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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2019

Eine packende Familiengeschichte

Jahre aus Seide
1

Die Autorin Ulrike Renk ist für ihre gute und gründliche Recherche bekannt, was sie in diesem Buch wieder unter Beweis stellt. Geschickt wurde das Leben der Familie Meyer mit zeitgeschichtlichen Begebenheiten ...

Die Autorin Ulrike Renk ist für ihre gute und gründliche Recherche bekannt, was sie in diesem Buch wieder unter Beweis stellt. Geschickt wurde das Leben der Familie Meyer mit zeitgeschichtlichen Begebenheiten und Fiktion verwoben.

Wie gesagt, geht es um die jüdische Familie des Karl Meyer aus Krefeld. Der Roman beruht auf wahre Begebenheiten, die u. a. dem Tagebuch der Tochter Ruth Meyer entnommen sind.

Die Geschichte beginnt im Jahr 1926 und verläuft am Anfang in sehr ruhigen Bahnen. Sie ist nicht wirklich spannend, eher beschaulich, weiß aber trotzdem vor dem Hintergrund der sich anbahnenden politischen Situation in Deutschland zu fesseln. Der Leser bekommt einen guten Einblick in das jüdische Familienleben mit seinen Sitten und Gebräuchen.

Die Schreibweise ist angenehm und flüssig zu lesen.

Die Charaktere schienen mir zu Beginn in ihren Handlungen teilweise nicht sehr realistisch. Da ist Karl, der allen aus der Patsche hilft, sei es sein Automechaniker oder der Nazi-Nachbar. Dann die Tochter Ruth, die bereits in Vorschulalter eigene Schnittmuster entwirft. Aber warum soll es solche Menschen nicht geben bzw. gegeben haben; zumal es schriftlich dokumentiert ist.

Insgesamt handelt es sich meiner Meinung nach um einen gelungenen Einstieg in die Trilogie dieser Familiengeschichte, die übrigens mit einem ganz fiesen Cliffhanger endet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Figuren
  • Authentizität
Veröffentlicht am 11.12.2018

Einmal in die Mühlen der Justiz geraten, gibt's kaum ein Entkommen

Ich vernichte dich
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Melanie ist eine treusorgende Mutter und liebende Ehefrau. Dann wird ihr der Sohn genommen, denn ihr wird Drogenbesitz und das Dealen mit diesen vorgeworfen. Außerdem soll sie ihren Sohn zum Verkauf angeboten ...

Melanie ist eine treusorgende Mutter und liebende Ehefrau. Dann wird ihr der Sohn genommen, denn ihr wird Drogenbesitz und das Dealen mit diesen vorgeworfen. Außerdem soll sie ihren Sohn zum Verkauf angeboten haben.

Dem Leser wird schnell klar, dass die Vorwürfe nicht stimmen können, aber wie kann Melanie ihre Unschuld beweisen. In der Geschichte bekommt man einige Einblicke in das Gerichtswesen und die Arbeitsweise der Sozialbehörden in Amerika. Auch wenn der Autor einiges überzogen dargestellt haben mag, war ich überrascht, nein sogar entsetzt wie schnell man als schuldig abgestempelt werden kann und im Gefängnis landet. Es gab kaum eine Möglichkeit für die Beschuldigte, sich Gehör zu verschaffen. Und immer wenn ich dachte jetzt ist Melanie am Tiefpunkt angekommen, kam es noch schlimmer. Ich habe selten ein Buch gelesen, bei dem der Titel so zutreffend war.

Eine emotionale Komponente bekommt die Geschichte durch den Kindesentzug. Die Gefühle, Ängste und Sorgen der Mutter sind sehr realistisch beschrieben.

Die Ermittlungsarbeit sowohl der Polizei als auch der Staatsanwältin fand ich eher schlampig und hoffe, dass es in der Realität doch etwas anders aussieht.

Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen.

Das Ende fand ich overdone; hier wäre weniger mehr gewesen. Trotzdem hat mir die Geschichte gut gefallen und zum Ende klärte sich alles, ohne dass Fragen offen blieben.

Veröffentlicht am 19.11.2018

Witziger Lesestoff mit einer sehr sympathischen Protagonistin

Sowas kann auch nur mir passieren
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Georgina hat eine Pechsträhne nicht nur, dass sie ihren Job als Kellnerin verliert, sie erwischt ihren Freund auch noch mit einer anderen. Mit ihrem ich sag mal impulsiven Charakter und dem losen Mundwerk ...

Georgina hat eine Pechsträhne nicht nur, dass sie ihren Job als Kellnerin verliert, sie erwischt ihren Freund auch noch mit einer anderen. Mit ihrem ich sag mal impulsiven Charakter und dem losen Mundwerk schafft sie es in diverse Fettnäpfchen zu treten. Sie liegt nicht nur mit ihrem jetzt Ex-Freund im Clinch sondern auch mit ihrer Vermieterin/Mitbewohnerin und ihrem Stiefvater, um nur einige zu nennen.

Gerade ihre Unzulänglichkeiten machen sie aber auch sympathisch, denn sie ist nicht die makellose und perfekte Frau. Trotz ihrer 30 Jahre hängt sie irgendwie fest und scheint sich noch nicht wirklich gefunden zu haben. Aber sie entwickelt sich im Laufe der Geschichte, was mir sehr gut gefällt.

Die ganze Bandbreite der Möglichkeiten bekommen wir mit den anderen Charakteren geboten. Da gibt’s sowohl liebenswerte Menschen als auch selbstgefällige und richtige Kotzbrocken.

Mhairi McFarlane hat einen tollen Schreibstil. Ihre witzige und teilweise bissige Art kenne ich bereits aus anderen Büchern und erhöht noch das Lesevergnügen.

Natürlich gibt es auch hier eine Liebesgeschichte mit einem Happyend. Mir kommt dieser Part aber etwas zu kurz.

Mir hat das Buch insgesamt ganz gut gefallen und ich hatte einige vergnügliche Lesestunden und vergebe gerne vier wohlverdiente Sterne.

Veröffentlicht am 19.11.2018

Familiäre Verwicklungen werden entwirrt

Das Haus auf Föhr
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Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde lesen. Als ich mich für dieses Buch beworben habe, hatte ich mit einer seichten Geschichte und Inselflair gerechnet.

In einer Hinsicht sollte ich mich ...

Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde lesen. Als ich mich für dieses Buch beworben habe, hatte ich mit einer seichten Geschichte und Inselflair gerechnet.

In einer Hinsicht sollte ich mich geirrt haben, denn die Geschichte ist emotional und reißt auch ernstere und aktuelle Themen an. Was macht Frau, wenn sie sich jahrelang um Kinder, Haushalt und Ehemann gekümmert hat und die Kinder aus dem Haus sind und die Liebe zwischen den Ehepartnern erkaltet ist? Hier spielt die finanzielle Abhängigkeit eine große Rolle. Ein anderes sehr aktuelles Thema ist die Vereinsamung des Zurückbleibenden wenn ein Ehepartner gestorben ist.

Das Inselflair wurde mehr als erfüllt, denn die Autorin belässt es nicht bei Landschaftsbeschreibungen sondern macht auf Sehenswürdigkeiten aufmerksam und erzählt von der Geschichte der Insel und seiner Bewohner.

Die beiden Hauptakteure Marina und Greta sind wie die meisten Mitwirkenden sehr sympathisch, aber es gibt auch einige Unsympathen. Zu Beginn fehlte mir bei immer neuen Charakteren so etwas der rote Faden. Zum Schluss lichtete es sich jedoch auf unerwartete Weise.

Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen. Auch die meist recht kurzen Kapitel sorgen für einen zügigen Lesefluss.

Da ich mehr bekam als ich erwartet habe, vergebe ich sehr gerne 4 Sterne.

Veröffentlicht am 26.10.2018

Kein Buch für schwache Nerven

Die perfekte Unschuld
1

Zwei Mordfälle in einer Nacht geschehen in Edinburgh, die so gar nichts miteinander zu tun zu haben. Der eine Mord passiert quasi im Vorbeigehen und erscheint sehr ausgeklügelt und der andere Mord weist ...

Zwei Mordfälle in einer Nacht geschehen in Edinburgh, die so gar nichts miteinander zu tun zu haben. Der eine Mord passiert quasi im Vorbeigehen und erscheint sehr ausgeklügelt und der andere Mord weist nur rohe Gewalt auf. Bald jedoch ist klar, dass es sich bei den Opfern um „Gutmenschen“ handelt. Wer aber sollte es auf diese Seelen abgesehen haben?

Es handelt sich um den zweiten Band der Ermittler Luc Callanach und Ava Turner. Für mich war es die erste Begegnung mit dem Team. Das Buch kann auch ohne Kenntnis des Vorgängers gelesen werden. Wichtige Informationen bekommt man zwischendurch geliefert. Wer allerdings auch Band 1 lesen will, sollte das vorab machen. Mir kam es so vor als wenn für das Geschehen in dem Vorgänger wichtige Begebenheiten erwähnt werden.

Mir gefällt es, wenn auch in einem Thriller das persönliche Umfeld der Ermittler eine Rolle spielt. In diesem Fall war es mir aber etwas too much. Durch die persönlichen Beziehungen und Querelen traten die Ermittlungen teilweise in den Hintergrund.

Gefallen haben mir die Wendungen, die nicht alltäglichen Tötungsarten und dass ich ziemlich lange im Dunkeln tappte wer hinter den Morden steckte und was der Grund dafür war. Gegen Ende ging es dann ja auch Schlag auf Schlag und ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen.

Der Schreibstil ist einfach, flüssig und daher angenehm zu lesen.

Das Cover mit der Libelle gefällt mir ja gut, aber ich habe nicht verstanden wie Cover, Titel und Inhalt zusammenpassen sollen. Für mich haben alle drei nichts miteinander zu tun – vielleicht habe ich denn Zusammenhang aber einfach auch nicht erkannt.

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
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