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Veröffentlicht am 10.02.2019

Werden sie den Schmerz überwinden oder daran zerbrechen?

All In - Zwei Versprechen
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Nach Jonahs Tod gerät Theos und Kaceys Welt aus den Fugen.
Für Kacey ist die Liebe ihres Lebens fortgegangen und für Theo der Bruder, der die Familie immer zusammengehalten hat, der ihn immer unterstützt ...

Nach Jonahs Tod gerät Theos und Kaceys Welt aus den Fugen.
Für Kacey ist die Liebe ihres Lebens fortgegangen und für Theo der Bruder, der die Familie immer zusammengehalten hat, der ihn immer unterstützt und geliebt hat.

Wie sollen die beiden ohne ihn nur weiterleben? Wie sollen sie wieder lachen oder lieben können? Wie sollen sie je wieder sie selbst sein?
Denn die Trauer um Jonah lässt tiefe Spuren zurück, es ist, als würde ein Teil in ihrem Leben fehlen, als hätte jemand ihn ihnen weggenommen und nicht wiedergeben.

Nach Jonahs Tod ist nichts mehr wie zuvor. Kacey verschwindet aus Las Vegas und hofft in New Orleans ein neues Leben beginnen zu können, vernarb von der Trauer und dem Schmerz und allen Erinnerungen die sie an Jonah erinnern könnten.
Auch Theo hat es nicht leicht, denn seine Familie droht auseinanderzubrechen, wenn sie es nicht schon ist. Sein Bruder war derjenige der sie immer zusammengehalten hat, was sollten sie nur ohne ihn tun? Theo trägt ab jetzt eine große Last auf den Schultern, alle erwarten von ihm, dass er sein Studium fortführt, dass er ab diesem Zeitpunkt für die Familie sorgt und Jonahs Platz einnimmt.
Als wäre das alles nicht schon genug, hat auch er Jonah ein Versprechen gegeben, ein Versprechen, welches groß aus ihm lastet.
Wird er es halten können, auch wenn es alles verändern könnte, auch wenn dieses Versprechen zerstören oder retten könnte?

Nach dem ersten Band bin ich zuerst skeptisch an den zweiten herangetreten. Ich war mir unsicher, ob Emma Scott es schaffen könnte All in - zwei Versprechen genauso gut zu gestalten wie Band 1, denn dieser bringt hohe Erwartungen und Herausforderungen mit sich.

Ich finde, dass die Autorin den Zweiten Band auf eine ganz andere Weise geschrieben hat.
Durch ihren tiefgründigen Schreibstil, einer tollen Handlung und liebevollen Charakteren, hat sie den Leser wieder fesseln und berühren können.

Vor allem die Charaktere konnten mich überzeugen.
Theo ist immer hilfsbereit und steht stets für andere ein, er ist der Fels in ihrer Brandung.
Wenn er jemanden liebt, dann mir ganzer Seele. Durch seine hingebungsvolle Liebe hat er sich einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen verdient.
Theo ist von Zweifeln geplagt, möchte alles richtig machen. Er will stark sein, doch auch er droht aufzugeben.

,,Nach Jonahs Tod hatten wir uns voneinander entfernt. Er war das Zentrum unseres verfluchten Universums gewesen und ohne ihn fehlte die Anziehungskraft oder was auch immer uns sonst in der Umlaufbahn gehalten hat." (Theo)

Kacey ist für mich zu einer Freundin geworden, der ich zur schlimmsten Zeit ihres Lebens beiseite gestanden habe. Sie weiß nicht mehr weiter und braucht jemanden, der sie zurück ins Leben führt. Sie hat verlernt zu lieben und zu lachen, spürt den Schmerz und verfällt in alte Muster zurück.

,,Immer, wenn ich glaube zu zerbrechen, hältst du mich zusammen" (Kacey)

Die Probleme in dem Buch wurden realistisch und nachvollziehbar dargestellt, sie sind authentisch und lassen ein über vieles nachdenken. Sie zeigen einem, dass man nach dem Verlust eines geliebten Menschen trauern sollte, doch auch weitermachen muss.

Leider muss ich sagen, dass meine Erwartungen nicht vollkommen erfüllt wurden. Vor allem auf der Emotionalen Ebene hatte ich mir noch mehr erhofft. Es gab zwar immer wieder Stellen und Zitate, die mich gepackt und nicht mehr losgelassen haben, jedoch hatte ich irgendwie mehr erwartet.

Fazit:
Wer Band eins geliebt hat, wird hier nicht enttäuscht. Zwar fand ich dieses Buch nicht ganz so ergreifend und emotional wie Band eins, doch es strotzt nur so vor Liebe und lässt einen mit einen wohligem Gefühl zurück. In dem Buch wird das Thema Trauer sehr gut beschrieben und die Probleme sind gut nachvollziehbar.






  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 18.08.2019

Eine rasante Steigerung

Renegades - Geheimnisvoller Feind
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Worum es geht: Nova befindet sich weiterhin auf ihrer Mission die Renegades zu vernichten. Ihr neues Ziel: den Helm ihres Onkels, dem berühmt berüchtigten Anführer der Anarchisten, zu finden, um ihm damit ...

Worum es geht: Nova befindet sich weiterhin auf ihrer Mission die Renegades zu vernichten. Ihr neues Ziel: den Helm ihres Onkels, dem berühmt berüchtigten Anführer der Anarchisten, zu finden, um ihm damit wieder an die Macht zu verhelfen. Nebenbei muss Nova aber auch noch eine Lösung für das Problem Agent N finden, da dieses Serum mittlerweile einsatzfähig ist und eine Bedrohung für alle Wunderkinder darstellt. Als ihr Onkel ihr die Aufgabe gibt, die Zuneigung von Adrian zu erlangen, um die Renegades weiter auszuspionieren, steht Novas Gefühlswelt kopf. Was ist mit ihren Gefühle los? Wird sie es schaffen, sich für die richtige Seite zu entscheiden?

Nachdem Band eins mit der unglaublichen Enthüllung geendet hat, dass Ace Anarcho noch lebt, war ich sehr gespannt, wie es in dem zweiten Band weitergeht. Ich hatte mir die wildesten Theorien überlegt, wie es denn nun weitergehen könnte. Da ich Band eins ein bisschen ziehend empfand, hoffte ich in Geheimnisvoller Feind auf mehr Action und Spannung.

Leider hat dies auch hier recht lange gedauert. Es werden gute Grundsteine wie die Erfindung von Agent N gelegt, doch die Handlung fühlt sich zäh und langsam an. Immer wieder gibt es Lückenfüller, weswegen ich das Buch aus langeweile mehrmals zur Seite gelegt habe. Rückblickend gesehen gibt es viele gute Ansätze, die dann wieder durch unnötige Szenen zunichte gemacht werden. Mir fehlte beim Lesen der gewissen Funke, der Kick, dieses ganz bestimmte etwas, dass mich fesseln würde. Doch wie bereits im vorherigen Band, kriegt die Autorin zum Schluss die Kurve und beeindruckt den Leser durch ein packendes Finale. Die fehlende Spannung am Anfang, ist dafür auf den letzten hundert Seiten umso präsenter und Action gibt es allemal. Ich hätte vor dem Ende nie gedacht es zu sagen, doch zum Ende hin, habe ich ich das Buch geliebt und das Lesen hat richtig Spaß gemacht.

Ein Pluspunkt ist auf jeden Fall die Beziehung zwischen Nova und Adrian. Auch wenn sie erst zum Ende des Buches wirklich erblüht, sind süße Szenen dabei. Ich finde die Idee des Wächters und Nachtmahr großartig und freue mich jedes mal darauf, wenn sie aufeinandertreffen. In diesem Band bekommen wir nicht viel von den beiden Egos zusammen zu sehen, doch ich setze alles auf den finale Band, den ich gar nicht mehr erwarten kann. Ich bin gespannt, wie Merissa Meyer die Fäden zusammenziehen wird. Generell hat Merissa Meyer eine geniale Welt voller Superhelden erschaffen. Die verschiedenen Aspekte gefallen mir sehr gut und das Setting ist schön gestaltet.

Nichtsdestotrotz haben mir die Gruppen an sich eher weniger gefallen. Ich finde die Superhelden an sich klasse, doch die Gruppendynamik fehlt sowohl bei den Anarchisten, als auch bei den Renegades. Den Zusammenhalt zwischen Adrian, Oscar, Ruby und Danna sucht der Leser vergebens. Sie bestreiten weder nennenswerte Einsätze, noch haben sie richtige Aufträge. Die Anarchisten würde ich nicht mal mehr als Schurken bezeichnen, denn das Böseste, was sie tun, ist Ace Anarcho versteckt zu halten. Was mich bei den Anarchisten aber am meisten stört, ist die Tatsache, dass sie nur rumhocken und Nova die Aufträge alle im Alleingang erledigt. Dies ist nicht nur unglaubwürdig, sondern auch langweilig. Von Kriminellensuperhirne fehlt weit und breit die Spur.

Fazit: Abschließend kann ich sagen, dass das Buch sich im Laufe der Handlung deutlich gesteigert hat. In Relation zu den über fünfhundert Seiten sind weit über die Hälfte aus meiner Sicht völlig unnötig, doch der Schluss schafft es, die Story zu retten. Hier sieht der Leser das wirkliche Potential der Reihe und ich liebe es, über Nachtmahr und den Wächter zu lesen. Bei diesem Buch brauch es definitv Durchhaltevermöge, doch der Schlussmacht es alle wert. Ich bin gespannt wie es im Finalen Band zugeht und hoffe, dort auf Spannung und Action von Anfang an zu treffen.

In einem Satz: Eine rasante Steigerung ?

Charaktere: 2,5/5 – Cover: 3,5/5 – Setting: 4/5 – Handlung: 2,5/5 – Spannung: 3/5 – Schreibstil: 2,5/5

Veröffentlicht am 17.02.2019

Für die die viel in diesem Genre New Adult lesen, wird das Buch wahrscheinlich er ein Flop sein

Broken Beautiful Hearts
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Meine Eindrücke:

Die Hauptprotagonistin in dem Buch ist Peyton. Sie liebt das Fußball spielen, ist offen und selbstbewusst. Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrem Leben, ist sie vollkommen zufrieden ...

Meine Eindrücke:

Die Hauptprotagonistin in dem Buch ist Peyton. Sie liebt das Fußball spielen, ist offen und selbstbewusst. Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrem Leben, ist sie vollkommen zufrieden und glücklich. Danach geht es für sie den Bach runter, alles ist anders als zuvor und von heute auf morgen hat sich ihr Leben für immer verändert. Leider konnte ich mit Peyton nicht ganz warm werden, sie wirkte zu oberflächlich und dramatisch.

Das ganze Buch – und somit auch die Protagonisten – macht einen zu klischeehaften Eindruck. Das ,,typisch klischeehafte amerikanische“ Schulleben könnte man sagen.

Das ist auch einer meiner Hauptkritikpunkte: Das ganze Buch besteht größtenteils nur aus Vorurteilen und Klischees. Überall ist Drama, die Cheerleader sind die Oberzicken und das Mädchen verliebt sich direkt Hals über Kopf in den mysteriösen Jungen. Die Liebesbeziehung zwischen Peyton und Owen hat mir erst zum Schluss hin besser gefallen, da sie sich am Anfang zu schnell ineinander verliebt haben. Nach zwei,drei Szenen wussten sie schon, dass sie zusammengehören. Auch Peytons ,,schlimmes“ und ,,traumatisierendes“ Ereignis fand ich zu überspitzt dargestellt. Ich bin mir sicher, dass es in der Realität sehr schlimm wäre, doch in dem Buch hat es gewirkt, als wollte die Autorin etwas heraufbeschwören, was gar nicht da war…

Das Buch hatte einen spannenden Einstieg, doch danach hätte ich es etwas emotionaler und tiefgründiger erwartet. Die Geschichte konnte mich nicht ganz überzeugen, dafür fehlten die bewegenden Momente und Gefühle. Die Grundidee des Buches finde ich gut, nur das ich mir mehr erwartet hatte bezüglich Peytons Verarbeitungsprozesses.
Zum Ende hin hat mir das Buch besser gefallen, eventuell liegt es daran, dass die Protagonisten sich dort noch einmal stark mit ihren Problemen auseinandersetzen mussten und das Buch dadurch noch einmal an Fahrt aufnahm.

Den Schreibstil der Autorin fand ich eigentlich ganz okay, er war nicht so schön zu lesen wie der beispielsweise von Laura Kneidl, doch er war weder nicht holprig noch stockend. Der Witz,die Leichtigkeit und die Emotionen haben mir in diesem Buch gefehlt, was meiner nach mit dem Schreibstil zusammenhängt.

,,Doch wenn ein Junge dich ansieht, als wenn er am Ertrinken und du hättest als Einzige gesehen, wie er ins Wasser gefallen ist, fühlt es sich an wie eine Ewigkeit."

Fazit: Die Idee des Buches gefällt mir eigentlich sehr gut, jedoch hatte ich durch die vielen Klischees und der Oberflächlichkeit im Buch Schwierigkeiten mich auf die Geschichte ganz einzulassen. Auch die Liebesgeschichte konnte mich leider nicht überzeugen, mir haben die Gefühle die meiste Zeit über gefehlt. Der Plot im Buch hat mir nicht wirklich gefallen und die Spannung zum Schluss sowie am Anfang haben mir am Besten gefallen. Für die die viel in diesem Genre New Adult lesen, wird das Buch wahrscheinlich er ein Flop sein.

Charaktere: 2/5 – Cover: 3/5 – Setting: 3/5 – Handlung: 2/5 – Spannung: 3/5

Veröffentlicht am 15.02.2019

Tolle Thematik, die leider nicht so gut umgesetzt wurde....

Someone New
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Someone new ist mein erstes New Adult Buch von Laura Kneidl. Wie viele andere habe ich schon sehnsüchtig auf das Erscheinungsdatum von dem Buch hin gefiebert, sodass die Vorfreude groß war. Ihre bisherigen ...

Someone new ist mein erstes New Adult Buch von Laura Kneidl. Wie viele andere habe ich schon sehnsüchtig auf das Erscheinungsdatum von dem Buch hin gefiebert, sodass die Vorfreude groß war. Ihre bisherigen Bücher werden sehr gehyptet und auch über Someone new habe ich vorab sehr viel Positives gehört.
Zuerst einmal komme ich zu diesem wunderschönen Cover! Hach ich bin verliebt! Man wird praktisch von diesem wunderschönen Schriftzug und den hellen Farben magisch angezogen. Hätte ich es mir nicht schon allein wegen der Autorin gekauft, wäre es definitiv ein Coverkauf gewesen.
Der Schreibstil von Laura Kneidl ist schön zu lesen. Er ist flüssig und enthält viele Angedockten, die alles wieder sehr realitätsnah und modern machen. Leider wurden die vielen Bezüge auf Comics und Superhelden mit der Zeit zu viel und haben das Lesen am Ende doch erschwert und anstrengend gemacht. Vor allem wenn man sich mit Marvel & Co – so wie ich – nicht gut auskennt, kann das manchmal zu Verwirrungen sorgen.
Am Anfang war ich sehr begeistert und wollte das Buch innerhalb weniger Tage gelesen haben, doch am Ende habe ich eine Woche gebraucht. Dies liegt daran, dass es in dem Buch sehr viele Längen gab. Es war langweilig und ist eher oberflächlich, als tiefgründig und emotional geworden. Zum Teil wurde es mir auch zu ,,Drama“ lastig und die Geschichte ist irgendwie nicht vorangekommen.
Immer wieder hat man dasselbe gelesen, es ist, als hätte ich auf den ersten 300 bis 400 Seiten nur über Micahs Alltag gelesen – was verständlicher Weise sehr fade und träge ist. Hin und wieder gab es wieder mal ein paar Situationen, wo Laura Kneidl bewiesen hat, dass sie eigentlich sehr spannend schreiben kann, doch diese Szenen gehen in den 500 Seiten schnell unter.
Auch Julians Geheimnis wurde viel zu spät aufgedeckt, auf den letzten 100 Seiten ist viel zu viel passiert, sodass der Leser kaum noch mitgekommen ist. Leider muss ich auch anmerken, dass mir die Liebesgeschichte zwischen Julian und Micah nicht so richtig gefallen hat, da mich irgendwie nicht so wirklich berühren konnte. Vielleicht liegt es daran, dass sie einfach viel zu lange gebraucht hat, sie wieder unwichtig wurde, andere uninteressante und unrelevante Dinge passiert sind und die Liebesgeschichte dann wieder in den Hintergrund gerückt ist. Der Funke wollte nicht auf mich überspringen und Micah und Julian konnte mich leider nicht für sich überzeugen.
Kommen wir zu den positiven Dingen, da ich die Nebencharaktere, wie zum Beispiel Auri und Cassie, super cool finde. Um die beiden wird es sich in dem nächsten Roman von Laura Kneidl drehen – Someone else – , wo ihre Geschichte erzählt wird. Auch Micah finde ich sehr symphytisch, zwar kommt sie einen etwas naiv und verhätschelt vor, doch sie beweist auch Mut und Loyalität. Man kann sich an ihr ein Vorbild nehmen, da sie so gut wie keine Vorurteil hat und immer offen an eine Sache herangeht.
Ich bewundere die Autorin dafür, dass sie ein ganz spezielles Thema in diesem Buch anspricht – damit hätte ich nie gerechnet – und eine wichtige Botschaft aussendet. Vor allem das Nachwort finde ich sehr gelungen und vielen wird dieses Buch ein Stück weit die Augen öffnen oder eine Hilfestellung sein. Leider wird dieses Thema sehr spät erst angesprochen, wodurch es meiner Meinung nach an Fokus verliert.
Fazit: Das Buch kann größtenteils nur durch seine Thematik punkten, da es einfach zu viele Längen gab und es dadurch sehr langweilig war zu lesen. Auch in Bezug auf die Umsetzung gab es zu viele Schwächen, die das Lesen sehr erschwert haben. Zum Ende hin ging alles viel zu schnell und wurde dadurch eher Unglaubhaft.
Charaktere: 3/5 – Cover: 5/5 – Setting: 3/5 – Handlung: 2/5 – Spannung: 1/5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 17.04.2019

Man sollte besser keine allzuhohen Erwartungen haben....

Wild Hearts - Kein Blick zurück
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Als ich den KLappentext gelesen habe, bin ich nicht mit allzu hohen Erwartungen an das Buch herangegangen. Er machte auf mich zwar einen interessanten Eindruck, aber ehrlicherweise gesagt, klingt es nach ...

Als ich den KLappentext gelesen habe, bin ich nicht mit allzu hohen Erwartungen an das Buch herangegangen. Er machte auf mich zwar einen interessanten Eindruck, aber ehrlicherweise gesagt, klingt es nach nichts besonderem oder außergewöhnlichem. Das Cover ist zwar wunderschön, doch der Inhalt hört sich so an, wie ein New-Adult Buch für zwischendurch. Und trotdem war ich neugierig auf das Buch. Ich habe mich gefragt, ob es sich nur unscheinbar anhört und mich dann am Ende total überzeugen wird. Ich habe es innerhalb zwei Tage durchgelesen, doch liegt es daran, dass das Buch so gut war oder doch eher daran, dass es nur 288 Seiten hat? Dies und weiteres werdet ihr in der folgenden Rezension erfahren.

Wild Hearts spielt in dem wunderschönen sumpfigem Outskirts. So wie die Autorin die Stadt beschreibt, ist es nicht mal eine richtige Stadt, sondern eher ein Ort im Morast. Trotz der öden Landschaft, finde ich, dass Outskirts einen warmen und herzlichen Charme hat. Es wäre bei weitem nicht meine Traumstadt und ich persönlich würde da auf keinen Fall leben wollen, für das Buch jedoch bietet es ein ruhiges und schönes Setting, welches super zur Atmosphäre des Buches passt.

Sawyer stammt aus einer sehr konservativen, religiösen Familie und lebte am Anfang der Geschichte in einer Gemeinde, die große Ähnlichkeiten mit einer Sekte aufweist. Nach dem Tod ihrer Mutter flüchtet sie vor ihrem gewaltätigem Vater nach Outskirts, wo sie schon auf dem Highway auf ihren neuen Nachbar Finn trifft. Dieser steckt seit einem verhängnisvollen Schicksalsschlaag in einem dunklen Loch fest und lässt keinen mehr an sich heran. Schon seit zwei Jahren lebt er alleine in einer Hütte abseits der Stadt mittem im Sumpf. Als er von seiner neuen Nachberin Sawyer Dixon erfährt, sinkt seine Laune noch weiter, da er sich doch von der sozialen Welt verabschiedet hat und eine Nachbarin so gar nicht zu seinem Einsiedlerleben passt.

Bei den beiden Hauptcharakteren fängt es schon an zu hapern. Irgendwie wollte ich mit beiden nicht ganz warm werden. Auf der einen Seite haben wir die unschulidige – ja, sie wurde mehr als zehnmal in diesem Buch als unschuldig bezeichnet, sodass ich am Ende nur noch die Augen verdrehen konnte – und leichtglaubwürdige Sawyer. In manchen Situationen handelt sie total wiedersprüchlich – es ist ein Wechsel aus schüchern, unerfahren, forsch und mutig. Es ist durch ihre Vergangenheit, die vor allem durch Gewalt und Verboten geprägt wurde, natürlich klar, dass sie oft noch recht naiv und unerfahren ist. Der Leser sieht aber im Laufe des Buches in keinster Weise eine Entwicklung, es ist viel mehr ein Wechsel an Charakterzügen bei ihr, die sie als einen sehr unglaubwürdigen Charakter erscheinen lassen. Auch mit Finn habe ich so meine Probleme, in manchen Situationen mochte ich ihn, die meiste Zeit aber leider nicht. Er ist der mysteriöse, verletzte Typ in der Story, welcher in meinen Augen viel mehr Potenzial hatte. In seiner Vergangenheit hat er keine guten Erfahrungen mit Drogen gemacht, nichtsdestotrotz raucht er ständig oder zieht an einem Joint. Finn ist unberechenbar, ertrinkt seinen Kummer den ganzen Tag in Alkehol, weswegen ich immer noch nicht verstanden habe, warum er ein erfolgreicher Immobilienmakler ist. Das schlimste an Finn jedoch ist, dass er keine Tiefe hat. Wobei dies ein allgemeines Problem der Geschichte ist – ihr fehlt es einfach in jeglicherweise an Tiefgang.

Genau wie die Charaktere kann mich auch die Liebesgeschichte der Beiden nicht überzeugen. Schon beim ersten Zusammentreffen reduzieren sie sich nur aufs Äußere. Ich musste wirklich ein aufseufzen unterdrücken, als Sawyer anfing zwei Seiten lang über Finns super Aussehen zu schwärmen, ganz zu schweigen von Finns Gedanken über Sawyer. Haben sie sich eigentlich jemals richtig unterhalten? Und damit meine ich nicht das Erzählen der eigenen Vergangenheit, Unterhaltungen über die Wünsche, Verluste oder Schmerz. Die Beiden haben sich in meinen Augen nicht einmal richtig kennengelernt, wissen nichts übereinander und Sawyer weiß nicht einmal selbst, warum sie sich in Finn verliebt hat – oder doch, sie weiß es: weil er gut aussieht. Finn hingegen würde es so antworten, wie er es immer im Buch sagt: weil Sawyer in gerettet hat, ihm bewusst gemacht hat, wofür es sich zu leben lohnt. Doch das hat sie nicht. Sie hat ihn nur tröstend in den Arm genommen und gesagt, dass es nicht seine Schuld sei. Wow, statt eine Therapie zu machen, muss man sich anscheinend nur noch von Sawyer Dixon in den Arm nehmen lassen, sie ein paar mal küssen, sie lachen sehen und schon ist all der Velust und Schmwerz wie weggeblasen. Obwohl Finn sowieso nur an zwei Sachen denkt: wie Scheiße es ihm geht und natülich an das eine. Während der 288 Seiten haben sie sich kein Stück weit kennen gelernt, außer vielleicht körperlich…

Zum Glück hat Finn aber das ein oder andere mal so etwas wie einen Blitzeinschlag gehabt. Vor allem zum Ende hin ist er so süß und fürsorglich zu Sawyer, sodass es dem Leser schwerfällt, ihn in diesen Szenen nicht zu mögen. Mit seiner beschützenden und loyalen Art gegenüber Sawyer lernt man Finn noch einmal auf einer ganz anderen Weise kennen. Ich möchte mich auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, doch ich glaube, dass das Buch mit ein paar mehr Seiten, ein bisschen mehr Tiefgründigkeit und Realitätsnähe ein super Buch hätte sein können.

Im letzten Drittel nimmt der Plot plötzlich eine drastische Änderung an und die Spannung steigt stetig. Es passieren Dinge, mit denen der Leser überhaupt nicht gerechnet hätte. Die Wendungen sind total überraschend und geben dem Buch noch einmal den richtigen Kick

Um auf die Frage am Anfang zurückzukommen: Es lag eher an den 288 Seiten, dem flüssigen Schreibstil der Autorin und dem Ende der Geschichte, als an dem Plot, dass man das Buch so schnell lesen kann.

Zuletzt möchte ich noch einmal erwähnen, dass das Buch einen super fiesen Cliffhanger hat. Am Anfang hätte ich nicht gedacht das zu sagen, doch wegen des Endes werde ich wahrscheinlich doch Teil zwei lesen. So ein offenes Ende kann ich doch nicht im Raum stehen lassen, sondern muss wissen wir es weitergeht!

Fazit: Wild Hearts hat mich zwiegespalten zurückgelassen. Mir haben viele Dinge nicht gefallen, wie beispielsweise die Charaktere oder größtenteils der Plot der Story. Auf mich wirkte alles zu oberflächlich, unglaubwürdig und vollgepackt mit Klischees. Trotzdem haben mir auch immer wieder Szenen gut gefallen im Buch und das Setting und die Atmosphäre passen gut. Ich bin unschlüssig, ob ich das Buch wirklich weiterempfehlen kann, da ich weitaus bessere New Adult Bücher kenne. Um ehrlich zu sein, würde ich es euch nicht ans Herz legen, vor allem die unter euch, die viel in diesem Genre lesen, können das Geld besser sparen. Wegen dem fiesen Cliffhanger werde ich mal schauen, ob ich Band 2 noch einen Versuch geben werde. Wer weiß, vielleicht wird mir dieser sogar bessser gefallen… ?

Charaktere: 2/5 – Cover: 4/5 – Setting: 3,5/5 – Handlung: 2,5/5 – Spannung: 3,5/5