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Veröffentlicht am 23.09.2018

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren (Sehr gut)

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren
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Suzy ist ein junges Mädchen und geht in die 7. Klasse. Sie hat vor einiger Zeit mit dem Sprechen aufgehört. Nach dem Sommer erfuhr Sie von Ihrer Mutter eine verhängnisvolle Nachricht, die Ihr ganzes Leben ...

Suzy ist ein junges Mädchen und geht in die 7. Klasse. Sie hat vor einiger Zeit mit dem Sprechen aufgehört. Nach dem Sommer erfuhr Sie von Ihrer Mutter eine verhängnisvolle Nachricht, die Ihr ganzes Leben verändern sollte. Ihre Mutter erzählte Ihr, das ihre beste Freundin ertrunken sei.
Bei einem Schulausflug mit Ihrer Klasse ins Aquarium trennt sich Suzy kurz von Ihrer Klasse und gelangt so zu den Quallen, die sofort Ihr Interesse wecken. In Ruhe liest Sie die Informationen am Becken, bevor Sie zu Ihrer Klasse zurückkehrt. Die Quallen lassen Ihr jedoch keine Ruhe und schnell fängt Suzy an zu glauben, den wahren Grund für den Tod ihrer besten Freundin gefunden zu haben.

Das Buch “Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren” ist in insgesamt sieben Teile und 63 Kapitel unterteilt, was für ein solch schmales Buch recht viel zu sein scheint. Die Kapitelüberschriften sind dabei passend gewählt und geben den Inhalt in einem Wort wieder. Außerdem begegnet dem Leser an jeder Überschrift eine Zeichnung einer Qualle, womit ein wichtiger Teil der Story (und das Coverbild selbst), mit jedem Kapitel aufgegriffen wird. Jedes Kapitel beginnt anfangs mit einigen dickgedurckten Wörtern, wodurch ein neues Kapitel ebenfalls erkennbar ist.
Jeder der sieben Teile beginnt mit einer dickgedruckten Vokabel, die erklärt wird. Dabei wird dem Leser recht schnell deutlich, dass diese Wörter perfekt zu Suzys Handlungen passt.
Die Story rund um Suzy wird vom Autor sehr stimmig erzählt und auch die Stimmung beim Lesen, ist schnell im melancholischen angekommen. Damit bildet die Stimmung den direkten Gegensatz zu dem, wie ein Kind in Suzys Alter eigentlich sein sollte, nämlich fröhlich. Die gewählte Protagonistin ist aber in vielen Punkten nicht typisch Kind. So wird schnell klar, dass in Suzys Leben alles einen Grund haben muss. Außerdem benimmt Suzy sich oftmals, wie eine erwachsene Frau. Schnell kommt man beim Lesen an dem Punkt, an dem man sogar Mitleid für Suzy empfindet. Dies ist jedoch nicht 100 % gelungen, da Suzy an manchen Situationen eine Teilschuld trägt (Und das, obwohl Sie für Ihr Alter erwachsen zu sein scheint).
Am Ende des Buches angekommen, wurde man durch eine wirklich tolle Geschichte geführt, die einen wirklich bewegt.

Cover: Das Hardcover ist in verschiedenen Blautönen gehalten. Wir sehen einen Hügel, auf dem eine Person steht, bei der es sich wahrscheinlich um die Protagonistin des Buches handelt. Diese hält eine Qualle in Ihren Händen, so das es aussieht, als würde Sie einen Drachen steigen lassen. Es könnte aber auch so verstanden werden, dass es nicht der Himmel ist, sondern das ganze unter Wasser spielt. Die Quallen bilden einen Hauptbestandteil der Story, weshalb diese Abbildung einen guten Bezug zum Inhalt herstellt.
In der Mitte des Buches steht der Titel des Buches, welcher sich durch die gelbe Farbe perfekt vom Hintergrund des Buches abhebt. Dieses Gelb kommt auch im Schutzumschlag zum Einsatz und bildet einen tollen Kontrast zum Blau.
Insgesamt finde ich dieses Cover wirklich schön und passend zum Buch gestaltet. Allein das Cover hat es geschafft, mich in eine Art Bann zu ziehen, gerade durch den gewählten Titel des Buches.

Fazit: Ali Benjamin erzählt eine Geschichte, um ein kleines, unschuldiges Kind, dessen Leben sich von heute auf morgen ändert. Um eine Erklärung für die Tragödie zu bekommen, nimmt die Protagonistin einiges in Kauf, was am Ende allerdings auch belohnt wird.
Ich kann das Buch nur jedem empfehlen und vergeben daher 5/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Thema
Veröffentlicht am 17.12.2017

Johnny Sinclair (Sehr gut)

Johnny Sinclair - Beruf: Geisterjäger
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Jonny hat Angst in seinem Haus, denn dort spukt es. Eines Abends nachdem er mit seinem Kindermädchen Cécile das Fußballspiel geschaut hat, wird Jonny mitten im Schlaf wach. Sein Zimmer ist eisig kalt und ...

Jonny hat Angst in seinem Haus, denn dort spukt es. Eines Abends nachdem er mit seinem Kindermädchen Cécile das Fußballspiel geschaut hat, wird Jonny mitten im Schlaf wach. Sein Zimmer ist eisig kalt und plötzlich öffnet sich die Zwischentür zu seinem Zimmer.

Das Buch besteht aus 24 Kapiteln, die alle neben der Ziffer einen Titel besitzen. Außerdem befindet sich am Anfang immer eine kleine Zeichnung. Die Kapitelangabe fällt außerdem dadurch auf, dass die Schrift leicht verläuft, was dann so aussieht, als wäre es Blut (dieser Effekt ist uns auch schon beim Titel des Buches aufgefallen). Ein weiterer Effekt ist, dass man auf einigen Seiten Flecken und Kratzer andeutet, was das Buch älter und schauriger wirken lässt. Neben den Bildern zu Beginn eines Kapitels befinden sich auch im Buch selbst einige Bilder wieder, dies ist sicherlich kindgerecht und positiv anzumerken, auch wenn es hier ruhig ein paar mehr Bilder hätten sein dürfen. Ebenfalls auffallend sind die Bilder in der Coverinnenseite vorne (Abbildungen der ganzen Charaktere) und hinten (Karte vom Handlungsort). Zum Thema kindgerecht sollte man auch anmerken, dass der Autor an einige Wörter Fußnoten gesetzt hat, wodurch eventuell schwer verständliche Wörter sofort erklärt werden. An der Tatsache der Wortwahl aber auch der Länge des Buches lässt sich aber schon erkennen, dass man hier ein Kinderbuch für schon etwas ältere Kinder hat (das Buch wird ab 10 Jahre empfohlen). Wie sich unschwer am Titel erkennen lässt, orientiert sich das Buch an den bekannten “John Sinclair” und bildet eine sehr gelungene Kinderversion. Wie sein großes Vorbild ist auch die Kinderversion in Sachen Grusel nicht zu unterschätzen (natürlich kindgerecht gehalten).

Cover: Das Hardcover ist hauptsächlich in der Farbe schwarz gehalten. Auf der Vorderseite sehen wir dann den großen, runden Mond, welcher durch 2 schwarze Flecken wie ein Totenkopf aussieht. Dies passt gut zum Inhalt des Buches, denn dort gibt es ebenfalls einen Totenkopf. Außerdem sehen wir einen kleinen Jungen, welcher eine Laterne in seiner Hand hält. Bei diesem Jungen handelt es sich sehr wahrscheinlich um den Titelhelden der Geschichte, Jonny Sinclair. Der Titel des Buches steht oben auf dem Cover und hebt sich durch seine leuchtend gelbe Farbe perfekt vom Hintergrund ab. Außerdem sieht man bei genauerer Betrachtung, dass die I-Pünktchen Totenköpfe sind und der Titel leicht glänzend ist. Die Farbe des Titels findet sich außerdem auf den Außenseiten der Seiten wieder (im geschlossenen Zustand leuchtet das Buch neongelb). Auf der Rückseite steht in dem gelben Mond der Klappentext geschrieben. Außerdem sind an dieser Stelle noch die Innenseiten des Covers anzusprechen, denn dort bekommen wir einige tolle Bilder zu sehen. Vorne gibt es da die Abbildungen sämtlicher Charaktere des Buches und hinten haben wir eine Karte des Handlungsortes.

Fazit: Die Kinderversion von “John Sinclair” muss sich keinesfalls hinter seinem Vorbild verstecken. Natürlich ist in diesem Buch alles deutlich Kindgerechter gehalten, was aber dem Lesespaß keinen Abbruch tut (auch für Erwachsene nicht). Der Preis von 12 Euro ist für dieses Buch sicherlich angemessen, vor allem wenn man sich die Gestaltung ansieht. Von mir bekommt dieses Buch 5/5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.11.2021

Vom Himmel in die Traufe (Gut)

Vom Himmel in die Traufe
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Hermanni Heiskari sitzt seit Tagen vor einem Loch im zugefrorenen See und hatte blieb bisher erfolglos beim Angeln. Plötzlich strafft sich allerdings die Leine seiner Angel und ein riesiger Fisch scheint ...

Hermanni Heiskari sitzt seit Tagen vor einem Loch im zugefrorenen See und hatte blieb bisher erfolglos beim Angeln. Plötzlich strafft sich allerdings die Leine seiner Angel und ein riesiger Fisch scheint angebissen zu haben. Zur gleichen Zeit stürzt ein Heißluftballon an eben diesem See, an dem Hermanni sitzt und angelt ab. Hermanni eilt der Frau mit Namen Lena Lundmark trotz des Fisches zur Hilfe. Diese unterbricht er dann allerdings auch wieder, um seinen Fisch an Land zu ziehen. Nach erfolgreichem Fang widmet er sich wieder der beim Unfall verletzten Frau und transportiert diese allen Umständen trotzend, zum nächsten Krankenhaus.

Arto Paasilinas Roman “Vom Himmel in die Traufe” wird in vier Teilen mit insgesamt 35 Kapitel erzählt.
Was zu Beginn des Buches wie eine normale Liebesgeschichte beginnt, entwickelt sich schnell zu einer Art Roadtrip. Im Vordergrund hier stehen der Protagonist Hermanni und sein Begleiter Ragnar (wobei mir hier schon die Frage aufgekommen ist, wieso nicht Lena als Begleiterin gewählt wurde). Durch diesen Trip soll erreicht werden, dass sich der Protagonist in die vornehmliche Welt einfindet. An dieser Stelle möchte ich zum Verständnis schon erwähnen, das die Charaktere zwei völlig verschiedene Menschen sind. Hermanni als ärmlicher Holzfäller, trifft auf die reiche Lena.
Um genau diese Wandlung des Protagonisten dreht sich dann der Rest des Buches und wir folgen Ragna und Hermanni auf der Reise quer durch die Welt. Hier gibt es einige, wenn auch kleine Momente, die für einen gewissen Witz sorgen.
Ein weiterer Pfeiler der Handlung bildet der ambitionierte Plan des Protagonisten, eine Revolution der Arbeitslosen in Finnland anzuzetteln. Leider meint es Arto Paasilina hier ein wenig zu gut und nutzt wirklich jede Gelegenheit dazu, dem Lesenden mehr und mehr von diesen Plänen zu erzählen. Hier hätte es ruhig etwas weniger sein dürfen, denn ehrlich gesagt, fängt es irgendwann an, ein wenig zu nerven, auch wenn es genau diese Stellen im Buch sind, die ein Problem der Gesellschaft aufgreift.
Im Großteil der Handlung begegnet man beim Lesen der Protagonistin kaum und das, obwohl im Klappentext doch die Liebesgeschichte von Hermanni und Lena hervorgehoben wurde. Hier vermittelt der Klappentext einen falschen Eindruck davon, worauf das Augenmerk in der Handlung gelegt wurde.
Zum Ende des Buches kommt der Autor wieder dahin, womit die gesamte Handlung eigentlich angefangen hat, nämlich dem Ballon.

Cover: Das Hardcover von “Vom Himmel in die Traufe” ist in der Farbe blau gestaltet. Am auffälligsten ist der große abgebildete Ballon, welcher mittig auf dem Cover zu sehen ist. Dieser nimmt in dem Roman eine wichtige Rolle ein, weshalb er sehr gut aufs Cover passt. Über dem Ballon steht der Titel des Buches geschrieben, welcher ebenfalls blau gedruckt wurde. Hierdurch hebt er sich kaum vom Hintergrund ab.
Ein Fehler, der nicht sofort ins Auge fällt, ist mir dann allerdings beim Klappentext aufgefallen, denn hier wird Frau Lundmark, Lundberg genannt.
Unter dem Schutzumschlag befindet sich ein Buch in grüner Farbe.
Titel und Cover sind wirklich passend gewählt und gefallen mir wirklich gut, auch wenn dieses blau in blau etwas eintönig erscheint.

Fazit: Arto Paasilinas erzählt in seinem Roman “Vom Himmel in die Traufe” eine Liebesgeschichte der etwas anderen Art. Zwei völlig verschiedene Charaktere treffen dabei durch ein Unglück aufeinander, wodurch eine Reise queer durch die Welt beginnt. Leider wird hier viel verschenkt und der Autor verwendet in meinen Augen zumindest zu viel Zeit dafür, den Lesenden von den Plänen der Revolution zu erzählen. Ein durchaus interessanter Reiseroman, der Probleme der Gesellschaft aufzählt und durchaus zum Nachdenken anregen kann. Für mich war es der erste Roman von Arto Paasilinas, den ich durchaus empfehlen kann. Von mir bekommt “Vom Himmel in die Traufe” 4/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.10.2019

Melmoth (Gut)

Melmoth
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Karel und Helen treffen sich, wobei Karels Äußeres direkt ins Auge fällt, denn er ist schwer gezeichnet. Er erzählt Helen, dass er die letzten Tage nicht schlafen konnte. Außerdem erzählt er von einem ...

Karel und Helen treffen sich, wobei Karels Äußeres direkt ins Auge fällt, denn er ist schwer gezeichnet. Er erzählt Helen, dass er die letzten Tage nicht schlafen konnte. Außerdem erzählt er von einem Brief, wobei auch der Name “Melmoth” fällt und wie das Manuskript in seine Hände gelangen ist. Helen bekommt das Manuskript von Karel, damit sie es ebenfalls lesen kann. Daraufhin macht sich Helen auf den Weg nach Hause, geht in ihr Zimmer und beginnt sofort mit dem Lesen.

Der Roman von Autorin Sarah Perry verzichtet vollständig auf Kapitel ist allerdings in drei Teile aufgeteilt. Überschriften gibt es allein dort, wo ein Brief oder Manuskript gelesen wird und von denen gibt es im Verlauf des Buches, so einige. Dadurch ist es so, dass uns das Buch mehrere kleine Geschichten erzählt, und einen immer tiefer in die Geschichte um “Melmoth” zieht. Für meinen Geschmack wurde es allerdings irgendwann etwas zu viel mit Manuskripten und Briefen, auch wenn man dadurch viele Informationen zu den Charakteren erhalten hat, wirkte es ein wenig aufgebläht und hat das Buch in die Länge gezogen (dabei ist das Buch mit 332 Seiten schon nicht recht lang).
Schon zu Beginn des Buches, bekommt man gleich einen Brief zu lesen, welcher nicht mit Spannung geizt. Hier ist mir besonders der letzte Satz im Gedächtnis geblieben, denn dieser erzeugte bei mir eine Menge an Spannung und das allein durch zwei Wörter, “Sie Kommt”. Sofort möchte man wissen, wen oder was durch diese Andeutung gemeint ist. Weitere Elemente, um diese Spannung zu halten, begegnen einem immer wieder in Form von erneuten Andeutungen, unbekannten Verfolgern oder dem Auftauchen von Vögeln. Grusel oder sogar Horror, wie man es eventuell bei dem Buch vermuten würde, blieben bei mir allerdings aus. Es wird zwar einiges versucht, um einige Momente zu erzeugen, allerdings haben diese bei mir nicht gewirkt (bei zartbesaiteten kann dies da schon anders aussehen). So ist die Stimmung im Verlauf des gesamten Buches, immer dunkel und düster oder aber es geschehen mysteriöse Dinge. Einen besonderen Moment, der durchaus gruselig wirken kann, kommt dann am Ende des Buches. Hier wird der ein oder andere Leser sicherlich Gänsehaut an sich bemerken, denn hier beweist die Autorin ihr Handwerk und überzeugt zum Schluss nochmals (auf eine genauere Beschreibung verzichte ich, da ich niemanden diesen Moment spoilern möchte).
Eine besondere “Herausforderung” hält das Buch durch seinen Schreibstil bereit. Dieser ist sicherlich nicht für jeden geeignet und erfordert mitunter ein wenig an Zeit. Wenn man allerdings offen an das Buch herangeht, sollte man schon nach einiger Zeit ins Buch gefunden haben.



Cover: Das Cover von “Melmoth” wirkt auf den ersten Blick recht dunkel und düster. Dies passt auch gut zur Stimmung, welche es im Buch gibt. Auf dem Cover sind einige Federn zu sehen, welche sich auch farblich vom Hintergrund abheben. Diese Federn deuten auf einen Vogel hin, welcher ebenfalls im Buch eine Rolle spielt. Darüber hinaus, sieht man auch einige kleine Vögel, die im Nachthimmel fliegen. Der Titel des Buches, steht in heller Schrift geschrieben und hebt sich perfekt vom Hintergrund ab. Der Titel ist gleichzeitig der Name der mysteriösen Frau, um die sich das gesamte Buch dreht.
Das Cover gefällt mir sehr gut und spricht mich optisch auch an. Düster und dunkel gehalten, spiegelt es den Inhalt gut wieder. Ein wirklich passendes Cover.

Fazit: “Melmoth” wirkt von Außen schon recht düster, was sich im inneren auch fortsetzt. Auch wenn es anders wirken mag, versteckt sich hinter “Melmoth” ein Roman, welchem man etwas Zeit widmen sollte. Hinsetzen und einfach lesen ist da nicht. Dies hat allerdings auch zur Folge, dass der ein oder andere sicherlich enttäuscht sein wird. Wer sich allerdings auf das Buch einlässt und bis zum Schluss durchhält, wird womöglich belohnt. Ich selbst habe mir anfangs etwas völlig anderes vorgestellt und musste mich erst in Buch finden. Einige Stellen konnten mich dabei zwar nicht überzeugen, im Großen und Ganzen allerdings, wurde ich gut unterhalten. Besonders das Ende hat mir sehr gut gefallen. Von mir bekommt “Melmoth” 4/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Figuren
Veröffentlicht am 11.10.2019

Der Geschmack von Apfelkernen (Sehr gut)

Der Geschmack von Apfelkernen
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Iris ist seit langer Zeit wieder im Haus ihrer Großmutter, wo sie schon als Kind viel Zeit verbracht hat. Dieses Haus hat Iris, nach Berthas Tod als Erbe bekommen. Viele Erinnerungen, an längst vergangene ...

Iris ist seit langer Zeit wieder im Haus ihrer Großmutter, wo sie schon als Kind viel Zeit verbracht hat. Dieses Haus hat Iris, nach Berthas Tod als Erbe bekommen. Viele Erinnerungen, an längst vergangene Tage kommen Iris während ihrer Zeit im und am Haus in den Kopf. Da wäre zum Beispiel der Sturz von Tante Bertha aus einem Apfelbaum. Dieser Sturz hatte schwere Folgen für Berthas Gesundheit.
Neben den vielen Erinnerungen, wäre da aber auch noch Max, der ebenfalls Einiges an Zeit mit Iris verbringt, in der die beiden einiges erleben.

Katharina Hagenas Roman “Der Geschmack von Apfelkernen” erstreckt sich über insgesamt 12 Kapitel. Zu Beginn des Buches gibt es ein Zitat von Paul Valéry, welches besser kaum zum Buch passen könnte. Denn über weite Teile des Buches geht es um die Erinnerungen der Protagonistin. Dementsprechend erwartet einen im gesamten Buch ein Ich - Erzähler (aus der Sicht von Iris). Dabei ist das Buch nicht unbedingt die leichteste Lektüre, die es gibt. Allerdings sollte man sich einfach mal die Zeit und Motivation zum Lesen nehmen und dem Buch eine Chance geben. Ich für meinen Teil, wurde dafür mit einer wirklich tollen Handlung belohnt. Hier muss ich aber auch anmerken, dass der Klappentext nicht zwingend dazu beiträgt, das Buch interessant zu gestalten. Ebenfalls etwas Zeit benötigt die Zuordnung, der recht verwobenen Familienzugehörigkeiten über einige Generationen hinweg. Hierbei begegnen einem recht viele, verschiedene Charaktere (alle aus dem Leben von Iris), die zugeordnet werden wollen. Schnell wird man dabei merken, dass “Der Geschmack von Apfelkernen” dabei ebenfalls eine Rolle im Leben der Protagonistin spielt. Mal ganz abgesehen von dem Apfelbaum, der ebenfalls relativ häufig erwähnt wird. Mithilfe der vielen Erinnerungen, erzählt das Buch eine Geschichte längst vergangene Zeiten und über das älter werden, mit allem, was dazugehört. Mit jeder Seite, die man dabei voranschreitet, setzt sich das Erinnerungs- Puzzle mehr und mehr zusammen. Dies gelingt der Autorin so gut, dass ich selbst sehr oft in den Erzählungen verfallen bin.
Neben den Erinnerungen spielen auch noch existierende Charaktere eine Rolle. Allen voran ist hier sicherlich Max zu nennen, da sich die Beziehung von Max und Iris im Laufe der Handlung enger wird. Die Dialoge der beiden, deuten dabei schon zu Beginn an, in welche Richtung die Beziehung gehen könnte. Am Ende des Buches hat es die Autorin geschafft, dass “Der Geschmack von Apfelkernen” bei mir eine bleibende Erinnerung hinterlassen hat.

Cover: Das Cover von “Der Geschmack von Apfelkernen” ist in einem Cremeweiß gehalten. Auf der Vorderseite sehen wir den Ast eines Apfelbaumes, mit seinen Blüten. Schon hier nimmt das Cover also Bezug zum Titel und Inhalt des Buches. Darunter findet sich der Titel, welcher sich durch die rote Farbe, gut vom Hintergrund abhebt. Unter dem Titel findet sich ein aufgeschnittener Apfel. Also auch hier ein weiterer Bezug zum Titel des Buches. Auf der Rückseite finden sich die gleichen Elemente, wie auch schon auf der Vorderseite.
Das Cover gefällt mir recht gut. Es ist gut gestaltet und passt sehr gut zum Titel des Buches.

Fazit: Der Geschmack von Apfelkernen gehört sicherlich nicht zu den leichtesten Büchern, belohnt allerdings den Mut zum Lesen, mit einer wirklich tollen Handlung. Diese Handlung hat in meinem Fall sogar, eine bleibende Erinnerung verursacht, die dafür sorgt, dass ich “Der Geschmack von Apfelkernen” so schnell nicht vergessen werde. Das Buch gehört zu den etwas ruhigeren Büchern und eignet sich gut für ruhige Stunden. Von mir bekommt “Der Geschmack von Apfelkernen” 5/5 Sterne.