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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2018

Wunderschöne Worte begleitet von wunderbarer Musik

Rilke Projekt - Wunderweiße Nächte
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Das Hörbuch „Rilke Projekt – Wunderweiße Nächte“ wurde von Lübbe Audio im September 2018 herausgebracht.
Das Komponisten-Paar Richard Schönherz und Angelica Fleer haben sich für ihr Album das Thema Herbst/Winter ...

Das Hörbuch „Rilke Projekt – Wunderweiße Nächte“ wurde von Lübbe Audio im September 2018 herausgebracht.
Das Komponisten-Paar Richard Schönherz und Angelica Fleer haben sich für ihr Album das Thema Herbst/Winter gewählt und hierzu passend Texte – bekannte und weniger bekannte – von Rainer Maria Rilke ausgewählt. Diese Texte werden von bekannten Künstlern wie Matthias Koeberlin, Julia Koschitz oder Klaus Hoffmann, um nur einige zu nennen, auf ihre ganz eigene Art interpretiert. Obwohl die Worte von Rilke ja schon wie Musik sind, werden sie von eigens hierfür komponierter Musik untermahlt. Intension des Paares hierbei war es, schenken darf, den Zuhörer auf einen Spaziergang durch Herbst und Winter mitzunehmen, ihn alle Gefühle durchleben zu lassen, die diese Zeit zu bieten hat.
Dieses Ziel wird erreicht, beim Zuhören fühlt man herbstlichen Zauber, aber auch die Trauer über die Vergänglichkeit, Halloweenspuk, Weihnachtliche Freude und innere Einkehr. Die Musik untermalt das, ja, manchmal meint man direkt den Herbstregen zu hören. Das CD-Cover passt wunderbar zum Konzept. Es ist alles stimmig.
Mir hat vor allem die gesungene Interpretation von „Sterne, Schläfer und Geister“ gefallen, doch das ist Geschmackssache. Wer Rilke mag, wird die CD lieben. Wer Entspannung sucht, ist hier ebenfalls absolut richtig.
Ich habe die CD sowohl unterwegs als auch vor dem Schlafen gehört und beides war wunderbar entspannend. Wenn man gerade nicht so gut drauf ist, sollte man allerdings die Klage vermeiden, denn die Musik bringt nicht nur Freude rüber sondern auch die Trauer.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Musik
  • Stimme
  • Umsetzung
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 17.10.2018

Wo ist der Goldtopf am Ende des Regenbogens?

Glücksklee und Koboldküsse
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„Glücksklee und Koboldküsse“ von Janet Evanovich ist ein Roman, der im Februar 2012 im Manhattan Verlag erschienen ist. Es ist der bereits der sechste Band mit Stephanie Plum.
Erzählt wird aus dem Leben ...

„Glücksklee und Koboldküsse“ von Janet Evanovich ist ein Roman, der im Februar 2012 im Manhattan Verlag erschienen ist. Es ist der bereits der sechste Band mit Stephanie Plum.
Erzählt wird aus dem Leben von Stephanie Plum, die zusammen mit ihren Freundinnen als Kopfgeldjägerin arbeitet und Chaos verbreitet. Dabei wird sie unterstützt von besagten Freundinnen, ihrem speziellen Freund Diesel, ihrem Immer-mal-wieder-Lover Morelli und ihrem besten Freund Ranger. Dieses Mal muss sie nach ihrer eigenen Großmutter fahnden, denn die alte Dame hat sich mit einer Reisetasche voll Geld aus dem Staub gemacht. Das Problem dabei: Die Tasche gehört einem Mafioso und der will nicht auf sein Geld verzichten. Doch die Probleme fangen erst richtig an, als sie ihre Großmutter in der Spielhölle in Atlantic City findet. Jetzt wäre ein Glückskobold gar nicht schlecht…
Auch wenn dies bereits der sechste Band mit Stephanie Plum ist und ich die ersten fünf nicht kenne, hat mir das Lesen viel Spaß gemacht. Der Schreibstil der Autorin lässt die Figuren wunderbar zum Leben erwachen. Eine Reise ins Chaos beginnt. Besonders gefallen hat mir – außer Diesel – der ehemalige Jockey, der alles für seinen Freund Doug tut. Tierliebe ist immer ein gutes Thema und dann so wunderbar verpackt, einfach herrlich.
Warum ich dieses Buch mitgenommen habe, hat selbst mich überrascht, denn das ist eigentlich so gar nicht meine Welt. Den Ausschlag gab in diesem Fall tatsächlich das Bild der Autorin auf der letzten Seite, neben ihr ein Bernhardiner. Bei dem Bild dachte ich mir, gib dem Buch eine Chance und es hat sich gelohnt.
Als Unterhaltungslektüre für unterwegs und mal zwischendurch kann ich das Buch absolut empfehlen. Ich habe mehr als einmal grinsen müssen – einfach ein Buch, das Spaß macht.

Veröffentlicht am 17.10.2018

Gruselige Malerei - Dorian Gray lässt grüssen

Painting Marlene
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„Painting Marlene“ von Sabine Ludwig ist ein Thriller, der 2011 als ROWOHLT Taschenbuch erschienen ist.
Erzählt wird die Geschichte von Marlene, die gerade aus der Wohnung ihrer Mutter ausgezogen ist. ...

„Painting Marlene“ von Sabine Ludwig ist ein Thriller, der 2011 als ROWOHLT Taschenbuch erschienen ist.
Erzählt wird die Geschichte von Marlene, die gerade aus der Wohnung ihrer Mutter ausgezogen ist. Die erste eigene Wohnung, doch es ist nicht irgendeine, es ist die Wohnung ihres verstorbenen Vaters. Das einzige, was von ihm noch in der Wohnung ist, ist ein Gemälde, das er von ihr gemalt hat. Er steht dort noch auf der Staffelei. Eines Tages stellt sie jedoch fest, dass sich das Bild verändert – immer ein bisschen mehr. Wer benutzt das Bild, um sie in Angst und Schrecken zu versetzen? Der Hausmeister? Ihre Freundin Rike? Ihre Mutter? Oder sogar ihre große Liebe Jasper? Und wird sie die Wahrheit rechtzeitig erkennen?
Ich gebe zu, mich hat an dem Buch als ersten Mal das Cover angezogen. Der traurige Blick des Mädchens dazu die leicht blutverschmierten Buchstaben, das führte dazu, dass ich die Inhaltsangabe las.
Der Schreibstil hat mich von Beginn an mitgenommen in eine spannende Geschichte. Man erlebt mit, wie Marlene sich langsam abnabelt, ihre anfängliche Unsicherheit überwindet, wenn auch erst ziemlich spät. Jeder der Charaktere wird vorgestellt und man meint sie zu kennen, den widerlichen Hausmeister, die eifersüchtige Freundin, den besten Freund und Kumpel – nur die große Liebe bleibt zunächst undurchschaubar. Das Mitfiebern, ob sich der eigene Verdacht bestätigt, hat mir unheimlich Spaß gemacht.
Gut fand ich auch, dass man den Täter durch Tagebuchtexte schon von Anfang an dabei hat, auch wenn man noch nicht weiß, wer es ist. Das kristallisiert sich langsam und nach und nach heraus. Es ist ein spannender Weg bis zum Ende. Das Ende ist überraschend, obwohl es im Text Hinweise und Anzeichen gibt. Trotzdem versteht die Autorin zu überraschen und dabei plausibel zu bleiben. Ich kann das Buch nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 09.10.2018

Halloweenparty - der Horror ist echt

Die Party
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„Die Party“ von Jonas Winner ist ein Thriller, der im September 2018 im Heyne Verlag erschienen ist. Schon das Cover zeigt eindrucksvoll und gänsehautverheißend eine Einladungskarte mit Blutfleck in einem ...

„Die Party“ von Jonas Winner ist ein Thriller, der im September 2018 im Heyne Verlag erschienen ist. Schon das Cover zeigt eindrucksvoll und gänsehautverheißend eine Einladungskarte mit Blutfleck in einem schwarzen Umschlag und weckt damit die Erwartung auf ein spannendes Leseerlebnis. Diese Erwartung wird voll und ganz erfüllt.
Wie sich an Hand des Titels unschwer vermuten lässt, geht es um eine Party, aber nicht um irgendeine. Es ist Halloween und der reiche Brandon will mit zehn seiner ehemaligen Schulfreunde noch einmal die Zeit der achtziger Jahre aufleben lassen und lädt sie zu einer ganz besonderen Halloweenparty ein. Alles was es in den achtziger Jahren gab, ist verboten – daher müssen die Handys schon bei der Ankunft abgegeben werden. Als Brandon seine Gäste in seinem einsam gelegenen Bungalow hoch über dunklen Wäldern auf seine spezielle Art begrüßen will, beginnt das Unheil: Der Kronleuchter begräbt ihn unter sich. War es nur ein tragischer Unfall? Als die schockierten Gäste um den Toten herum stehen, werden sie eingeschlossen und es besteht nicht der geringste Zweifel, dass diese Party ihre allerletzte sein könnte.
Unter Ihnen ist ein Killer.
Mir hat besonders gefallen, dass der Leser gleich zu Beginn direkt in die Handlung reingezogen wird. Der Wunsch zu erfahren, was weiter geschehen wird und wieso das alles passiert, zwingt einem dazu, weiter zu lesen. Der Untertitel „Wer Glück hat, stirbt als Erster“ ist wirklich passend, denn man spürt den Druck unter dem jeder einzelne Protagonist steht, kann fühlen, wie die Gedanken der einzelnen Personen darum kreisen, wer es sein könnte und ab und auch warum das passiert. Das Handeln der einzelnen hat schon etwas erschreckend realistisches, denn es ist vorstellbar.
Natürlich verführt der Autor nicht nur zum Weiterlesen sondern auch zum mit raten und versuchen heraus zu finden, wer der Täter ist. Das Ende ist gut durchdacht und überrascht.
Für mich war es Spannung von Anfang bis Ende und ich hätte am liebsten die ganze Nacht durch gelesen. Ich kann dieses Buch jedem, der Thriller mag, nur wärmstens empfehlen und danke dem Autor, dass ich es lesen durfte.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Eiskalte Geschäfte in eisiger Arktis

Das Eis
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Das Buch „Das Eis“ von Laline Paull ist ein Ökokrimi, der im Juli 2018 im Tropen Verlag erschienen ist. Passend zum Titel zeigt das Cover einen kleinen Mann, der sich in einer großen Höhle fast verliert ...

Das Buch „Das Eis“ von Laline Paull ist ein Ökokrimi, der im Juli 2018 im Tropen Verlag erschienen ist. Passend zum Titel zeigt das Cover einen kleinen Mann, der sich in einer großen Höhle fast verliert – farblich passend in eisblau. Schon die Inhaltsangabe verspricht eine spannende Geschichte und genau die erwartet einen auch.
Bei einer Kreuzfahrt in die Arktis erleben Touristen das Kalben eines Gletschers. Hierbei wird die Leiche von Tom Harding, dem bekannten Umweltaktivisten, der vor mehreren Jahren bei einer Excursion in eine Eishöhle nicht mehr zurückgekehrt ist. Nur sein bester Freund Sean konnte gerettet werden. Es ist die Geschichte einer tiefen Freundschaft zwischen zwei Männern, die am Ende auch über den Tod noch Bestand hat, aber auch eine Geschichte über die Ausbeutung und Zerstörung der Arktis und über die Gefahr, die das mit sich bringt.

Der wunderbare Schreibstil und die spannende Geschichte fesseln den Leser und die beeindruckende und teilweise erschreckend realistische Geschichte tut ein Übriges. Besonders gefallen haben mir die Zitate der bekannten Polarforscher Nansen etc. vor jedem Kapitel. Sie lässt den Leser miterleben, wie aus dem unsicheren, phasenweise schwachen Sean, der alles tun würde, um in der Welt der Reichen zu bestehen, um den Ritterschlag zu bekommen, eben um weg von seinem „alten“ Leben als Waise zu kommen. Er liebt die Arktis. Gemeinsam mit Tom will er die Menschen auf die Schönheit der Arktis aufmerksam machen. Ihren künftigen Geldgeber Kingsmith lernen sie an der Uhi kennen, wo dieser einen Vortrag hält. Leider merkt Sean nicht, dass es nicht sein Wissen und seine Geschäftsideen sind, die dazu führen, dass Kingsmith erst ihre Arktisreise und später auch Midgardlodge finanziert. Selbst als Regierungsvertreter mitmischen, kommen ihm nicht eine Sekunde Zweifel, an dem was er tut. Der Tod seines Freundes hat ihn mitgenommen und er war seitdem nicht mehr in der Arktis. Doch jetzt, als die Leiche gefunden wird, holt ihn alles ein. Und er bemerkt, dass er nur gedacht hat, er sei der Chef seines Unternehmens.
Auf brutale Weise wird ihm die Augenbinde abgerissen. Und jetzt kommt doch noch einmal der Sean zu Tage, Ziele hatte und für diese mit Engagement gekämpft hat. Um es mal salopp zu formulieren: Sean zeigt „Arsch in der Hose“. Und das hat mir gezeigt, warum diese beiden unterschiedlichen Menschen so miteinander befreundet waren.
Das einzige, was mir nicht gefallen hat, waren einige Fremdwörter, die leider nicht erklärt wurden. Ich habe sehr oft gegoogelt bzw. ein Lexikon zu Rate gezogen, so dass mein Buch jetzt ein wenig mit Notizen verziert ist.
Das erste Kapitel des Buches hat mich sehr an die aktuelle Geschichte über den erschossenen Eisbären erinnert und es hat mich schockiert, dass man mit Geld offensichtlich wirklich alles kaufen kann und auf nichts Rücksicht nehmen muss. Der Eisbär hat einen Menschen angegriffen, zugegeben, aber der Mensch hatte dort eigentlich nicht wirklich was zu suchen. Es hat mich erleichtert, dass in dem Buch kein Eisbär sein Leben lassen musste. Aber ansonsten gab es erschreckende Parallelen.