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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2019

wie man Einbrecher wird

Auster und Klinge
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Georg ist Erbe eines rießigen Fleischereikonzerns, will jedoch nichts mehr mit der Firma zu tun haben, da er die Produktionsbedingungen und Angestelltenbehandlung unmenschlich findet. Seine Geschwister ...

Georg ist Erbe eines rießigen Fleischereikonzerns, will jedoch nichts mehr mit der Firma zu tun haben, da er die Produktionsbedingungen und Angestelltenbehandlung unmenschlich findet. Seine Geschwister wollen ihn raushaben, doch auch diese Genugtuung will er ihnen nicht geben. Schon immer war er lieber Künstler, seine Werke sind auch sehr begehrt und lange zeit konnte er sein Dasein und seine Ausschweifungen mit dem Geld des Vaters gut finanzieren. Doch irgendwann kann er sich selbst nicht mehr anschauen, bricht seine Karriere als Künstler ab und fängt an Aktionskunst zu betreiben. Er will etwas verändern mit seiner Kunst, die Mensvhen aufwecken. Dass dies nicht viel Geld einbringt ist klar, somit lebt er mittlerweile in einer kleinen Wohnung, deren Untermieter vor einiger Zeit ausgezogen ist. Da trifft er Victor, einen vorbestraften Einbrecher, gerade frisch entlassen. Er will sein Leben wieder in den Griff kriegen und endlich mit einem Freund das Restaurant eröffnen, von dem sie schon so lange träumen. Doch dafür braucht er Geld. Georg und Victor schließen einen Deal: Georg hat ein neues Kunstprojekt geplant, doch dafür muss er in die Häuser der Leute einbrechen. Wenn Victor ihm beibringt, wie man Schlösser öffnet, wird er Investor für sein Lokal. Doch wie zu erwarten, läuft am Ende alles aus dem Ruder.

Lily Loke hat einen fantastischen Schreibstil. Sie erzählt die Geschichte der beiden und gibt immer wieder einen Einblick in die Vorgeschichten, wie alles so weit gekommen ist, wie es jetzt ist.

Die Geschichte ist nicht spannend im eigentlichen Sinne, dennoch konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Der Roman ist gesellschaftskritisch und die Misstände der Konsumwelt werden schonungslos aufgezeigt und durch die Taten von Georg angeprangert. Die Dialoge waren nicht verschönert, sondern der raue Alltag der beiden Protagonisten wurde deutlich. An so vielen Stellen im Buch habe ich innerlich mit dem Kopf genickt und ganz laut "JA" gedacht. Ja, genau so läuft die Welt und niemanden interessiert es, kaum jemand versucht etwas zu ändern. Georg will die Menschen aufwecken, auch wenn es weh tut, auch wenn er dafür in ihre Privatsphäre eindringen muss.

"Auster und Klinge" ist ein bedeutsamer und anspruchsvoller Roman der es dennoch schafft, den Leser zu unterhalten. Er lässt mich sehr nachdenklich zurück und gehört definitiv schon jetzt zu den Highlights meines Lesejahres.

Veröffentlicht am 19.01.2019

Die Kinder aus der Zeitschleife

Die Insel der besonderen Kinder
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In "Die Insel der besonderen Kinder" geht es um Jacob und seinen Großvater. Als Kind fand Jacob die Geschichten, die ihm sein Opa erzählte toll, doch je älter er wurde, desto bewusster wurde ihm auch, ...

In "Die Insel der besonderen Kinder" geht es um Jacob und seinen Großvater. Als Kind fand Jacob die Geschichten, die ihm sein Opa erzählte toll, doch je älter er wurde, desto bewusster wurde ihm auch, dass dieser unmöglich die Wahrheit sagen konnte. So wurde sein Großvater nur zu einem seltsamen alten Mann, den man nicht mehr alleine lassen sollte. Doch dann stirbt er und Jacob glaubt ein Monster im Wald gesehen zu haben. Den mysteriösen letzten Worten des Großvaters folgend reist er zusammen mit seinem Vater auf eine kleine abgeschiedene Insel. Dort angekommen entdeckt er durch Zufall eine Zeitschleife und stellt fest, dass sein Großvater immer die Wahrheit gesagt hat und dass das Monster aus seinen Albträumen real ist.
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Riggs hat einen fantastischen Schreibstil, der einen an die Geschichte fesselt, sodass man immer weiter lesen möchte. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht und auch die Umgebung und Charaktere finde ich sehr schön beschrieben. Es ist kein tiefgründiges Buch, doch es macht Spaß zu lesen, da es von der 1. Seite an sehr spannend war. Ich würde es nicht als Jugendbuch bezeichnen, da es eigentlich in jedem Alter gelesen werden kann, sofern man Fantasy mag. Es geht um freundschaft, Liebe und Familie, Verlustängste und die Angst zu versagen oder nicht gut genug zu sein. Das alles ist platziert in einer Welt, die unserer gleicht und dennoch ganz anders ist. Eine Welt, in der Zeitschleifen, Magie und besondere Fähigkeiten existieren.

Ich fand vieles in der Geschichte nicht vorhersehbar, wodurch es nie langweilig wurde. Das offene Ende erhöht die Spannung und ich bin sehr neugierig wie Jacob und seine Freunde die Situation bewältigen können.

Abschließend noch etwas zu der Aufmachung des Buches. Die Taschenbuchausgabe ist so toll gemacht. Die Kapitel-Deckblätter haben alle ein unglaublich schöes Design und wenn im Buch Briefe oder Bilder erwähnt sind, sind diese auch im Buch abgebildet. Ich finde solche Details tragen bei mir definitiv zum Lesevergnügen bei. Irgendwie ist so der Bezug zur Handlung intensiver.

Veröffentlicht am 31.12.2018

Eine Reise in ein magisches London

Die Flüsse von London
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Inhalt:
Polizeianwärter Peter Grant ist am Ende seiner Ausbildung angelangt und soll nun in eine äußerst langweilige Büroabteilung versetzt werden. Dabei wollte er doch viel lieber in den Spezialdienst ...

Inhalt:
Polizeianwärter Peter Grant ist am Ende seiner Ausbildung angelangt und soll nun in eine äußerst langweilige Büroabteilung versetzt werden. Dabei wollte er doch viel lieber in den Spezialdienst und Verbrechen aufklären. Kein Wunder also, dass er die Stelle als Zauberlehrling bei Mr. Nightingale, dem Leiter einer Sonderabteilung der Londoner Polizei, nur zu gerne annimmt. Bei seinem ersten Fall stolpert er über Geister und mysteriöse Todesfälle und soll ganz nebenbei auch noch ein Streit zwischen zwei Flussgöttern schlichten.

Schreibstil + Charaktere:
Ich mag den Schreibstil von Ben Aaronovitch sehr. Er schreibt äußerst amüsant und man kann gar nicht anders, als die verschiedenen Charaktere zu lieben. Man fiebert mit, wenn Peter versucht die immer neu aufkommenden Probleme zu lösen, doch gerade, wenn man eine Lösung gefunden hat, tauchen schon wieder neue Schwierigkeiten auf. Der Schreibstil ist sehr leicht und flüssig, was der Geschichte jedoch zu Gute kommt. Mit Peter kann man sich sofort identifizieren, da er nicht der perfekte Police Officer ist, sondern sich leicht durch kleine Dinge ablenken lässt. Das macht ihn unglaublich sympathisch und realistisch. Mr. Nightingale hat mich trotz seiner distanzierten und altmodischen Haltung ebenfalls immer wieder zum Schmunzeln gebracht.

Fazit:.
Ich fand das gesamte Buch sehr amüsant zu lesen und es gab so einige Stellen, die mich überrascht haben. Wer etwas tiefgründiges erwartet ist hier fehl am Platz, aber wer sich einlassen möchte auf ein magisches London und seine Bewohner, wird seinen Spaß haben. Werde mir nun definitiv auch die anderen Bücher um Peter Grant & Mr. Nightingale lesen.

Veröffentlicht am 14.12.2018

eine zauberhafte Geschichte

Juli verteilt das Glück und findet die Liebe
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Juli hat sich zuerst um ihre Großmutter und anschließend um ihre Mutter gekümmert, sie zu Hause gepflegt und ganz dafür gelebt. Doch jetzt sind beide tot und sie lebt alleine in der Wohnung und hat keinen ...

Juli hat sich zuerst um ihre Großmutter und anschließend um ihre Mutter gekümmert, sie zu Hause gepflegt und ganz dafür gelebt. Doch jetzt sind beide tot und sie lebt alleine in der Wohnung und hat keinen Kontakt zu anderen Menschen, außer dem Briefträger, der ihr regelmäßig die Post bringt.

Ich finde Juli unglaublich sympathisch und sie wächst einem sofort ans Herz. Sie lebt recht einsam und abgeschieden und führt einen "Angstalmanach" in dem sie alle möglichen Ängste aufschreibt, seien es ihre oder die fremder Menschen, die sie auf der Straße trifft. Um Ängste geht es auch im weiteren Verlauf der Geschichte und dass es manchmal besser ist sich ihnen zu stellen. Selbst nach Jahren kann es einem dadurchbesser gehen. Juli trifft auf alle möglichen Leute und mit jedem Kapitel blüht sie mehr auf, was ich sehr schön fand. Die Personen und ihre Geschichten sind wunderbar erzählt und machen einen mitunter auch traurig. Man kann mitfühlen und freut sich über gute Taten und Entwicklungen. Oft habe ich mich auch ein kleines bisschen in Juli wieder gefunden.

Der Schreibstil ist wunderbar leicht und man kann das Buch flüssig lesen, manchmal möchte man es auch gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich finde die Geschichte hat genau die richtige Mischung aus Traurigkeit und Fröhlichkeit. Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 14.12.2018

Die Welt hinter dem Spiegel

Reckless 1
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Inhalt:
Jacob entdeckt als Kind durch Zufall im Arbeitszimmer seines verschollenen Vaters einen Spiegel der ihm die Tür in eine andere Welt öffnet. Als er einmal jedoch nicht aufpasst, folgt ihm sein kleiner ...

Inhalt:
Jacob entdeckt als Kind durch Zufall im Arbeitszimmer seines verschollenen Vaters einen Spiegel der ihm die Tür in eine andere Welt öffnet. Als er einmal jedoch nicht aufpasst, folgt ihm sein kleiner Bruder hinter den Spiegel und wird vom Fluch der dunklen Fee getroffen. Nun muss Jacob alles versuchen um den Fluch aufzuheben, wenn er seinen Bruder retten will.

Schreibstil+Buchgestaltung:
Cornelia Funke hat einen ganz wundervollen Schreibstil. Man merkt überhaupt nicht, dass es sich hierbei um ein Kinder-/Jugendbuch handelt. Ganz im Gegenteil schafft sie es, einen mitzunehmen in eine verzauberte Welt, in der man so viele Aspekte von Märchen wiederfindet. Das Lesen macht einfach Spaß und man stolpert nicht über komplizierte Wörter oder Sätze.
Ausnahmsweise muss ich hier auch auf das Cover bzw. die Gestaltung des ganzen Buches zu sprechen kommen. Das Cover ist verspielt und doch nicht überladen, ich finde es passt perfekt zur Geschichte. Die 1. Seite jedes Kapitels ist mit einer wunderschönen Zeichnung gestaltet. Jedes Mal, wenn sich ein Kapitel dem Ende neigte, war ich schon gespannt auf die neue Zeichnung. Diese kleinen Details finde ich sehr gelungen und lassen das Buch irgendwie noch magischer auf mich wirken.

Meinung:
Jacob entdeckt zufällig den Weg durch den Spiegel, ein Weg in eine neue Welt. In dieser Welt kann er fliehen vor dem tristen Alltag zu Hause und seiner traurigen Mutter, die den Verlust des Mannes nie ganz überwunden hat. In der neuen Welt fühlt er sich das erste Mal wirklich zu Hause. Bis ihm sein kleiner Bruder heimlich folgt und alles aus dem Ruder läuft. Zusammen mit einigen Gefährten, die mehr oder weniger vertrauenswürdig sind, macht er sich auf die Suche nach einem Heilmittel für den Fluch der dunklen Fee.
Ich fand alle Charaktere sehr realistisch beschrieben und auch ihre Ängste und Wünsche schön dargestellt. Die beiden Brüder könnten unterschiedlicher nicht sein, der eine rebellisch und impulsiv, der andere still und ruhig. Der eine fühlt sich unter Druck gesetzt durch das Vertrauen des anderen, dem anderen bleibt nichts anderes übrig, als darauf zu hoffen, dass sein Bruder eine Lösung findet. Diese Gegensätze haben die Charaktere noch lebendiger wirken lassen fand ich.
Schön fand ich es auch, dass man viele Gegenstände, Orte oder auch Personen aus bekannten Märchen in der Welt hinter dem Spiegel wiederfindet. Ich fand die Handlung sehr spannend, so dass ich das Buch in 3 Tagen durch hatte. Man möchte einfach wissen wie es weiter geht und ob der Fluch gebrochen werden kann. Am Ende des Buches bin ich nun sehr gespannt, wie es weiter geht mit Jacob und seiner Freundin dem Fuchs und was sie alles erleben werden.

Fazit:
Ein gelungenes Jugendbuch, dass auch Erwachsene mit einer Liebe zu Fantasy sehr gerne lesen können.