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Veröffentlicht am 11.06.2021

Urban Fantasy für zwischendurch

Underworld Chronicles - Verflucht
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Detroit ist eine gefährliche Stadt. Vor allem wenn man von der Existenz der Unterwelt weiß. Nora ist einer der wenigen, eingeweihten Menschen und nicht sehr begeistert als sie gegen ihren Willen in Unterwälder-Probleme ...

Detroit ist eine gefährliche Stadt. Vor allem wenn man von der Existenz der Unterwelt weiß. Nora ist einer der wenigen, eingeweihten Menschen und nicht sehr begeistert als sie gegen ihren Willen in Unterwälder-Probleme hineingezogen wird. Immer mehr Unterwälder verschwinden und Nora soll helfen sie wieder zu finden.

Durch den bildhaften und leichten Schreibstil kommt man sehr schnell in die Geschichte rein. Es ist witzig, spannend und fesselnd geschrieben. Manche Stellen der Geschichte waren etwas sprunghaft, sodass es mir zu oberflächlich war. Hier und da hätte ich mir mehr Hintergrund und Details zu den Charakteren gewünscht.

Die Charaktere in „Underworld Chronicles“ sind ganz interessant. Nora ist Einzelgängerin, schlagfertig und selbstbewusst. Es war nicht immer leicht ihre Launen und Entscheidungen nachvollzuziehen, dennoch bietet sie sehr viel Potenzial, das hoffentlich in den Folgebänden der Reihe mehr ausgeschöpft wird. Troll Terrance ist mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Er ist sympathisch, fürsorglich und humorvoll. Es gibt relativ viele Nebencharakter, die sehr authentisch sind und etwas Abwechslung reinbringen.

Insgesamt ist die Geschichte nicht allzu komplex. Man kann ihr gut folgen und es ist eher etwas Leichtes für zwischendurch. Allgemein ist das Buch eher an eine jüngere Zielgruppe adressiert. Mir hat „Underworld Chronicles“ an sich ganz gut gefallen, konnte mich durch die nach und nach fehlende Spannung und Tiefe leider nicht vollständig überzeugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 20.01.2018

Wenn Unglück ins Glück führt

Der goldne Topf
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Hätte er mal besser aufgepasst – doch so stolpert der Student Anselmus geradewegs in ein altes Apfelweib, das ihn prompt verflucht und ist, ehe er sich versieht schon mitten im Geschehen. Der tollpatschige ...

Hätte er mal besser aufgepasst – doch so stolpert der Student Anselmus geradewegs in ein altes Apfelweib, das ihn prompt verflucht und ist, ehe er sich versieht schon mitten im Geschehen. Der tollpatschige Student Anselmus aus „Der goldne Topf“, einem Kunstmärchen der Romantik, das 1814 von E.T.A. Hoffmann veröffentlicht wurde, findet sich in schon bald in einem inneren Konflikt wieder. Nachdem er vor dem Apfelweib geflüchtet ist, trifft er auf Serpentina, die ihn von nun an auf seinem Weg begleitet und ihn in die fantastische Welt einführt. Doch nicht nur Serpentina gewinnt Anselmus‘ Liebe und Zuneigung, auch die bürgerliche Veronika kämpft um ihn. So kommt es, dass er hin- und hergerissen ist zwischen zwei Frauen und zwischen zwei vollkommen verschiedenen Welten. Zusätzlich wird er als Schachfigur zwischen gegensätzlichen Partien benutzt, manipuliert und beeinflusst. Allein die kalligraphische Schreibkunst scheint ihm als Fels in der Brandung Halt zu geben. Doch wird dieser bestehen bleiben, wenn der ausgesprochene Fluch erst zu wirken beginnt…?

E.T.A. Hoffmanns Werk ist sehr speziell, und es dauert, bis man sich an die altertümliche Sprache gewöhnt hat. Ein ständig wechselnder Erzähler führt den Leser durch die Geschichte, die durch eine recht kompli-ziert wirkende Binnenhandlung und irritierende Leseransprachen unterbrochen wird. Dadurch wird zwar der Leser mehr miteinbezogen, gleichzeitig hat man aber Mühe den roten Faden nicht zu verlieren. Sowohl die Sprache als auch die Wortwahl sind recht anmutig gewählt und es wird sehr detailliert erzählt. Deswegen gibt es immer wieder Seiten, die ermüdend sind, da, obwohl viel geschrieben steht, nur wenig erzählt wird.

Nichtsdestotrotz ist „Der goldne Topf“ sehr unterhaltsam, wenn man sich erst einmal eingelesen und den Stil akzeptiert hat. So kann man sich gerade durch die vielen Details und die lebendige Darstellung gut in den Protagonisten und die anderen Charaktere hineinversetzen. Die Handlung ist originell und kein hun-dertster Abklatsch irgendwelcher Fantasy-Romane, die sich kaum voneinander unterscheiden. Zudem werden für die Romantik typische Themen und Motive aufgegriffen, wie die Doppelgänger, die Naturphilosophie und natürlich ganz wichtig: die Poesie. Aber auch die Spießbürger spielen eine bedeutende Rolle. Alles zusammen bildet eine ausgewogene Mischung zwischen Märchen und bürgerlicher Realität, was durch die fließende Verknüpfung beider Welten erreicht wird.

Man kann die Themen und Geschehnisse mit viel Interpretieren auch auf heutige Probleme und Fragen übertragen, doch dazu benötigt es teilweise Denkanstöße von „Kennern“. Das Ende des Märchens lässt sich bezüglich Anselmus geistiger Verfassung unterschiedlich auslegen, wobei man sehr psychologisiert denken muss.

„Der goldene Topf“ gleicht dem Märchen „Nussknacker und Mäusekönig“ sehr, das ebenfalls von Hoffmann geschrieben wurde, indem es nicht nur die Dualität zweier Welten, sondern auch eine größtenteils identische Figurenkonstellation aufweist. Im Gegensatz zu herkömmlichen Märchen ist „Der goldne Topf“ nicht nur auf die Märchenwelt beschränkt, sondern spielt in verschiedenen zeitlichen und räumlichen Ebenen.

„Der goldne Topf“ eignet sich nicht für Kinder, sondern mehr für Jugendliche und Erwachsene, da die Handlung relativ kompliziert ist und das Verständnis noch durch die komplexe Sprache erschwert wird. Daher sollte man nicht erwarten, nach dem ersten Lesen schon alles verstanden zu haben. Zudem sollten Menschen, die Märchen, Fantasy-Romane oder Liebesgeschichten nicht leiden können, lieber zu anderen Büchern greifen. Zuletzt verspreche ich eins: Schullektüren-Feeling garantiert!

Veröffentlicht am 23.09.2018

Tempting the Beast

Tempting the Beast
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Celeste ist Literaturstudentin und modelt um sich ihr Geld zu verdienen. Als ihr Bruder Cameron ihr einen vielversprechenden Auftrag auf einer exklusiven Party verschafft, trifft sie auf den geheimnisvollen ...

Celeste ist Literaturstudentin und modelt um sich ihr Geld zu verdienen. Als ihr Bruder Cameron ihr einen vielversprechenden Auftrag auf einer exklusiven Party verschafft, trifft sie auf den geheimnisvollen Braden Hunter, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt. Dieser scheint der Einzige zu sein, der ihr helfen kann, nachdem ihr Bruder auf mysteriöse Weise verschwindet. Celeste geht mit Braden einen folgenschweren Deal ein: Er findet ihren Bruder und dafür gehört sie ihm.

„Tempting the Beast“ ist der Auftakt einer erotischen und fesselnden Dilogie von Peyton Dare mit einem wunderschönen Cover. Es ist relativ schlicht gestaltet, wirkt aber dennoch durch das dunkle Design mit der leuchtend blauen Schrift und den hellen Lichtreflektionen mysteriös und edel.

Peyton Dare hat einen absolut fesselnden Schreibstil, der die Leser geradezu zwingt das Buch am Stück durchzulesen. Geschickt verwebt sie Aspekte des Märchens „Die Schöne und das Biest“ mit ihren eigenen Ideen und schafft somit eine völlig neue Dimension zwischen Märchen und einer Welt voller Geheimnissen und Erotik. Die Geschichte wird im Wechsel aus den Perspektiven von Celeste und Braden erzählt und ermöglicht den Lesern so, sich in die beiden Hauptcharaktere besser hineinzuversetzen.

Die Handlung ist meiner Meinung nach nicht besonders spannend, da das Buch gefühlt fast nur aus erotischen Szenen besteht, und bis auf eine Ausnahme die Teile dazwischen recht ähnlich gestaltet sind.

Celeste fand ich zu Beginn des Buches sehr sympathisch und interessant, da sie Literatur studiert und modelt. Obwohl sie sehr hübsch ist, möchte sie nicht nur auf ihre Schönheit reduziert werden, wodurch sie bei mir extra Pluspunkte gesammelt hat. Besonders spannend ist ihre geheimnisvolle Vergangenheit, die immer wieder Rätsel aufwirft und ein essentieller Bestandteil der Handlung bildet. Dennoch konnte sie mich nicht ganz überzeugen. Im Verlauf des Buches wird sie sehr naiv dargestellt, hinterfragt und handelt meiner Meinung nach zu wenig und lässt sich zu leicht verführen. Braden ist hingegen ist sehr dominant und verkörpert authentisch den „Bad Boy“ des Buches. Trotzdem konnte er mich durch seine nicht greifbare und leicht arrogante Art nicht für sich gewinnen, da er irgendwie nichts tut um seinen Teil des Deals einzuhalten und scheinbar nur durch Rachegedanken und Verlangen angetrieben wird.

Insgesamt war das Buch recht gut geschrieben, aber dennoch fehlte mir persönlich die Spannung, die Abwechslung und die Tiefe in der Handlung. Empfehlen würde ich das Buch denen, die sehr erotische Bücher mögen und mit wenig Tiefgang zufrieden sind. Persönlich würde ich allerdings nicht nochmals zu dem Buch greifen.

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