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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2019

anstrengend, da zuviel Info

ZeroZeroZero
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Das Buch "Gomorrha" von Roberto Saviano hat mich begeistert. Also war ich sehr gespannt auf seine Reportage über Kokain.
Im großen Ganzen ist auch dies ein interessantes Buch, aber es ist so weitreichend ...

Das Buch "Gomorrha" von Roberto Saviano hat mich begeistert. Also war ich sehr gespannt auf seine Reportage über Kokain.
Im großen Ganzen ist auch dies ein interessantes Buch, aber es ist so weitreichend und gründlich recherchiert worden, dass mich die Fülle der Informationen erschlagen hat. Irgendwann konnte ich dem Ganzen nicht mehr folgen. Welcher Drogenhändler in Kolumbien wie hieß, wer welche Gang gegründet hat, sich mit wem verbündet hat und von wem verraten wurde, wer wen gefoltert und umgebracht hat, wer daraufhin sich an wem gerächt hat, wer dann zum Boss aufgestiegen ist, wer mir wem verwandt war, wer welchen neuen Betriebsweg erschlossen hat usw. Ich bin einfach nicht mehr durchgestiegen und habe dann abgeschaltet.
Habe das Buch immer wieder weggelegt und dann doch weitergelesen, habe aber insgesamt über 4 Monate gebraucht (statt 2 Tage, wie bei einem Krimi dieser Dicke) und bin jetzt echt erleichtert, dass es geschafft ist. Das soll nicht heißen, dass es uninteressant war. Ob es um die Transportwege geht, um die geschichtlichen Hintergründe, die Arbeit der Drogenfahnder, die russische Mafia, die italienische Mafia, den Drogenkrieg, wie auf welchen Wegen geschmuggelt wird, wie Kokain wirkt und was es mit den Konsumenten macht, wie es sie zerstört, wie ganze Dörfer im Südamerika und Mexico durch das Kokain leiden (man hat keine Chance, dem zu entkommen, man wird schon als Kind zum Dealer gemacht, wer nicht mitmacht, wird abgeschlachtet), das alles ist schon sehr spannend und ich ziehe meinen Hut vor der Recherche, die auch für den Autor gefährlich gewesen ist. Auch die Veröffentlichung des Buches gefähdet sein Leben. Es gibt auch immer wieder Kapitel mit Selbstreflektionen des Autors, warum diese Recherche ihn nicht loslässt und er das Risiko getötet zu werden eingeht.
Wie gesagt, ein interessantes, spannendes Buch, was gründlichst recherchiert wurde, aber auch ein Buch, was durch seine Fülle an Informationen und seitenweise Auflistungen (z.B. von Drogenfunden oder in einem anderen Kapitel von Drogenverstecken oder von Drogentransporten, alle mit Ortsangaben und Datum) den Leser erschlägt. Ich fand es streckenweise sehr mühsam und zäh zu lesen und habe auch immer nur 10-30 Seiten am Stück geschafft. Was mir gut gefallen hat, waren die einzelnen Schicksale, bzw. wenn von einigen Menschen wie in einer Geschichte erzählt wurde. Diese Lebensgeschichten (von Bauern, Aufständischen, Frauen, Drogenkurieren etc.) fand ich am Besten. Für Leute, die beruflich mit Kokain zu tun haben z.B. Drogenfahndung, ist es sicher toll. Für mich war es zuviel detaillierte Information.



Veröffentlicht am 06.02.2019

mäßig spannend

Die Frau im Kühlschrank
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Ein Krimi, der wirkt wie aus den 70zigern (1981 veröffentlicht), in dem ein Privatdetektiv für eine alte Mutter ihren Sohn finden soll, der sich nicht wie sonst bei ihr gemeldet hat, als er Landurlaub ...

Ein Krimi, der wirkt wie aus den 70zigern (1981 veröffentlicht), in dem ein Privatdetektiv für eine alte Mutter ihren Sohn finden soll, der sich nicht wie sonst bei ihr gemeldet hat, als er Landurlaub von einer Bohrinsel hatte. Natürlich wird es für ihn gefährlich, als er zu viele Fragen stellt und bald stolpert er über eine Leiche....
Das Buch läst sich leicht lesen, spielt in Norwegen und ist mäßig spannend. Mir sagt das 70ger Jahre Detektivbüro- Flair nicht so zu. Könnte verfilmt gut eine Folge der unzähligen Detektivserien aus den 80zigern sein. Als kleines Büchlein für zwischendurch ganz nett. Man hat sich auch nicht gelangweilt, aber gepackt hat es einen auch nicht.

Veröffentlicht am 12.01.2019

ganz nett

Es ist ein Elch entsprungen
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Eine nette, kurzweilige Weihnachtsgeschichte, bei der ein Elch durch´s Dach fällt und nun bei der Familie Wagner seine Verletzung auskurieren muß. Für die Probefahrt vor Weihnachten müssen nämlich Elche ...

Eine nette, kurzweilige Weihnachtsgeschichte, bei der ein Elch durch´s Dach fällt und nun bei der Familie Wagner seine Verletzung auskurieren muß. Für die Probefahrt vor Weihnachten müssen nämlich Elche den Schlitten ziehen, da sich die Rentiere zu fein dafür sind. Später holt der Weihnachtsmann ihn ab. Allerdings wird er erstmal in die Psychiatrie gesteckt, weil er behauptet, der Weihnachtsmann zu sein.
Ich kann mit solchen Geschichten nicht viel anfangen. Es ist zwar ein Kinderbuch, aber auch als Kind hätte ich der Geschichte nicht viel abgewonnen.. Einerseits ist sie sehr niedlich im Sinne von zuckersüß, Friede Freude Eierkuchen,alles ist gut, jedes Problemchen wird auf der nächsten Seite schon gelöst und wir schweben alle auf Wolke 7 andererseits fehlt ihr aber der Zauber, der Büchern von Astrid Lindgren, den Wawuschels oder Frau Frisby und die Ratten von Nimh innewohnt.
Witzig fand ich sie auch nicht. Nur als der Elch berichtet, den einzigen Unfall habe es bislang nur in Pisa gegeben, mußte ich schmunzeln.
Die Geschichte ist ganz nett, aber es gibt schönere Kinderbücher.

Veröffentlicht am 22.08.2018

naja, geht so

Du sollst nicht lügen!
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Der Journalist Jürgen Schmieder wagt einen Selbstversuch: 40 Tage nicht lügen. Anfangs glaubt er noch, dies würde bedeuten, Leute zu beschimpfen und zu beleidigen, wenn er sich ärgerte, aber dann erkannte ...

Der Journalist Jürgen Schmieder wagt einen Selbstversuch: 40 Tage nicht lügen. Anfangs glaubt er noch, dies würde bedeuten, Leute zu beschimpfen und zu beleidigen, wenn er sich ärgerte, aber dann erkannte er, dass man auch die Wahrheit sagen kann, ohne zu kränken. Statt: ,,Pfui, dieses scheußliche Abwasser ist eine Zumutung !" Ist ein schlichtes:,, mir schmeckt die Suppe nicht" weitaus angemessener. Ehefrau, Kollegen, Freunde und Eltern reagieren unterschiedlich, oft verständnislos.
Das Buch ist mit viel Humor geschrieben, wobei sich der Schreibstil aber mit der Zeit etwas abnutzt. Über manche Formulierungen musste man laut Lachen. Auch wenn der Autor sich pseudophilosophischen Gedanken hingibt, wirkt es weitgehend trivial. Einige Denkanstöße sind dennoch vorhanden: Wann haben sie jemandem zuletzt ein ehrliches Kompliment gemacht oder richtig gelobt ? Nicht:,, du siehst gut aus" oder,, gut gemacht", sondern ehrlich, wohlüberlegt, detailreich erklärt, was einen genau gefällt und warum, auch wenn es ein Stück Selbstoffenbarung beinhaltet. Leider gibt es auch geschmacklose Entgleisungen, die den Autor unsympathisch machen. Allerdings wird er mit der Zeit zunehmend selbstreflektierter.
Insgesamt macht er gute und schlechte Erfahrungen mit der Ehrlichkeit. Neue Erkenntnisse gibt es keine. Man kann dieses Buch lesen, muß es aber nicht.

Veröffentlicht am 23.12.2017

nicht so witzig, wie es klingt

Wenn möglich, bitte wenden
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"Humorvoll, scharfsinnig und sensationell unterhaltsam" wird dieses Buch über das Autofahren beschrieben. Ja, es ist stellenweise ganz witzig, aber irgendwann sind die Übertreibungen einfach zu viel. ...

"Humorvoll, scharfsinnig und sensationell unterhaltsam" wird dieses Buch über das Autofahren beschrieben. Ja, es ist stellenweise ganz witzig, aber irgendwann sind die Übertreibungen einfach zu viel. Es ist einfach zu dick aufgetragen und bedient sich zu vieler Klischees. Auch wenn man schmunzeln muß, wie "Mann" mit den neuen technischen Ausstattungen der modernen Autos überfordert ist, oder wie es eine Weltverschwörung geben muß, denn anders ließen sich die unüberholbaren Müllwagen vor einem, immer, wenn man es eilig hat, nicht erklären, so ist sehr schnell die Luft aus diesem Büchlein raus. Und auch wenn mir der Humor anfangs noch gefallen hat, z.B. der Frust an der Tankstelle, so hat man schnell keine Lust mehr weiterzulesen, denn das ewige Gejammer geht mir auf den Keks. Es ist halt eines dieser vielen, vielen Bücher, die z.Z. den Markt überschwemmen mit einem Thema (Auto, Handwerker, Deutsche Bahn, Behörden usw.), über das dann ausgiebigst, meist mit dem Anspruch witzig zu sein, hergezogen wird. Alle Mißstände und Ärgernisse werden seitenlang ausgewalzt, sodass man bald keine Lust mehr auf dieses Gemecker hat, auch wenn die Zustände wirklich oft so sind. Und der Humor, der sich auf Wiederholungen und Übertreibungen stützt, nutzt sich auch schnell ab.