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Veröffentlicht am 10.02.2019

Zahnärztin unterläuft Polizeiermittlung

Tote haben kein Zahnweh
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Die Zahnärztin Dr. Leocardia Kardiff findet in der Nachbarwohnung ihres Therapeuten, bei dem sie ihre Spritzenphobie behandeln lässt, die Leiche von Hedda Kernbach. Bei ihr handelt es sich um die tote ...

Die Zahnärztin Dr. Leocardia Kardiff findet in der Nachbarwohnung ihres Therapeuten, bei dem sie ihre Spritzenphobie behandeln lässt, die Leiche von Hedda Kernbach. Bei ihr handelt es sich um die tote "Pudding-Wichte", deren Tod Leo keine Ruhe lässt. Also begibt sich sich auf eigene Faust auf Spurensuche und bringt sich dabei nicht nur ein Mal in Gefahr.

Der Einstieg in den Kriminalroman ist bereits sehr speziell, da der Mord an Hedda Kernbach aus ihrer Perspektive erzählt wird und sie statt Furcht Spott über den Mörder äußert. Das gesamte Buch ist auf derartiger humoristischer Basis aufgebaut. Das ist wohl Geschmacksache. Zu Beginn fand ich es ganz nett, als Abwechslung zu anderen Krimis, aber irgendwann fand ich es dann eher drüber. Außerdem erweckte es den Eindruck, als nehme sich der Krimi selbst nicht ernst. Befeuert wird dies durch di Protagonistin Leo, die naiv, verunsichert und ungefestigt daherkommt. Weshalb sie mit ihrem Lebensabschnittsgefährten Magister (!) Heinz - nebenbei bemerkt: er ist noch verheiratet - zusammen ist, scheint sie selbst nicht so genau zu wissen. Ihre Aussagen, Handlungen und vor allem ihre Gedankengänge passen so gar nicht zu einer 44-jährigen persönlich gefestigten Frau, die eine Gemeinschaftspraxis hat und zwei Töchter im Teenageralter, sondern eher zu einem 17-jährigen Mädchen.


Der Krimi legt den Fokus auf verschiedene Personen: zum einen auf Hedda, die zu Beginn ermordet, und Heidi, die im Verlauf attackiert wird, und zum anderen auf die Ermittelnden (Leocardia, und Hauptkommissar Jakob Zimmer samt Team) und auf den Mörder.

Leocardias Verhalten ist fraglich und nur mäßig glaubwürdig - wenn man sie als naiv und unreflektiert abstempelt, wird es glaubwürdiger. Trotz allem sind die Geschehnisse und Entwicklungen des Krimis in sich schlüssig und klären sich vollkommen auf. Leider habe ich schon sehr früh geahnt auf was Isabella Archan hinaus wollte und wurde leider nicht überrascht.

Einige Teile des Krimis plätscherten recht langweilig dahin, weil nichts Spannendes passierte und ich über Leos Art zu denken nicht lachen konnte.

Cosy-Krimi-Liebhaber, die über Leos Humor lachen können, und denen es nichts ausmacht, dass keine bis wenig Spannung aufkommt und das Ende recht vorhersehbar ist, werden hier trotzdem auf ihre Kosten kommen.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Nur noch Stille

Nur noch Stille
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Der Thriller wirft den Leser mitten ins Geschehen und lässt ihn nach und nach die einzelnen Charaktere kennenlernen. Die Passagen, die von dem Kind im Dunkeln berichten, haben gleich erahnen lassen, in ...

Der Thriller wirft den Leser mitten ins Geschehen und lässt ihn nach und nach die einzelnen Charaktere kennenlernen. Die Passagen, die von dem Kind im Dunkeln berichten, haben gleich erahnen lassen, in welche Richtung die Geschichte geht. Mit der fortschreitenden Handlung war für mich ein Ende absehbar, das in dieser Form eintrat. Daher war für mich die Geschichte nicht so spannend, wie zu Beginn erhofft, da ich leider an keiner Stelle im Buch überrascht wurde.
Spannend war zwar die Wege der einzelnen Charaktere mitzugehen, um herauszufinden, wer wie mit wem in Beziehung steht. Trotzdem waren mir die Passagen aus der Vergangenheit teilweise zu langwierig.
Der Schreibstil war nicht ganz flüssig, manche Sätze waren sehr lang oder in ihrer grammatischen Gestaltung recht sperrig, sodass ich einige mehrmals lesen musste. Das hemmt die aufkommende Spannung natürlich enorm.
Trotz allem war die Geschichte in sich rund, gut durchdacht und plausibel.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Das Leben steht still

Umdrehungen
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Ben wird durch einen Unfall querschnittsgelähmt und muss die Herausforderungen, die der Rollstuhl mit sich bringt, mit seiner noch sehr frischen Partnerin Zita meistern...

Sonja Bethke-Jehle schildert ...

Ben wird durch einen Unfall querschnittsgelähmt und muss die Herausforderungen, die der Rollstuhl mit sich bringt, mit seiner noch sehr frischen Partnerin Zita meistern...

Sonja Bethke-Jehle schildert die neuen Lebensumstände, sowohl die materiellen als auch die emotionalen, die Ben und Zita nun bestreiten müssen sehr ausführlich. Die Bandbreite der zu bestehenden Herausforderungen ist hier groß: das Verhältnis zu Freunden und Familie, Akzeptanz, Wut und die Beziehung, die einige Höhen und Tiefen durchlebt.
In den Schreibstil musste ich mich zunächst einfinden, da er nicht meinen verwendeten Satzmustern entspricht. Nach einigen Seiten war dies kein Problem mehr. Die Geschichte von Ben und Zita ist sehr ausführlich geschrieben, indem die einzelnen Situationen sehr detailliert geschildert werden. An einigen Stellen war es mir zu detailliert, ich hatte das Gefühl, dass sich Äußerungen des Öfteren wiederholen (wörtlich und inhaltlich) und Empfindungen oder Gedanken dem Leser durch wiederholende Elemente näher gebracht werden sollten. Mir persönlich war das zu viel, weil für mein Empfinden diese Erzählweise die Entwicklung der einzelnen Charaktere gehemmt hat.

Insgesamt handelt es sich hier um einen schönen Roman, der berichtet, wie schwierig es ist, von heute auf morgen im Rollstuhl zu landen und seinen gesamten Lebensstil zu verändern. Es wird bewusst gemacht, dass viele Dinge, die selbstverständlich erscheinen, dies auf einmal nicht mehr sind.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Das Zwillingsmatch

Das Zwillingsmatch
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Klappentext:
Caro tut alles, um sich dem jugendlichen Charme ihres Praktikanten Ben zu entziehen, der völlig unverfroren mit ihr flirtet. Vergebens. Schon bald ist sie unsterblich verliebt. Und er scheint ...

Klappentext:
Caro tut alles, um sich dem jugendlichen Charme ihres Praktikanten Ben zu entziehen, der völlig unverfroren mit ihr flirtet. Vergebens. Schon bald ist sie unsterblich verliebt. Und er scheint ihre Gefühle zu erwidern. Kann das gut gehen? Mit einem gerade mal neunzehnjährigen Mann, so viel jünger als sie? Was weiß sie eigentlich über diesen Ben? Wer genau ist er? Nach und nach findet Caro es heraus. Und wird mit einer ungeheuerlichen Wahrheit konfrontiert …


Der Klappentext und das Cover klingen sehr vielversprechend. Allerdings wurden meine Erwartungen nicht gänzlich erfüllt.
Im Klappentext ist nur die Rede von Caro, die sich in ihren Praktikanten Ben verliebt. Der Roman besteht allerdings aus vielen Erzählsträngen, die aus der Sicht der jeweiligen Person berichten. Hier handelt es sich nicht nur um Caro und Ben, sondern auch um die jeweiligen Freunde bzw. Familienmitglieder. Da die Umstände in Bens Familie sehr viel Raum in der Erzählung einnehmen, habe ich das Gefühl, dass die eigentliche Geschichte, um die es laut Klappentext geht (Caro und Ben) eher in den Hintergrund gerückt wird.
Da die Geschichte aus verschiedenen Erzählsträngen besteht, die von diversen Personen und Problemen berichten, gibt es sehr viel Input, der nicht immer mit Caros und Bens Verhältnis zusammenhängt.
Die Inhalte, die Sabine Bartsch hier behandelt, finde ich grundsätzlich sehr gut. Sie bilden eine gute Basis für eine Geschichte. Allerdings handelt es sich für meinen Geschmack um zu viel Inhalt für die (im Verhältnis dazu sehr) geringe Seitenzahl. Dadurch überschlagen sich die Ereignisse fast, da auf ein Ereignis gleich ein nächstes (meist schwerwiegendes) folgt. Bei mir hat sich dadurch den Eindruck erweckt, dass alles zu konstruiert ist und an vielen Stellen zu dramatisch wird. Diese Dramatik wird dann im nächsten Moment aufgelöst und durch eine neue ersetzt.

Insgesamt muss ich sagen, dass mich das Buch leider nicht gänzlich überzeugt hat. Es handelt sich hier um ein tolles Material, das sehr viel Potential hat. Die Umsetzung hat mir allerdings nicht so gut gefallen. Auf mehr Seiten mit einer langsameren Gesamtentwicklung hätte der Roman für mich eine intensivere und länger anhaltende Wirkung.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Unterm Galgenberg

Unterm Galgenberg
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"Unterm Galgenberg" berichtet von dem Anwalt Michael Bendis aus Hildesheim, der einen Auftrag von der Mandantin Ramona Renda erhält. Zwischen den beiden funkt es. Nach einem gemeinsamen Treffen wird Ramona ...

"Unterm Galgenberg" berichtet von dem Anwalt Michael Bendis aus Hildesheim, der einen Auftrag von der Mandantin Ramona Renda erhält. Zwischen den beiden funkt es. Nach einem gemeinsamen Treffen wird Ramona tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Die Polizei beurteilt ihren Tod als Selbstmord. Niemand außer Michael Bendis scheint dies zu hinterfragen. Für ihn passt ein Selbstmord nicht in das Bild, das er von Ramona hat und als aus Ramonas Wohnung ein Unbekannter vor ihm wegrennt, beginnt er selbst Nachforschungen anzustellen.

Der Klappentext und das Potenzial des Krimis haben mich sehr angesprochen und ich habe eine spannende Entwicklung erwartet.
Die erste Enttäuschung für mich war, dass in der ersen Hälfte des Buches keine neuen Entwicklungen geschehen als jene, die bereits im Klappentext benannt werden. In der zweiten Hälfte wendet sich das Blatt: Das Geschehen nimmt Fahrt auf und der Fall wird schließlich geklärt.
Der Schreibstil ermöglicht ein rasches und flüssiges Lesen. Auch die kurzen Kapitel haben mir gefallen. Allerdings blieb mir der Charakter Michael Bendis fern. Seine Lebenssituation und seine Gedanken wurden zwar erläutert und sein Handeln erschien daher schlüssig. Allerdings konnte ich nicht mit ihm mitfühlen und habe mich nicht in den Krimi hineinversetzt gefühlt.

Trotz der spannenden Geschichte hat mich der Krimi nicht gefesselt und nicht vollständig in seinen Bann gezogen. Für mich hat sich der Krimi wie ein Roman lesen lassen.