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Veröffentlicht am 25.11.2018

Wohlfühlroman – gelungene Fortsetzung

Die Rückkehr der Apfelfrauen
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Schon der erste Roman „Eva und die Apfelfrauen“ hat mich begeistert und ich war gespannt auf die Fortsetzung „Die Rückkehr der Apfelfrauen“ und wurde nicht enttäuscht.
Die fünf Freundinnen helfen ihrer ...

Schon der erste Roman „Eva und die Apfelfrauen“ hat mich begeistert und ich war gespannt auf die Fortsetzung „Die Rückkehr der Apfelfrauen“ und wurde nicht enttäuscht.
Die fünf Freundinnen helfen ihrer Freundin Dani, die mitten in der Apfelernte eine gewonnene Reise antreten muss, doch die fünf, die sich auch gerne mal kabbeln, manchmal zickig sind halten trotz ihrer Unterschiede zusammen wie „Pech und Schwefel“ und so reisen alle zu Dany um die „Kohlen aus dem Feuer“ oder die Äpfel von den Bäumen zu holen. Doch mitten im schönsten Altweibersommer brauen sich schwarze Wolken am Himmel zusammen, denn direkt neben dem Apfelhof plant ein skrupelloser Investor ein Bauvorhaben….
Tania Kretschmars Schreibstil ist flüssig, leicht lesbar und besonders die authentischen und vor allen Dingen lebendigen Beschreibungen der Natur und Landschaft, der alten „fast“ vergessenen Apfelsorten und mancher auch selten gewordener Tierarten haben mir sehr gut gefallen. Der Leser wird mitgenommen, sieht sich selbst im Apfelgarten stehen, riecht den Duft der reifen Äpfel und kann so völlig eintauchen in die Handlung und kann es kaum erwarten, die am Ende des Romans beschriebenen Apfelrezepte auszuprobieren, bei denen einem schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammenläuft. Alle Kapitel haben ihre eigene Überschrift, die immer etwas mit Äpfeln zu tun haben, so hat mich das Zitat aus einem Schulaufsatz doch zum Schmunzeln gebracht“ Ein Pfirsich ist wie ein Apfel mit Teppich drauf“…
Der Roman endet nicht direkt mit einem „Cliffhanger“, jedoch mit einigen offenen Fragen, wie läuft der Hofladen, wie setzen sie das Projekt des „Baumhaushotel`s“ um, was macht die liebe Liebe und ich finde, genug Stoff für einen weiteren Wohlfühlroman, auf den ich doch sehr hoffe….
Ein wunderbarer Wohlfühlroman nicht nur für kalte, graue Tage…..

Veröffentlicht am 25.11.2018

Schockierende, berührend erzählte Schicksalsgeschichte

Die verlorene Schwester
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Linda Winterbergs Roman“ Die verlorene Schwester“ hat mich sofort neugierig gemacht, nachdem ich den Klappentext und die Leseprobe gelesen hatte, denn über die „Verdingkinder“ in der Schweiz hatte ich ...

Linda Winterbergs Roman“ Die verlorene Schwester“ hat mich sofort neugierig gemacht, nachdem ich den Klappentext und die Leseprobe gelesen hatte, denn über die „Verdingkinder“ in der Schweiz hatte ich noch nie gehört.
Die Geschichte handelt von Marie und Lena die als Geschwister bis zum plötzlichen Tod des Vaters, die sie über alles liebt, glücklich und behütet aufgewachsen. Die Mutter ist mit dem Tod des Vaters überfordert, wird depressiv, kann sich nicht mehr ausreichend um die Kinder kümmern und die staatlichen Stellen entziehen der Mutter die Kinder, sie kommen in ein Heim, werden getrennt und erleben völlig unterschiedliche Schicksale….die prägen und berühren….
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, in der Gegenwart, wo Anna durch einen Zufall erfährt, dass sie adoptiert wurde und ihrem Ursprung nachgehen möchte sowie in der Zeit der 70iger Jahre, die die unterschiedlichen Schicksale der beiden Geschwister erzählt.
Die Autorin beschreibt sehr authentisch, aber auch sehr einfühlsam das Schicksal von Marie und Lena, ihre Odyssee durch verschiedene Heime, Zuweisungen an Familien teils als billige rechtlose Arbeitskräfte, ihre Entbehrungen, das Trauma bis in die Gegenwart. Der Roman hat mich berührt und auch traurig gemacht und als ich im Nachwort las, dass die legalisierte Praxis der „Verdingkinder“ bis hin die die 80iger Jahre dauerte, hat mich schockiert. Der Roman ist spannend und fesselnd geschrieben, macht aber auch traurig und berührt.
Von mir eine klare Leseempfehlung für einen Roman, der auf das Thema der „Verdingkinder“ aufmerksam macht und aufklärt über ein dunkles Thema der Geschichte der Schweiz und dadurch den Kindern eine Stimme auf Anhörung und Widergutmachung verleiht.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Modernes zauberhaftes Märchen

Juli verteilt das Glück und findet die Liebe
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Die Protagonistin des Romans, Juli Mahlo, geht auf die vierzig zu, hat ihren geerbten Blumenladen an Marie und Max verpachtet und lebt zusammen mit den beiden in dem alten Haus über dem Blumenladen. Doch ...

Die Protagonistin des Romans, Juli Mahlo, geht auf die vierzig zu, hat ihren geerbten Blumenladen an Marie und Max verpachtet und lebt zusammen mit den beiden in dem alten Haus über dem Blumenladen. Doch nicht nur das Haus ist alt und hat eine Vergangenheit so wie Juli, sie lebt in der Vergangenheit, Veränderungen sind ihr ein Graus und deshalb hat sie weder Internet noch ein modernes Telefon. Ihre letzte Partnerschaft ist lange her und Juli lebt nur so richtig auf, wenn sie Marie und Max im Blumenladen helfen kann, Blumen an Kunden ausliefern und ihnen somit ein Lächeln auf ihr Gesicht zaubern kann. Dann ist Juli in ihrem Element, denn durch ihre sanfte freundliche und zurückhaltende Art fassen die Menschen sofort Vertrauen zu ihr und erzählen ihr ihre Lebensgeschichte, ihren Schicksalen, Tragödien und Hoffnungen. Was Juli dann zum Anlass nimmt, den Menschen zu helfen, sie wieder glücklich zu machen. Sie begibt sich auf die Suche, um das Leben der anderen Menschen wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sie hilft ihnen und damit letzten Endes auch sich selbst, als eines Tages an Heiligabend Oskar den Blumenladen betritt…
Die Autorin hat einen wunderbaren Roman geschrieben und mit der Protagonistin einen liebenswerten Charakter geschaffen, eine Missionarin, die sich selbst zurücknimmt, erst an das Wohl der anderen denkt. Die anderen Charaktere sind teilweise genauso wie Juli ein wenig skurril, aber durchweg liebeswert und diese kleinen besonderen Episoden, diese Glücksmomente, wenn Juli sanft aber mit viel Energie das Leben der anderen wieder in Gleichklang bringt , die die Autorin so warm, herzlich und voller Liebe beschreibt, sie berühren beim Lesen, lassen den Leser lächeln und nehmen ihn gefangen in dieser wundervollen Geschichte, einem modernen Märchen. Die Seiten sind nur so dahingeflogen und als Oskar die Bühne betritt, spürt man zwischen den Zeilen die Veränderung bei Juli, sanft und in leisen Tönen beschrieben.
Ich bedanke mich recht herzlich für das Leseexemplar was mich beim Lesen auf eine zauberhafte Reise mitgenommen hat und mir entspannte und auch glücklich machende Lesestunden beschert hat.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Ein Roman der tief berührt

Vielleicht tanzen wir morgen
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Ein tolles Cover, emotional wunderbar gelungen, es vermittelt ein Gefühl von Leichtigkeit und das Buch ist voll von berührender, bildhafter Poesie, die in die Tiefe geht, nicht nur an der Oberfläche kratzt.
Mascha, ...

Ein tolles Cover, emotional wunderbar gelungen, es vermittelt ein Gefühl von Leichtigkeit und das Buch ist voll von berührender, bildhafter Poesie, die in die Tiefe geht, nicht nur an der Oberfläche kratzt.
Mascha, die Protagonistin des Romans, hat 13 Jahren ihren kleinen Sohn Gabriel verloren hat. Man vermutet, dass er ertrunken ist, hat allerdings nie seine Leiche gefunden. Mascha trauert noch immer, versinkt abwechselt in Selbstmitleid und Wehmut; bei ihren wiederkehrenden Besuchen auf dem Friedhof begegnet sie Sally, die dort immer die Krähen füttert. Ganz zaghaft entwickelt sich zwischen beiden ein Band der Freundschaft, keimt Hoffnung auf…
Ruth Hogan verknüpft wunderbar poetisch geschrieben Schicksale von Menschen miteinander, Schicksale, denen sich jeder von uns im Leben stellen muss, das aber auch Mut macht, sich selbst nicht zu verlieren, sondern auch die kleinen Freuden, die das Leben für uns bereithält, anzunehmen, die Hoffnung nicht auszugeben, sich auf Freundschaften einzulassen, auch wenn sie im ersten Moment ungewöhnlich sind und das Leben auch nach schweren Schicksalsschlägen zu leben und zu lieben.
Ein Roman mit tiefen Empfindungen, die die Autorin wunderbar geschrieben dem Leser vermittelt, ein etwas anderer Roman mit Tiefgang und Poesie.
Von mir eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 28.10.2018

Martha Gellhorn und ihr Lebensabschnitt mit Hemingway

Hemingway und ich
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Ernest Hemingway ist einer der bekanntesten und berühmtesten Schriftsteller des 20.Jahrhunderts und Paula McLain erzählt in ihrem Roman die Geschichte von Martha Gellhorn und Ernest Hemingway. Die Autorin ...

Ernest Hemingway ist einer der bekanntesten und berühmtesten Schriftsteller des 20.Jahrhunderts und Paula McLain erzählt in ihrem Roman die Geschichte von Martha Gellhorn und Ernest Hemingway. Die Autorin schreibt aus ihrer Sichtweise, verbindet in dem Roman Fiktion und Realität wunderbar zu einem Roman, der den Leser fesselt, der so spannend geschrieben ist, dass man den Roman fast nicht aus der Hand legen kann.
Als sich Ernest Hemingway und Martha Gellhorn zum ersten Mal begegnen, ist Hemingway bereits ein bekannter Schriftsteller. Martha ist 10 Jahren jünger als Hemingway, eine anziehende, ehrgeizige und vor allen Dingen freiheitsliebende Frau, beide verbindet die Liebe zum Schreiben, zu Spanien, beide möchten helfen, Spanien vor der Eroberung zu retten und so beginnt eine Liebesgeschichte mit ungewissem Ausgang….denn er möchte eine Frau zu Hause und nicht in den Krisengebieten der Welt…
Was auf den ersten Blick so aussieht, wie der Beginn einer großen Liebe, ist in Wahrheit der Beginn einer ambivalenten Liebe. Hemingway, so scheint es, liebt Martha auf seine Art und Weise, möchte sie aber immer in seiner Nähe wissen, doch Martha ist schon seit frühster Jugend ein Freigeist, möchte sich entfalten und nicht eingeengt werden. Beide sind starke Charaktere, doch Martha ist auch außergewöhnlich, zu einer Zeit als die Rolle der Frau sich eher auf das Hausfrauen und Mutterdasein beschränkt, durchbricht sie die Schranken, schreibt schon als knapp 20jährige in Paris für die United Press, reist in den 30iger Jahren durch Amerika, um über Arbeitslosigkeit zu berichten und reist später zusammen mit Hemingway nach Spanien aber auch allein in Kriegsgebiete. Sie hat Risiken in Kauf genommen, außerordentlichen Mut bewiesen und der Welt gezeigt, was Frauen zu leisten imstande sind.
Der Roman von Paula Mc Lain ist eine Hommage an das Leben und Wirken von Martha Gellhorn, einer Frau mit Mut, Stärke und Verwegenheit, ergänzt um die Anmerkungen der Autorin, die die realen Fakten dazu erläutert.
Von mir eine klare Leseempfehlung für einen außergewöhnlich spannenden und fesselnden Roman um eine starke, unabhängige Frau.

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