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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2019

Wem kann man noch trauen?

Westwall
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Die Polizeischülerin Julia lernt einen jungen Mann namens Nick kennen.
Nach der ersten gemeinsamen Nacht entdeckt sie, dass Nick sie belogen hat. Er hat nicht nur ein großes Hakenkreuz auf dem Rücken tätowiert ...

Die Polizeischülerin Julia lernt einen jungen Mann namens Nick kennen.
Nach der ersten gemeinsamen Nacht entdeckt sie, dass Nick sie belogen hat. Er hat nicht nur ein großes Hakenkreuz auf dem Rücken tätowiert sondern Nick ist auch nicht sein richtiger Name.
Als ihr Leben außer Kontrolle gerät beginnt Julia nach der Wahrheit zu suchen und das führt sie in die Eifel wo eine Neo-Nazi Gruppe agiert.
„Westwall“ von Benedikt Gollhardt ist ein hochspannender Thriller mit politischem Hintergrund.
Dass Thema ist ein Stück deutsche Geschichte und trotzdem ist es sehr aktuell.
Der Handlungsort ist Köln und der Westwall, der den meisten wenigstens dem Namen nach bekannt sein wird.
Schon der Prolog lies mich den Atem anhalten und die Spannung hielt ich über das ganze Buch aufrecht.
Die Protagonisten sind gut beschrieben, trotzdem konnte man sie nie richtig einschätzen.
Dachte man einer gehört zu den Guten wurde man kurz darauf eines besseren belehrt.
Man wusste bald nicht mehr wem man überhaupt noch trauen konnte.
Ich konnte das Buch nach kurzer Zeit kaum noch aus der Hand legen, dass Ungewisse hing ständig im Raum.
Dass Ende war dann auch recht spektakulär und auch schlüssig.
„Westwall“ ist ein sehr zu empfehlender und spannender Thriller.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Spannung und Humor perfekt miteinander verknüpft

Tante Poldi und die Schwarze Madonna
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Einer Frau, Rosaria soll der Teufel ausgetrieben werden.
Plötzlich setzt sie sich auf und beginnt mit einer bayrischen Schimpftiarde und sagt, sie sei die Poldi.
Kurz darauf springt eine der anwesenden ...

Einer Frau, Rosaria soll der Teufel ausgetrieben werden.
Plötzlich setzt sie sich auf und beginnt mit einer bayrischen Schimpftiarde und sagt, sie sei die Poldi.
Kurz darauf springt eine der anwesenden Nonnen vom Dach des Apostolischen Palastes.
In Torre Archirafi, wo Poldi lebt werden immer wieder Drohungen an ihre Hauswand geschrieben
Sogar der Tod warnt Poldi vor, an ihrem 61. Geburtstag der kurz bevorsteht wird sie sterben.
Alles spricht gegen Poldi aber sie lässt sich nicht ins Bockshorn jagen.
„Tante Poldi und die schwarze Madonna“ von Mario Giordano ist für mich mein erster Tante Poldi Krimi und ich muss sagen, nach wenigen Seiten ist ein neuer Tante Poldi-Fan geboren.
Der Krimi besticht durch seinen deftigen bayrischen Humor, zugegeben hier darf man nicht so zimperlich sein.
Aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Der Fall ist interessant und bleibt bis zum Ende spannend.
Die Charaktere werden gut beschrieben. Vor allem Tante Poldi, sie liebt Ermitteln, Alkohol und Dings und das lässt sie sich auch nicht vom Tod verbieten.
Ihr Partner, Commissario Montana gefällt mir auch gut und er muss einiges an Poldis Seite aushalten.
Poldis Neffe kann ich mir gut vorstellen. Ich sehe ihn immer mit offenen Mund staunend vor mir wenn Poldi von ihren Ermittlungen erzählt.
Er ist bemüht die Fälle von Poldi aufzuschreiben, denn er möchte ja schließlich ihre Fälle als Buch veröffentlichen, ganz nach Art von Arthur Conan Doyle.
Wer gerne spannende Kriminalgeschichten liest und auch Humor hat, liegt bei „Tante Poldi“ genau richtig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Schreibstil
  • Humor
  • Lesespaß
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.02.2019

Das Bonner Politkarussell

Rheinblick
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1972 Willy Brandt hat gerade die Wahlen gewonnen und müsste eigentlich Koalitionsverhandlungen führen, er muss sich aber im Krankenhaus einer Stimmbandoperation unterziehen.
Die Logopädin Sonja Engel wird ...

1972 Willy Brandt hat gerade die Wahlen gewonnen und müsste eigentlich Koalitionsverhandlungen führen, er muss sich aber im Krankenhaus einer Stimmbandoperation unterziehen.
Die Logopädin Sonja Engel wird ihm zur Seite gestellt um seine Stimme wieder zu trainieren.
Natürlich ist sie zu Stillschweigen verpflichtet denn sie bekommt automatisch das eine oder andere vertraulich Detail mit.
Genau wie Hilde Kessel, die Wirtin des Lokals Rheinblick. Hier verkehren die Bonner Politiker und führen manche lautstarke Diskussion
Hildes Motto, was im Rheinblick gesprochen wird bleibt im Rheinblick.
Doch beide Frauen haben so ihre Achillesferse. Lassen sie sich erpressen?
Auch in ihrem neuen Roman „Rheinblick“ ist Brigitte Glaser der politischen Bühne treu geblieben.
Sie erzählt mit einer Leichtigkeit über das politische Bonn, dass die Seiten nur so dahin fliegen.
Die Protagonisten sind gut und glaubhaft beschrieben, egal ob es sich um reale oder fiktive Personen handelt. Ich bin über einige Namen gestolpert die ich noch aus meiner Jugend kenne.
Auch die zwei Frauen Hilde und Sonja haben mir gut gefallen.
Auf ihre Art sind sie sehr unterschiedlich.
So ist Sonja Logopädin und versucht Willy Brandt zu therapieren was er aber nicht immer zulässt. Auch im Krankenhaus dreht sich bei ihm alles um die Politik.
Sonja hat familiäre Probleme. Ihr Vater neigt zur Gewalttätigkeit und ihre jüngere Schwester ist verschwunden.
Hilde ist Witwe und versucht das Lokal Rheinblich über Wasser zu halten. Schon einmal hat sie in einer Notlage Namen von Politikern verraten.
Beide Frauen kommen in einen Gewissenskonflikt und müssen sich entscheiden zwischen Loyalität privaten Nöten.
Als kleines Schmankerl ist noch ein Mordfall mit eingebaut um für etwas Spannung zu sorgen.
„Rheinblick“ von Brigitte Glaser bekommt von mir 4 Sterne da es mich gut unterhalten hat.



Veröffentlicht am 17.08.2018

Gelungener Auftakt einer Familien Saga

Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
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Nach dem Tod ihres Vaters schlagen Louisa und ihre Mutter sich so gut es geht durchs Leben. Viel können sie sich nicht leisten.
Durch eine Freundin lernt Louisa Nancy Mitford kennen. Da das Kindermädchen ...

Nach dem Tod ihres Vaters schlagen Louisa und ihre Mutter sich so gut es geht durchs Leben. Viel können sie sich nicht leisten.
Durch eine Freundin lernt Louisa Nancy Mitford kennen. Da das Kindermädchen durchgebrannt war bekommt Louisa die Stelle als Anstandsdame der sechs Töchter bei den Mitfords.
So wird endlich ein Traum für Louisa wahr und sie kann in einem gut geführten Herrenhaus leben.
Zur selben Zeit wird die berühmte Krankenschwester Florence Nightingale Shore ermordet. Die älteste Tochter Nancy Mitford versucht auf eigene Faust zu ermitteln.
Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht, ist der erste Teil einer Familien Saga von Jessica Fellowes. Die Autorin ist bekannt durch ihre Begleitbücher zu der Serie Dowton Abbey.
Die Saga wird wohl sehr umfangreich werden den es gibt bei den Mitfords 6 Schwestern und in jedem Buch soll eine von ihnen die Hauptrolle übernehmen. Den Anfang macht Nancy, die älteste. Ich denke einmal es wird nach dem Alter der Reihe nach gehen. So kann die Autorin auch den Zeitcolorit über Jahrzehnte wiedergeben.
Das Buch hatte zwei Handlungsstränge. Zum Einen die Geschichte des Kindermädchens Louisa, die in armen Verhältnissen aufgewachsen ist und sich mit der Anstellung bei den Mitfords ihren Unterhalt selber verdienen kann und den Mitford Mädchen.
Hier ist es besonders Nancy die in Louisa fast so etwas wie eine Freundin sieht.
Zum Anderen der Mordfall an der Krankenschwester Florence Nightingale Shore wo man immer wieder Einblicke in die Ermittlungen bekommt und besonders Nancy interessiert sich für den Fall.
Der Schreibstil ist fließend. Das Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt.
Die Personen waren alle sehr realistisch dargestellt, die fiktiven genauso wie die Mitford Schwestern die ja real waren.
Dieses Buch ist eine klare Leseempfehlung. Ich freue mich auf noch mehr schöne Lesestunden mit den Folgebänden.

Veröffentlicht am 17.05.2018

Spannung in der Provence

Das Grab unter Zedern (Ein-Leon-Ritter-Krimi 4)
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Ein verurteilter Kindermörder wird nach seiner Berufung freigesprochen. Jetzt muss die Kriminalpolizei in Le Lavandou den Fall neu aufrollen.
Aber dabei bleibt es nicht. Ein Toter wird angespült, alles ...

Ein verurteilter Kindermörder wird nach seiner Berufung freigesprochen. Jetzt muss die Kriminalpolizei in Le Lavandou den Fall neu aufrollen.
Aber dabei bleibt es nicht. Ein Toter wird angespült, alles deutet auf ein Schiffsunglück und das der Mann ertrunken ist.
Der Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter ist allerdings anderer Meinung und ermittelt wie gewohnt wieder auf eigene Faust.
„Das Grab unter Zedern“ ist der 4. Fall einer meiner Lieblings-Krimireihen aus der Feder von Remy Eyssen.
Mit dem Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter hat er einen sympathischen wie auch interessanten Charakter erschaffen.
Ritter ist ein ruhiger und stiller Typ der am liebsten in seinem Keller alleine oder mit seinem Assistenten vor sich hin arbeitet.
Wenn er aber einen Verdacht hat spürt er ein Kribbeln und das lässt ihn nicht mehr los.
Meist ist er anderer Meinung als Zernas, der Polizeichef von Le Lavandou.
Isabelle Morell, die stellvertretende Polizeichefin versucht dann immer zu vermitteln den schließlich ist sie mit Ritter liiert und die Erfahrung sagt ihr, dass der Rechtsmediziner oft mit seinem Verdacht richtig liegt.
Auch Isabell Morell ist mir sehr sympathisch und die beiden geben ein gutes Paar ab.
Der Schreibstil von Remy Eyssen gefällt mir. Er beschreibt die Landschaft sehr virtuell sodass man sich alles gut vorstellen kann.
Man hört förmlich das Meer rauschen oder die Boule Kugeln klackern.
Beim Lesen bekomme ich immer richtig Lust in die Provence zu reisen.
„Das Grab unter Zedern“ ist ein spannender Krimi der einen nach Südfrankreich entführt und eine klare Leseempfehlung.