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Veröffentlicht am 01.03.2019

Eine ergreifende Geschichte

Im Traum höre ich dich spielen
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„ Im Traum höre ich dich spielen“ hat mich auf eine andere Art berührt, als es sonst ein Buch getan hat, was wohl auch mit dem persönlichen Hintergrund zu tun hat.
Es ist ein Buch über eine Familie, die ...

„ Im Traum höre ich dich spielen“ hat mich auf eine andere Art berührt, als es sonst ein Buch getan hat, was wohl auch mit dem persönlichen Hintergrund zu tun hat.
Es ist ein Buch über eine Familie, die durch die schwere Erkrankungen des Mannes wieder einen Weg zueinander gefunden haben. Einen unfassbar traurigen Weg, wenn man den Zeilen und der Entwicklung des Mannes folgt. Denn die Krankheit gilt bis heute als unheilbar.
Ich finde es persönlich immer sehr schwer, für solche ein Buch, die richtigen Beschreibungen zu finden. Worte, die nicht zu aufgesetzt sind und sich der sehr veränderten Situation anpassen. Diese sind hier eher die sanften Töne und Gesten, die beiden miteiander teilen und mich beim Lesen sehr traurig gestimmt haben, denn die Krankheit schreitet schnell und unaufhörlich voran.

Im Nachwort wird auch ganz deutlich, wieso sich die Autorin überhaupt für solch eine Erzählung entschieden hat, was der Geschichte noch mal eine ganz andere Bedeutung zukommen lässt und sie zu einem sehr persönlichen Werk macht.
Sie beschönt nichts und erzählt teilweise mit einer Härte, die die grausame Realtität für die Betroffnenen, sowie für die Familie und Angehörigen bedeutet. Eine Realität, die mit keinem Happy End enden wird.

Es ist ein sehr ergreifendes Buch, was mich auch nach dem Lesen immer noch nicht ganz losgelassen hat und mir auch immer wieder ins Gedächtnis ruft, wie kostbar jeder Tag sein kann. Von mir gibt es 5/5 Sternen.

Veröffentlicht am 24.11.2018

Spannend von der ersten bis zur letzten Seite über fast 1000 Jahre deutsche Geschichte

Land im Sturm
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Wir begleiten als Leser die deutsche Geschichte von 995 als König Otto gegen die Ungarn kämpfte und enden erst im Jahre 1884 zur Zeit der deutschen Revolution. Ein historischer Romann der sich auf weit ...

Wir begleiten als Leser die deutsche Geschichte von 995 als König Otto gegen die Ungarn kämpfte und enden erst im Jahre 1884 zur Zeit der deutschen Revolution. Ein historischer Romann der sich auf weit über 900 Seiten erstreckt und sich in 5 wichtige Teile unterteilt, die immer eine ereignisereiche Epoche ansprechen.

Auf den ersten Seiten war ich mir gar nicht sicher, wie es dem Autor gelingen würde, wichtige geschichtliche Ereignisse auf den 900 Seiten unterzubringen und mir als Leser das Gefühl zu vermitteln zwischen den zeitlichen Sprüngen nichts zu verpassen.
Tatsächlich ist es Herrn Schwiewe gelungen alle Geschehnisse so zueinander zu stellen, dass ich ein durchweg sehr interessantes Buch mit gut recherchierten Fakten in den Händen hielt, die mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistern konnte.
Sicherlich muss man in diesem Zusammenhang bedenken, dass auf über 900 Seiten und einer so langen geschichtlichen Zeitspanne nicht jedes Jahrhundert genau belechetet worden ist, aber das musste es auch gar nicht. Alle wichtigen Ereignisse wurden angesprochen und in diesem Zusammenhang gefiel mir sehr gut, dass es nicht nur um diese großen Ereignisse ging, sondern dass ich auch ein Teil des damaligen Lebens der einfachen Bürger viel besser nachvollziehen konnten und welchen Wandel auch sie über die Jahrhunderte durchgemacht haben.

Mein Fazit:
„Land im Sturm“ ist ein gut recherchierter Roman, der mich auf über 900 Seiten wirklich begeistern konnte und mir einen sehr guten Einblick in fast 1000 Jahre Geschichte gegeben hat. Für Fans von historischen Romane empfehlenswert.

Veröffentlicht am 02.11.2018

Henry erlebt das Abenteuer seines Lebens

Die Queen und ich – aus dem Leben eines königlichen Corgis
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Nachdem die Temperaturen nun merklich abgekühlt sind und es mit schnellen Schritten auf Weihnachten zugeht, mag ich ganz besonders gerne Weihnachtsromane. Wenn dann noch ein Hund die Hauptrolle spielt, ...

Nachdem die Temperaturen nun merklich abgekühlt sind und es mit schnellen Schritten auf Weihnachten zugeht, mag ich ganz besonders gerne Weihnachtsromane. Wenn dann noch ein Hund die Hauptrolle spielt, kann ich gar nicht anders als zuzugreifen. Und meine Gefühl hat mich auch dieses Mal nicht getäuscht eine witzige Erzählung in den Händen zu halten.

Die Familie Walkers machen einen Spaziergang in der Nähe des Buckingham Palast um die Queen sehen zu können, bis Henry seinem eigenen Kopf leinenlos folgt und sich im dichten Gedrängel verläuft. Plötzlich sind da nicht mehr seine geliebte Menschen, sondern er hat Eingang in den Palast gefunden und das Abenteuer beginnt...
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Hier ist zu einem die Erzählung aus Amys Sicht zu nennen und die Erzählung aus der Sicht des Hundes. Ich muss sagen, es hat mir eine große Freude bereitet, auch Henrys Sichtweise auf so eine witzige und humorvolle Art kennenzulernen, wie ich es mir auch manches Mal von meinen Hunden wünschen würde. Wir erfahren so nicht nur von Henrys Gefühlen, sondern auch wie der Alltag sich zwischen den verwöhnten Palasthunden gestaltet. Henry mischt aber nicht nur die Hunde innerhalb des Palast auf, sondern mischt sich auch in Liebesdingen ein, was ich sehr süß fand. Amys Sicht auf die Dinge ist natürlich viel mehr mit einer traurigen Stimmung belegt, weil alle den kleinen Henry so vermissen und das auch noch kurz vor Weihnachten. Obwohl ich Amys Empfindungen und deren Kinder sehr gut nachvollziehen konnte, hat es die allgemeine Grundstimmung des Buches nicht in Melancholie verwandelt.
Der Gedanke, dass Henry wieder zu seiner Familie zurückfinden wird, war doch zu stark in mir verankert gewesen. Denn genau dort, gehört der kleine neugierige Corgi doch hin.
Und so ist auch das Ende sehr passend gewählt und hat mich sehr zufrieden zurückgelassen.

Mein Fazit:
Ein schöner Roman für die Vorweihnachtszeit, gerade für alle Hundefreunde oder die, die es noch werden wollen.

Veröffentlicht am 22.10.2018

Eine bewegende Geschichte, die zum Umdenken anregt

Das rote Adressbuch
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Das rote Adressbuch ist ein Buch, welches auf den ersten Blick so unscheinbar auf mich wirkte, dass ich erst durch andere Leser darauf aufmerksam geworden bin und so meine Neugier weckte. Und so begann ...

Das rote Adressbuch ist ein Buch, welches auf den ersten Blick so unscheinbar auf mich wirkte, dass ich erst durch andere Leser darauf aufmerksam geworden bin und so meine Neugier weckte. Und so begann ich, in die Welt der 96 jährigen betagten Doris einzutauchen, die einen nachhaltigen Eindruck mit ihrer Geschichte in mir hinterlassen hat...

Doris Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Da ist die Gegenwart, in der wir als Leser Doris mit ihren stolzen 96 Jahren kennenlernen. Sofia Lundberger erzeugt so bereits am Anfang des Buches eine sensible Stimmung, die mir direkt ein Gefühl dafür vermittelt hat, wie sich diese betagte Dame fühlen muss. Eine einsame Wohnung, in der der regelmäßig erscheinende Pflegedienst eine kurze Ablenkung vom Alltag schafft, die wöchentlichen Anrufe ihrer Großnichte, die sie mit besonders großer Freude erwartet und die vielen restlichen Stunden, die sie in großer Einsamkeit verbringt.
Doris schwelgt sehr oft in Erinnerungen, die sie ihrem roten Adressbuch zu verdanken hat. Ein Buch mit mit vielen gelebten Leben, die mittlerweile fast alle von ihr geggangen sind. Und so blättert Doris durch das Adressbuch und erzählt aus ihrer Vergangenheit, die mit dem frühen Tod ihres geliebten Vaters begonnen hat und weiter verlief mit all den Menschen, die sie auf ihrem Lebensweg, ob kurz oder lang, begleitet haben.

Es ist nicht nur Doris bewegendes Leben, was mich an die Zeilen fesselte, sondern auch die Umsetzung der Autorin, dass alle geliebten Menschen aus dem roten Adressbuch zu einer Geschichte zusammengefügt worden sind, die in mir als Leser nie das Gefühl erzeugten, dass zeitliche Lücken in der Erzählung entstanden wären. Und so folgte ich der starken Doris durch ein schwieriges Leben über mehrere Kontingente, in dem sogar zeitweise der Krieg vorherrschte und alles sehr schwierig gestaltete. Ein Leben mit vielen schönen Momenten, die mir ein Lächeln ins Gesicht zauberten aber auch sehr vielen traurigen Szenen, die mir die Trageweite ihrer Handlungen erst so richtig bewusst machen.
Es ist ein Buch über eine starke und mutige Frau, die am Ende doch noch einmal das große Glück erfahren durfte.

Mein Fazit:
Das rote Adressbuch ist in meinen Augen nicht nur ein sehr emotionales Werk über eine bewegende Geschichte einer alten Frau, sondern es war für mich so viel mehr. Es hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Über unser System und den Umgang mit der älteren Bevölkerung. Die Einsamkeit vieler älterer Menschen und das daraus resultierende Gefühl, meinen Mitmenschen noch mehr an Aufmerksamkeit zu schenken.
Sofias Lundberg Buch wird mich noch eine lange Zeit in meinen Gedanken begleiten.
Ein bewegendes Werk, welches mein Herz berührt hat und in mir immer wieder die Frage der letzten Seite des Buches in Erinnerung ruft. „Hast du in deinem bisherigen Leben genug geliebt?“

Veröffentlicht am 17.09.2018

Eine Erzählung, die mich tief berührte

Liebe und Verderben
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Seit einigen Jahren bin ich bereits Fan von Kristin Hannah und ihren Büchern. Nach „Der Nachtigall“ und den Schwestern konnte ich mir auch ihr neustes Werk nicht entgehen lassen und war ganz gespannt auf ...

Seit einigen Jahren bin ich bereits Fan von Kristin Hannah und ihren Büchern. Nach „Der Nachtigall“ und den Schwestern konnte ich mir auch ihr neustes Werk nicht entgehen lassen und war ganz gespannt auf den Inhalt.
Kristin Hannah entführt uns dieses Mal in das raue Alaska im Jahr 1974. Nach bereits einigen Umzügen, soll nun dieses Land das neue zu Hause der Familie Allbright werden. Leonora auch oft mit ihren Spitznamen Lenie betitelt, hat es als 13 Jährige nicht einfach. Nicht nur, dass sie in einen Ort ziehen, der weitab der Zivilisation ist. Nein, auch ihr Vater ist nach Jahren verändert aus dem Vietnam Krieg zurückgekehrt. Dämonen suchen ihm heim und offenbaren eine agressive Seite an ihm. Es kommt immer öfters zu häuslicher Gewalt, die Lenie in allen Facetten mitbekommt. Ein Leben, so hoffen Mutter und Tochter, in Alaska soll endlich all die Probleme lösen und die Vergangenheit hinter ihnen lassen. Doch der Winter in Alaska ist voller Dunkelheit und die alten Dämomen kehren zurück, sogar noch stärker als jemals zuvor. Und so beginnt die Trägodie im Hause Allbrights, die kein Entrinnen kennt.

Wie in all ihren vorherigen Büchern auch, ist der Schreibstil von Kristin Hannah wieder sehr fesseln und besonders auch sehr bildlich beschrieben, sodass ich mir diesen einsamen Ort, den sie nun ihr zu Hause nennen mussten, sehr gut vorstellen konnte.
Die Art, wie die Autorin all die Vorkommnisse schildert und Lenie und ihre Mutter in ein einer schier auswegslosen Sitiation feststecken, haben mir manches Mal die Kehle zugeschnürt. Immer wieder gab es Hoffnung, dass die Mutter den Absprung zu diesem Mann doch noch schafft , aber das Band, was einst aus Liebe geknöpft worden war, hatte sich in eins starke Abhänigkeit verwandelt.
Mutter und Tochters Verzweiflung ist in den einzelnen Sätzen deutlich zu spüren, und immer wenn ich nach einem neuen Eklat gehofft habe, dass nun alles ein Ende haben wird, drehte sich das Blatt geschwind. Das waren Momente in dem Buch, die mich dazu bewogen, das Buch kurzeitig zur Seite zu legen, weil es mich so tief berührt und erschüttet hat .
Der Titel des Buches hätte also nicht besser gewählt werden können. Denn diese Geschichte zeigt ganz deutlich auf, wozu falsch verstandene Liebe gegenüber einem Menschen führen kann und in welches Verderben es eine Familie stürzen kann.

Liebe und Verderben ist ein facettenreiches Buch, welches die Liebe einer Mutter zu ihrer Tochter widerspiegelt, das Thema der häuslichen Gewalt in seinen Ausprägungen aufzeigt und die unerschütterliche Liebe zweier junger Menschen.
Es ist ein sehr emotionales Werk, welches mich tief berührt hat.