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Wuschel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2018

Subtile Spannung, falsche Fährten, sehr gelungen!

The Girl - ein tödlicher Sommer
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Beschreibung:
Sommer 1983 in Columbia: Die sechzehnjährigen Freundinnen Macy und Shailene wollen die Ferien mit Parties, Alkohol und allem was sonst noch Spaß macht verbringen. Währenddessen verschwindet ...

Beschreibung:


Sommer 1983 in Columbia: Die sechzehnjährigen Freundinnen Macy und Shailene wollen die Ferien mit Parties, Alkohol und allem was sonst noch Spaß macht verbringen. Währenddessen verschwindet eine junge Studentin. Die Mädchen beteiligen sich an der Suche, bis plötzlich die Mutter von Macy ebenfalls verschwindet. Ob der Kentucky Highway Killer ebenfalls dahinter steckt ist unklar, denn eigentlich passt sie so gar nicht in das Muster. Doch die Freundinnen geben nicht auf und verbeißen sich in die Suche. Nach einer durchzechten Nacht, in der Macy ihren Schwarm Dave von nebenan endlich näher kommt, findet sie plötzlich eine Leiche im Congaree. Die Situation spitzt sich immer mehr zu und scheint aussichtsloser als je zuvor. 

Meinung:


Als ich das Buch begann, wollte ich eigentlich nur kurz mal die Nase reinstecken. Tja, dann waren auch schon die ersten paar Kapitel weg gelesen. Obwohl mein Urlaub dann auch quasi schon vorbei war, hatte ich das Buch binnen von drei oder vier Tagen weg geatmet. Mehr brauch ich dazu ja eigentlich nicht schreiben, oder?

Na, gut. Ein paar Zeilen.
Zuerst  zu den Protagonisten. Ganz ehrlich? Sie waren eigentlich gar nicht wirklich sympathisch. Alle samt etwas verschoben. Shailene hat was mit einem Sekten-Priester, Macy himmelt den Nachbar an und Kevin. Naja, er ist Kevin. Macys Eltern sind einfach nur kaputt. Die Mutter wünscht sich den ehemaligen Reichtum zurück und der Vater macht eben sein Ding, wodurch die Ehe ziemlich an ihrem Ende steht. Irgendwie hat es alles aber auch genau so zur Geschichte gepasst, denn Anna Yorck hat eine Atmosphäre gezaubert, die war einfach bombastisch. Ich konnte die Moskitos summen hören und die Hitze förmlich spüren. Mir fehlen buchstäblich die Worte dafür. Trotz der Umstände, ging eine gewisse Ruhe von allem aus.

Richtig klasse war der kleine Bruder von Macy, Ian. Er hatte einen imaginären Freund: Den Indianer Towa-Hook. Dieser gab Ian immer wieder Ratschläge, wie die Mutter zu finden ist. Obwohl die Geschichte eigentlich so gar nichts mit Übernatürlichem am Hut hat, hat die Autorin diesen auf eine interessante Art mit eingebaut, denn schließlich lebten dort lange Indianer, bis sie von der Pockenepidemie heim gesucht wurden.

Die Kapitel sind in Tage unterteilt. Erst beginnen wir in der Zukunft, dann springen wir ein paar Wochen zurück. Außerdem gibt es dann noch Kapitel aus dem Jahr 1982, die aus der Sicht des Mörders spielen. Zu Anfang musste ich gelegentlich schauen, wann jetzt dieser bestimmte erste Tag war und wo ich mich nun befinde, aber dann kam schnell eine gewisse Routine rein. Auch wenn mir klar ist, dass ich nie Karriere machen werde als Ermittler, so bleibt mir doch die Tatsache, dass ich wiedereinmal sehr früh wusste, wer hier der Verantwortliche ist. Doch der Weg ist das Ziel und diesen zu gehen bereitete mir eine Menge Freude. Vor allem die Gestaltung der zeitlichen Rückblicke, denn wie sich später raus stellt, sind auch diese nicht so ganz ohne. Ein überzeugendes Katz und Maus Spiel mit einer Prise Lügen, Intrigen und ganz viel Verwirrspiel.

Fazit:


Ein sehr gelungener Krimi mit interessanten Charakteren, ein wenig mystischer Atmosphäre und ganz viel Intrigen.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Die Braut, die sich traut!

Die Braut
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Beschreibung:
Mackenzie beschließt den Insassen der Todeszelle Matt Ayers zu heiraten. Damit sorgt sie für ganz schönes Aufsehen, denn er soll etliche Frauen entführt und vergewaltigt haben. Schlimmer ...

Beschreibung:


Mackenzie beschließt den Insassen der Todeszelle Matt Ayers zu heiraten. Damit sorgt sie für ganz schönes Aufsehen, denn er soll etliche Frauen entführt und vergewaltigt haben. Schlimmer noch ist jedoch, dass er nach seiner Festnahme nicht verraten wollte, wo diese Frauen gefangen halten werden, weshalb alle davon ausgehen, dass diese qualvoll verhungert sind. Doch Mackenzie versucht seine Unschuld zu beweisen. Letztendlich hilft sie ihm sogar aus dem Gefängnis zu fliehen. Was jedoch keiner ahnt ist, dass Mackenzie ihren ganz eigenen Plan verfolgt, für den es wichtig ist, dass Matt am Leben bleibt.

Meinung:


Zu Anfang lernt man die Charaktere kennen. Die Geschichte beginnt somit eher gemütlich. Die Hintergründe werden dargelegt. Was bisher geschah, usw. Doch kam ich nicht umhin um Mackenzie zu bangen, denn nachdem sie die Entscheidung getroffen hatte den mutmaßlichen Mörder Matt zu heiraten, wurde ihr das Leben zur Hölle gemacht. Zwischen dem aktuellen Handlungsstrang, ist das Buch immer wieder mit Kapiteln aus der Sicht von ehemaligen Opfern gespickt. So plätschern die ersten dreihundert Seiten vor sich hin, währen sich auf den letzten hundert Seiten die Ereignisse überschlagen. Ahnungen bestätigen sich, Geheimnisse werden gelüftet und alles bekommt ein rundes Ende.

Mir gefiel das Buch von der ersten bis zu letzten Seite. Ich liebe es ja sowieso, wenn der Faden mal gespannt ist und auf jeder Seite zu bersten droht. So ähnlich ging es mir in dieser Geschichte, denn die falschen Fährten waren grandios gelegt, die Atmosphäre hat gepasst und die ins Bild passenden Charaktere haben den Rest erledigt. Jeden Moment hatte ich das Gefühl, dass etwas Wichtiges passiert. Davon abgesehen war auch Mackenzie eine unglaublich sympathische Persönlichkeit.

Obwohl ich bereits in der Mitte des Buches einen Verdacht hatte, wie es ausgehen könnte, hat es Spaß gemacht weiter zu lesen. Trotz der eher ruhigen Story, war es für mich doch ein absoluter Pageturner. Durch den angenehmen Schreibstil der Autorin, bin ich förmlich über die Seiten geflogen. Keine unnötigen Längen und auch keine ungeklärten Fragen bzw. Lücken in der Handlung. Trotz des  für mich vorhersehbaren Endes, konnte es mich begeistern, da es unglaublich gut umgesetzt war. (Außerdem heißt das ja nicht, dass es für den Rest der Welt auch vorhersehbar ist.)

Fazit:


Gelungene Geschichte, tolle Charaktere, passende Atmosphäre – das Gesamtpaket passt!

Veröffentlicht am 16.10.2018

Das Internet vergisst nicht!

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Beschreibung:

Das Nationale Sicherheitsamt – kurz: NSA - ist für den Frieden im Land verantwortlich. Es überwacht die Bürger  und hilft der Regierung eine Volkshetze zu vermeiden. Dies ist der Ort, an ...

Beschreibung:



Das Nationale Sicherheitsamt – kurz: NSA - ist für den Frieden im Land verantwortlich. Es überwacht die Bürger  und hilft der Regierung eine Volkshetze zu vermeiden. Dies ist der Ort, an dem Helene Bodenkamp und Eugen Lettke im Jahr 1942 in Weimar beschäftigt sind. Lange Zeit dient Helene treu ihrer Sache, bis ihr Liebster Fahnenflucht begeht. Während sie versucht, mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln ihn und ihre Freunde zu schützen, nutz ihr Vorgesetzter Eugen Lettke durch ihre Hilfe das System um seinen ganz eigenen Rachefeldzug zum Abschluss zu bringen.

Was wäre, wenn es im Dritten Reich schon Mobiltelefone, Internet, soziale Medien etc. gegeben hätte? Die absolute Überwachung ohne das Wissen von heute?

Meinung:



Dieses Buch hat mich einfach absolut überwältigt. Das es zu der damaligen Zeit nicht ganz normal zuging, dürfte wohl fast jedem klar sein – Euthanasie,  Lebensborn e. V., usw. Kombiniert man das dann auch noch mit den Möglichkeiten von heute und entwickelt dies weiter, tja, dann kommt man bei NSA raus.

Zu Anfang bekommt der Leser eine kleine Einführung in die aktuelle Welt und die technische Entwicklung. Oft hat man das Gefühl, dass es gar nicht so abwegig ist was da gerade passiert, zumindest wenn man es ins heutige Zeitalter überträgt. Danach erzählt der Autor die Geschichte der beiden Protagonisten Helene Bodenkamp und Eugen Lettke. Was die einen vielleicht als langatmig bezeichnen, fand ich extrem spannend. Zum einen lernte ich als Leser die beiden Charaktere dadurch besser kennen und bekam so auch etwas über die Zeit vor dem Krieg, dessen Beginn und als sich alles begann zuzuspitzen mit. Quasi ein rundum Paket. Das sorglos spare ich mir, denn das war es mit Sicherheit nicht.

Helene beeindruckt in meinen Augen durch ihren Ehrgeiz. Obwohl sie aus einer guten Ärztefamilie kommt, hat sie sich schon früh in den Kopf gesetzt, dass sie auf eigenen Beinen stehen möchte. So beißt sie  sich durch das Abitur, wird Programmstrickerin und beginnt ihre Karriere im NSA. Denn Programme stricken, das können nur die Frauen! Während ihre liebevolle Mutter stets versucht ihre Tochter unter die Haube zu bringen, verfolgt diese jedoch ganz eigene Pläne.

Eugen hingegen erfüllt eher so ein bisschen die Rolle des Antagonisten, denn er als Sohn eines Kriegshelden, muss sich ja nicht alles bieten lassen. Während er also versucht der Front zu entkommen, findet auch er eine Anstellung beim NSA. Dies öffnet ihm ungeahnte Türen, wie er alsbald feststellt, doch das diese ihm auch zum Verhängnis werden können, vergisst er leider dabei.

Im letzten Drittel des Buches überschlagen sich die Ereignisse. Ein ganz hervorragendes Konstrukt. Obwohl die Geschichte viele reale Anlehnungen beinhaltet, hat Herr Eschbach dennoch dafür gesorgt, dass man immer wieder daran erinnert wird: Es ist nur Fiktion! Doch gleichermaßen erschreckend, denn sind wir doch mal ehrlich: Wann gehen wir ohne unser Telefon aus dem Haus? Achten wir wirklich darauf was wir online von uns geben oder mit wem wir kommunizieren?  Ebenfalls das Auftauchen verschiedener bekannter Persönlichkeiten wie Anne Frank oder die Geschwister Scholl regen zum Nachdenken an.

Was für den einen vielleicht ein recht abstruses oder gar schockierendes Ende sein mag, war für mich wunderbar gelungen. Überspitzt und für die Geschichte sehr realistisch, denn so hätte es sein können, wenn es so gewesen wäre. Durch den angenehmen Stil von Andreas Eschbach bin ich förmlich durch das Buch geflogen. Nie wurde mir langweilig, weil er immer wieder etwas in petto hatte, dass ich erfahren wollte.

Gegen Ende kam es dann vor, dass ich das Buch erst mal zuschlagen musste um das Gelesene zu verarbeiten. Das einzige Manko an der ganzen Geschichte, spielte sich für mich in London ab, worauf ich jetzt aber nicht näher eingehen werde, da es eventuell zu viel verraten könnte. Denn selbst in der heutigen Zeit, hätte man die Folgen – auch für uns – wohl kaum durch die fortgeschrittene Entwicklung lösen können. Für meinen Teil interpretiere ich das inzwischen so, dass es eine dieser Momente war, in denen der Autor zusätzlich betonen wollte, dass es sich bei der Geschichte eben doch um fiktive Ereignisse handelte.

Fazit:



Ganz klare Leseempfehlung! Bei uns wandert das Buch bereits durch’s Haus, weil ich jedem damit auf die Nerven gehe – und vermutlich auch jedem mit der Länge dieser Rezension, dabei habe ich wirklich versucht mich kurz zu fassen.

Veröffentlicht am 25.09.2018

Dieses Hörbuch hat einen Vogel!

Gray
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Beschreibung:
Dr. Augustus Huff ist Dozent in Cambridge. Er führt eigentlich ein sehr zurückgezogenes Leben, mit sich und seinen Marotten. Doch nachdem ein Studenten bei einem tragischen Unfall ums Leben ...

Beschreibung:


Dr. Augustus Huff ist Dozent in Cambridge. Er führt eigentlich ein sehr zurückgezogenes Leben, mit sich und seinen Marotten. Doch nachdem ein Studenten bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt, wird sein organisiertes Leben penibelst auf den Kopf gestellt, denn dieser hatte einen Graupapagei namens Gray. Gemeinsam mit dem sprachbegabten Vogel begibt sich der Herr Doktor auf Spurensuche, denn immer mehr deutet darauf hin, dass der Tot des Jungen kein Unfall war. Während Huff von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt, ist es der vorlaute Gray, der immer mehr Hinweise findet und sie des Rätsels Lösung immer näher bringt.

Meinung:


Dieses Hörbuch habe ich vor ungefähr einem halben Jahr beendet, doch es kommt mir vor wie gestern. Ich wusste damals überhaupt nicht was mich erwartet und hätte ich mich daran erinnert, dass es sich bei der Autorin, um die selbe Person handelt, die auch "Glennkill" geschrieben hat, dann hätte ich das Buch vielleicht auch gar nicht gehört. Denn sie kann so unglaublich gut aus der Sicht von Tieren schreiben, dass ich ein Problem damit habe, mich hineinversetzten zu können.

Zuerst einmal zum den Sprechern: Bjarne Mädel und Christopher Heisler. Ganz ehrlich? Diese Männer kannte ich zuvor nicht, aber sie haben mich überwältigt! Sie haben so unglaublich gut gelesen, dass ich oft das Gefühl hatte mitten im Geschehen zu sein. Sei es nun der Doktor oder das Federvieh selbst. Ich habe sie dank den Herren bei jedem Schritt hautnah begleitet. Besonders gut gefiel mir, wie sie es schafften die Eigenarten der einzelnen Charaktere hervorzuheben, so dass sie wirklich im Gedächtnis blieben. Einfach herrlich!

Auch die Geschichte gefiel mir sehr gut. Wie erwähnt, kannte ich von Leonie Swan bisher nur "Glennkill" und dafür brauchte ich zwei Versuche um es zu lesen. Doch dieses Buch könnte ich vermutlich immer wieder lesen bzw. hören. Huff ist so der typische Dozenten Typ, wie man ihn sich vorstellt. Verplant, charmant, neurotisch, englisch. Gray ist einfach, ja, Gray eben. Da ich keine Papageien kenne, kann ich sonst nicht viel dazu sagen, aber wenn ich einen Papagei hätte, dann könnte ich mir gut vorstellen, dass er genau wie Gray ist - vielleicht weniger begabt, weil ich gar nicht wüsste, wie ich ihm so viel lehren könnte.

Die Geschichte beinhaltet viel Humor und Witz, dennoch regt sie zum mit rätseln an. Es macht unglaublich viel Spaß die Beiden auf ihrer Suche zu begleiten. Kein Ahnung ob es mir gelesen auch so gut gefallen hätte, aber gehört war es jeden Fall ein absolutes Erlebnis, auch wenn es sich bei meinem Exemplar (leider) um die gekürzte Fassung handelte.

Fazit:


Ein absolutes Hörerlebnis mit einer humorvollen Geschichte über Huff und sein vorlautes Federvieh.

Veröffentlicht am 13.09.2018

Könnte das die Welt von morgen sein?

Die Ring-Chroniken - Begabt
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Beschreibung:
Die Welt ist nicht mehr wie wir sie kennen. Trockenheit und beißende Hitze hat sich über einen Großteil der Erde gelegt. Das Wasser muss streng kontrolliert werden und genau darum gibt es ...

Beschreibung:


Die Welt ist nicht mehr wie wir sie kennen. Trockenheit und beißende Hitze hat sich über einen Großteil der Erde gelegt. Das Wasser muss streng kontrolliert werden und genau darum gibt es ein Unternehmen, welches diese Aufgabe übernimmt. Die jungen Bewohner des Rauring, wie auch die 16 jährige Emony, arbeiten von Kindesbeinen an darauf hin, dort eine Ausbildung machen zu dürfen um ihren Familien Wohlstand zu bringen, denn Wasser ist ein kostbares und teures Gut. Emony hat jedoch eine ganz besondere Gabe, die ihre Lügen offenbart. Bereits zu Zeiten im Rauring hatte sie ein seltsames Gefühl gegenüber der Regierung bzw. dem leitenden Unternehmen. Als sie es schafft eine Ausbildungsstelle zu bekommen stellt sie schnell fest, dass sie kaum einem Menschen trauen kann und das Lügennetz wesentlich größer als sie zuvor vermutet hatte.

Meinung:


Eine absolut grandiose Jugend-Dystopie in meinen Augen. Auch nicht ganz so oberflächlich, wie andere ihrer Art. Das soll keineswegs heißen, dass diese schlecht sind, aber von den zwei Spitzenreitern, die ich kenne (Panem und die Bestimmung) muss ich sagen, dass mir diese am besten gefällt. Trotz etlicher Parallelen ist es ganz anders! Mir fiel es unglaublich leicht mich in diese neue Welt einzufinden. Ob es am vergangenen Sommer lag? Ich weiß es nicht. Das Einzige was ich zwischendurch etwas nervig fand, war die die unglaubliche Verliebtheit der Protagonistin. Tja, es ist eben doch ein Jugendbuch. Spaß bei Seite. Es war sehr ausgewogen und die Autorin hat im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen getroffen. Das kann nicht jeder.
Erin Lenaris hält sich ehrlich gesagt auch gar nicht lange mit Beschreibungen auf, sondern hat diese wunderbar in den Verlauf gepackt. So kommt keine Langeweile auf, man steht aber plötzlich mitten in der siedend heißen Wüste. Die Charaktere hat sie einfach toll gestaltet. Man hat von allem ein bisschen was. Den Klassenclown, den ich das eine oder andere Mal wirklich gerne an die Wand klatschen wollte. Die Heldin, die jede Lüge erkennen kann. Und noch viele mehr. Sie waren alle liebevoll gezeichnet.

Durch den lockeren Schreibstil machte das Lesen doppelt so viel Spaß. Es gibt etliche Überraschungen, selbst wenn man manchmal meint, dass einen nichts mehr überraschen kann. Viele Dinge haben mich erschreckt. Nicht weil sie so furchtbar waren, sondern eher, weil sie nicht abwegig erscheinen. Die Kontrolle über die Menschen, ihren Standort, ihr tun. Tja, vielleicht sind die Handys nur der Anfang? Standen wir nicht dieses Jahr kurz davor, dass wir keine Pflanzen mehr gießen dürften oder anderen Verboten, wegen der bestehenden Hitze? Nur so am Rande.

Bisher ist nur der erste Band der Ring-Chroniken erschienen und noch kein Datum für die Veröffentlichung des zweiten Bandes bekannt. Das lässt Bedenken aufkommen, oder? Weit gefehlt! Das Ende ist Balsam für gebrochene Cliffhanger Herzen. Ich hatte die letzten Seiten richtig Angst und wollte gar nicht fertig lesen, doch sie war unbegründet. Ein absolut runder Abschluss mit dem ich leben kann. Sicher bleiben Fragen offen, sich bin ich neugierig auf viele Dinge, doch ich konnte es beruhigt auf die Seite legen ohne die Wände hoch gehen zu wollen.

Zitat:
„Die Firma besetzt uns von innen!“ Emony, Seite 65


Fazit:


Eine unglaublich ergreifende und unterhaltsame Dystopie über die mögliche Welt von morgen!