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Veröffentlicht am 13.11.2018

Ein Herz für Züge

Dance. Love. Learn. Repeat.
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„Ich weiß nicht... ich hasse so was. Dass man nie genau weiß, was eigentlich Sache ist. Wie der Status des eigenen Lebens aussieht.“

Die Uni ist ein Neuanfang, das nimmt Phoebe sich vor. Neue Freunde ...

„Ich weiß nicht... ich hasse so was. Dass man nie genau weiß, was eigentlich Sache ist. Wie der Status des eigenen Lebens aussieht.“

Die Uni ist ein Neuanfang, das nimmt Phoebe sich vor. Neue Freunde finden, auf Partys gehen, einen Job finden, alles machbare Dinge für die Zukunft, bis sie auf einer Feier Luke begegnet, den sie aus der Schule kennt und der seit vielen Jahren ihr heimliches Schwarm-Objekt Nummer eins darstellt. Dumm nur, dass Luke sich nicht an sie erinnert und sowieso momentan ganz andere Dinge im Kopf hat, wie zum Beispiel seine (Ex-)Freundin aus der Schule. Aber das College ist ja bekanntlich ein Ort großer Veränderungen..

Da ich in letzter Zeit vermehrt New Adult gelesen habe, war nun mal wieder ein Jugendbuch fällig. Dance. Love. Learn. Repeat. ist mir schon bei vorablesen aufgefallen und spontan habe ich dafür Punkte eingelöst, nicht erwartend dass meine vorher gestellte Anfrage bei NetGalley für diesen Titel tatsächlich überraschend bestätigt werden würde. (Danke, lieber Carlsen Verlag!)
Das Cover gefällt mir, gerade der Farbverlauf im Titel. Es wirkt bunt, jugendlich und verspielt, und ich bin schon gespannt, wie die haptische Ausgabe ausschaut und sich anfasst, vor allem weil die Buchstaben den Eindruck machen, dass sie glitzern könnten.

Phoebe und Luke erzählen aus ihrer Ich-Perspektive, man erlebt all ihre Entscheidungen, Gedanken und Gefühle mit. Ich fand im Nachhinein allerdings, dass die Sicht von Phoebe mir gereicht hätte. (Sorry, Jungs..)
Passend zum Alter der Protagonisten ist die Sprache umgangssprachlich und ohne komplizierte Formulierungen, die Entwicklung der Geschichte empfand ich als angenehm kurzweilig, hatte das Buch relativ fix beendet und fühlte mich dabei gut unterhalten.

Luke, der männliche Protagonist gefiel mir leider nicht sonderlich. Er wird von Phoebe und ihren Freundinnen auf ein himmlisches Podest erhoben, gelobt und umschwärmt, dabei fand ich ihn alles andere als anhimmelnswert. Viele seiner Entscheidungen und Handlungen waren in meinen Augen kindisch oder komplett unnötig und er hat oft genug bewiesen, dass er keinen Arsch in der Hose hat auf Deutsch gesagt. Er war mir einfach zu larifari, zu austauschbar, ich habe mich nicht mit ihm anfreunden können. Generell sind die meisten der männlichen Studenten echte Hohlbirnen, denken nicht mit dem Gehirn und man gewinnt den Eindruck, dass sie keinerlei Erziehung genossen haben. Klar, solche Charaktere gehören dazu, vor allem in Büchern übers College. Aber in diesem Ausmaße..? Zum Glück gab es aber auch angenehme Vertreter der männlichen Spezies, zum Beispiel John oder Connor, beides Freunde von Phoebe.

Phoebe war auch nicht die überzeugendste weibliche Hauptperson, die mir je untergekommen ist, aber sie hat mich allemal mehr begeistert als Luke. Aus ihrer Schul-Schwärmerei für Luke wächst sie langsam aber sicher zu einer jungen Frau heraus, die sich zum ersten Mal Gedanken macht, was gut für sie ist, und was sie wirklich will. Es gab auch Momente, wo ich den Kopf über sie schütteln musste, aber dennoch war sie am Ende um einiges reifer als Luke, so schien es mir.

Die Geschichte der beiden war ein stetiges Auf und Ab, Hin und Her. Es gab einige frustrierende Entwicklungen, von denen es klar war, dass sie böse Folgen haben würden, am Ende war jedoch davon nichts mehr wichtig. Viele Fragen blieben für mich offen, und es war höchst unbefriedigend, dass die meisten vielversprechenden Charakter-Beziehungen einfach im Sande verliefen. Es schien, als fehlt das richtige Ende, als hätte man dem Buch die letzten paar Kapitel genommen, oder als wären die beiden Autoren sich über den Schluss uneinig gewesen und hätten es einfach früher beendet als geplant.

Mein Fazit:
Ich hatte mir von diesem Buch relativ viel versprochen. Leider wurde ich mancherlei Hinsicht enttäuscht, allerdings hat das Buch trotz der Tiefs einen hohen Unterhaltungswert für mich gehabt. Die großen Gefühle waren nicht da, einen Stern Abzug gibt es von mir, aber dennoch eine kurzweilige Lektüre.

Veröffentlicht am 02.11.2018

Fly Girl

Starlight Nights - Immer wieder du
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„Ich schlinge die Arme um die Beine und ziehe sie näher an den Körper, als könnte diese Haltung das Loch in meiner Brust füllen, wo bislang mein Herz geschlagen hat.“

Früher war Calista ein Kinderstar, ...

„Ich schlinge die Arme um die Beine und ziehe sie näher an den Körper, als könnte diese Haltung das Loch in meiner Brust füllen, wo bislang mein Herz geschlagen hat.“

Früher war Calista ein Kinderstar, ihre letzte große Rolle war in der Serie Starlight an der Seite von Eric Stone, dem Sohn eines berühmten Hollywood-Produzenten. Nach einem Unfall und dem Bruch mit ihrem einstigen Leben sucht Calista Ruhe an einem College um zu studieren und versucht allem zu entfliehen, endlich außerhalb des Einflusses der Medien und ihrer herrischen Mutter. Doch eines Tages steht Eric bei ihr auf der Matte und versucht, sie für seine erste eigene Produktion abzuwerben. Sein unerwartetes Erscheinen löst längst verjährt geglaubte Gefühle bei Calista aus, er ist noch genau so selbstbewusst, schlagfertig und gutaussehend wie damals.. und obendrein vergeben.

Vorweg lässt sich vielleicht sagen, dass ich erst anhand der Leseprobe am Ende des Buches überhaupt festgestellt habe, dass es sich hier um einen Teil einer Reihe handelt, den man allerdings ohne Probleme auch alleinstehend lesen kann, wie ich es nun getan habe.

Eric und Calista erzählen abwechselnd aus der Ich-Perspektive, wie es für New Adult üblich ist. Als Leser fühle ich mich bei dieser Erzählweise immer am besten beteiligt, man liest die wichtigsten Gedanken und Gefühle mit, und kann sich eventuell auch mit dem Protagonisten identifizieren.
Die Sprache ist nicht gerade kompliziert oder anspruchsvoll, aber dafür lässt das Buch sich leicht lesen und man hat eine nette Abwechslung für zwischendurch.

Calista ist eigentlich Schauspielerin, gemanagt wurde sie bis zu ihrer Volljährigkeit von ihrer übergriffigen und vorlaut bestimmenden Mutter, die sie scheinbar mehr für einen Goldesel als eine Tochter hält. Wenn sie für sich allein oder mit Eric ist, macht die junge Frau einen toughen Eindruck, hat oft schlagfertige Erwiderungen parat und hat eine bemerkenswerte emotionale Stärke gemessen an dem Verlauf ihrer Karriere bis hin zur Beendung dieser. Doch wenn ihre Mama pfeift, springt Calista leider und auch wenn ich ihre Gründe dafür teils verstehen kann, hat es mich doch unfassbar aggressiv gemacht, wie sie sich andauernd hat herumschubsen und bevormunden lassen. Im Laufe des Buches macht sie immerhin eine Entwicklung durch, wenn auch eine längst überfällige.
Eric hat ebenfalls einiges an familiärem Ballast dabei. Sein Vater versucht mit allen Mitteln, die eigenständige Karriere seines Sohnes zu sabotieren, von Anerkennung keine Spur. Doch davon lässt sich Eric nicht aufhalten, er macht mit Calistas Hilfe sein Ding. Dass seine Gefühle für Calista weit über das Freundschaftliche hinausgehen, bemerkt er (typisch für einen Kerl) auch erst, als es schon fast zu spät ist. Ansonsten ist er auch nicht viel mehr als ein gutaussehender Typ, wie es sie zu Hauf in New Adult Büchern gibt, mir hat leider irgendwie etwas besonderes, spezielles an ihm gefehlt.

Die Love Story zwischen unseren beiden Protagonisten entwickelt sich zögerlich, da es schließlich auf Erics Seite auch noch das ein oder andere Hindernis zu überwinden gilt. Aber das gefiel mir auch, dass sich nicht wie manchmal direkt in körperlichem Verlangen aufeinander gestürzt wurde. Es gab einige spannende kleine Höhepunkte in der Geschichte, allerdings war das Drama mit Lori, Calistas Mutter, mir auf Dauer merklich zu anstrengend und auch etwas zu viel, bis es dann zum großen Knall kam. Davon abgesehen fühlte ich mich jederzeit gut unterhalten, auch das Thema Kinderstars generell war interessant zu lesen.

Mein Fazit:
Stellenweise sehr an den Nerven zerrend, aber dennoch aufregend und stellenweise auch amüsant. Eine sympathische Protagonistin, ein etwas langweiliger Protagonist und eine vielversprechende Idee, wenn auch nicht perfekt umgesetzt.
Ein nettes Buch für zwischendurch, aber kein Must-Read, würde ich sagen.

Veröffentlicht am 24.04.2018

Von einer, die auszog, um Leben zu verändern.

Das Mädchen, das in der Metro las
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"Mein Leben bestand aus Kleinigkeiten. Sie haben mir nicht wirklich gefallen, aber sie waren da, sie haben mir genügt. Und dann bin ich diesen beiden begegnet.."

Inhalt:
Juliettes Morgen verlief jeden ...

"Mein Leben bestand aus Kleinigkeiten. Sie haben mir nicht wirklich gefallen, aber sie waren da, sie haben mir genügt. Und dann bin ich diesen beiden begegnet.."

Inhalt:
Juliettes Morgen verlief jeden Tag gleich. Sie fuhr mit der Metro zur Arbeit, traf dabei immer die gleiche Leute und sah durch die Fenster die selben Dinge. Stets hatte sie ein Buch dabei, denn entweder las sie oder beobachtete Leute dabei, wie diese ihrerseits die Nasen in immer ähnliche Bücher steckten.
Als sie dann eines Tages beschloss, die Metro zwei Stationen früher zu verlassen und den restlichen Weg zu Fuß zurück zu legen, begegnete sie der kleinen Zaïde und ihrem verschrobenen Vater Soliman, die ihr Leben zwischen hunderten von Büchern verbringen. Soliman hat es sich zur Aufgabe gemacht, jedem Menschen das Buch zukommen zu lassen, das sein Leben verändert wird. Auserwählte Couriere beobachten die Menschen und finden heraus, welches Buch am besten zu ihnen passt. Auch Juliette wird zu einem dieser Boten und hat nun einen maßgeblichen Einfluss auf das Schicksal anderer Leute.

Cover:
Zuerst möchte ich auf das Äußere des Buches eingehen. Für mich als absoluten Buchjunkie ist es natürlich der Eyecatcher schlechthin, Bücherregale auf dem Cover zu sehen. Auf der Infoseite fiel es mir zunächst nicht auf, aber als ich das Buch in natura in den Händen hielt, bemerkte ich, dass auf den Büchern teilweise sogar Titel vermerkt waren. Auch die Deko, die zu sehen ist, spielt teilweise eine Rolle im Buch, wie der blaue Schal oben im Bild. Das Cover wirkt sehr einladend und unglaublich liebevoll gestaltet und wäre auf jeden Fall ein Anreiz zum Kauf.

Schreibstil, Charaktere:
Das Buch ist aus der Sicht von Juliette geschrieben, jedoch nicht aus der Ich-Perspektive, was ich sehr schade finde, da ich mich so schlechter in die Protagonisten hineinversetzen kann. Der Epilog jedoch wird direkt von Juliette erzählt, was ich nicht unbedingt nachvollziehen konnte. Meiner Meinung nach hätte man diesen Stil entweder gleich aufs gane Buch anwenden oder aber der vorigen Erzählweise auch im Epilog der Einheitlichkeit wegen treu bleiben sollen.
Die Sätze sind teilweise sehr lang und ausschweifend, sodass ich mich beim Lesen an einigen Stellen deutlich mehr konzentrieren musste. Alles ist sehr anschaulich und bildlich beschrieben und man kann Juliettes beinahe philosophische Gedanken recht gut nachvollziehen.
Dennoch bin ich mit Juliette nicht so ganz warm geworden. Sie ist eher der stille, zurückhaltende Typ, und neigt gerade zum Ende etwas zur Hysterie. Dennoch ist sie eine Macherin und fällt spontan Entscheidungen, die für andere vielleicht nicht mal im Traum in Frage gekommen wären.

Das Buch verlief für mich nicht so ganz wie erwartet. Ich nahm an, der Fokus läge mehr auf Juliettes "Job" als Botin, man würde sie dabei begleiten, wie sie anderer Leute Leben verändert. Doch so ganz traf das nicht zu. Ebenso dachte ich, dass ein bestimmtes Buch vielleicht auch ihr Leben verändern würde, doch auch das stimmte nicht so ganz, selbst wenn im Laufe der Geschichte mehrere Wendungen ihr Dasein veränderten.

Fazit:
Ein gutes Buch über eine junge Frau, die ihr Leben endlich selbst in die Hand nimmt, wenn auch von der Story her etwas anders als erwartet/erhofft. Gerade bei dem Verhältnis von 180 Seiten zum Preis von 18 Euro muss man abwägen, ob einem dieses Buch das wert ist.
Gemacht für jeden, der nicht glauben kann, dass Bücher jemandes Schicksal verändern können, und für jeden, der sein Buch schon gefunden hat.

Veröffentlicht am 06.03.2024

Erstmal Pause

Das Kloster des geheimen Baumes - Die Thronfolgerin
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Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen. Ich habe mich so gern gut in die Reihe einfinden wollen, einfach weil mir von Worldbuilding so intensiv vorgeschwärmt wurde. Die Geschichte sei unvergleichlich, ...

Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen. Ich habe mich so gern gut in die Reihe einfinden wollen, einfach weil mir von Worldbuilding so intensiv vorgeschwärmt wurde. Die Geschichte sei unvergleichlich, und so habe ich mich langsam aber sicher in Richtung dieses Bandes getastet. Da dies die Vorgeschichte zum Orden ist, habe ich auf die Lektüre dessen im Vorfeld verzichtet. Das war auch nicht das Problem, meine Schwierigkeiten lagen nicht darin, dass mir Wissen gefehlt hat, welches ich glaubte in den anderen Büchern bekommen zu können.

Ich habe schlicht ewig und drei Tage gebraucht, mich in den Anfängen des Buches zurechtzufinden. Der Einstieg war zäh und nicht so unkompliziert, wie ich es für ein dickes Buch wie dieses gebraucht hätte, um konsequent motiviert zu bleiben. Letzten Endes hat es mehrere Monate gebraucht, um ans Ende des Buches zu gelangen, was zum Teil auch an mangelnden Gelegenheiten liegen kann, Ruhe zum Lesen zu finden. Aber ich will nicht die ganze Schuld auf mich nehmen, denn wäre das Buch spannender und zu Beginn einladender gewesen, wäre es nicht so weit gekommen, da bin ich sicher.

Alles in allem denke ich, dass ich die Reihe erst einmal ruhen lassen werde. Vielleicht starte ich doch besser mit dem Orden des geheimen Baumes, vielleicht höre ich das Hörbuch. Letzteres ermöglicht mir oft einen besseren Zugang zu Geschichten.

Veröffentlicht am 04.03.2024

Leider nicht gehyped von mir..

Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle
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Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle. Ein Titel, der einem unter die Haut geht, denn wenn wir mal ehrlich mit uns selbst sind, spielen wohl viele unserer Probleme von einem anderen Planeten ...

Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle. Ein Titel, der einem unter die Haut geht, denn wenn wir mal ehrlich mit uns selbst sind, spielen wohl viele unserer Probleme von einem anderen Planeten aus keine tragende Rolle mehr.
Ich habe das Buch blind aufgrund einer Empfehlung angefragt und mich auf die Kunst, die Anne Freytag beherrscht, verlassen. Es ist also meine Schuld, dass mir nicht bewusst war, dass Corona so eine große Rolle hier spielt und mir damit das Leseerlebnis sehr verhagelt hat. Ich werde das bei meiner Bewertung außer Acht lassen, aber leider hat mir das Buch dennoch nicht so gut gefallen, wie ich es mir erhofft hatte.

Allen voran liegt das an Sallys Mutter. Ich finde diese Frau derart unsympathisch, dass ich für das erste Drittel das Buches eine Ewigkeit gebraucht habe. Meine Grundstimmung während des Lesens war sehr gedrückt, sodass auch die Connection zwischen Sally und Leni nicht komplett z mir durchgedrungen ist. Ich wollte das Buch wirklich mögen, vor allem auch wegen seiner wichtigen Message und der queeren Beziehung. Es sollte mehr Sichtbarkeit für diese Bücher geben und so tut es mir unglaublich leid, dass ich das Buch nicht so sehr hypen kann, wie es wichtig gewesen wäre.

Für mich war das Leseerlebnis mittelmäßig, ganz unabhängig von Corona. Daher vergebe ich drei Sterne.