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Veröffentlicht am 16.11.2018

Zeit für Fleisch!

Zeit für Fleisch!
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Unaufgeregt und optisch ruhig gestaltet kommt das Kochbuch „Zeit für Fleisch!“ daher.
Es ist ein anderes Kochbuch, nämlich DAS „Porcella-Kochbuch für bewussten Einkauf, perfektes Gelingen und besten Geschmack.“ ...

Unaufgeregt und optisch ruhig gestaltet kommt das Kochbuch „Zeit für Fleisch!“ daher.
Es ist ein anderes Kochbuch, nämlich DAS „Porcella-Kochbuch für bewussten Einkauf, perfektes Gelingen und besten Geschmack.“ Nicht mehr und nicht weniger.

Bereits in dem Vorwort „Vorfreude“ wird, als Einstieg in ein Fleisch-Kochbuch provokant gesagt: „Natürlich sollten wir viel weniger und viel weniger oft Fleisch essen.“ [9] Und genau darauf zielt auch dieses Buch von den Autoren Sarah Krobath und Peter Troißinger ab. Fleisch ist eine Delikatesse und ein kostbares Lebensmittel.
Das Buch ist für alle interessant, die gerne einen Blick über den Tellerrand wagen und bewusst genießen und mehr wissen möchten. Klar dabei ist, dass Discounter-Fleisch dem Anspruch nicht gerecht werden kann. Und so erhält der Leser einen Einblick in die Fleischkunde und Teilkunde. Gerade die Teilkunde ist sehr gut durchdacht. Hier erfährt man, welches Teil zum Braten, zum Kochen und zum Dünsten geeignet ist und wird auch direkt zum entsprechenden Rezept weitergeleitet.
Weiterhin gliedert sich „Zeit für Fleisch!“ in einen Teil „Grundrezepte“ und den großen Teil „Rezepte“, welche nach einem Drittel des Buches beginnt. Besonders wertvoll für mich war das Kapitel „Würzen mit System.“ Man legt eine Richtung fest und wählt den Zeitpunkt aus. In diesem Abschnitt bekommt man einen Überblick, welche Gewürze miteinander harmonieren und wie diese zu verwenden sind. Eigentlich gar nicht so schwer, wenn man weiß wie.
Die Rezepte gliedern sich in Geflügel, Rind & Kalb, Schwein und Ziegenkitz & Lamm und eigenen sich perfekt zum Nachkochen. An dieser Stelle muss man auch die tollen Fotos erwähnen. Wenn man da keinen Appetit bekommt?
Positiv finde ich außerdem das Rezept, Stück und Zeit-Register. Dies rundet den lustvollen Leitfaden für nachhaltigen Fleischgenuss ab.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Ein wirklich tolles und interessantes Lesevergnügen

Black Hand
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„Die Black Hand, was auch immer das sein mag, … ist bloß eine Stimmung, ein ungreifbares, undefinierbares Etwas.“ [248]

Der englische Titel beschreibt dieses brillante Sachbuch vortrefflich in einem Satz:
Black ...

„Die Black Hand, was auch immer das sein mag, … ist bloß eine Stimmung, ein ungreifbares, undefinierbares Etwas.“ [248]

Der englische Titel beschreibt dieses brillante Sachbuch vortrefflich in einem Satz:
Black Hand. The Epic War Between a Brilliant Detective and the Deadliest Secret Society in American History.

„Die Black Hand war eine berüchtigte Verbrecherorganisation – eine teuflisch, arglistige finstere Bande – die im großen Stil erpresste, mordete, Kinder entführte und Bomben legte.“ [10] Und so kommt es, dass „Joseph Petrosino, der Leiter des berühmten Italian Squad der Polizei“ [12] gegen diese Mafia mit allen erdenklichen Mitteln kämpft. Er ist die Hauptfigur und dieses Buch erzählt seine aufregende Geschichte auf dem Weg nach oben.

Stephan Talty hat mit seinem Werk „Black Hand. Jagd auf die erste Mafia New Yorks“ amerikanische Geschichte wieder zum Leben erweckt. Das Buch ist sehr gut recherchiert und mit vielen Quellen – immerhin knapp 20 Seiten- gespickt. Der Autor schreibt so fesselnd, dass man das Gefühl hat, man würde einen Thriller lesen. Der Schreibstil und die 18 Kapitel lassen den Leser in eine vergangene Zeit abtauchen und lassen einen (fast) wieder vergessen, dass es ein Sachbuch ist. Geschickt baut Talty Zitate ein und lässt alles somit noch glaubhafter und intensiver erscheinen als es ohnehin schon ist.

Für mich ist es eine bewegende Biografie, packende Amerikanische Geschichte mit vielen Fakten und so spannend, fesselnd, mitreißend geschrieben, dass es auch als Thriller durchgehen könnte.
Ein wirklich tolles und interessantes Lesevergnügen, welches ab der ersten Seite den Leser nicht mehr loslässt. Kein Wunder, dass dieses Werk verfilmt werden soll.

Veröffentlicht am 29.10.2018

Tempo und Spannung. Facettenreich gestaltet.

Believe Me - Spiel Dein Spiel. Ich spiel es besser.
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„Nicht spielen, sondern sein. In der Rolle handeln. Zu unserer Figur werden.“ [95]

JP Delaney schickt seine Protagonistin, die Schauspiel studierende Claire Wright, in seinem Buch „Believe me“ im wahrsten ...

„Nicht spielen, sondern sein. In der Rolle handeln. Zu unserer Figur werden.“ [95]

JP Delaney schickt seine Protagonistin, die Schauspiel studierende Claire Wright, in seinem Buch „Believe me“ im wahrsten Sinn des Wortes auf die ganz große Bühne, um sie die Rolle ihres Lebens spielen zu lassen.

Das Buch ist in 3 Teile unterteilt und aus der Sichtweise von Claire, also der Ich-Perspektive, geschrieben. Die Teile des Buches sind wiederum in kurzen, nur wenige Seiten umfassende Kapiteln geschrieben. Dies und der der flüssige Schreibstil machen den Thriller zu einem wahren Vergnügen. Spannung ist sofort vorhanden und wird konstant aufrecht gehalten. Auf den Leser warten nicht vorhersehbare Wendungen, so dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Ebenfalls gelungen sind die Abschnitte im Drehbuchstil. Das bringt meines Erachtens noch ein bisschen mehr Farbe ins Spiel und unterstreicht Claires Rolle. Man kann sich dadurch mehr in sie hineinversetzen und versteht bzw. lernt die talentierte Schauspielschülerin besser kennen.
Die Charaktere wurden gut herausgearbeitet und facettenreich gestaltet. Die Wandlung von Claire von der „naiven“ Person zu einer erstarkten Persönlichkeit ist perfekt umgesetzt.
Die Gedichte aus „Les Fleurs du Mal“ von Charles Baudelaire spielen eine wichtige Rolle in JP Delaneys Werk und etliche Zitate säumen das Buch. Diese dienen unter anderem als Mordanleitung und bringen somit den Baudelaire-Übersetzer Patrick Fogler in Bedrängnis, denn seine Frau Stella wurde nach dieser „Anleitung“ ermordet.

JP Delaney hat mit dem Thriller ein packendes, kurzweiliges und vielschichtiges Werk geschrieben, welches sich durch den äußerst interessanten Plot von der Masse abhebt und für viel Lesevergnügen sorgt. Als Leser kann man richtig mitfiebern und stellt sich immer die Frage: Wer war der Mörder? Hat man eine Idee wer es sein könnte, wird man durch eine ungeahnte Wendung überrascht.

Veröffentlicht am 25.10.2018

Mörderisch spannend bis zum Schluss. Laura Kern ermittelt

Der Flüstermann: Thriller
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Anscheinend wahllos werden die Opfer ausgewählt und dann vom Flüstermann getötet. Aber eben nur anscheinend wahllos. Viel zu spät entdeckt die Protagonistin Laura Kern, eine Spezialermittlerin, das dunkle ...

Anscheinend wahllos werden die Opfer ausgewählt und dann vom Flüstermann getötet. Aber eben nur anscheinend wahllos. Viel zu spät entdeckt die Protagonistin Laura Kern, eine Spezialermittlerin, das dunkle Geheimnis, das sie auf die Spur des Serienmörders bringt.

Rasante Spannung von der ersten Seite an. Catherine Shepherd lässt den Leser des Thrillers „Der Flüstermann“ bis zuletzt im Dunklen tappen, wer denn der wahre Mörder ist. Der Spannungsbogen wird konstant hochgehalten, so dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Natürlich trägt auch der fließende Schreibstil dazu bei, bzw. auch die gut herausgearbeitet Charakteren sowie die Geschichte selbst, welche sich in zwei Handlungen gliedert. Es sind zwei Erzählstränge, welche am Anfang auf den ersten Blick nichts gemein haben. Am Ende jedoch löst sich das Ganze auf.
Fesselnd und schlüssig geschrieben. Was braucht man für einen Thriller mehr?

Veröffentlicht am 20.09.2018

Eine Zeitreise von der Parkgründung bis zum Lost Place

Rummel im Plänterwald
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Das Buch „Rummel im Plänterwald“ des Autorenteams Flade, Neumann und Szabo aus dem Büchner-Verlag nimmt den Leser mit auf eine Reise zum ehemaligen Rummelplatz der DDR, dem Plänterwald.

Bereits in der ...

Das Buch „Rummel im Plänterwald“ des Autorenteams Flade, Neumann und Szabo aus dem Büchner-Verlag nimmt den Leser mit auf eine Reise zum ehemaligen Rummelplatz der DDR, dem Plänterwald.

Bereits in der Aufmachung weiß das Buch zu begeistern. Das Format des Bildbandes ist quadratisch, und das Cover ziert ein Lost Place Bild des Parks und es bietet vor allem genügend Lesestoff. Man erahnt, was damals los gewesen sein muss und welche Anziehungskraft der Park auf seine Besucher hatte und noch immer hat. Dies sieht man auch daran, dass der verlassene Park „die Aufmerksamkeit erhielt, die der Spreepark selbst nie hatte.“ Film und Fernsehen zog es zu diesem Ort im Dornröschenschlaf, aber auch Touristen fühlten sich durch den morbiden Charme angezogen.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass eine Wiedereröffnung des Spreeparks geplant ist.
Chronologisch wird die gut recherchierte Geschichte des Parks von der Eröffnung bis zum Niedergang auf knapp 280 Seiten erzählt und ist mit spannenden Details und Anekdoten ausgearbeitet.
Das Buch gliedert sich in 3 Hauptteile:
Kulturpark – Wie alles begann
Spreepark – Der Wandel nach der Wende
Lost Place – Der Spreepark im Dornröschenschlaf

Sehr gefallen haben mir das Kartenmaterial des Bauaktenarchivs, die Übersichtskarten, Lagepläne und die gut gewählten Fotos. Diese runden den Eindruck, den Lesespaß ab und vermitteln nicht nur zusätzliche Informationen, sondern helfen auch sich den Park visuell besser vorstellen zu können. Auch im Hinblick wie der Park immer größer wurde, was sich im Laufe der Jahre verändert hat und damit meine ich nicht nur die stetig gestiegenen Eintrittspreise. Denn mit der Wende kam auch die Wende, oder eher der Niedergang, des Parks.

Es ist ein Buch das Geschichte lebendig macht und in den Köpfen bleibt und ggfs. Erinnerungen wieder auferstehen lässt.