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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2018

Ein nachdenkliches Buch

Die Wand
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Bei einem Jagdausflug taucht plötzlich eine Wand auf, die eine Frau von der Außenwelt abtrennt. Von nun an muss sie lernen alleine zu leben.

Das Buch beginnt sehr atmosphärisch und es ist in einem sehr ...

Bei einem Jagdausflug taucht plötzlich eine Wand auf, die eine Frau von der Außenwelt abtrennt. Von nun an muss sie lernen alleine zu leben.

Das Buch beginnt sehr atmosphärisch und es ist in einem sehr schönen Stil geschrieben, durch den man wirklich gut in die Geschichte abtauchen kann. Er stellt eine Erzählung dar, die die Frau während ihrer Zeit hinter der Wand verfasst. Dabei erfährt man sehr viel über ihre Gedanken und Gefühle, was ich sehr interessant fand. Es sind tiefgründige und philosophische Gedanken, die mich zum Nachdenken über Leben in der Gesellschaft von Menschen und den ganz normalen Alltag. Man bekommt teilweise ein ganz anderes Bild von ganz normalen Dingen, über die man sich so vielleicht garkeine Gedanken machen würde.
Doch wirklich viel passiert in diesem Buch nicht. Es ist ruhig und die Handlung wiederholt sich oft sogar. Da bleibt die Spannung etwas auf der Strecke, auch wenn ich an so einigen Stellen unbedingt wissen wollte was passieren wird.

Allgemein ist es eine Geschichte eher über Gedanken und Sichtweisen, als über eine besondere Handlung. Die Wand an sich spielt keine große Rolle, sondern das Szenario "Was wäre wenn man plötzlich der einzige Mensch wäre". Trotz der einseitigen Handlung, habe ich mich darüber gewundert wie gut ich eintauchen und mitfühlen konnte und dennoch Spaß beim Lesen hatte. Ein Buch über das man sich Gedanken machen muss, um es wirklich erfassen zu können.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Was wäre wenn die Nazis Technik gehabt hätten?

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Was wäre wenn die Nazis damals die Technik von heute gehabt hätten? Darum geht es in diesem Buch. Es erzählt von zwei Leuten, die beim nationalen Sicherheitsamt arbeiten und so eine wichtige Rolle in der ...

Was wäre wenn die Nazis damals die Technik von heute gehabt hätten? Darum geht es in diesem Buch. Es erzählt von zwei Leuten, die beim nationalen Sicherheitsamt arbeiten und so eine wichtige Rolle in der Überwachung der deutschen Bürger spielen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und einfach zu lesen, sodass ich schnell in die Geschichte reingekommen bin. Dazu fängt die Geschichte sehr weitläufig an. Dadurch bekommt man alles in kleinen Schritten erklärt und weiß so immer was passiert. Ich finde jedoch, dass man sehr viele Stellen hätte weglassen können, da sie für die Geschichte unwichtig waren und sie so unnötig in die länge gezogen haben.

So bekommt man jedoch alles über die Charaktere mit und erst dachte ich, dass die Personen etwas flach wirken. Doch je mehr ich über sie gelesen habe, desto tiefsinniger und komplexer kamen sie mir vor. Sympathien konnte ich zwar nicht richtig aufbauen, da sie doch teilweise krasse Perönlichkeiten waren, dennoch war ich fasziniert von ihnen. Der Autor hat es gut geschafft mit seinen Charakteren zwei total unterschiedliche Personen zu schaffen, die sich beide auf eine ganz andere Weise mit dem Leben in der Nazizeit auseinander gesetzt haben. Ich fand es richtig interessant mitzuverfolgen wie sie reagieren würden und an so manchen Stellen wurde ich sogar überrascht. Außerdem wurden die Charaktere sehr realistisch beschrieben. Hatten Probleme und Macken, wie jeder Mensch sie hat und haben demnach gehandelt.

Was die Spannung angeht, so haben die langezogenen Stelle sie etwas untergraben, obwohl es dennoch viele Momente gab, in denen ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte. Dies kommt teilweise auch daher, dass die Idee des Autors einfach super ist!

Obwohl es etwas befremdlich ist über Nazis mit Handys zu lesen, so wurde alles so authentisch beschrieben, dass man es sich gut vorstellen kann es würde so eine Parallelwelt wirklich geben. Besonders die Stellen an denen die Technik, die uns bekannte Geschichte verändert hat, waren wirklich faszinierend und haben mich zum Grübeln gebracht. Hätte Technik tatsächlich den Lauf der Geschichte geändert?

Allgemein fand ich das Buch, trotz der Längen, großartig. Es ist intelligent und unglaublich interessant geschrieben und man merkt, das der Autor sich wirklich viele tiefsinnige Gedanken über dieses ungewöhnliche Thema gemacht hat. Mit hat die Geschichte richtig gut gefallen und es ist ein Buch, dass jeder mal gelesen haben sollte, um sich darüber Gedanken machen zu können, was die Technik heutzutage bewirken kann.

Veröffentlicht am 21.10.2018

Die wahre Geschichte des Wikingerfürsten Harald

The Last Viking 1 - Das Blut der Wikinger
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Dies ist die Geschichte des berühmten Winkingerfürsten Harald Sigurdharson. Er kämpfte schon früh unter seinem Bruder dem König Olaf. Nachdem dieser fällt, muss Harald fliehen. Doch er schwört sich einmal ...

Dies ist die Geschichte des berühmten Winkingerfürsten Harald Sigurdharson. Er kämpfte schon früh unter seinem Bruder dem König Olaf. Nachdem dieser fällt, muss Harald fliehen. Doch er schwört sich einmal selbst König zu sein und auch wenn sein Weg lang ist, so gibt es nie auf.

Ich brauchte ein bisschen um mich an den Schreibstil des Buches zu gewöhnen, aber in die Geschichte bin ich sofort gut reingekommen. Das wirklich gut Vorwort mit einigen Erklärungen war dabei sehr hilfreich.

Die Geschichte an sich verfällt öfter in Erzählungen, sodass viel auf einmal passiert und dir Handlung auch sehr schnell ist. Dennoch gibt es noch genug Szenen, die detaillierter beschrieben werden und sehr spannend sind. Besonders Schlachtszenen haben mir gut gefallen, da sie sehr real und echt wirkten.
Aber sie sind nicht das Einzige, was real wirkt, denn der Autor hält sich sehr an bekannte Fakten über das Leben von Harald. So kann man sicher sein, dass es so oder so ähnlich tatsächlich passiert ist, was ich sehr faszinierend finde. Denn trotz der Fakten ist das Buch angenehm zu lesen und vermittelt die Geschichte auf eine spannende und interessante Art. Keine Stelle war dabei trocken oder langweilig und obwohl ich wusste was passieren würde, da es eine bekannte Erzählung ist, war ich gespannt wie es weitergeht. Außerdem wurde nichts verschönern oder dazugedichtet um besser zu wirken. Die Geschichte ist spannend und autentisch so wie sie ist, mit den echten Begebenheiten aus Haralds Leben.

Da der Autor jedoch oft ins Erzählen gerät, erscheinen einem die Personen an manchen Stellen etwas distanziert. Man lernt Harald und seine Leute zwar gut kennen, aber dennoch bleiben die Charaktere doch oberflächig.

Allgemein hatte ich viel Spaß beim Lesen. Die Geschichte ist lehrreich und ich finde es toll, dass man die originale Geschichte ohne Schnörkel oder Verschönungen erzählt bekommt und sie dennoch sehr spannend ist. Das Leben von Harald Hardrada wurde schon oft auf verschiedene Weisen erzählt. Dieses Buch ist einer der richtig tollen Exemplare und perfekt für Historienfans oder die, die es werden wollen.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Jeder kann jeden betrügen

Die rote Königin (Die Farben des Blutes 1)
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Die Menschen sind in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Arbeiter mit rotem Blut und die Reichen, die silbernes Blut besitzen und damit unterschiedliche Gaben. Mare ist eine der Roten, doch als sie eines Tages ...

Die Menschen sind in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Arbeiter mit rotem Blut und die Reichen, die silbernes Blut besitzen und damit unterschiedliche Gaben. Mare ist eine der Roten, doch als sie eines Tages herausfindet, dass sie ebenfalls eine Gabe besitzt, wird sie gezwungen den Prinzen zu heiraten, um ihr Anderssein zu verstecken. Damit gerät sie jedoch in verstrickte Intrigen, die sie und die Leute um sich herum in Gefahr bringen.

Ohne große Vorrede wird man sofort in die Geschichte geworfen und lernt so erst nach und nach diese Welt kennen. Die Idee mit den zwei Blutarten hat mir gut gefallen und ist mal eine ganz andere Idee für eine Dystopie. Wobei es hier größtenteils um die Intrigen und Machtkämpfe geht, in die Mare verwickelt wird. Die sorgt für viele überraschende Wendungen und ich wollte ständig wissen wie es weitergeht.
 Die Spannung an sich flaut hin und wieder jedoch etwas ab, da für meinen Geschmack, manche Stellen zu lange beschrieben werden. Trotzdem war es interessant mitzuverfolgen wie sich Mares Leben als plötzliche Prinzessin verändert. Auch wenn manche Situationen gestellt wirkten und nicht immer ganz logisch oder nachvollziehbar waren.
Dazu habe ich mir bei Dreiecksbeziehung zwischen der Protagonistin und zwei Prinzen mehr Romantik erhofft. Dreiecksbeziehungen (oder Viereck-) sind an sich schon eher eine Geschmackssache, die mich in diesem Buch nicht besonders gestört hat. Aber mir kam es fast schon so vor, als ob es garkeine wirkliche Romantik gab, da sie wirklich nur sehr minimal beschrieben wurde. Außerdem konnte ich nicht ganz nachvollziehen, wieso alle Kerle auf Mare stehen.

Die Charaktere dagegen haben mir wiederum richtig gut gefallen. Sie waren nicht perfekt, wie es oft in Jugendbüchern ist, sondern haben alle gewisse charackterliche Schwächen durch die sie manchmal auch Fehler machen. Dadurch wirken sie realistischer und ihrem Alter entsprechender. Mare ist dabei eine sehr starke Persönlichkeit, was sehr angenehm zu lesen ist, da sie nicht auf die Hilfe anderer angewiesen ist und auch selbst oft die Initiative ergreift und dabei nicht unterkriegen lässt.

Zusammengefasst hatte ich viel Spaß beim Lesen, auch wenn es einige Längen und Mängel gab. Dennoch ist dies ein toller Auftakt einer Reihe mit dystopischen Elementen, die etwas an die Selection-Reihe erinnert und Lust auf mehr macht. Ich hoffe der zweite Teil wird besser als dieser hier, denn ich bin gespannt wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 21.09.2018

Das Mädchen, das in die Schlacht zog

Die Jungfrau von Orleans. Eine romantische Tragödie
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Das Buch erzählt die Geschichte der berühmten Jean d'arc, welche ein einfaches Bauernmädchen ist und doch durch die Kraft Gottes ein ganzes Heer anführt und damit Frankreich zum Sieg gegen die Engländer ...

Das Buch erzählt die Geschichte der berühmten Jean d'arc, welche ein einfaches Bauernmädchen ist und doch durch die Kraft Gottes ein ganzes Heer anführt und damit Frankreich zum Sieg gegen die Engländer führt. Goethe hat dabei noch eine dramatische Liebesgeschichte einfebaut, indem sich Johanna in den Feind verliebt.

Anders als bei anderen Autoren dieser Zeit ist Goethes Schreibstil sehr leicht und angenehm zu lesen, was unter anderen auch an den Reimschemata liegt. So kommt man gut in die Geschichte rein und versteht auch immer worum es gerade geht und kann auch die Emotionen nachempfinden.

Was die Personen angeht, so gab es so viele mit verschiedenen, manchmal sogar etwas komplizierten Namen, dass ich durcheinander gekommen bin. Die Hauptpersonen konnte ich jedoch auseinanderhalten.
Johanna an sich ist eine faszinierende Persönlichkeit. Sie stellt ein sehr starkes und gläubiges Frauenbild dar, wodurch sie alles schafft. Was Gefühle angeht so hat sie aber Schwierigkeiten, was aber auch an dem Weltbild der damaligen Zeit liegen kann wie sich eine Frau zu verhalten hat.

Durch die Liebe in der Geschichte, wird alles sehr dramatisch, was ich etwas zu übertrieben finde. Zumal die eigentliche Liebe garnicht so sehr im Mittelpunkt steht, wie ich es erwartet hatte. Hauptsächlich geht es darum, dass Johanna dich nach Gottes Fügung richtet um ihrem Land zu helfen, was durchaus sehr interessant war. Ich konnte sogar richtig mitfiebern.

Zusammengefasst ist dieses Buch etwas zu dramatisch für meinen Geschmack, trotzdem hatte ich Spaß mitzuerleben wie die Geschichte weitergeht und was für ein Ende Johannas Liebe haben wird. Es ist wohl eher etwas für Literaturliebhaber, da ich mir vorstellen kann, dass andere Leser nicht ganz so viel Spaß damit hätten.