recht kurze Kapitel, die zum Ende jedes Teiles einen Spannungshöhepunkt erreichen. Die Spannung selbst gleicht einer Achterbahn. Wenn sie den ersten Berg (hier den ersten Abschnitt) erklommen hat, ist man mit einer Geschwindigkeit im Buch unterwegs, muss sich aber erstmal wieder bis zum nächsten Höhepunkt und Schwung vorarbeiten.


Wie der Klappentext (Quelle Random House: Ein gesuchter Entführer wird auf einem abgelegenen Hof am Stadtrand Münchens aufgefunden – an den Füßen aufgehängt und mit durchgeschnittener Kehle. Doch bevor Kriminalhauptkommissar Paul Simon die Spur des Killers aufnehmen kann, schlägt dieser erneut brutal zu. Die blutige Mordserie versetzt die Stadt in Angst und raubt dem Kommissar den Schlaf. Denn an den Tatorten findet er Gegenstände, die ihm gehören. Das kann nur bedeuten, dass der Täter in seiner Wohnung gewesen sein muss. Paul Simon setzt alles daran, den Killer zu stoppen. Eine gnadenlose Jagd durch die eiskalte, verschneite Stadt beginnt ...) bereits vermuten lässt, stehen in diesem Thriller die Morde eher im Hintergrund und werden nicht besonders detailliert beschrieben, sondern mehr Wert auf deren Auswirkungen gegenüber Ermittler Paul Simon und sein Privatleben gelegt.


Die beiden Protagonisten Paul Simon und Abel Lockhardt sind ein Ermittlerduo der Münchener Polizei und werden von ihren Kollegen als Simon and Garfunkel bezeichnet. Während des Lesens merkt man schnell, dass die Beiden mehr verbindet als nur der Job, sie sind auch sehr gute Freunde, die sich gegenseitig sowohl unterstützen als auch ergänzen.
Doch obwohl Paul und Abel so viele Stunden und Tage miteinander verbringen und gegenseitiges Vertrauen aufbringen, lässt ein Detail am Ende noch mal kurz nach Luft schnappen und die Frage aufkommen, wie gut man seine Mitmenschen eigentlich wirklich kennen kann.


Obwohl mich manche Handlungsverläufe nicht überrascht haben, sondern ich sie sogar schon fast vorhergesehen habe, fand ich die Umsetzung des Autors trotzdem gut und spannend, sodass ich "Dinge, die mir gehören" oftmals gar nicht aus der Hand legen wollte.
Da auf der Verlagsseite der Thriller als Band 1 betitelt wird, bin ich besonders nach dem Schock am Ende gespannt wie es im zweiten Band mit Paul Simon weitergehen wird.
Meiner Meinung nach verdient dieses Buch eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.08.2018

Beängstigendes Stalking, nur das Ende hinterlässt Fragen

Perfect Girlfriend - Du weißt, du liebst mich.
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"Perfect Girlfriend - Du weißt, du liebst mich" ist ein Roman der Autorin Karen Hamilton und erschien 2018 als Paperbackausgabe mit 448 Seiten im blanvalet Verlag der Random House Gruppe.

Der Einstieg ...

"Perfect Girlfriend - Du weißt, du liebst mich" ist ein Roman der Autorin Karen Hamilton und erschien 2018 als Paperbackausgabe mit 448 Seiten im blanvalet Verlag der Random House Gruppe.

Der Einstieg in das Buch war dank des guten Schreibstils der Autorin recht einfach. Die Geschichte ließ sich sehr flüssig lesen und schaffte es, mir an einigen Stellen eine Gänsehaut zu bereiten und eine besondere Art der Spannung zu erzeugen, was mich diesen Roman eher als einen Psychothriller bezeichnen lassen würde.

Erzählt wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Elizabeth Juliette (fast durchgehend nur als Juliette bezeichnet), welche 7 Monate nach der Trennung von Nate versucht ihn für sich zurück zu gewinnen und ihn von sich zu überzeugen die perfekte Wahl zu sein.

In "Perfect Girlfriend" wird der/die Leser/in in die Gedanken einer psychisch kranken Person eingeweiht und nimmt an einem umfangreichen Stalking teil, das keine Grenzen zu kennen scheint. Juliette bewegt sich von Spionage über Hausfriedensbruch bis hin zu größeren Straftaten wie z.B. Körperverletzung und Freiheitsberaubung. Dabei nimmt sie auch keinerlei Rücksicht auf das Leben anderer und benutzt sie, um ihre eigenen Pläne zu verwirklichen und ihr Ziel - eine glückliche Zukunft mit Nate - zu erreichen.

Ich persönlich fand die Reise in diese Welt beängstigend, konnte mich allerdings gut einfinden und seltsamerweise öfter Verständnis für Juliette als für Nate aufbringen. Er erschien mir oftmals zu teilnahmslos und zu naiv, außerdem hätte ich mir früher und öfter eine starke Gegenwehr gewünscht.

Juliettes Charakter finde ich gut geschaffen. Sie erscheint mir als eine Person, die bereits als Kind Abweisungen ertragen musste. Die dem Alkohol nicht abgeneigte Mutter, die ihrer Tochter die Aufsichtspflicht des jüngeren Bruders mehr oder weniger aufträgt, was durch einen Unfall einen weiteren Bruch in der Beziehung und in Juliettes Psyche hinterlässt.
Nach weiteren Mobbingattacken in der Schule flüchtet sie sich in die Hoffnung einer schicksalhaften Liebe und versucht diese bereits in jungen Jahren an sich zu binden, denn einmal kurz hat ihr eine Person gezeigt wie es ist geliebt zu werden.

Das Ende des Buches hat mich sowohl noch mal richtig geschockt als auch ein wenig enttäuscht zurück gelassen. Ich habe, wie Juliette auch, auf das Klingeln der Beamten vor ihrer Wohnungstür gewartet und mich gefragt, welche Strafe sie am Ende erwarten wird. Doch wer dann wirklich vor der Tür stand und das Buch plötzlich zu Ende war, hat mich mit vielen Fragen zurück gelassen.

Da ich eigentlich die Ich-Perpektive nicht sehr gerne lesen, fand ich sie hier sehr gut gewählt um am Geschehen besser teilhaben zu können und hätte mir sogar gewünscht, dass die Autorin auch mal zwischendurch aus Nates Sicht erzählt hätte, besonders am Ende. Vielleicht sogar als Prolog, um den Weitergang bzw. den Ausgang der Handlung weiter zu beleuchten.

Insgesamt betrachtet hat mir das Buch sehr gut gefallen, da es auch sehr gut in die heutige Zeit passt, da jeder Mensch durch die vielen sozialen Medien immer durchsichtiger und einfacher zu stalken wird. Meiner Meinung nach auf jeden Fall ein lesens- und empfehlenswertes Buch.

Veröffentlicht am 28.02.2021

Eine emotionale Geschichte, die mich emotional nicht erreicht hat

Nur noch ein einziges Mal
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"Nur noch ein einziges Mal" ist ein Roman von Colleen Hoover und erschien 2017 als Paperback mit 416 Seiten im dtv Verlag.

Der Klappentext des Buches klang serh ansprechend, allerdings habe ich lange ...

"Nur noch ein einziges Mal" ist ein Roman von Colleen Hoover und erschien 2017 als Paperback mit 416 Seiten im dtv Verlag.

Der Klappentext des Buches klang serh ansprechend, allerdings habe ich lange Zeit nach dem dort grob beschriebenen Eifersuchtsdrama gesucht.
Protagonistin Lily und Protagonist Ryle lernen sich zufällig kennen, die Funken zwischen den Beiden sprühen, doch dann verlieren sie sich sehr schnell aus den Augen.
Währenddessen wird das Buch mit Lilys sehr langen und alten Tagebucheinträgen in die Länge gezogen. In diesen Schriftstücken als Briefform wird die Geschichte bzw. die Vergangenheit von Lily und Atlas erzählt, welche mich durch die Art der Erzählung wenig erreicht hat, auch wenn mich manche Szene dennoch bewegt hat.

Natürlich spielen diese Tagebücher im späteren Verlauf noch eine kleine Rolle, weswegen sie sicher bewusst vorher so umfangreich von der Autorin präsentiert wurden.
Ich selbst habe zum derzeitigen Zeitpunkt keine eigenen Erfahrungen oder Erlebnisse aus dem nahen Umfeld mit dem von Colleen Hoover gewähltem Thema, empfand Lily aber stellenweise zu naiv, da Ryle doch von Anfang an sehr aufdrängend und stellenweise beängstigend war. Entsprechend ging mir mancher Fortlauf der Beziehung der beiden Protagonisten zu schnell vorran um es angemessen nachvollziehen zu können und emotional mit ihnen auf ein Level zu kommen.
Der Charakter Atlas erschien mir viel zu sehr am "Spielfeldrand" zu stehen. So findet seine Geschichte hauptsächlich in den Tagebüchern statt, bis er sich kurz als kleines Helferlein neben Lily stellt und schließlich bis zum Ende wieder verschwindet, bevor man diese Person überhaupt situationsunabhänig kennen lernen konnte.

Diese "störenden" Punkte in meinem Empfinden beim Lesen dieses Buches haben die Geschichte für mich dadurch serh getrübt und ich habe nicht das Verhältnis zu den Charakteren aufbauen können wie ich es gerne getan hätte.
Dadurch blieb mein Blick auf das Buch leider sehr objektiv und weniger durch Emotionen gesteuert, sodass ich nur eine BEwertung von 3,5 Sternen geben kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.09.2019

Guter zweiter Band, aber nicht besser als Band 1

Scharfschütze
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"Scharfschütze" ist ein Thriller und der zweite Band der Reihe um Kommissar Paul Simon. Geschrieben wurde das Buch von Christian Kärger und erschien 2019 mit 528 Seiten als Taschenbuch im Penguin Verlag ...

"Scharfschütze" ist ein Thriller und der zweite Band der Reihe um Kommissar Paul Simon. Geschrieben wurde das Buch von Christian Kärger und erschien 2019 mit 528 Seiten als Taschenbuch im Penguin Verlag der Random House Gruppe.

Nach Abschluss seines letzten Falles, in den Paul Simon persönlich involviert war, hängte der Ermittler seinen Job an den Nagel und widmete sein Leben der Familie.
Doch dann erschießt ein Scharfschütze 5 , scheinbar willkürlich ausgewählte, Menschen und dem ehemaligen Kommissar bleibt nichts anderes übrig als zu seinem ehemaligen Partner Abel Lockhardt und dessen neuer Partnerin Sandra Kleinert zurück zu kehren um den Täter zu schnappen.

Wie bereits im ersten Band (Dinge, die mir gehören - Christian Kärger) wird auch hier der Fokus auf die Ermittlungen statt auf die Tat gesetzt. Daraus ergibt sich, dass man blutige und gewalttätige Szenen vergeblich sucht. Diese Taktik ist zwar auch durchaus spannend und regt zum Miträtseln an, sorgt aber auch für einen geradlinigen Verlauf ohne starke Höhen, aber eben auch ohne Tiefen.

Seinem Schreibstil ist Christian Kärger treu geblieben. So verwendet er weiterhin einzelne fachspezifische Wörter, bleibt aber ansonsten flüssig und verständlich.
Warum das Buch, trotz der vielen kurzen Kapitel (insgesamt ca. 91) in 9 Teile geteilt wurde hat sich mir nur nicht ganz erklärt, da der nächste Abschnitt nahtlos an den vorherigen anschloss.

Paul Simon tritt als ein sehr dominater Charakter auf, der selbst lieber Befehle erteilt statt welche zu befolgen. Seine beiden großen Lieben heißen "Job" und "Familie", was ihn in vielen Situationen sehr belastet, da er oftmals vor der Wahl steht sich nur für eine entscheiden zu können.

Obwohl ich "Scharfschütze" spannend fand und es nicht aus der Hand legen konnte schneidet es in der Gesamtwertung nicht besser ab als sein Vorgänger. Ich würde sogar noch einen halben Stern abziehen, da ich nach Ende von Band 1 auf einen Twist gehofft habe, der hier aufgegriffen und weitergeführt wird, was aber leider nicht der Fall war. Somit ergeben sich 3,5 Sterne, aber trotzdem eine Empfehlung.