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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2019

Unterhaltsam (und ein wenig oberflächlich)

Bad Bachelor
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Also erstmal: Die Bad Bachelors App ist absolut verwerflich! Dates sind schließlich keine Dienstleistungen, die man öffentlich bewerten sollte. Damit haben wir schon eine recht seltsame Grundlage, aber ...

Also erstmal: Die Bad Bachelors App ist absolut verwerflich! Dates sind schließlich keine Dienstleistungen, die man öffentlich bewerten sollte. Damit haben wir schon eine recht seltsame Grundlage, aber abgesehen von dieser unmoralischen Anwendung mochte ich das Buch schon.

Ich mochte Reed eigentlich sogar sehr gerne! Er ist sehr verschlossen und fast immer professionell. Zum Teil mögen die furchtbaren Dinge, die Frauen über ihn schreiben, stimmen, aber er ist kein böser Typ, wie er online dargestellt wird. Er will keine Beziehung und sich auch nicht einfach so verändern lassen. Die Frauen hatten andere Erwartungen an ihn, denen er nicht gerecht werden konnte, und dafür muss er jetzt zahlen. Die schlechten Bewertungen sind schlecht für seinen Ruf, was als PR-Manager ziemlich ironisch ist, und er ist ziemlich genervt von der ganzen Sache, was absolut verständlich ist.
Er arbeitet hart und ernst, aber er ist auch ein leidenschaftlicher Mann, der sich um seinen Vater und seine Freunde sorgt.

Darcy fand ich auch ganz sympathisch, auch sie trägt ihre Lasten mit sich, doch sie bleibt sich treu. Ihr liegt viel an der Bibliothek, in der sie arbeitet und trotz ihres Stresses mit ihrer Mutter, will sie ihr irgendwie gefallen.
Als sie Reed kennenlernt, fühlt sie sich zu ihm hingezogen, doch sie hat schon von ihm gehört und begegnet ihm mit vielen Vorurteilen. Umgekehrt findet Reed sie auch oberflächlich, aber trotzdem zum Anbeißen. Ihre Neckereien aufgrund ihrer Differenzen sind wirklich unterhaltsam und ich fand, dass sie ein wirklich niedliches Paar sind, auch wenn sie sich nicht auf ihre Gefühle einlassen möchten. Darcy wegen der allgemein schlechten Meinung über sie, Reed, weil er eben nichts Festes möchte.

Ich fand die Geschichte ziemlich unterhaltsam, aber die Prämisse war manchmal schon irgendwie sehr flach. Und das Ende brachte dann die üblichen Entwicklungen, wo jemand plötzlich kalte Füße kriegt und um sich schlägt. Das fand ich schon schade, denn das hätte die Geschichte nicht nötig gehabt.

Fazit:
Insgesamt fand ich "Bad Bachelor" trotz der verrückten App unterhaltsam und mochte auch die Protagonisten sehr gerne. Es war teilweise etwas oberflächlich, aber ich bin sehr zufrieden mit dem Buch.

Veröffentlicht am 23.01.2019

Das Leben ist manchmal hart, aber June gibt nicht auf

Like Nobody Else
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Seit ihrem Unfall leidet June nicht nur an einer leichten Lähmung auf ihrer rechten Seite, ihr Leben hat sich schlagartig verändert. Sie hat ihre Schwester verloren und versucht nun seit Jahren, wieder ...

Seit ihrem Unfall leidet June nicht nur an einer leichten Lähmung auf ihrer rechten Seite, ihr Leben hat sich schlagartig verändert. Sie hat ihre Schwester verloren und versucht nun seit Jahren, wieder auf die Beine zu kommen. Einen Rollstuhl braucht sie zwar meistens nicht mehr, aber sie wünscht sich auch ihre Unabhängigkeit zurück und dafür muss sie kämpfen!
Für die Übergangsphase zur eigenständigen Studentin mit eigener Wohnung hat sie nun so etwas wie einen Assistenten und alles läuft anders als geplant. Obwohl sie da eigentlich keine Lust drauf hat und auch an Sam zweifelt, entpuppt er sich als freundlicher und charmanter Begleiter, auf den sie bald kaum noch verzichten möchte. Dieser hat wegen der guten Bezahlung angefangen, aber dann findet er den Job doch nicht so schlimm wie erwartet. Er kümmert sich sogar gerne um sie und entwickelt sehr schnell einen Beschützerinstinkt was sie betrifft.
Ihr größtes Problem ist nicht mal, dass sie ja eigentlich sein Boss ist, sondern weil Junes Selbstvertrauen ziemlich am Boden ist. Immer wieder nimmt sie Dinge sehr persönlich und deutet sie direkt als Zeichen der Zurückweisung. Insgesamt ist sie ziemlich empfindlich und selbst der liebe Sam hat nicht endlose Geduld, was verständlich ist! Abgesehen davon fand ich die Geschichte aber ziemlich süß.

An Sam und June konnte ich mich nicht mehr erinnern, aber die anderen Hauptcharaktere der Reihe tauchen hier wieder auf und spielen auch eine größere Rolle. Daher spoilert dieses Buch die anderen auch ein wenig und darauf sollte man sich gefasst machen, wenn man das nicht möchte. Ansonsten kann man das Buch aber unabhängig von den anderen lesen.

Fazit
"Like Nobody Else" hatte eine süße Geschichte mit einer entschlossenen, wenn auch empfindlichen Protagonistin, die auf eigenen Beinen stehen möchte, und ihrem liebevollen Begleiter, der bald zu viel mehr wird.

Veröffentlicht am 30.12.2018

Eine neue Idee des Konservativen

Worauf wir uns verlassen wollen
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Meiner Erfahrung nach wurde "konservativ" fast synonym zu altbacken verwendet.

Winfried Kretschmann möchte das "conservare", das erhalten und bewahren heißt, hervorheben und den Begriff in die neue Zeit ...

Meiner Erfahrung nach wurde "konservativ" fast synonym zu altbacken verwendet.

Winfried Kretschmann möchte das "conservare", das erhalten und bewahren heißt, hervorheben und den Begriff in die neue Zeit holen. Konservativ soll bedeuten, alt UND (nicht oder!) neu zu vereinen und aus beidem möglichst viel gutes hervorzubringen.
So bedeutet es, ein Bewusstsein für die Umwelt zu entwickeln und die Natur zu schützen. Veränderung soll man nicht fürchten und sich verzweifelt am alten Bekannten festklammern. Veränderung bringt auch vorwärts.
Was man aus dem Alten braucht sind vor allem die sozialen Kompetenzen und Werte, die sich kaum verändern und die erhalten werden sollten.

Hier wurde der Begriff des Konservativen - auch für mich - neu definiert und das war durchaus interessant. Dabei werden viele verschiedene Bereiche angesprochen (Familie, Politik, Umwelt, Heimatzugehörigkeit, etc.) und so kam man gut durch das Buch. Viele aktuelle Beispiele wurden genannt, wie die Zuwanderung in den letzten Jahren oder auffällige politische Führungskräfte, so dass auch ich mit Interesse an Politik dem Thema gut folgen konnte und interessiert blieb.

Veröffentlicht am 25.12.2018

Vorhersehbar, aber mit faszinierenden Bildern und sympathischem Protagonist

Liebe und der erste Blick
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Will ist gerade neu an der Schule. An einer ganz normalen Schule. Obwohl er blind ist.
Er will sein Leben selbst in die Hand nehmen und lernen, auf eigenen Beinen zu stehen.
Da lernt er Cecily kennen und ...

Will ist gerade neu an der Schule. An einer ganz normalen Schule. Obwohl er blind ist.
Er will sein Leben selbst in die Hand nehmen und lernen, auf eigenen Beinen zu stehen.
Da lernt er Cecily kennen und sie zeigt ihm mit ihren Worten eine für ihn unbekannte Welt.
Doch dann bietet sich ihm eine neue Möglichkeit: Er könnte vielleicht sehen.
Wie würde neues Augenlicht sein Leben ändern? Und was ist mit seinen Beziehungen zu anderen? Denn manche Dinge entgehen nur dem Auge nicht ...

Meinung
Der Klappentext verrät eigentlich schon ziemlich viel vom Inhalt des Buches und die Geschichte gestaltet sich recht vorhersehbar. Will ist aber wirklich sympathisch und darum war das Buch trotzdem unterhaltsam.

Er will nur ein normaler Junge sein, aber der Einstieg fällt ihm gar nicht so leicht. Er wurde immer als Blinder behandelt, hatte blinde Freunde an einem speziellen Internat und seine Mutter wollte ihn immer vor allem beschützen. Und dann wagt er trotzdem diesen Sprung ins kalte Wasser und kommt an eine normale Schule, die ihn erstmal etwas überfordert. Sehr sogar.
Aber er möchte einfach ein normales Leben und weiß, nur so kann er das erreichen. So schwer und auch peinlich der Einstieg auch für ihn ist, er ist fest entschlossen, für sich zu kämpfen. Man macht es ihm nicht immer leicht, aber wegen seiner lieben Art will man, dass er es schafft.

Dann trifft William auf Cecily und ist sehr nett zu ihm. Und sie erklärt ihm Dinge, die er nicht sehen kann. Die so weit von seiner Vorstellungskraft entfernt sind, aber sie gibt ihn trotzdem nicht auf.

Die Vergleiche und Erklärungen, die ganzen Bilder aus der Sicht eines Blinden sind schon wirklich sehr interessant. Man kann den Beschreibungen wirklich gut folgen und seine Probleme auch gut nachvollziehen, weil sie so intensiv und bildlich dargestellt werden. Ich hätte mir die Dinge ganz anders vorgestellt, fand die Erklärungen hier aber auch sehr logisch.

Fazit
"Liebe und der erste Blick" hat mir mit seinen schönen detailreichen Beschreibungen und dem sympathischen Protagonisten gut gefallen, auch wenn die Geschichte recht vorhersehbar war.

Veröffentlicht am 19.11.2018

Eher ein Jugendthriller mit Romantik als "Sexy Crime"

The Dead List
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Protagonisten
Ella ist eigentlich eine ganz normale Teenagerin und freut sich auf ihr letztes Jahr an der Highschool, das sie wohl als Single hinter sich bringen wird. In ihrer Stadt wurde ein Mädchen ...

Protagonisten
Ella ist eigentlich eine ganz normale Teenagerin und freut sich auf ihr letztes Jahr an der Highschool, das sie wohl als Single hinter sich bringen wird. In ihrer Stadt wurde ein Mädchen entführt und da bleibt nicht die einzige Tat. Auch Ella wird angegriffen, kommt aber noch davon. Ab da scheint das Unglück sie zu verfolgen und irgendwann lebt sie unter ständiger Angst. Zumindest beinahe, denn wenn sie Jensen trifft, wird sie nur oft zu leicht angelenkt und das Buch wird zu einem Jugend-Liebesroman mit gegenseitigem Anschmachten und dem üblichen Highschool-Drama.

Eine wichtige Rolle spielt noch Penn, den die kleine Clique schon vor Jahren verloren hat. Sein Verlust ging Ella sehr nahe und noch heute macht sie sich Vorwürfe und vermisst ihren Kumpel. Zusammen mit Gavin bildeten die vier einen dynamischen kleinen Freundeskreis, der sich danach aber nicht mehr lange hielt. Das Unheimliche an den Fällen ist unter anderem, dass sie mit Penn zusammenhängen zu scheinen ...

Handlung und Schreibstil
Bei dem Label "Sexy Crime" hatte ich mir etwas anderes vorgestellt, auch wenn ich beim Klappentext hätte erkennen müssen, dass es sich hier wieder um ein Jugendbuch handelt. Die Charaktere gehen zur High School und müssen einen Entführer fürchten, aber es ist nicht gerade ein Krimi, wo nach dem Täter gesucht und ermittelt wird, zumindest nicht vonseiten der Protagonisten.
Daher war ich schon etwas enttäuscht von der Handlung, denn obwohl es schon öfters zu schrecklichen Zwischenfällen kommt, bleibt die Geschichte recht einfach gestrickt.
Es hat mir aber trotzdem sehr gut gefallen, weil ich den Schreibstil der Autorin so gerne mag und auch einige überraschende Wendungen haben mich ebenfalls überzeugen können.

Fazit
"The Dead List" hat mir ganz gut gefallen, auch wenn mir die Handlung etwas zu simpel blieb. Mit Jennifer L. Armentrouts Schreibstil aber trotzdem ein spannendes Buch, das mich gut unterhalten konnte.