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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2018

Spannend trotz leicht irreführendem Titel

Heute wirst du sterben - The Teacher
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Ein irrer Mörder treibt sein Unwesen und tötet auf blutrünstige Art und Weise. Die Detectives Adrian Miles und Imogen Grey werden zu Partnern gemacht, um das Verbrechen aufzuklären. Jeder von ihnen hat ...

Ein irrer Mörder treibt sein Unwesen und tötet auf blutrünstige Art und Weise. Die Detectives Adrian Miles und Imogen Grey werden zu Partnern gemacht, um das Verbrechen aufzuklären. Jeder von ihnen hat mit seinen eigenen Dämonen und der eigenen Vergangenheit zu kämpfen, was im Laufe der Geschichte immer wieder relevant wird.

Aufgrund des Titels und der Leseprobe dachte ich, dass es um einen Mord geht, und der von den Detectives aufgeklärt werden muss. Daher war ich sehr überrascht, dass quasi in fast jedem zweiten Kapitel eine neue Person getötet wird, was scheinbar in keinem Zusammenhang zur restlichen Geschichte steht - außer dass es zweifellos der gleiche Mörder ist. Dadurch wird der Anfang etwas unübersichtlich, da viele neue Personen eingeführt werden, um dann gleich wieder umgebracht zu werden. Trotzdem will man weiterlesen, um zu erfahren, wie alles in der gesamten Geschichte weitergeht.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen, und auch die blutrünstigen Szenen sind zwar entspechend dargestellt, aber nicht übermäßig grausam oder voyeuristisch. Somit kann man das Buch auch als Genre-Neuling gut lesen.
Die Hauptcharaktere sind gut dargestellt und man erfährt im Laufe des Buchs immer mehr über ihre Vergangenheit und Beweggründe. Somit kann man eigentlich immer nachvollziehen, warum eine Person so handelt wie sie es getan hat.
Mit dem Ende bin ich persönlich nicht zu 100 Prozent glücklich; da es sich um den ersten Teil einer Buchserie handelt kann ich aber momentan darüber hinwegsehen, da ich denke dass die offenen Punkte in einem der späteren Teile wieder aufgegriffen werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Figuren
  • Spannung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 15.08.2018

Spannender Auftakt zu Fantasy-Trilogie

Wynne Shane Trilogie
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Zu Emilys Problem mit der Schlaflosigkeit kommt auch noch ein neuer Lehrer, der vom Weltuntergang spricht und ihr gegenüber übermäßig kritisch ist. Erst nach und nach findet sie die Wahrheit über sich ...

Zu Emilys Problem mit der Schlaflosigkeit kommt auch noch ein neuer Lehrer, der vom Weltuntergang spricht und ihr gegenüber übermäßig kritisch ist. Erst nach und nach findet sie die Wahrheit über sich selbst und ihn heraus, wie ihre Schicksale miteinander verwoben sind und was ihre Aufgabe ist. Kann sie die Ansprüche erfüllen und die Welt vor der Apokalypse retten?

Das Buch ist der erste Teil einer Trilogie, demnach dauert es eine Weile, bis die Szene gesetzt ist und man herausgefunden hat, worum es überhaupt geht. Obwohl ich viele Bücher lese, in denen junge Frauen die Verantwortung für die restliche Welt auf ihren Schultern lasten haben, war dieses Buch für mich neu aufgrund der Idee dahinter. Schon alleine dafür gibt es Pluspunkte, dass hier neue Wege beschritten werden.

Die Protagonistin Emily ist eine Studentin, die charakterlich manchmal eher einem launischen Teenager gleicht. Ihre emotionale Bandbreite deckt von zickiger Verleumdung über Wutanfälle sowie Ignoranz und Misstrauen auch Anhänglichkeit, fast kindliche Offenheit Fremden gegenüber auch Verletzlichkeit und Mut ab - manchmal innerhalb eines Absatzes. Hier würde ich mir für den nächsten Teil etwas mehr Reifung wünschen, aber auch so finde ich sie sympathisch und hoffe und bange mit ihr. Ein bisschen weniger Geheimnistuerei wäre nett, andererseits hätte die Geschichte sich dann auch nicht so entwickelt wie sie es tat - demnach ist zumindest im Nachhinein immer verständlich, wieso etwas nun so sein musste, wie es geschehen ist.

Trotz mancher kleiner Fragezeichen beim Lesen kommt man flüssig durch die Geschichte. Rückblicke oder Träume sind immer klar erkennbar, und es wird immer nur so viel preisgegeben, dass man eine Ahnung und Hoffnung bekommt, was es bedeuten könnte - aber es bleibt bis zum Ende des Buchs spannend und auch teilweise überraschend. Es ist schön, wenn man nicht von Anfang an genau weiß, was passieren wird.
Das Cover ist schön gestaltet; erst nach öfterem Hinsehen ist mir das Pferd in den Flammen aufgefallen. So sind kleine Details vor dem etwas düsteren und geheimnisvollen Hintergrund angebracht.

Alles in allem ist das Buch eine spannende Lektüre für Urban Fantasy Fans. Als Einzelbuch wahrscheinlich nicht so gut geeignet, da es mit einem Cliffhanger endet, aber es gibt einen Handlungsbogen, der zumindest in diesem Teil abgeschossen ist. Trotzdem möchte ich gerne wissen, wie es weitergeht, und somit sind die weiteren Teile der Trilogie ein Muss für mich!

Veröffentlicht am 15.08.2018

Fantasybuch für Jung und Alt

Drachenkralle 1: Die Klaue des Morero
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Drachen sind böse und gefährliche Tiere. Das wurde Simon sein Leben lang eingebläut, und so ist er besonders überrascht, als er die Drachin Maya trifft und sie ihm einfach so das Leben rettet. Es entwickelt ...

Drachen sind böse und gefährliche Tiere. Das wurde Simon sein Leben lang eingebläut, und so ist er besonders überrascht, als er die Drachin Maya trifft und sie ihm einfach so das Leben rettet. Es entwickelt sich eine Freundschaft und als das ganze Land und alle Bewohner in Gefahr sind, machen sie sich gemeinsam auf den Weg um alle zu retten.

Im Laufe des Buches vergisst man oft, dass Simon gerade erst 14 Jahre alt ist. Das als Jugendbuch klassifizierte Buch ist aufgrund der Schreibweise auch durchaus für Erwachsene geeignet und ist im Vergleich zu anderen Jugendbüchern eine Erholung, was Formulierungen und korrekte Grammatik angeht.
Das Abenteuer, auf das sich die Jugendlichen mit ihren Drachen einlassen, ist durchaus auch für Erwachsene respekteinflößend und stellt sie vor einige Herausforderungen. Auch tragische Momente müssen wir verdauen, die aus meiner Sicht für die momentane Geschichte nicht unbedingt notwendig gewesen wären. Aber sie zeigen auch, wo Licht da ist auch Schatten, und nur weil die Freunde mutig für ihre Überzeugung einstehen, geht nicht automatisch alles gut und es gibt auch Rückschläge.

Ein kleiner Kritikpunkt für mich persönlich ist die plötzlich erscheinende Liebesgeschichte zwischen Simon und seiner besten Freundin Katharina. Auch wenn ich sonst bei Büchern überhaupt kein Problem mit reingestreuter Romantik habe - ich finde es fast schade, wenn es nicht so ist - stört es mich in dieser Geschichte. Einerseits weil sie sehr plötzlich kommt, und andererseits weil diese Kinder gerade mal 14 Jahre alt sind. Anscheinend ziehe ich da irgendwo innerlich eine Grenze bei mindestens 17...

Nichts desto trotz ist das Buch eine Freude zu lesen. In mehr als einer Situation erleben wir, dass das klassiche Gut und Böse nicht immer so existiert, und man sich immer sein eigenes Bild machen sollte und nicht an Vorurteilen festhalten darf. Der Handlungsbogen der Erzählung ist in sich abgeschlossen, aber trotzdem wird der Auftakt für eine gesamte Trilogie gegeben und somit bleiben am Ende ein paar Fragen auch noch offen. Für Freunde des Genres absolut zu empfehlen!

Veröffentlicht am 25.06.2018

Gut recherchierter und spannender historischer Roman

Das Mätressenspiel
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Klappentext:
Hannover, 1682: Die junge Helena von Minnigerode ist verzweifelt. Mit dem Tod ihres Bruders verlieren sie und ihre Mutter ihre gesamte Existenzgrundlage: Das Gut der Familie und sämtliche ...

Klappentext:
Hannover, 1682: Die junge Helena von Minnigerode ist verzweifelt. Mit dem Tod ihres Bruders verlieren sie und ihre Mutter ihre gesamte Existenzgrundlage: Das Gut der Familie und sämtliche Privilegien gehen an ihren Onkel Roderick über. Helena bleibt nichts anderes übrig, als um die Aufnahme als Hofdame zu ersuchen. Nie hätte sie damit gerechnet, dass ausgerechnet sie in das skrupellose Intrigenspiel zwischen Herzogin Sophie und Clara von Platen, der mächtigen Mätresse des Herzogs, geraten könnte.

Die Handlung:
Als ihr Bruder stirbt, verliert Helena das letzte direkte männliche Familienmitglied und ihr Onkel möchte das Gut der Mutter übernehmen. Für damalige Verhältnisse keine Besonderheit, aber Helena und ihre Mutter sträuben sich gegen den Gedanken, alles zu verlieren und nicht mehr selbst über ihr Gut und ihre Leben entscheiden zu können. Daher entschließt sich Helena, an den Hof nach Hannover zu gehen, um dort einen passenden Ehemann zu finden, um das Gut zu retten und somit ihrer Mutter und ihren zwei kleinen Schwestern ein gutes Leben bieten zu können.
Am Hof gerät Helena jedoch zwischen die Fronten der Herzogin und der Mätresse des Herzogs, sodass ihre Vorstellungen von Moral, Familie und Zukunft stark auf die Probe gestellt wird. Sie kann niemandem mehr trauen, und der einzige Verbündete ist der Gärtner Floriano, mit dem sie aufgrund der Standesunterschiede jedoch nicht gesehen werden darf.

Der Sprachstil passt hervorragend zu einem historischen Roman und bedient sich einiger alten Ausdrucksweisen und Anreden. Dadurch wirkt der Text authentisch, aber nicht schwerfällig.
Die Geschichte nimmt immer mehr an Tempo zu; der Beginn ist noch etwas langsam, da die Personen eingeführt werden und Hintergründe erzählt werden, aber dann nimmt sie immer mehr Fahrt auf, und endet fast schon ein wenig zu abrupt. Die Erzählung ist auch gespickt mit historischen Schilderungen über die Entstehung der Herrenhauser Gärten, die die Kulisse zu den Geschehnissen bilden. Besonders faszinierend finde ich die Art und Weise, wie echte historische Figuren in die Erzählung eingeflochten werden, und man könnte wirklich glauben, dass es so geschehen ist.
Helena ist die Hauptprotagonistin dieses Buchs, mit der ich sofort mitfühlen konnte.
Sie ist eine liebenswerte, verantwortungsbewusste junge Frau, die ihre Pflicht vor die eigenen Wünsche stellt, und wirkt sehr sympathisch. Dies ist vor allem in den Szenen mit ihren jüngeren Schwestern gut herausgearbeitet und auch bei ihrer Reaktion auf den Feuerwerks-Unfall erkennt man, welche Prioritäten sie in ihrem Leben gerne setzt. Auch das Jagderlebnis ist für mich eine sehr offenbarende Szene, wie Helena eigentlich über das Leben am Hof denkt.
Die Personen sind sehr liebevoll und mit passendem Tiefgang dargestellt; man weiß nie von Anfang an wer zu welcher Seite gehört. Dadurch wird man immer wieder überrascht, aber sobald die Allianzen einmal offenbart sind, handeln die Personen stringent zu ihren Charakteren passend.
Da es viele Personen am Hof gibt, ist es am Anfang nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Dafür gibt es am Ende des Buchs ein Personenglossar, das sehr hilfreich ist. Trotzdem ist jede einzelne Person so gut dargestellt, dass man sie schnell wiedererkennt und zuordnen kann.

Fazit:
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, bis ich es zu Ende gelesen hatte. Ich habe mit Helena mitgefühlt, mit ihr gelacht und geweint und gelitten, und mich oft gefragt, wie ich wohl in ihrer Situation gehandelt hätte.
Der Anfang ist ein bisschen schwerfällig, aber wer die Ausdauer hat, wird mit einer tollen, kurzweiligen Geschichte belohnt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Lesespaß
  • Thema
Veröffentlicht am 28.08.2018

Historische Tragödie

Elgrom
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Ein abgelegenes Städtchen in einem Königreich, das ausgebeutet wird. Menschen werden willkürlich getötet, alle leiden Hunger und müssen für den Statthalter immer mehr Geld verdienen, wobei sie selbst und ...

Ein abgelegenes Städtchen in einem Königreich, das ausgebeutet wird. Menschen werden willkürlich getötet, alle leiden Hunger und müssen für den Statthalter immer mehr Geld verdienen, wobei sie selbst und ihre Familien auf der Strecke bleiben. Ein tyrannischer und blutrünstiger König, der es schließlich schafft, dass seine Tochter sich gegen ihn stellt. Ein pazifistischer Bürger, der es schafft, das Dorf hinter sich zu vereinen und zu einer friedfertigen Revolution zu führen.
Die Idee ist keine neue, aber immer noch eine gute. Der sympathische Held, der mit seinem Charisma die Menschen motiviert, für eine bessere Zukunft zu kämpfen. Der im Laufe der Geschichte in der Prinzessin eine hilfreiche Verbündete findet und den König zur Einsicht führt. Nur leider schafft die Umsetzung in diesem Buch es nicht ganz, dieses Bild zum Leben zu erwecken.
Der pazifistische Hauptprotagonist hat edle Ziele und Ansichten, jedoch wirken seine Worte auf mich oftmals überheblich und repetitiv. Ich finde das, wofür er steht, wundervoll und wichtig, aber mit der Umsetzung und dem, wie seine Gedanken und Worte oftmals beschrieben sind, bin ich nicht immer einverstanden. Manchmal wirkt er wie jemand, der sich moralisch allen anderen überlegen empfindet, und das auch genau so sagt – keine Eigenschaft, die einem Revolutionär zugute kommt, wenn er Verbündete für ein scheinbar aussichtsloses Unterfangen braucht.
Das Leben in ganz Nydal, und vor allem in Elgrom, ist ein tristes, voller Gewalt und Gefahren. Viele Szenen werden sehr blutrünstig und mit grausamen Details geschildert, was für mich schon fast too much war. Manche Todesfälle sind für mich nicht erforderlich für das Erzählen der Geschichte und damit dann einfach nur noch deprimierend. Es ist ein Drama, das erzählt wird, aber das erhoffte Happy End bleibt insofern aus, als dass die Geschichte mit dem Ausgang der Revolution endet. Hätte mir ein Epilog eventuell geholfen, mich besser mit der erzählten Geschichte zu versöhnen? Möglicherweise. Manche Handlungsstränge wurden angefangen, um dann ins Leere zu laufen, was auch einen schalen Beigeschmack für mich hinterlässt. Vielleicht bin ich auch mit falschen Vorstellungen und Erwartungen in die Leserunde gegangen, denn unter einem „wunderbaren historischen Roman“ hätte ich mir etwas anderes erwartet. Historische Tragödie würde es meiner Ansicht nach eher treffen.
Was leider das Lesevergnügen trübt sind einige Fälle von Satzstellungs-Fehlern, die mich komplett aus dem Lesefluss gerissen haben.