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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2016

Etwas schwächer als der 1. Teil ...

Federgrab
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Die Geschichte:
Eigentlich ist Mia noch nicht wieder im Dienst, doch Holger Munch und sein Team benötigen schon wieder ihre Hilfe. Eine Jugendliche wurde tot aufgefunden und der Täter hat ihre Leiche ...

Die Geschichte:
Eigentlich ist Mia noch nicht wieder im Dienst, doch Holger Munch und sein Team benötigen schon wieder ihre Hilfe. Eine Jugendliche wurde tot aufgefunden und der Täter hat ihre Leiche seltsam zugerichtet, aufgebahrt wie zu einem Ritual, geschmückt mit Federn und Perücke. Was steckt dahinter?
Bald gibt es gleich mehrere Verdächtige, doch Mias Gefühl sagt ihr, dass sie immer noch auf der falschen Spur sind. Und dann wird es plötzlich sehr gefährlich – nicht nur für Mia …

Meine Meinung:
In “Engelskalt” habe ich bereits Holger Munch, Mia Krüger und ihr ungewöhnliches Team ins Leserherz geschlossen. Umso mehr habe ich mich auf die Fortsetzung gefreut.
Dass Mia durch den frühen Tod ihrer Zwillingsschwester furchtbar leidet, erfährt man schon im ersten Teil, aber der Autor thematisiert ihre psychischen Probleme, die sie mittels Alkohol und Tabletten zu bekämpfen sucht, noch einmal sehr ausführlich. Manchmal etwas zu ausführlich für meinen Geschmack, denn es kommt zu Szenen, bei denen man das Gefühl hat, man stecke in einer Endlosschleife. Auch manche Dialoge ziehen sich auf diese Weise sehr hin.

Der Schreibstil ist zwar sehr gut lesbar und die Geschichte wird durch viele Dialoge aufgelockert, aber manche Dinge werden einfach zu oft erwähnt. Aufmerksame Leser fühlen sich dadurch schnell gelangweilt.

Bei Buchreihen spielt das Privatleben der Figuren meistens eine größere Rolle, so auch hier. Was das betrifft, ist der Autor aber wohl ein klein wenig über das Ziel hinausgeschossen: die persönlichen Befindlichkeiten der Ermittler nehmen auffallend viel Raum ein, was den Spannungsaufbau immer wieder beeinträchtigt.

Eigentlich ist die Geschichte ja durchaus fesselnd, vielschichtig durch Rückblicke in die Vergangenheit und undurchsichtig durch viele Verdächtige. Aber bis kurz vor dem Ende zieht sich das Ganze aus den vorgenannten Gründen etwas hin und dann überschlagen sich die Ereignisse plötzlich förmlich. Viele Personen, die vorher noch eine Rolle gespielt haben, werden einfach nicht mehr erwähnt. Doch vielleicht finden diese auch im nächsten Teil wieder Erwähnung, genau so hat es der Autor nämlich mit ein paar netten Figuren aus “Engelskalt” gemacht.

Für einen Reihenjunkie wie mich ist ein etwas schwächerer Teil natürlich kein Hinderungsgrund, sich auf eine hoffentlich baldige Fortsetzung zu freuen. Der Schluss lässt bereits erahnen, dass es für Munch in der Zukunft nicht leichter werden wird. Vielleicht sorgt das allerdings dafür, dass Mia sich endlich aus ihrem Tief befreien kann … ich bin gespannt!

Fazit:
Kommt leider nicht ganz an Band 1 heran, ist aber trotzdem gut durchdacht und fesselnd zu lesen!

3,5 Sterne

Veröffentlicht am 07.10.2016

Großer Showdown ...

Missing. New York
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Dieses Hörbuch erzählt die Geschichte der 7-jährigen Hailey, die direkt vor ihrer Haustür spurlos verschwunden ist. Die Polizei ermittelt wie üblich und kaum einer von Frank Deckers Kollegen glaubt noch ...

Dieses Hörbuch erzählt die Geschichte der 7-jährigen Hailey, die direkt vor ihrer Haustür spurlos verschwunden ist. Die Polizei ermittelt wie üblich und kaum einer von Frank Deckers Kollegen glaubt noch daran, das Mädchen lebend wieder zu finden.
Doch "Deck" gibt nicht auf, er verzichtet sogar auf seinen sicheren Job, um weiter nach Hailey zu suchen. Auch seine Ehe leidet darunter, doch nichts kann ihn aufhalten.
Eine Spur führt in ins ferne New York, nach mehr als einem Jahr geht er dort einigen Personen mächtig auf die Nerven, die er für verdächtig hält. Kann er Hailey wirklich zu ihrer Mutter zurück bringen?

Frank Decker ist ein sympathischer Kerl, der seiner Umgebung allerdings auch ganz schön auf die Nerven gehen kann. Wenn er sich in eine Sache verbissen hat, dann bringt ihn nichts und niemand von seinem Weg ab. Dabei hat er aber trotz so mancher Brutalität ein ganz weiches Herz.
Er steht im Mittelpunkt der Story, aber auch die Nebenrollen bleiben nicht blass. Es sind einige interessante und zwiespältige Charaktere dabei, die Don Winslow wunderbar beschreibt und lebendig werden lässt.

Die Story entwickelt sich sehr langsam und ausführlich, manchmal hat man das Gefühl, man würde etwas auf der Stelle treten, aber nichts ist am Ende unwichtig. Dann fügt sich alles zusammen und die Puzzleteile fallen an ihren Platz: super durchdacht und mit einem spannenden Showdown, dem es an nichts mangelt. Der Schluss hat mir bestens gefallen.
Der zweite Teil der Reihe steht schon bei mir im Regal ... sehr praktisch, da werde ich gleich mal weiterlesen!

Veröffentlicht am 02.10.2016

Keine einzige normale Familie ...

Clara und die Granny-Nannys
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Die Geschichte:
Clara will etwas in ihrem Leben ändern und beschließt, den Schritt in die berufliche Selbständigkeit zu wagen. Sie gründet eine “Granny-Nanny”-Agentur, also quasi die ältere Variante einer ...

Die Geschichte:
Clara will etwas in ihrem Leben ändern und beschließt, den Schritt in die berufliche Selbständigkeit zu wagen. Sie gründet eine “Granny-Nanny”-Agentur, also quasi die ältere Variante einer Au-pair-Vermittlung, bei der statt Kindermädchen “Leih-Großmütter” in die Familien geschickt werden.
Ihre ersten drei Kandidatinnen hat sie schnell gefunden: Hanni, Suse und Karen reisen nach Berlin zu ihren Gastfamilien. Was sie dabei so erleben und wie sie sich dadurch verändern, erzählt dieser Roman.

Meine Meinung:
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die “Granny-Nannys” Hanni Wiesinger (59), Karen Parotat (63) und Suse Hartema (54), drei sehr unterschiedliche Frauen. Während die ehemalige Lehrerin Karen eine eher toughe, geradlinige Person ist und auch Suse recht entscheidungsfreudig wirkt, ist Hanni das absolute Gegenteil. Sie wird als sehr naives Hausfrauchen vom Lande dargestellt. Das fand ich manchmal etwas übertrieben, zumal sie auch noch genau in meiner Heimat lebt und ich die Beschreibungen der Gegend nicht bestätigen kann. Das war also auch ein bisschen persönlich, denn wer wird schon gerne als etwas zurückgebliebenes Landvolk dargestellt?! :)
Suses Wurzeln liegen im schönen Ostfriesland und Karen lebt in Hessen im beschaulichen Fischbachtal, doch beide zögern nicht und stürzen sich in das Großstadtgewimmel von Berlin. Hanni ist die Einzige, die von ihrem Sohn zu diesem Schritt mehr oder weniger überredet werden muss.
Die Gastfamilien sind sehr unterschiedlich, aber sie haben gemeinsam, dass die Umstände allesamt etwas übertrieben wirken. Es ist keine einzige Konstellation dabei, die man als halbwegs “normal” bezeichnen könnte. Hanni landet bei einer erfolgreichen Frau, die ständig beruflich unterwegs ist und deren Zwillingssöhne nichts als Computer, Handy und Pizza im Kopf haben. Suse hat mit ihrem Gastkind kaum Kontakt und wird stattdessen als billige Köchin für ein Restaurant benutzt. Und Karen hat es auch nicht leicht mit ihrer reichen amerikanischen Familie, in der eigentlich so gar nichts richtig läuft.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, wunderbar lesbar und anschaulich, so dass man schnell ein konkretes Bild der Figuren und Schauplätze vor sich hat. Trotz der manchmal etwas überzogenen Situationen fand ich die Story gelungen und die Charaktere ganz sympathisch, vor allem auch einige Nebenfiguren. Am Ende hätte ich mir noch einen kurzen Epilog gewünscht, so dass man weiß, was aus den drei Frauen wird. Aber vielleicht dürfen wir uns ja sogar auf eine Fortsetzung freuen.

Fazit:
Ein unterhaltsames Buch über drei Frauen, die noch einmal ganz neu durchstarten im Leben. Manchmal etwas überzogen, aber insgesamt toll durchdacht und schön zu lesen.

Veröffentlicht am 02.10.2016

Manchmal etwas zu viel Nebenhandlung ...

Wer nicht das Dunkel kennt
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Die Geschichte:
Im dritten Teil der Reihe ermitteln Kriminalhauptkommissarin Lydia Louis und ihr Partner Chris Salomon in einem besonders verzwickten Fall: eine tote Frau, mehrere Verschwundene und eine ...

Die Geschichte:
Im dritten Teil der Reihe ermitteln Kriminalhauptkommissarin Lydia Louis und ihr Partner Chris Salomon in einem besonders verzwickten Fall: eine tote Frau, mehrere Verschwundene und eine Spur, die in die Vergangenheit führt halten die Polizisten in Atem.
Irgendwie will zunächst gar nichts zusammenpassen und Lydias Vorgesetzte machen ihr extrem Druck. Dazu kommen noch diverse Querelen im Kollegenkreis, unter denen sie zu leiden hat. Aber das ist unglücklicherweise noch nicht alles: sie ist persönlich sehr in den Fall verstrickt … wird sie trotzdem den Täter finden können?

Meine Meinung:
Schon die ersten beiden Teile der Reihe fand ich sehr gelungen, obwohl ich mit der Hauptfigur Lydia Louis immer so meine Probleme habe. Sie wird von einigen ihrer Kollegen als nervige, ruppige, undurchschaubare Frau empfunden und diesen Eindruck habe ich von ihr auch. Sie kämpft ständig mit ihren inneren Dämonen, verhält sich dabei oft unverständlich und ihre häufigen One-Night-Stands machen sie auch nicht gerade sympathischer. Sie mag gute Gründe dafür haben, aber ich kann sie trotzdem nicht verstehen und wenn es nicht noch ihren Kollegen Chris gäbe, dann würde ich vielleicht eher einen Bogen um die Bücher machen.
Er ist zwar auch kein einfach gestrickter Charakter, aber er wirkt sympathischer.
Unter den anderen Kollegen gibt es noch weitere ziemlich extreme Personen, die mich stellenweise mit ihren (vor allem sexuellen) Obsessionen zunehmend genervt haben. Das war alles etwas zu viel für meinen Geschmack und in dieser Häufigkeit auch nicht mehr sehr glaubwürdig.

Die Verbrechen, die es aufzuklären gilt, sind zunächst sehr verworren und durch die persönlichen Verstrickungen von Lydia scheint man auch immer wieder davon abgelenkt zu werden. Aber so nach und nach kommt Licht ins Dunkel und es kristallisiert sich heraus, dass es sich um eine komplexe und gut durchdachte Geschichte handelt. Trotz der teils etwas nervenden Nebenhandlungen liest sich das Buch wirklich fesselnd und spannend. Manches kann man erraten, anderes kam sehr überraschend für mich.

Insgesamt ein gelungener dritter Teil, der neugierig macht auf die Fortsetzung. Vielleicht fallen dann auch einige der anstrengenden Kollegen weg, ich würde sie nicht vermissen.

Fazit:
Spannend, fesselnd und gut durchdacht, aber auf einige Nebenhandlungen und deren nervende Verursacher hätte ich sehr gut verzichten können.

Veröffentlicht am 19.09.2016

Macht Reichtum glücklich?

Teufelsgold
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Die Geschichte:
Hendrik ist ein ganz normaler Angestellter mit einer Frau und großen Zukunftsplänen: am liebsten möchte er reich werden. Wer will das nicht? Doch macht das wirklich glücklich?
Als Hendrik ...

Die Geschichte:
Hendrik ist ein ganz normaler Angestellter mit einer Frau und großen Zukunftsplänen: am liebsten möchte er reich werden. Wer will das nicht? Doch macht das wirklich glücklich?
Als Hendrik vertretungsweise ein Seminar leiten darf, nimmt eine Kette von Ereignissen ihren Lauf, die sein ganzes Leben auf den Kopf stellen … alles beginnt mit einem sehr alten Buch, auf das er zufällig stößt und in dem davon berichtet wird, wie Alchemisten früher Gold herstellten – und zwar mit Hilfe des “Steins der Weisen”. Das Thema fasziniert Hendrik und er begibt sich auf eine gefährliche Suche nach den wahren Hintergründen. Wird er darin sein Glück finden? Oder wird es ihn geradewegs ins Verderben führen?

Meine Meinung:
Als großer Bücherfan habe ich mich natürlich auch schon oft gefragt, wie viel Wahrheit wohl in uralten Sagen und Erzählungen steckt. Oder wie es möglich war, dass beispielsweise die alten Ägypter schon vor Jahrtausenden so viel Wissen erreicht hatten und so unglaubliche Bauwerke konstruierten, die bis heute überdauerten? Hatten sie wirklich Hilfe von Außerirdischen, wie manche argwöhnen – oder waren es nicht doch viel mehr die irdischen Wissenschaftler?
Andreas Eschbach stellt in seinem neuen Thriller (den man vielleicht verlagsseitig besser als “Mystery-” oder “Fantasythriller” bezeichnet hätte) die Alchemisten in den Vordergrund. Was waren das für Menschen, was wussten sie und was haben sie wirklich vollbracht? Konnten sie wirklich Gold herstellen?

Hendrik, der im Mittelpunkt der Geschichte steht, fragt sich das auch, nachdem ihm zufällig ein altes Buch in die Hände gefallen ist. Der Gedanke an unermesslichen Reichtum lässt ihn nicht mehr los. Seine Gedanken kreisen unaufhörlich um dieses Thema und es verändert sein Leben.
Leider war mir Hendrik von Anfang an nicht wirklich sympathisch. Dieses ständige Grübeln und Streben nach Höherem ging mir etwas auf die Nerven, vor allem, weil er darüber seine Frau Miriam und später auch seine Tochter Pia irgendwie vernachlässigte bzw. nicht besonders gut behandelte.
Auch sein Bruder spielt eine nicht unwichtige Rolle: Adalbert, der ein sehr erfolgreicher Wissenschaftler im schweizerischen CERN ist. Diese Figur ist auch nicht gerade ein Sympathieträger, aber zumindest ist sein Verhalten kalkulierbarer und nicht so sprunghaft.

Die Story wird sehr interessant erzählt, denn immer wieder sind Passagen aus alten Büchern eingestreut, die meine Neugier geweckt haben. So ergibt sich langsam ein immer deutlicheres Bild der Vergangenheit, das gepaart mit den Nachforschungen in der Gegenwart zu einem mysteriösen Ganzen verschmilzt.

Für einen Thriller hat mir zwar einiges an Spannung gefehlt, trotzdem liest sich das Buch sehr fesselnd. Für den Autor typisch: so nebenbei vermittelt er uns einiges an Wissen, denn er recherchiert für seine Bücher immer sehr gründlich. Hier stehen die Finanzwelt und die Alchemie im Vordergrund, wobei mich ersteres etwas weniger interessiert hat.

Das Buch regt auch zum Nachdenken an: was will ich wirklich erreichen im Leben? Was sind die Ziele, nach denen wir streben sollten? Macht Reichtum tatsächlich glücklich oder sind es nicht viel mehr andere Werte, die unser Dasein lebenswert machen?

Fazit:
Ein unterhaltsames Buch mit einigen kleinen Längen und einer leider nicht so sympathischen Hauptfigur, das aber trotzdem viele fesselnde Lesestunden bietet. Man muss sich auf einige fantastische Elemente einstellen, denn dieser Thriller ist weniger wirklichkeitsnah als andere Bücher des Autors.

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