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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2019

Ein unglaublich spannendes Sci-Fi-Buch!

Habitat
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Meine Meinung
Als ich den Klappentext von "Habitat" gelesen habe, war mir sofort klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen will. Ich finde es unfassbar interessant, wenn Bücher auf fernen Planeten spielen ...

Meine Meinung
Als ich den Klappentext von "Habitat" gelesen habe, war mir sofort klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen will. Ich finde es unfassbar interessant, wenn Bücher auf fernen Planeten spielen - ein Buch, in dem es um die Kolonialisierung des Mars geht, beziehungsweise allein schon die Tatsache, dass das Buch auf dem Mars spielt, ist also der perfekte Lesestoff für mich. Ich denke, man hört schon heraus, wie großartig ich die Grundidee und das Setting der Geschichte finde.

Die Charaktere waren zunächst alle ziemlich unnahbar. Ich konnte keinen von ihnen so recht einschätzen und es war anfangs schwer, eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Ich schätze mal, das lag zum Teil am Schreibstil des Autors, zum Teil aber auch einfach daran, dass zu Beginn so gut wie jeder jedem Misstraut und eine sehr kühle Atmosphäre im Buch herrscht - und würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass das beabsichtigt war. Im Laufe der Geschichte ändert sich das aber deutlich - man fühlt mit den Charakteren mit und wird auch von dem ein oder anderen überrascht. Diese Entwicklung mitzuverfolgen und auch zu sehen, wie sich das Verhältnis der Charaktere untereinander verändert, hat mir unglaublich gut gefallen - echt klasse!

Der Schreibstil des Autors wirkte auf mich, wie eben schon erwähnt, besonders zu Beginn ein bisschen distanziert. Zudem schweift Peter Cawdron immer wieder in Richtung wissenschaftlicher Fakten (die allerdings sehr gut recherchiert sind!) ab, was mich teilweise aus dem Lesefluss gerissen hat. Versteht mich nicht falsch, eigentlich finde ich so etwas immer super - besonders wenn ich die Thematik so interessant finde, wie in diesem Fall. Allerdings hatte der Autor das unglaubliche Talent dafür, seine wissenschaftlichen Ausschweifungen ausgerechnet an den Stellen einzuschieben, an denen die Geschichte besonders spannend war und ich einfach nur wissen wollte, was als nächstes passiert. Das hat mich ehrlich gesagt ein bisschen gestört - zeigt aber andererseits auch, wie sehr mich die Geschehnisse packen konnten. An Spannung hat es in "Habitat" eindeutig nicht gemangelt!

Ich muss zwar zugeben, dass mir die Handlung zwischenzeitlich manchmal schon fast ein wenig zu abgedreht war - allerdings sehe ich das jetzt im Nachhinein gar nicht mehr so kritisch, wie während des Lesens. Ihr solltet euch nur vielleicht lieber darauf einstellen, dass das Buch schon wirklich SEHR Sci-Fi-mäßig ist.

Fazit
Ein wirklich sehr lesenswertes, unglaublich spannendes und vor allem gut recherchiertes Science-Fiction-Buch. Ich kann es, trotz einiger kleiner Kritikpunkte, definitiv empfehlen.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Märchenhafte High-Fantasy

Der kleine Hobbit
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Was soll ich sagen - selten habe ich mich so amüsiert! Aber fangen wir von vorn an.
Zuerst muss ich einmal die grandiose Weltgestaltung in diesem Buch erwähnen! Mit Mittelerde hat Tolkien wirklich ein ...

Was soll ich sagen - selten habe ich mich so amüsiert! Aber fangen wir von vorn an.
Zuerst muss ich einmal die grandiose Weltgestaltung in diesem Buch erwähnen! Mit Mittelerde hat Tolkien wirklich ein tolles Fantasyreich geschaffen. Es gibt Drachen, Zauberer, muffelige Zwerge und natürlich noch viel mehr phantasiereiches Getier - und nicht zu vergessen natürlich die Hobbits, um einen von denen geht es schließlich.

Bilbo, unser Hobbit, ist wirklich ein witziger kleiner Kerl. Ich habe ihn schnell ins Herz schließen können und wollte deshalb auch unbedingt wissen, wie seine Geschichte ausgeht.
Übrigens hat man beim Lesen tatsächlich das Gefühl, als würde man eine Geschichte erzählt bekommen - ich weiß nicht wirklich wie ich diese Erzählweise beschreiben soll, aber es ist, als würden die Ereignisse um Bilbo und seine Freunde von irgendjemandem nacherzählt (was auch irgendwie Sinn ergibt, da "Der kleine Hobbit" ja die Vorgeschichte zu "Der Herr der Ringe" ist). Das wird besonders dann deutlich, wenn kurze Andeutungen zum weiteren Verlauf der Handlung gemacht oder bestimmte Situationen vom Erzähler kommentiert werden.
Noch dazu kommt Tolkiens absolut humorvoller und bildlicher Schreibstil, der es schafft, einem ein Kopfkino ins Gehirn zu zaubern, welches oftmals wirklich zum totlachen ist!

Das Einzige was ich wirklich nicht ganz nachvollziehen kann, ist der Grund für das Abenteuer, in das Bilbo unfreiwillig hineingezogen wird und außerdem die absolute Bockigkeit einiger Zwerge - ich möchte natürlich nicht zu viel verraten, deshalb werde ich darauf nicht genauer eingehen - doch wer (wie ich) bei Sturheit und Tunnelblick gern mal den ein oder anderen Anfall bekommt, der sollte dieses Buch vielleicht lieber mit Vorsicht genießen. Lesenswert ist es aber natürlich trotzdem, allein schon wegen Bilbo!
Außerdem ist mir aufgefallen, dass manche Ereignisse relativ schnell abgehandelt werden. Zum einen passt das zur Erzählweise, zum anderen sorgt es dafür, dass die Lösung mancher Probleme viel zu einfach erscheint. Andererseits bleibt die Handlung dadurch aber spannend und es entwickeln sich keine unschönen Längen - das Ganze ist also vermutlich einfach Ansichtssache.

Fazit
Wer gern in phantasiereiche Welten eintaucht, für den ist "Der kleine Hobbit" genau das Richtige - ein absolut witziges und fast schon märchenhaftes Leseerlebnis.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Eine große Leseempfehlung!

Blutschatten
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Ich habe schon Ewigkeiten keinen Thriller mehr gelesen. Seit Kathy Reichs "Blutschatten", frage ich mich: WARUM?
Wobei ich sagen muss, dass das Buch tatsächlich auch als Krimi durchgehen kann - es ist ...

Ich habe schon Ewigkeiten keinen Thriller mehr gelesen. Seit Kathy Reichs "Blutschatten", frage ich mich: WARUM?
Wobei ich sagen muss, dass das Buch tatsächlich auch als Krimi durchgehen kann - es ist eine gute Mischung aus dem Besten beider Genres und dafür sowohl für Thriller- als auch Krimiliebhaber geeignet. Das nur eben vorweg.

Sunday Night - ich finde, der Klappentext stellt sie nicht gerade sympathisch dar. "... eine Frau mit körperlichen Narben, seelischen Wunden ..." - ja, da rollen manche zu Recht mit den Augen. Man kann der Aussage im Klappentext zwar keine Unwahrheit vorwerfen, unsere Protagonistin musste in ihrem Leben tatsächlich schon viel durchmachen. Doch Sunday Night ist so viel mehr, als eine Frau, die von ihrer Vergangenheit gezeichnet ist: Sie ist tough, intelligent und noch dazu mit einem grandiosen Humor gesegnet! Humor ist natürlich immer Geschmacksache, aber wer ihn gern trocken mag und ein Fan von Sarkasmus ist, der ist bei Sunnie definitiv an der richtigen Adresse!

">>Furr soll ein Hotelzimmer für mich buchen<<, sagte ich. >>Ich fliege morgen früh.<<
>>Wir nehmen im Allgemeinen das Ritz.<<
>>Das dürfte genügen.<< Wir?
>>Wäre es sehr schlimm, wenn Sie einen Linienflug nehmen müssten?<<
>>Entbehrung ist gut für den Charakter.<<
[...]
>>Haben Sie bestimme Sitzplatzwünsche?<<
>>Drinnen.<<"
- Zitat: "Blutschatten" - Kathy Reichs, Seite 37/Zeile 1-11

Stellen wie diese findet man im Buch zu Hauf - einfach klasse!

Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären: Kathy Reichs Schreibstil. Wie man schon an der Textstelle oben sieht, verzichtet die Autorin auf unnötige Erklärungen - der Schreibstil ist flüssig und man hat das Gefühl, beim Lesen immer mehr an Geschwindigkeit aufzunehmen. Emotionen oder die Tonlage einer Person im Gespräch werden dabei oft nur durch ein einziges Wort wiedergegeben. Einerseits ist dies sehr prägnant - mir persönlich gefällt es, wenn Autoren die Sache einfach auf den Punkt bringen, anstatt ewig drumherum zu reden. Andererseits hatte ich wiederum ab und an das Gefühl, dass dadurch viele Emotionen verloren gingen und die Charaktere, dabei besonders aber die Protagonistin, einfach gefühllos erschienen. Mag sein, dass das von der Autorin vielleicht sogar so gewollt war - ich konnte damit allerdings überhaupt nicht umgehen. Besonders im Bezug auf die Gewalt, die im Buch herrscht, ist das nämlich in meinen Augen sehr bedenklich. Gewalt gegenüber anderen Menschen, oder sogar der Tod anderer Menschen, wird einfach so abgetan und fast schon als normal oder Nebensache dargestellt.

Die Handlung an sich hat mir jedoch wiederum sehr gut gefallen. Sie ist spannend erzählt und sehr rasant - ich musste das Buch zwischenzeitlich immer mal wieder zuklappen, um wieder zu Atem zu kommen. Zudem ist die behandelte Thematik hochaktuell!

Kathy Reichs versteht es außerdem bestens, den Leser in die Irre zu führen. Der daraus resultierende Plot-Twist war absolut unerwartet und hat mich fast aus den Latschen gehauen.
Ich würde eigentlich ganz gern noch näher darauf eingehen - leider geht das nicht, ohne zu viel zu verraten, deshalb muss ich es jetzt an dieser Stelle einfach mal dabei belassen.

Fazit
"Blutschatten" ist ein Buch, welches sowohl für Thriller- als auch Krimileser eine klare Leseempfehlung darstellt!

Veröffentlicht am 18.01.2020

Eine unglaublich tolle Idee, die noch ein wenig mehr hätte ausgebaut werden können

Hanover's Blind
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Als Bloggerbotschafterin für den DSPP wurden mir die 12 in meiner Kategorie nominierten Titel der Longlist zur Verfügung gestellt – und das Buch, um was es heute gehen soll, nämlich „Hanover´s Blind“ von ...

Als Bloggerbotschafterin für den DSPP wurden mir die 12 in meiner Kategorie nominierten Titel der Longlist zur Verfügung gestellt – und das Buch, um was es heute gehen soll, nämlich „Hanover´s Blind“ von Kia Kahawa, ist eines davon.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Er ist einfach, flüssig und lässt sich super lesen. Tatsächlich war die Geschichte sogar so gut geschrieben, dass ich das Buch an einem Abend direkt durchgelesen habe, obwohl ich eigentlich nur kurz reinlesen wollte.

Auch die Charaktere mochte ich total gern. Gut, ich muss zugeben … Adam zu mögen fiel mir zu Beginn ein wenig schwer. Er sagt nämlich direkt auf den ersten Seiten, dass er Mathematik liebt – und als er es dann auch noch WAGT zu sagen, dass Mathematik und Musik für ihn viel gemeinsam haben … da war es bei mir dann ganz vorbei! Nach dieser üblen Meinungsdifferenz konnte ich ihn dann aber doch irgendwie in mein Herz schließen – zumindest, nachdem ich den schlimmsten Schock überwunden hatte.
Johanna und Muriel hingegen mochte ich von Anfang an. Die beiden sind einfach super sympathisch!
Was Erik angeht … zu dem habe ich irgendwie nach wie vor keine richtige Meinung. Ich will nicht sagen, dass ich ihn nicht leiden kann, denn das ist definitiv nicht der Fall – aber ihn mögen, geschweige denn einen Bezug zu ihm aufbauen oder seine Handlungen nachvollziehen, konnte ich auch nicht.

Die Handlung war recht gut – nur muss ich leider zugeben: Ich hätte mir gewünscht, noch mehr von Adams Gefühlswelt und Sichtweise mitzubekommen. Die Handlung und die Charaktere hätte um einiges ausgearbeiteter und tiefgründiger sein können. Kia Kahawa spricht in ihrem Buch unglaublich wichtige Themen an – und grundsätzlich macht sie das auch sehr gut und einfühlsam … nur hat mir einfach irgendwas gefehlt. Das Buch hätte für mich einfach ein paar Seiten mehr gebraucht, um nachvollziehbar zu sein und dem Leser zu ermöglichen, sich in die Charaktere – und besonders Adam – einzufühlen.

Trotzdem war die Geschichte spannend und packend und dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe, verdeutlich das noch einmal – man hätte sich nur einfach noch ein wenig mehr Zeit dafür nehmen müssen, die Handlung vollends auszuarbeiten. In der Autorin und dieser Geschichte steckt einfach so so viel Potenzial, dass ich es unglaublich schade finde, dass dieses nicht vollends ausgeschöpft wurde. Gerade deshalb unterstütze ich die Nominierung von „Hanover´s Blind“ aber sehr. Denn, für mich steht der DSPP nicht unbedingt dafür, dass ein ohnehin schon perfektes und in allen Punkten vollkommenes Buch ausgezeichnet wird (gibt es dieses Buch überhaupt?) – sondern vielmehr dafür, dass Potenzial erkannt und gefördert wird.

Da es sich um ein selbst publiziertes Buch handelt, will ich heute außerdem auch noch kurz auf die Gestaltung eingehen – die hat mir nämlich total gut gefallen. Das Cover ist schlicht, aber hübsch anzusehen und passt sehr gut zur Geschichte. Außerdem wurden die Titel jedes Kapitels auch in Blindenschrift dargestellt und es gab jeweils zu Beginn und am Ende des Buches einige schwarze Seiten – beides hat einen durchdachten Bezug zur Thematik der Geschichte und ja, so etwas schätze ich immer sehr.

Fazit
„Hanover´s Blind“ ist ein (Jugend-)Buch, was wichtige und aktuelle Thematiken anspricht. Und auch, wenn ich einige kleine Kritikpunkte habe, kann ich euch empfehlen, mal einen Blick hineinzuwerfen. Die Autorin handelt einfühlsam und regt zum Nachdenken an – und ich glaube, das können wir alle ab und an ganz gut gebrauchen.

Veröffentlicht am 23.09.2018

Tolle Grundidee, schwächere Umsetzung

Eine Krone aus Feuer und Sternen
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Meine Meinung
Erst einmal muss ich auf dieses wunderschöne Cover eingehen! Ja, ich weiß ... don´t judge a book by its cover ... aber man, es ist halt einfach total gut gelungen und passt super zur Geschichte. ...

Meine Meinung
Erst einmal muss ich auf dieses wunderschöne Cover eingehen! Ja, ich weiß ... don´t judge a book by its cover ... aber man, es ist halt einfach total gut gelungen und passt super zur Geschichte. Warum also nicht auch einmal die Covergestaltung loben?

Jetzt aber zum wesentlichen Teil. Die Grundidee der Geschichte ist wirklich toll! Besonders die Weltgestaltung und die Art der Magie, die in dieser Welt existiert, fand ich genial. Allerdings muss ich sagen, dass alles noch viel mehr hätte ausgearbeitet werden können. Die Charaktere waren leider sehr oberflächlich gehalten, man konnte sich kaum mit ihnen identifizieren und dadurch war, für mich persönlich, leider auch die Liebesgeschichte nicht wirklich nachvollziehbar. Irgendwie ging einfach alles viel zu schnell!

Auch die Handlung war mir zwischenzeitlich nicht ausgereift genug. Gerade am Anfang fehlte eindeutig Spannung und man wusste nicht, worauf die Autorin eigentlich hinaus will ... bis dann zum Ende hin plötzlich alles auf einmal passierte.

Versteht mich nicht falsch, ich mochte das Buch sehr gern, hatte Spaß am Lesen und die geschaffene Welt war toll! Allerdings hätte diese Geschichte so viel mehr Potenzial gehabt ...

Das Ende hat es jedoch noch einmal herausgeholt! Wow - so etwas hatte ich nicht erwartet. Ja, das Ende konnte mich tatsächlich ziemlich umhauen ... und es ebnet den Weg für einen zweiten Band, der großartig werden könnte! ("Of Ice and Shadows" erscheint im Englischen voraussichtlich am 13.08.2019. Ein deutscher Erscheinungstermin steht, meines Wissens, bisher noch nicht fest.)

Fazit
"Eine Krone aus Feuer und Sternen" - eine Geschichte, mit einer grandiosen Grundidee, deren Potenzial leider nicht voll ausgeschöpft wurde ...