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Veröffentlicht am 09.05.2019

Es hätte ... es hätte ... es hätte ...

Angebissen. Kommissar Kempff und der Hai
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Es hätte ein spannender Krimi sein können. Es hätte auch ein lustiger Krimi sein können. Vielleicht hätte es auch ein spannender, witziger Krimi werden können.
Aber … es ist in allem nur Mittelmaß. Die ...

Es hätte ein spannender Krimi sein können. Es hätte auch ein lustiger Krimi sein können. Vielleicht hätte es auch ein spannender, witziger Krimi werden können.
Aber … es ist in allem nur Mittelmaß. Die Ausgangssituation ist interessant und hin und wieder kommt auch Spannung auf. Tatsächlich ist aber die interessanteste „Person“ der Hai, der zwar hin und wieder auftaucht, aber eine kleinere (und weniger furchteinflößendere) Rolle hat als das Tier in „DER WEISSE HAI“. Man darf also keinen Monsterhorror á la „Haiangriff in der Ostsee“ erwarten.
Spannende Ermittlungsarbeit darf man aber auch nicht erwarten. Und was die Charaktere anbelangt … nun ja, besonders sympathisch ist mir nur der junge Kollege, den Kempff an seiner Seite hat. Dieser kann am Schluss mit einer kleinen Überraschung aufwarten, aber das hätte es auch nicht gebraucht. Für die Story ist es unwichtig und warum man es erwähnen musste … ich weiß es nicht.
Die anderen Charaktere sind regelrecht unsympathisch und/oder klischeehaft oder farblos. Das Opfer ist nicht sympathisch, die Verdächtigen genauso wenig und eigentlich ist das einzige, was als interessant gelten kann, die Frage: War es ein Hai oder war es keiner, und wenn es keiner war, wer war es dann? Der Hai ist mir unter den zahlreichen Machos und Lustmolchen und unsympathischen Einwohnern (bei soviel Bärbeissigkeit kann ich mir nicht vorstellen, dass noch irgendjemand Urlaub in Timmendorfer Strand machen möchte, aber ich gehe davon aus dass die echten Bewohner dort etwas freundlicher sind).
Es stimmt zwar, dass es in diesem Roman zahlreiche sture Fischköppe gibt, aber der Humor ist flach und deplaziert und zerstört die Spannung.
Schade, so wird ein spannender Aufhänger regelrecht zerstört.
Fazit: Es gibt bessere Krimis, aber vielleicht ganz gut für einen Strandurlaub an der Ostsee geeignet … wenn keine Alternativen vorhanden sind.

Veröffentlicht am 07.03.2019

Enttäuschend

Clans von Cavallon (1). Der Zorn des Pegasus
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Pferde und Menschen (mehr oder weniger) gleichberechtigt in (mehr oder weniger) friedlicher Koexistenz? Das erinnerte mich etwas an die Dinosaurier/Mensch-Konstellation von Dinotopia. Am Anfang fand ich ...

Pferde und Menschen (mehr oder weniger) gleichberechtigt in (mehr oder weniger) friedlicher Koexistenz? Das erinnerte mich etwas an die Dinosaurier/Mensch-Konstellation von Dinotopia. Am Anfang fand ich es auch etwas befremdlich mich in die Pferdewesen hinein zu versetzen. Bei den Zentauren klappte es ganz gut, aber diese haben noch menschliche Züge. Aber es gibt ja noch andere "Clans": Einhörner, Kelpie, Pegasus ...Der Zorn des Pegasus ist der Auftakt einer neuen Reihe und beginnt sehr vielversprechend. Pferdefreunde werden sicher ihren Spaß an den unterschiedlichen Clans haben. Gut geschrieben ist die Geschichte auch, aber ich war letzt endlich doch ein bisschen enttäuscht.Die Geschichte um Cavallon finde ich interessant, aber die aktuellen Ereignisse (wie sie im Buch beschrieben werden) konnten mich nicht fesseln. Auch wenn die Charaktere (Pferde und Menschen) gut beschrieben wurden, fehlte mir der Zugang. Einzig Lysanders Geschichte fand ich interessant, der Zentaur der als Chronist ausgebildet werden soll, aber doch lieber zeichnet statt zu schreiben.Kim Forrester gibt sich Mühe, sie beschreibt eine interessante Welt und haucht unterschiedlichen Kreaturen Leben ein.Nur ... es gibt zu viele handelnde Personen, die dem ganzen Roman etwas unübersichtlich erscheinen lassen, da die Kapitel recht kurz sind (und die Schrift etwas größer ist, so dass die 300 Seiten schnell gelesen werden können).Es passiert viel, man erfährt viel, aber ich habe den Eindruck, dass weniger mehr gewesen wäre. Eine Konzentration auf weniger Hauptpersonen hätte dem Buch nicht geschadet.Mag sein, dass die Zielgruppe (Leser zwischen 10 und 12) ihren Spaß daran haben werden, aber es gibt spannendere, fesselndere Bücher für diese Lesegruppe.Aber ... wer Pferde (Einhörner, Zentauren, Pegasus) mag, der wird seine Freude an diesem Buch haben.Band 2 erscheint bald, aber ich werde dieser Reihe nicht weiter folgen.

Veröffentlicht am 07.02.2019

Enttäuschend

Parasit ToGo
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Ich habe eine Vorliebe für skurrile Geschichten, auch wenn ich zugeben muss, dass ich meistens enttäuscht werde.
Meist klingt die Inhaltsangabe oder der Klappentext interessanter als der Inhalt es dann ...

Ich habe eine Vorliebe für skurrile Geschichten, auch wenn ich zugeben muss, dass ich meistens enttäuscht werde.
Meist klingt die Inhaltsangabe oder der Klappentext interessanter als der Inhalt es dann tatsächlich ist.
Ein Roman aus der Sicht eines Parasiten klingt schon sehr skurril und vielversprechend.
Der Roman hat mich enttäuscht. Ganz nett geschrieben, aber ich hatte Schwierigkeiten der Sichtweise des Parasiten zu folgen, die doch sehr menschlich war, zu menschlich für meinen Geschmack (aber anders hätte man den Roman wohl auch nicht schreiben können). Es ist eine Art Reisebericht von Körper zu Körper und die Schwierigkeiten, aber in manchen Dingen ging es mir zu schnell bzw. blieb mir zu oberflächlich (vor allem wenn ToGo in verschiedenen Tieren verweilte). Besonders witzig geschrieben ist die Geschichte auch nicht.
Ein vielversprechender Inhalt (für jemanden, der sich für Parasiten interessiert), aber die Umsetzung ist nicht so gelungen. Man hätte mehr daraus machen können. Weniger Wirte, mehr Handlung und vielleicht auch eine leichte Änderung in der Sichtweise des Parasiten, der doch allzu menschlich denkt, hätte meiner Meinung nach nicht geschadet.
Parasit ToGo ist ein Roman, den man zwar lesen kann (schlecht geschrieben ist er nicht), aber man versäumt nichts, wenn man es nicht tut.
Eine skurrile Ausgangssituation in belangloser Verpackung, mehr nicht. Es gibt lustigere/skurrilere Geschichten.

Veröffentlicht am 20.12.2018

Enttäuschend

Dragon Teeth – Wie alles begann
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Michael Crichton starb 2008. Dragon Teeth wurde posthum aus seinem Nachlass veröffentlicht und stellt eines seiner ersten Werke dar.
Zu seinen bekanntesten Büchern gehört wohl DinoPark (Jurassic Parc). ...

Michael Crichton starb 2008. Dragon Teeth wurde posthum aus seinem Nachlass veröffentlicht und stellt eines seiner ersten Werke dar.
Zu seinen bekanntesten Büchern gehört wohl DinoPark (Jurassic Parc). Darin geht es um lebende Dinosaurier. In Dragon Teeth geht es auch um Dinosaurier, allerdings nur um deren Fossilien. Ein Zusammenhang zwischen beiden Romanen gibt es nicht.
Dragon Teeth basiert auf waren Begebenheiten, den sogenannten Bone Wars, die persönliche und wissenschaftliche Auseinandersetzung der beiden US-amerikanischen Paläontologen Othniel Charles Marsh und Edward Drinker Cope gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Der fiktive Charakter William Johnson gerät zwischen die beiden Wissenschaftler, die für Ruhm auch über Leichen gehen.
Dragon Teeth ist nette Unterhaltung, aber (leider) kein Highlight. Die Bone Wars sind (in meinen Augen) durchaus ein interessanter Teil der paläontologischen Geschichte, die einen spannenden Abenteuerroman hervorbringen hätte können. Aber es fehlt etwas. Die beiden Wissenschaftler sind nur Randfiguren. Der Hauptcharakter weist zwar eine interessante Entwicklung auf, aber ich finde, dass viel Potential einfach dadurch verschwendet wurde, dass dem Charakter zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde und die Bone Wars dadurch eher in den Hintergrund geraten. Nachdem Johnson aber ein fiktiver Charakter ist, hätte man dabei mehr Fantasie walten lassen können und so etwas mehr zur Spannung des Romans beitragen können. Vielleicht hätte die Überarbeitung eines anderen (noch lebenden) Autors ein besseres Buch daraus gemacht.
Etwas mehr Wilder Westen, ein bisschen mehr Paläontologie, weniger Johnson und mehr Marsh/Cope und ein perfekter Thriller wäre entstanden. So bin ich mir nicht einmal sicher, ob man das Buch als Thriller überhaupt vermarkten kann, es ist mehr ein Abenteuerroman mit Ansätzen von Spannung. Crichton konnte das besser und vielleicht ist der Grund, warum er es nicht veröffentlicht einfach der, das das Buch noch nicht ganz ausgereift war.
Kann man lesen, muss man aber nicht.
Mein Highlight des Romans ist die Zeit Johnsons in Deadwood und sein Treffen mit den Earp-Brüdern. Aber das ist eine Geschichte, die nur wenig mit dem Paläontologiestreit zu tun hat.

Veröffentlicht am 06.12.2018

Enttäuschend

Die Weisheit alter Hunde
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Es ist ein sehr persönliches Buch. Und eine Liebeserklärung an einen (alten) Hund.
Es ist aber auch das Buch von Elli Radinger (nach Wolfsküsse und Die Weisheit der Wölfe) das mir am Wenigsten gefallen ...

Es ist ein sehr persönliches Buch. Und eine Liebeserklärung an einen (alten) Hund.
Es ist aber auch das Buch von Elli Radinger (nach Wolfsküsse und Die Weisheit der Wölfe) das mir am Wenigsten gefallen hat. Wenn ich ehrlich bin hat es mich auch ein bisschen enttäuscht.
Das Buch mag für Hundefreunde geschrieben worden sein und als solchen möchte ich mich bezeichnen, auch wenn es schon Jahrzehnte her ist, als ich einen Hund hatte. Aber vieles, das Elli Radinger in ihrem Buch beschreibt kommt mir bekannt vor und vieles kann ich nachempfinden (oder beobachte es, wenn ich durch einen Hundepark gehe). Es liest sich ganz nett, so wie ich es von Elli Radinger gewohnt bin. Allerdings bleibt es nur ganz nett und am Ende des Buchs habe ich mir die Frage gestellt: Was habe ich daraus gelernt?
Und ich musste mit erschrecken feststellen: Zu wenig, als dass ich das Buch gebraucht hätte. Man kann von alten Hunden lernen, aber vielleicht ist es auch nur so, dass uns ältere Hunde nur begreiflich machen, was wir schon wissen, aber nicht wahrhaben wollen oder einfach ignorieren.
Es ist ein persönliches Buch und wer an den Erfahrungen/Gedanken/Erlebnissen der Autorin teilhaben möchte, der ist mit Die Weisheit alter Hunde bedient. Andererseits bekommt man diese Erfahrungen in mehrfacher Ausfertigung von anderen Hundebesitzern zu hören, denn wer einen Hund hat, hat auch Kontakt zu deren Besitzern (wenn man das Wort überhaupt in dieser Form benutzen kann) und viele davon lieben es, über ihre Hunde zu sprechen (und natürlich ist das auch ein Thema das Hundebesitzer gemein haben). Vielleicht hat mir aus diesem Grund das Buch nicht gefallen, Elli Radingers Geschichten und Erlebnisse mit „ihren“ Wölfen sind spannend, vielleicht weil sie neu für mich sind. Die Geschichten über Shira und ihre anderen Hunde dagegen habe ich in ähnlicher Form selbst schon gehört und zur Selbstreflektion bietet die Hundeweisheit zu wenig.
Wenn es weniger persönlich, mehr wissenschaftlich und vergleichend wäre, vielleicht hätte mir das Buch gefallen. Erinnerungen und Erfahrungen mit alten Hunden … nun ja, das war nicht das, was ich erwartet habe. Der Titel hat mehr versprochen als er gehalten hat. Da hilft auch Frau Radingers angenehme, leicht plaudernde Erzählweise nicht.