Figuren und Liebesgeschichte können leider nicht überzeugen
Stormheart 1. Die RebellinMeine Meinung:
Sprache:
Das Buch war wirklich gut geschrieben. Am Sprachstil gibt es nichts zu meckern und er liest sich sehr flüssig. Er hat mich jetzt nicht völlig umgehauen, aber er war trotzdem wirklich ...
Meine Meinung:
Sprache:
Das Buch war wirklich gut geschrieben. Am Sprachstil gibt es nichts zu meckern und er liest sich sehr flüssig. Er hat mich jetzt nicht völlig umgehauen, aber er war trotzdem wirklich gut.
Figuren:
Und schon kommen wir zu meinem Hauptproblem des Romans.
Die Protagonistin Aurora/Rora/Roar. Ganz ehrlich? Ihr Verhalten ist so extrem naiv, dass es meistens an Dummheit grenzt. Ich wurde leider überhaupt nicht warm mit ihr, obwohl ich sie am Anfang des Buches wirklich gern mochte. Aber dann klinkt sich offenbar irgendwas bei ihr aus und bleibt bis zum Schluss auch abwesend.
In den Kapiteln von anderen Figuren, die Rora aus ihrer Sicht schildern, wirkt sie stark, schlagfertig und so weiter – aber wenn wir dann wieder in einem ihrer eigenen Abschnitte sind, ist davon absolut nichts zu sehen. Sie wird wie zwei völlig unterschiedliche Figuren dargestellt und allein hier zeigt sich für mich, dass die Autorin wohl selbst nicht so genau wusste, was sie mit Rora anfangen will …
Lock ist … ebenfalls grenzenlos naiv. Ich will nicht spoilern, deshalb kommt jetzt hier kein genaues Detail, aber ganz ehrlich? Wer ist denn bitte so blöd und vertraut jemandem, den er absolut nicht kennt, auf der Stelle, weiht diese Person in sämtliche Geheimnisse ein und so weiter?
Die interessanteste Figur für mich ist Cassius. Sein Verhalten ist völlig undurchsichtig und er ist ein so spannender Charakter, dass ich am liebsten viel, viel mehr von ihm gelesen hätte als von Rora. Tja, vielleicht dann in Band 2.
Insgesamt konnten mich die Figuren – bis auf Cassius, der viel zu kurz kam – leider nicht wirklich überzeugen. Ich fand sie nicht authentisch und ihr Verhalten so dämlich, dass ich manchmal genervt das Buch zugeklappt habe. Und sowas passiert mir eher selten.
Ihre Reaktionen wirken manchmal so künstlich und gewollt, dass es für mich teilweise echt anstrengend war weiterzulesen. Ich habe mich ihnen nicht verbunden gefühlt, sondern mich ständig nur gefragt, warum die Autorin jetzt unbedingt diese Wendung einbauen musste und auf Biegen und Brechen irgendwie in den Text reinpressen.
Handlung:
Okay, nach dem Gemecker jetzt erstmal wieder was Positives: Ich finde die Idee der Handlung einfach super. Das Thema mit den Stürmen und was wir darüber alles erfahren, ist wirklich toll. Gerade im Mittelteil des Buchs hätte es von mir aus lieber mehr darum gehen sollen als um die absolut nicht überzeugende Liebesgeschichte (dazu gleich mehr).
Gerade gegen Ende konnte mich das Fantasy-Element des Romans aber wieder so richtig fesseln und hat in meinen Augen sehr viel vom Buch gerettet. Wären die letzten Seiten nicht gewesen, weiß ich nicht, ob ich Band 2 noch hätte lesen wollen.
Aber wie gesagt, das Thema der Stürme ist super interessant und mal was anderes.
So, jetzt zur besagten Liebesgeschichte.
Ich finde sie furchtbar.
Tut mir leid, das so hart ausdrücken zu müssen, aber an dieser Lovestory hat mich absolut nichts überzeugt. Sie war für mich nicht glaubwürdig, es gab kein Knistern, keine Funken – gar nichts. Sie war da, weil sie halt da sein musste. Weil die Autorin sich gedacht hat, dass es an der Stelle sein muss und schwups hat sie eben eine „Romanze“ ins Buch geschrieben.
Sorry, aber das hätte viel weniger Raum im Buch einnehmen oder auch auf ein absolutes Minimum beschränkt werden können.
Generell hatte ich ein Problem mit der Zeit, gerade zu Beginn des Buchs.
Denn es werden so viele Ereignisse und vor allem Entwicklungen, die eigentlich Tage und Wochen brauchen würden (gerade die auf emotionaler Ebene), auf wenige Stunden zusammengequetscht. Das hat gerade Roras Handlungen und ihre Gefühle für mich so völlig unauthentisch und wenig nachvollziehbar gemacht.
Und auch bei der Handlung gibt es das gleiche Problem wie schon bei den Figuren: So oft wirkt einfach alles gezwungen. Ich hatte beim Lesen oftmals das Gefühl, dass hier kein natürlicher Lesefluss entstanden ist, sondern eben ein künstlicher. Mit Ereignissen, die so unpassend gewirkt haben und einfach nur da waren, damit die Handlung jetzt eben eine bestimmte Richtung nimmt.
Fazit:
Trotz einem wahnsinnig spannenden Grundthema konnten mich leider weder die Liebesgeschichte noch die Figuren überzeugen. Auch wenn ich den Anfang gern mochte, war der Mittelteil leider zäh und hatte einfach einen völlig falschen Fokus. Das Ende konnte glücklicherweise noch einiges rausreißen, sodass ich zum Glück noch Lust auf Band 2 bekommen habe. Der verspricht nämlich besser zu werden.