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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2019

Jetzt wird es persönlich

Lazarus
1

Als sich eine Spur grausamer Morde durch ganz Europa zieht, glaubt Joonna Linna, dass Jurek Walter, den er Jahre lang verfolgte, dahinter stecken könnte. Doch eigentlich kann das gar nicht sein, denn Jurek ...

Als sich eine Spur grausamer Morde durch ganz Europa zieht, glaubt Joonna Linna, dass Jurek Walter, den er Jahre lang verfolgte, dahinter stecken könnte. Doch eigentlich kann das gar nicht sein, denn Jurek Walter wurde bei einem Polizeieinsatz getötet. Aber wer sonst sollte hinter den Morden stecken, denn auch die Opfer waren alles andere als Unschuldslämmer. Besonders hart wird es, als in der Kühltruhe eines Opfers ein fürchterlicher Fund gemacht wird. Das Opfer, ein Grabschänder, der Fund – ausgerechnet der Kopf der verstorbenen Ehefrau Joonna Linnas. Schlimmer kann es kaum werden, oder vielleicht doch?
Meine Meinung
Mit Lazarus erschien der bereits siebte Fall für den Ermittler Joonna Linna und auch dieser steht seinen Vorgängern an Spannung in nichts nach.
Auch wenn sich, wie so oft in Serien, das private Leben der Ermittler weiter entwickelt, denke ich, dass hier auch Quereinsteiger der Serie keine Verständnisprobleme bekommen werden.
Schon von Beginn an ist dieses Buch absolut fesselnd und wie mir bereits aus anderen Büchern des Autorenduos bekannt, war es auch hier wieder in einem Rutsch zu lesen. An Grausamkeiten und blutigen Schockmomenten wird nicht gespart, deshalb glaube ich, dass dieser Thriller auch eher etwas für nicht allzu zart besaitete Leser ist. Sprachlich direkt, auch schon durch die in der Gegenwart geschriebenen Geschichte, war man als Leser mitten im Geschehen. Detailliert ohne ausschweifend zu wirken, bekommt man ein genaues Bild der Ereignisse.
Von Beginn an ist die Spannung hoch gehalten und hier pflastern Leichen regelrecht den Weg der Ermittler. Die Atmosphäre ist durchweg düster und immer wieder neue Wendungen und Grausamkeiten lassen das Buch zu einem Pageturner werden. Auch die Tatsache, dass Protagonist Joonna Linna hier von Beginn an Zweifel bei Kollegen und Familie hervorruft mit seinen Vermutungen, lassen den Leser noch einmal mehr mit ihm mitfiebern. Auch die schnellen Perspektivenwechsel und die kurzen Kapitel machen es schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Wirklich ganz großartiges Kopfkino, was die beiden Autoren hier wieder gezaubert haben.
Durch die eben schon erwähnten Perspektivenwechsel ist man als Leser immer nah am Geschehen, bekommt andere Ideen aufgezeigt und man hofft und bangt hier mit den bereits bekannten Charakteren mit. Man schwankt zwischen Angst und Hoffnung, aber ob es hier ein Entkommen gibt, werde ich nicht verraten.
Die Charaktere, allen voran Joonna Linna, sind bereits bekannt. Gerade Joonna ist im Laufe der Zeit ein ganz besondere Charakter für mich geworden. Aber auch sonst ist die Zeichnung der Figuren wieder extrem gut gelungen. Jeder einzelne wirkt durchdacht, bekommt Tiefgang und gibt ein klares Bild. Ob Protagonist oder Antagonist, die Charaktere sind wirklich detailliert und glaubwürdig.
Mein Fazit
Was für ein spannungsgeladener, blutiger und grausamer Thriller, der mit viel Tempo, aber auch noch viel Tiefgang daherkommt. Das Autorenduo Lars Kepler hat es wieder einmal geschafft, einen ganz besonderen Thriller zu schreiben, der den Leser nicht so schnell wieder loslässt. Dabei ist der Fall in all seinen Grausamkeiten absolut glaubwürdig und weiß den Leser zu überraschen. Mitfiebern und mitzittern der Extraklasse!

Veröffentlicht am 26.02.2019

Die Einsamkeit der kanadischen Wälder

Das Glück an meinen Fingerspitzen
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Jana kann es kaum erwarten, zu ihrem Onkel nach Kanada zu reisen. Dieser ist ein Naturforscher, der eine Blockhütte auf einer einsamen Insel besitzt. Während er sich seinen Forschungen widmet, genießt ...

Jana kann es kaum erwarten, zu ihrem Onkel nach Kanada zu reisen. Dieser ist ein Naturforscher, der eine Blockhütte auf einer einsamen Insel besitzt. Während er sich seinen Forschungen widmet, genießt Jana die Einsamkeit, denn ausser Wölfen, Bären und noch mehr Wildtieren, wird die Insel lediglich von einem Ehepaar bewohnt. Ein Ereignis aus Janas Vergangenheit hat die einst so lebenslustige junge Frau völlig verschreckt. Als Janas Onkel zu einer weiteren Tour aufbricht, macht sie sich zunächst noch keine Sorgen, doch er kommt nicht zurück. Dann plötzlich steht ein junger, verletzter Mann, Luke, vor ihrer Hütte und Jana muss ihm ihr Vertrauen schenken, denn es scheint nur einen Weg zu geben, ihren Onkel zu finden: sie müssen quer über die Insel, um Hilfe zu holen.
Meine Meinung
Schon vor einer Weile fiel mir dieses wunderschön gestaltete Cover auf und auch der Klappentext versprach eine interessante Geschichte. Ausserdem kannte ich bereits das ein oder andere Buch aus der Feder der Autorin und wusste, dass sie mit ganz viel Gefühl erzählt. Genauso ist es mit “Das Glück an meinen Fingerspitzen” in dem Julie Leuze eine Geschichte über zwei junge Menschen erzählt, die mit ihrer eigenen Vergangenheit zu kämpfen haben. Dabei schreibt die Autorin auch hier wieder mit sehr viel Emotionen und versetzt mit ihrem bildlichen Stil den Leser direkt auf die kanadische Insel. Mit einem wirklich gekonntem Maß an Details werden die Regenwälder der Insel lebendig und das Kopfkino startet schon auf den ersten Seiten. Dabei ist diese Geschichte nicht nur ein reines Jugendbuch, sondern auch perfekt für den erwachsenen Leser, der sich gerne in Geschichten fallen lässt. Das Buch ist so mitreißend, dass ich es an nur einem Abend verschlungen habe, denn auch die Tiefe der Charaktere lässt den Leser mitfühlen.
Aus wechselnder Perspektive in der Ich-Form lässt Julie Leuze ihre beiden Protagonisten Jana und Luke erzählen. Lange Zeit weiß der Leser lediglich, dass beide Charaktere mit einem traumatischen Erlebnis der Vergangenheit zu kämpfen haben. So ist Janas uns Lukes Trip über die Insel nicht nur ein Weg, um Hilfe zu holen, sondern auch ein Weg, wieder zu sich selber zu finden. Das die beiden sich dabei näher kommen und sich eine Liebesgeschichte entwickelt, war zwar vorhersehbar, aber passte hier einfach perfekt. Denn diese Liebesgeschichte spielt sich eher nebensächlich ab und im Mittelpunkt bleiben die Charaktere.
Jana kommt aus Deutschland und verbringt ihre Zeit bei ihrem Onkel in Kanada. Lange Zeit weiß man nicht, was der jungen Frau passiert ist, dass sie immer wieder zu regelrechten Panikanfällen neigt. Dabei ist ihr Traum ein Erlebnis, dass so richtig gut in unsere heutige Zeit passt und das typische Verhalten unserer Gesellschaft wiederspiegelt. Gemeinsam mit Luke beginnt Jana ihr Trauma zu verarbeiten und bekommt dabei wieder ein Gefühl dafür, wer sie selber ist und was sie erreichen möchte.
Auch Luke wurde intensiv gezeichnet, denn auch Lukes Vergangenheit birgt etwas, mit dem er zu kämpfen hat. Seine Freizeit verbringt er auf Touren durch die Wildnis und filmt diese Abenteuer, die er später auf seinem YouTube Kanal veröffentlicht. Doch genau das ist es auch, was ihn von seinem nicht allzu einfachen Alltag ablenkt und ihm Halt gibt. Auch für ihn ist diese gefährliche Tour auf der Insel ein Weg, zu sich selbst zu finden.
Diese beiden Charaktere stehen hier auch deutlich im Mittelpunkt, während weitere Personen nur am Rande auftauchen, von denen allerdings Lukes jüngere Schwester noch eine wichtige Rolle spielt. Viel mehr möchte ich aber an dieser Stelle gar nicht verraten.
Mein Fazit
Eine Geschichte mit intensiven Landschaftsbildern und mit einem sehr gefühlvollen Schreibstil, der Personen und Orte lebendig werden lässt. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Protagonisten Jana und Luke, die beide mit einem Trauma der Vergangenheit leben lernen müssen und die auf dieser Reise nicht nur zueinander, sondern auch zu sich selber finden. Ein wunderbares Buch, das zum Nachdenken anregt und das in ferne Welten versetzt.

Veröffentlicht am 22.02.2019

Phils persönlichster Fall

Jetzt gehörst du mir (Ein Marina-Esposito-Thriller 8)
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Als drei Männerleichen erhängt an früheren Ermittlungsorten von Phil Brennan aufgefunden werden, wird schnell klar, dass dieser persönlich involviert ist. Denn noch auffälliger ist die Ähnlichkeit zu DI ...

Als drei Männerleichen erhängt an früheren Ermittlungsorten von Phil Brennan aufgefunden werden, wird schnell klar, dass dieser persönlich involviert ist. Denn noch auffälliger ist die Ähnlichkeit zu DI Brennan. Phil wäre nicht er, wenn er sich nicht gleich dafür verantwortlich fühlen würde und so macht er sich schnellstmöglich auf den Weg nach Colchester. Ein Polizeibeamter soll ihn sicher dorthin bringen, doch er kommt nie in Colchester an. Für Marina ist vom ersten Augenblick an klar, dass ein Wettlauf um Leben und Tod beginnt und sie setzt alles daran, Phil rechtzeitig zu finden.
Meine Meinung
Schon beim Lesen des Klappentextes hatte ich eine Gänsehaut, denn wer die vorherigen Fälle des DI Brennan und der Profilerin Esposito kennt, weiß ungefähr, worauf sie sich hier einlassen.
Schon der Prolog bietet viel Spannung und genauso geht es dann auch gleich weiter. Tania Carver schafft es auch hier, mich in kürzester Zeit mit ihrem Schreibstil zu fesseln und dieses Mal konnte ich den Thriller auch wirklich erst aus der Hand legen, als ich ihn beendet hatte. Wer die Reihe um das sympathische Paar verfolgt hat, wird hier schnell merken, um was es geht. Ich habe hier wirklich richtig mitgefiebert und mitgelitten und fühlte eine Mischung aus Beklemmung und Faszination über das Gelesene. Wie auch in ihren vorherigen Bänden ist das Tempo hoch gehalten und schnelle Perspektivenwechsel und kurze Kapitel sorgen dafür, dass das Buch zum Pageturner wird.
Gerade hier in diesem Band, bei dem es sich wohl auch um das Finale handelt, macht es durchaus Sinn, die Reihe bis hierher verfolgt zu haben. Manch ein Erlebnis aus der Vergangenheit wird aufgelöst und somit könnte man es hier als Quereinsteiger eher schwer haben. Stück für Stück setzen sich hier nun alle Puzzleteile zusammen.
Man erfährt hier in Rückblenden von einem furchtbaren Schicksal eines kleinen Mädchens und was bzw. wer aus ihr geworden ist. Gleichzeitig erlebt man aber auch Marinas Suche nach Phil und wie es Phil ergeht. Wie schon erwähnt, wird hier auch einiges aufgelöst und all das zusammen saugt den Leser ins Geschehen.
Da ich bisher alle Bände gelesen hatte, sind die beiden Ermittler wie gute alte Bekannte. Genau dieses Gefühl braucht man hier auch beim Lesen, denn ich habe selten so sehr mitgefiebert, wie mit Marina Esposito. Genauso sehr habe ich auch um Phil gebangt und gehofft. Ich bin auf jeden Fall sehr bgeistert von den Figuren, die Tania Carver erschaffen hat und mit welch einem Weitblick die Autorin arbeitete.
Mein Fazit
Ich glaube, über dieses Buch möchte ich einfach nicht mehr verraten, denn als Fan der Reihe wird es wohl keine Frage sein, dass man auch den finalen Band lesen möchte. Ich kann es kaum glauben, dass die Reihe nun zu Ende sein soll, denn mit Marina Esposito und Phil Brennan habe ich zwei sehr interessante Charaktere kennenlernen dürfen. Dieser Thriller ist ein wahrer Pageturner, vor allem wenn man weiß, worum es hier geht, bzw. unter welchem Druck Esposito steht und in welcher Gefahr Brennan schwebt. Tania Carvers Reihe ist vom ersten bis zum letzten Teil durchdacht aufgebaut. Spannend und mitreißend!

Veröffentlicht am 21.02.2019

Ein gelungener letzter Teil

Outliers - Gefährliche Bestimmung. Die Entscheidung
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Achtung: Teil 3 der Trilogie – inhaltliche Spoiler vorhanden!

Auch wenn Wiley wieder aus dem Gefängnis entlassen wurde, ist sie noch weit davon entfernt, wieder in Sicherheit zu sein. Sie ist zwar wieder ...

Achtung: Teil 3 der Trilogie – inhaltliche Spoiler vorhanden!

Auch wenn Wiley wieder aus dem Gefängnis entlassen wurde, ist sie noch weit davon entfernt, wieder in Sicherheit zu sein. Sie ist zwar wieder zu Hause bei ihrem Bruder Gideon, doch noch immer fehlt jede Spur von Wileys Vater. Ausserdem muss sie herausfinden, was wirklich mit den Outliers geschehen soll bzw. ist. Dafür allerdings muss sie herausfinden, wer und warum überhaupt hinter den Mädchen mit den besonderen Fähigkeiten her ist. In welch Gefahr sie sich dabei begibt und wer wirklich hinter all dem steckt, ist größer, als sie bisher vermutet hätte.
Meine Meinung
Optisch passt sich auch der dritte Band hervorragend seinen Vorgängern an und zusammen sieht die Reihe einfach toll aus.
Nach dem Ende des zweiten Bandes konnte ich die Fortsetzung kaum noch abwarten, denn Band 2 endete mit einem fiesen Cliffhanger, der mich mit offenem Mund zurückließ. Die Handlung setzt hier nur kurze Zeit später an, als der zweite Band endete. Wobei dann auch gleich der Einstieg wieder schnell gelang.
Wie auch in den beiden Bänden zuvor bin ich begeistert vom Schreibstil der Autorin Kimberly McKreight. Sie schafft es wieder, diese Geschichte mit ganz viel Tempo zu erzählen und fesselt dabei an die Seiten. Allerdings musste ich hier deutlich konzentrierter am Ball bleiben, denn im letzten Band wechseln die Perspektiven häufig.
Dafür ist es auch hier wieder absolut spannend. Immer wieder warten Überraschungen und Wendungen auf den Leser und auch hier ist wieder einiges an Tempo vorhanden. Wie auch Band 1 und Band 2 wurde die Geschichte zu einem Pageturner, wobei ich auch hier wieder den Inhalt als Jugendthriller denn als Fantasy einstufen würde.
Im dritten Band wechseln die Perspektiven zwischen Wiley, die wieder als Ich-Erzählerin fungiert, und Riel und Jasper, deren Geschichten durch einen dritte Person Erzähler wiedergegeben wird. Als Leser erhält man dadurch einen guten Überblick, kann hier und da schon Ereignisse vorausahnen, in die die Charaktere dann hineintappen und doch gibt es immer wieder überraschende Momente. Letzten Endes fiebert man hier ordentlich mit den Charakteren, allen voran Wiley, mit. Das Ende konnte mich auch wieder überraschen, hat für mich aber hervorragend gepasst.
Wileys Entwicklung von Band 1 bis zum Ende war wirklich spannend zu verfolgen. Immer wieder konnte mich dieses Mädchen verblüffen und sie ist mir doch mittlerweile sehr ans Herz gewachsen. Aus einer jungen Frau, die sich nicht traute ihr Heim zu verlassen, ist eine Kämpferin mit Mut und Herz geworden. Für Wileys Bruder Gideon bekommt man durchaus Verständnis und auch Jaspers und Riel wurden glaubwürdig dargestellt. Alles in allem wirken die Charaktere durchdacht und bieten viele Facetten.
Mein Fazit
Auch mit dem letzten Band konnte mich die Autorin Kimberly McKreight überzeugen und bot mir sehr gute Unterhaltung. Ein wirklich spannender Jugendroman, der nicht nur passend für die Zielgruppe ist, sondern auch Erwachsene überraschen kann. Gut ausgearbeitete, vielseitige Charaktere und eine fantasievolle Unterhaltung lassen die Seiten beim Lesen nur so verfliegen. Eine Trilogie, die dringend mehr Aufmerksamkeit braucht!

Veröffentlicht am 19.02.2019

Was für eine Heldin

Heartless, Band 1: Der Kuss der Diebin
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Drei Jahre ist es nun her, dass Zeras Familie bei einem Überfall getötet wurde. Seitdem fristet die junge Frau als sogenannte Herzlose bei der Hexe Nightsinger ihr Dasein und dient ihr unter anderem auch ...

Drei Jahre ist es nun her, dass Zeras Familie bei einem Überfall getötet wurde. Seitdem fristet die junge Frau als sogenannte Herzlose bei der Hexe Nightsinger ihr Dasein und dient ihr unter anderem auch als Leibwächterin. Alles würde sie dafür geben, um wieder in Freiheit leben zu können, doch dafür muss sie der Hexe eine Gegenleistung bieten. Diese von ihr herbeigesehnte Freiheit wird greifbar, als sich ein Krieg zwischen den Hexen und den Menschen ankündigt und sie an den Hof des Königs geschickt wird. Sie soll sich als zukünftige Braut des Prinzen bewerben und sich somit nicht nur in sein Herz schleichen, sondern dieses auch, nicht nur im übertragenen Sinne, stehlen.
Meine Meinung
Was für ein wunderschönes Cover, damit hatte mich der Verlag schon beim ersten Blick neugierig gemacht und nachdem mich auch der Klappentext überzeugen konnte, wollte ich diese Geschichte unbedingt lesen.
Schon vom ersten Moment an wurde ich an die Handlung gefesselt, die zunächst einen kurzen Einblick in die aktuellen Ereignisse gibt und dann einen Schwenker zurück macht und der Leser erfahren darf, warum und wie Zera an den Königshof gelangt.
Der Schreibstil ist absolut klar und direkt, dabei flüssig zu lesen und mit einem ganz besonderen Gespür für Dialoge. Durch die gewählte Zeit, der Gegenwart, wird man noch einmal mehr direkt in die Handlung versetzt, um ordentlich mitfiebern zu können.
Auch mit ihrem Worldbuilding konnte mich die Autorin Sara Wolf ganz schnell fesseln und überzeugen. Neben den Herzlosen, bei denen ich an das Märchen “Das kalte Herz” denken musste, erlebt man hier Hexen, Magie, neuartige Kreaturen, wie die Celeon und noch vieles mehr. Die gesamte Welt ist gekonnt aufgebaut, sehr gut vorstellbar und wirkt nahezu lebendig. Dabei verliert sich die Autorin hier gar nicht so sehr in endlose Beschreibungen, sondern setzt viele Impulse, dass man sich selbst Orte, Charaktere und Ereignisse vorstellen kann.
Die Handlung ist schnell spannend und interessant. Allein die Vorstellung, dass Zera ohne Herz leben muss, bereitete mir irgendwie eine Gänsehaut. Denn genau diese Herzlosen haben einst ihre Familie angegriffen und getötet, zumindest, soweit sich Zera zurückerinnern kann. Gemeinsam mit Protagonistin Zera befindet man sich mitten im Geschehen und erlebt alles durch ihre Augen, da sie hier auch als Ich-Erzählerin fungiert. Die Geschichte ist zwischendurch düster und schonungslos, doch vor allem die Dialoge lockern das ganze wieder ein wenig auf. Neben dem Düsteren sorgt auch noch eine Liebesgeschichte für Abwechslung und auch diese konnte mich überzeugen, denn die Autorin lässt ihren Charakteren auch hier Zeit für eine Entwicklung.
Genau Zera ist es aber auch, die mir diese Geschichte zu etwas ganz besonderen werden ließ. Zera ist keine typische Protagonistin, sie ist weder weich noch zart mit hartem Kern, sondern tatsächlich knallhart. Mit einem losen Mundwerk ausgestattet, brachte mich manch eine Aussage zum Grinsen, denn Zera spricht fließend sarkastisch. Doch sie hat nicht nur ein loses Mundwerk, sondern durchaus wahren Heldenmut und ist eine tolle Kämpferin. Zera hat mich hier vom ersten Moment an begeistert.
Aber auch die anderen Charaktere wussten zu überzeugen. Da wäre z. B. Zeras adlige Lehrmeisterin Y’shennria, die mir sehr schnell ans Herz wuchs, da sie einfach auch ganz anders ist, als zunächst vermutet. Auch Prinz Lucien ist nicht das, was er auf den ersten Blick zu sein scheint. So geht es dann auch weiter und Autorin Sara Wolf gestaltet ihre Figuren mit viel Leben und voller Facetten. Lasst euch einfach überraschen, denn diese Charaktere sollte man kennenlernen.
Mein Fazit
Ich liebe diese Geschichte rund um die herzlose Zera, die schnell zu einer meiner Lieblingsprotagonistinnen geworden ist. Zera ist einfach ganz speziell und man muss sie selbst miterleben, denn schnell fiebert und zittert man mit ihr mit. Worldbuilding, Schreibstil, Spannung, Romantik, Magie und noch vieles mehr warten hier auf den Leser. Eine Geschichte, die mich vom ersten Moment an fesseln und begeistern konnte und ich hoffe, dass Band 2 nicht lange auf sich warten lässt.