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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2019

revenge

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (Golden Cage 1)
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„Sie spürte eine vertraute Dunkelheit in jede Pore ihres Körpers einsickern, die Dunkelheit, die sie erfolgreich verdrängt hatte.“ [189]

Der Klappentext stellt die Frage, welches sich als der rote Faden ...

„Sie spürte eine vertraute Dunkelheit in jede Pore ihres Körpers einsickern, die Dunkelheit, die sie erfolgreich verdrängt hatte.“ [189]

Der Klappentext stellt die Frage, welches sich als der rote Faden durch das Buch erweist: „Was machst du, wenn dir alles genommen wird?“

„Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem.“ von Camilla Läckberg handelt von der Protagonistin Faye, die buchstäblich im goldenen Käfig sitzt. Und wie so oft trügt der äußere Schein.
„Wenn man in einem goldenen Käfig gefangen war, brauchte man Ablenkung, um sein Schicksal zu ertragen.“ [356]
Läckberg hat einen Roman geschrieben, ganz anders als ihre bisherigen Werke. Es sollte ihr erster Psychothriller sein. Für mich persönlich eher ein Thriller mit vielen Drama-Elementen, der direkt, schonungslos und abgründig daherkommt. Obwohl mit viel Gewalt – vor allem seelische-, Rache und expliziten Sexszenen garniert, liest sich das Buch richtig gut.
„Es tat weh, aber ich wollte, dass es wehtat. Der Schmerz war mir vertraut. Er gab mir Sicherheit. Die Welt stand in Flammen, und der Schmerz war mein Anker.“ [147]

Der Schreibstil ist flüssig. Spannung ist garantiert. Läckberg weiß, wie man ein Buch für eine große Masse schreibt. Gegliedert in 3 Teile, gewinnt man durch diverse Rückblenden in Fayes Vergangenheit einen Einblick, wie sich die Geschichte entwickeln wird.
Die Charaktere Faye, sowie ihr Mann Jack, werden ausreichend gut dargestellt, obgleich keiner wirklich sympathisch rüberkommt.
Das Ende ist rasant, knackig und durchdacht, auch wenn man schon weiß worauf alles hinauslaufen wird.

Veröffentlicht am 08.04.2019

Berührend

Ein ganzes Leben
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Ein Leben auf weniger als 200 Seiten? So etwas geht? Ja, sogar „Ein ganzes Leben“ von Robert Seethaler. Auf 192 Seiten verfolgt der Leser das Leben von Andreas Egger in den Bergen Österreichs.
Das Leben ...

Ein Leben auf weniger als 200 Seiten? So etwas geht? Ja, sogar „Ein ganzes Leben“ von Robert Seethaler. Auf 192 Seiten verfolgt der Leser das Leben von Andreas Egger in den Bergen Österreichs.
Das Leben des Protagonisten Egger wird durch den Autor gar unprätentiös beschrieben. Genauso, wie das Leben der Romanfigur. Genügsam, karg und bescheiden verbringt Egger sein Leben. Er ist sich für keine Arbeit zu schade, packt an, lebt zurückgezogen und findet doch irgendwann eine Frau für das Leben, erleidet Schicksalsschläge, zieht in den Krieg. Und wir als Leser folgen ihm.
Es ist ein Roman der unaufgeregt daherkommt. Der Schreibstil ist flüssig, es lässt sich wunderbar lesen und man empfindet den Charakter Egger als authentisch dargestellt. Sprachlich hätte ich ein bisschen mehr erwartet, wahrscheinlich aber auch nur, weil ich den „Trafikant“ von Seethaler vorher gelesen hatte.
Im Großen und Ganzen ist es ein lesenswerter Roman, der einem auch einen Einblick in vergangene Tage und das harte Leben der damaligen Zeit gewährt.

Veröffentlicht am 18.03.2019

im Kampf für die Freiheit

Libertys Lächeln
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„Das Gespenst der Freiheit geht um. Es wird sie alle vernichten. Menschen sind nicht für Freiheit gemacht. Es wird in Chaos und Elend enden. Es wird ein Blutvergießen.“ [135]


Lincoln schätzte ihn als ...

„Das Gespenst der Freiheit geht um. Es wird sie alle vernichten. Menschen sind nicht für Freiheit gemacht. Es wird in Chaos und Elend enden. Es wird ein Blutvergießen.“ [135]


Lincoln schätzte ihn als Berater, Mark Twain zählte zu seinem Freund: Der deutsche Revolutionär Carl Schurz war ein großer Transatlantiker – und wurde vergessen. Zumindest bis zum Erscheinen von „Libertys Lächeln“ des Autors Andreas Kollender. Der Roman aus dem Pendragon Verlag handelt vom deutschen Revolutionär, der einen Wandel zum amerikanischen Staatsmann vollzog.

„Ich war Revolutionär in Deutschland, ich war mit Lincoln befreundet, ich war Generalmajor im Bürgerkrieg, ich habe eine entsetzliche Reise in die Südstaaten gemacht. Ich habe Menschen zu Grabe getragen. Ich bin Vater.“ [285]

„Libertys Lächeln“ ist fast wie ein Geschichtsbuch auf Romanbasis. Geschickt verwebt Kollender geschichtliche Fakten rund um das Leben des freiheitsliebenden Protagonisten zu einem interessanten Plot. Dieser ist gut recherchiert, wird vor allem durch diverse Zeitsprünge sehr interessant, da Schurz ein ereignisreiches Leben hatte. Mit dem Beginn des Amerikanischen Bürgerkrieges startet auch Schurz zu einer steilen Karriere, welche ihn bis in das Amt des Innenministers in den USA bringen wird.

„Freiheit durch Störung? […] wird es jetzt philosophisch?“ [280]
„Die Freiheit ist kein Gespenst. Sie ist ein Monster.“ [204]

Ja, Schurz war freiheitsliebend. Dies wird auch an diversen Stellen im Roman sichtbar und teils sogar philosophisch. Er ist ein Getriebener im Kampf für Freiheit. Kommt niemals zur Ruhe.

Das Cover ist minimalistisch gestaltet, die Farbgestaltung sehr harmonisch. Haptisch liegt das Buch gut in der Hand, der Schutzumschlag ist etwas Feines. Es kommt sehr edel daher.

Alles perfekt. Könnte man meinen. Wäre da nicht der Schreibstil. Für mich persönlich ist dieser zu holprig, zu gekürzt. Bei dem jeweiligen Kapitelbeginn gibt es immer einen einleitenden Satz, der auch die Atmosphäre rüberbringt, dann folgt ein kurzer Satz und dann ein Dialog. Stilistisch durchaus machbar das Ganze – das Lesetempo muss reduziert werden – bleiben aber auch die gezeichneten Figuren etwas blass zurück.

Fazit: Ein Roman über ein aufregendes Leben bei dem der Leser seine Gedanken spielen lassen muss, damit die literarische Freiheit vollends zur Geltung kommt.

Veröffentlicht am 25.02.2019

Wohin geht die Reise?

Das Paket
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„Sie brach auf zu der gefährlichsten Etappe ihrer selbstzerstörerischen Reise, tief hinein in die Elendsviertel ihrer sinnlosen Existenz.“ [178]

„Das Paket“ von Sebastian Fitzek lässt die Protagonistin ...

„Sie brach auf zu der gefährlichsten Etappe ihrer selbstzerstörerischen Reise, tief hinein in die Elendsviertel ihrer sinnlosen Existenz.“ [178]

„Das Paket“ von Sebastian Fitzek lässt die Protagonistin Emma Stein, Psychiaterin, verzweifeln. Was spielt sich in der Realität ab und was ist der eigene Wahn?

Kurze Kapitel, flüssig geschrieben und am Ende jeweils mit einem Cliffhanger ausgestattet. Dazu gibt es spannende Wendungen. Eigentlich sehr viele und irgendwann glaubt man, dass jeder ein dunkles Geheimnis hat und der gesuchte Täter sein könnte. Aber wer war es wirklich? Dadurch, dass die Geschichte zeitlich immer springt, wird weitere Spannung aufgebaut – und der Leser muss bewerten, welche Information ihn des Rätsels Lösung ein Stück weit näher bringt. Am besten liest man das Buch an einem Abend/ Wochenende einfach komplett durch.

Noch etwas muss man hervorheben. Das Cover. Es passt perfekt zum Titel des Buches. Und auch wie Emma, weiß man nicht wohin die Reise gehen wird.

Fazit: Nervenkitzel, Spannung und mit raten.

Veröffentlicht am 12.12.2018

eine schöne Hilfe beim Trockenwerden

Aufs Klo? Das geht so!
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Das Buch „Aufs Klo? Das geht so!“ ist ein Pappbilderbuch und somit entsprechend robust.
Emma geht auf das Klo und ihre Ente Dacki geht aufs Töpfchen. Es gibt nicht viel Drumherum, die Texte sind ausbaufähig, ...

Das Buch „Aufs Klo? Das geht so!“ ist ein Pappbilderbuch und somit entsprechend robust.
Emma geht auf das Klo und ihre Ente Dacki geht aufs Töpfchen. Es gibt nicht viel Drumherum, die Texte sind ausbaufähig, aber Schieber und Klappen machen das ganze wieder etwas interessanter. Besonders gefiel die letzte Seite mit dem Drehrad. Dadurch können die kleinen nämlich „selbst spülen“.
Wie ich finde, eine schöne Hilfe beim Trockenwerden.