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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.12.2018

Ein weiterer spannender Thriller von Aichner

Bösland
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Die junge Schülerin Mathilda wird mit ein Golfschläger am Kopf zerschmettert und der Junge Ben, der für den Mord verantwortlich gilt, verbringt die nächsten Jahre in einer geschlossenen Psychiatrie. Mit ...

Die junge Schülerin Mathilda wird mit ein Golfschläger am Kopf zerschmettert und der Junge Ben, der für den Mord verantwortlich gilt, verbringt die nächsten Jahre in einer geschlossenen Psychiatrie. Mit Hilfe seiner Therapeutin gelingt es ihm endlich im Erwachsenenalter ein einigermaßen normales Leben zu beginnen. Er beschliesst sich mit seiner Vergangenheit ausernanderzusetzen und kehrt in seinem Heimatort zurück um seine Mutter und seine Mitschüler nochmal zu treffen. Doch seine Mutter leidet an Demenz, nimmt ihn nur widerwillig bei sich auf, und so beginnt Ben auf dem alten Dachboden zu stöbern, dort wo einst sein gewalttätiger Vater Selbstmord begann und wo er sich als Kind noch vor dem Mord aufgehalten hat. Nämlich bei seinem ganz persönlichen Bösland. Dabei entdeckt er mitunter das alte Filmmaterial von sich und seinem damals besten Freund Felix Kux. Als er sich nochmal die Videos anschaut macht er eine unglaubliche Entdeckung und die Wahrheit wird ihm offenbahrt. Er sieht ein, das er unbedingt Felix wiederfinden muss, doch der hat längst kein Interesse mehr an seinem alten Freund, jetzt wo er ein erfolgreicher Unternehmer eines großen Pharmaziekonzerns ist und ein ganz anderes Leben führt.
Das Buch ist die meiste Zeit über sehr spannend und die Personenanalyse des Phychopathen geling dem Autor zweifellos, nicht zuletzt weil auch die Ich Perspektive, mit der die Geschichte geschrieben ist, eine Intimität erschafft, die uns einen anderen Blickwinckel zum Mörder ermöglicht als sonst. Ein paar Mal fand ich die Erzählstränge etwas zu flach und andermal etwas übertrieben aber im Gesamten hat mir das Buch sehr gut gefallen und ist für alle Aichner Fans sicherlich ein Muss.

Veröffentlicht am 27.11.2018

Der Weg ins Erwachsenwerden

Ein Winter in Paris
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Ein Winter in Paris beschreibt rückblickend das Leben des heutigen Englischlehrers Victor, der als junger Student ein Außenseiter an der Uni war. Als er fürs Studium in einer Eliteschule nach Paris zieht, ...

Ein Winter in Paris beschreibt rückblickend das Leben des heutigen Englischlehrers Victor, der als junger Student ein Außenseiter an der Uni war. Als er fürs Studium in einer Eliteschule nach Paris zieht, beginnt langsam seine Abkapselung vom Elternhaus und der Provinz. Victor stammt aus einfachen Verhältnissen, ist zurückhaltend und scheu und, trotz seiner Zielstrebigkeit, schafft er keinen engen Kontakt zu seinen Mitschülern. Dies macht ihn kurzerhand zum Außenseiter. Erst im zweiten Jahr als er Mathieu begegnet, beginnt eine Freundschaft zwischen den beiden jungen Studenten. Doch Mathieu kannt den kontinuirlichen Druck nicht standhalten und nimmt sich das Leben. Von nun an steht Victor plötzlich im Zentrum der Aufmerksamkeit, da er Mathieus Freund war und jeder scheint sich plötzlich für ihn zu interessieren.
Wunderbar feinfühlig und sensibel beschreibt der Autor diesen Lebensabschnitt des Victor, der heute als Schriftsteller und Englischlehrer arbeitet. Der Schreibstil ist lebendig und bildhaft und beschrieben die schulischen Verhältnisse sind von einer anderen Zeit.

Veröffentlicht am 27.11.2018

Debüt Thriller mit Luft nach oben

Dreckiger Schnee
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Dreckiger Schnee ist der Debütroman des englischen Autors Joseph Knox, der herausragende Kritiken bekommen haben soll. Handlungsort ist Manchester, wo plötzlich dreckiger Schnee auftaucht und jeder, der ...

Dreckiger Schnee ist der Debütroman des englischen Autors Joseph Knox, der herausragende Kritiken bekommen haben soll. Handlungsort ist Manchester, wo plötzlich dreckiger Schnee auftaucht und jeder, der dieses konsumiert, entweder stirbt oder es schafft zu überleben, weil ihm betroffene Körperteile amputiert werden. Undercover-Polizist Aidan Waits, selbst kein unbeschriebenes Blatt und bis auf nächstes vom Dienst wegen Drogenmissbrauchs suspendiert, wird auf diesen Fall angesetzt und soll nun, um einer Gefängnisstrafe wegen seines Fehlverhaltens zu entgehen, gegen die Drogendealer ermitteln. Zudem ist die Tochter des stadtbekannten Justizminister David Rossiter von zu Hause ausgebrochen und Waits soll sie gleichzeitig in der Nacht- und Unterwelt ausfindig machen. Und somit kommt er in direkter Verbindung mit Prostitution, Drogen, Gewalt, Macht und Gier.
Der Thriller liest sich teilweise interessant, teilweise etwas langatmig, hat aber einen soliden Schluss und überzeugt durch den unkonventionellen, authentischen Charakter des Protagonisten. Nicht der beste Thriller, den ich letztens gelesen habe aber dennoch erwähnenswert.

Veröffentlicht am 27.11.2018

Sterben will gelernt sein

Man muss auch mal loslassen können
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Drei Frauen, drei Geschichten die sich humorvoll zusammenfechten, und eine familienähnliche Gruppe gründen mit anfänglichem Zweck, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Nur geht dabei ständig etwas lächerlich ...

Drei Frauen, drei Geschichten die sich humorvoll zusammenfechten, und eine familienähnliche Gruppe gründen mit anfänglichem Zweck, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Nur geht dabei ständig etwas lächerlich schief und der schwarze Humor ist hier grossgeschrieben. Charlotte hat aus Geldgründen ihre Krankenkasse gekündigt und widmet ihr Leben ergebungsvoll dem Schreiben ihres ersten Romans. Bis bei ihr Krebs diagnostiziert wird.. Jessy trauert ihrer schlechten Kindheit und ihrer grossen Liebe, nach einem Seitensprung seinerseits, nach. Und dann ist da noch Wilma, die eine Kneipe fürhrt, die aber alles andere als gut läuft und der zudem noch nach 3 Kontrollen die Konzession für ihre Wirtschaft wegen Verstöße des Nichtraucherschutzgesetzes entzogen wurde.
Das Buch ist aus der Perspektive aller Charaktere geschrieben, was für mich sehr klug war, denn so kommen alle Protagonisten zu Wort und man lernt jeden besser kennen. Diese lassen ihr Leben Revue passieren, führen intensive Gespräche und schmieden ihre Pläne. Dadurch verstärt sich ihre Freundschaft, welche am Ende sogar siegt.
Eine interessante Lektüre mit vielen Weisheiten humorvoll dazwischengeschrieben sehr gut geeignet für unterhaltsame Lesestunden.

Veröffentlicht am 27.11.2018

Kein gewöhnlicher Krimi

Lenz (Ein Kommissar-Eschenbach-Krimi 6)
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Ewald Lenz arbeitet im Polizeiarchiv Zürich und sein alter Freund, Kommissar Eschenbach kommt nach einem 3-monatigen Aufenthalt in Amerika zurück. Dabei muss er feststellen, dass sich vieles seit seiner ...

Ewald Lenz arbeitet im Polizeiarchiv Zürich und sein alter Freund, Kommissar Eschenbach kommt nach einem 3-monatigen Aufenthalt in Amerika zurück. Dabei muss er feststellen, dass sich vieles seit seiner Abreise geändert hat. Seine Stellvertreterin Köhler arbeitet nicht gerade kollegial und das Arbeitsklima ist angeknickst. Lenz hat in der Vergangenheit dem Kommissar immer diverse Informationen zugespielt, die ihm halfen die Fälle zu lösen, ohne aber seine Quellen preiszugeben. Als die Leiche eines alten Mannes entdeckt wird und dessen Leben sozusagen ausradiert wird beginnt Eschenbach zu ermitteln. Lenz selbst gerät im Mittelpunkt der Ereignisse und als Eschenbach ihm gegenübertreten will, ist Lenz verschwunden.
Dies war für mich das erste Werk vom Autor Michael Theurillat gewesen, das ich gelesen habe. Dabei ist Lenz bereits das sechste Buch der Reihe um Kommissar Eschenbach. Man muss die vorangegangenen Bücher aber nicht kennen um die Story mitverfolgen zu können.
Mit hat die Geschichte ziemlich gut gefallen, obwohl grosse Spannung nicht aufgekommen ist. Wer sich jedoch Spannung, blutige und packende Szenen wünscht, sollte zu einem anderen Kriminalroman greifen.