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Veröffentlicht am 05.03.2019

Hoffnung auf Freiheit

Worauf wir hoffen
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Eine Familie mit alten Traditionen und einem Sohn, der diese für die eigene Freiheit brechen muss. Amar verlässt nach einem Streit mit seinem Vater die Familie. Seine ältere Schwester Hadia übernimmt seinen ...

Eine Familie mit alten Traditionen und einem Sohn, der diese für die eigene Freiheit brechen muss. Amar verlässt nach einem Streit mit seinem Vater die Familie. Seine ältere Schwester Hadia übernimmt seinen Platz in der Familie. Sie löst sich langsam von den streng muslimischen Traditionen und heiratet einen Mann ihrer Wahl. Dann kehrt Amar zu ihrer Hochzeit zurück und es scheint, als könnte die Familie sich neu und wieder zusammenfinden.
Es wird auch aus der Vergangenheit von Amars Mutter Laila berichtet. Diese zieht mit ihrem Mann Rafik nach Amerika. Rafik wurde von Lailas Eltern ausgesucht und die beiden haben sich lieben gelernt, obwohl sie sich vor der Hochzeit kaum kannten.

Dieser Roman erzählt von einer Familie, die zwischen veralteten Traditionen und der Erwartung nach selbstbestimmter Freiheit steht. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen und muss seinen persönlichen Weg finden. Es ist für keinen von ihnen leicht, andere Perspektiven anzunehmen und diese zu akzeptieren.

Die Charaktere waren sympathisch und das Leben der Familie wurde schön dargestellt. Der Schreibstil hat mich von Anfang an gefesselt. Es gab schöne sprachliche Bilder, wodurch der Leser in eine andere Welt taucht. Faszinierend wie sich das Leben in der USA auf eine muslimische Familie auswirken kann. Sie können ihren Glauben leben, werden aber von westlichen Denkweisen beeinflusst.

Ich habe viel über die muslimische Kultur gelernt. Dieser Roman zeigt Unterschiede auf und versucht einem den Wunsch nach Freiheit, wie auch immer dieser aussehen mag, näher zu bringen. Dabei wird keine Religion oder Kultur abgewertet. Sehr eindrücklich waren für mich die Denkweise von Laila, die nur Gutes für ihre Kinder möchte. Selbstwert und Selbstbestimmung ist nicht für jeden Menschen gleich zu erlangen. Dennoch zeigt das Buch, dass Traditionen wichtig sind und es sich manchmal auch lohnt, auf seine Eltern zu hören oder ihnen auch mal zu wiedersprechen. Ein tolles Werk.

Veröffentlicht am 03.03.2019

Der Schlüssel zwischen den Clans

Clans von Cavallon (1). Der Zorn des Pegasus
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Der Schein von Frieden zwischen den fünf Clans in Cavallon trügt. Bei der Jubiläumsfeier werden die Bewohner der Freien Stadt von mehreren Pegasus angegriffen. Sam Quicksilver erlebt, wie seine Eltern ...


Der Schein von Frieden zwischen den fünf Clans in Cavallon trügt. Bei der Jubiläumsfeier werden die Bewohner der Freien Stadt von mehreren Pegasus angegriffen. Sam Quicksilver erlebt, wie seine Eltern ermordet werden und ist seitdem auf der Flucht.
Der Einstieg ist sehr faszinierend, denn der Leser lernt das Leben von Sam kennen und wie er mit seinen Freunden den vermeintlichen Frieden genießt. Er muss viel erleiden und scheint eine Schlüsselfigur in dem Intrigenspiel zwischen den fünf Clans zu sein.
Das Zusammenspiel zwischen Pegasus, Einhörnern, Kelpies, Zentauren und Menschen ist mal was Neues. Dass die Menschen auch mal nicht die Herrscher sind war sehr erfrischend, wenn auch viele Wesen nicht so freundlich und ehrlich sind, wie sie scheinen.
Ein phantasievolles Abenteuer für Kinder. Allerdings finde ich manche Aspekte ein wenig heftig für ab 10-Jährige. Ich weiß, dass Kinder Filme und Bücher anders wahrnehmen als ein Erwachsener. Dennoch sterben einige Charaktere und es gibt grusselige Wesen, welche nicht immer freundlich sind. Dies ist jedoch der einzige Kritikpunkt für mich. Die Geschichte ist schön beschrieben und die fünf verschiedenen Clans von Cavallon werden näher beleuchtet. Die Welt ist düster und abwechslungsreich. Es ist auch spannend, dass aus verschiedenen Perspektiven berichtet wird. Ein sehr gelungener Reihenauftakt.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Chaos bei den Abbotts

Öffne mir dein Herz
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Bei einem Lauftraining stürzt Charley Abbott einen Berghang hinunter. Ihr Retter Tyler kümmert sich hingebungsvoll um sie. Ausgerechnet Tyler, den sie schon so lange von sich gestoßen hat. Denn Charley ...

Bei einem Lauftraining stürzt Charley Abbott einen Berghang hinunter. Ihr Retter Tyler kümmert sich hingebungsvoll um sie. Ausgerechnet Tyler, den sie schon so lange von sich gestoßen hat. Denn Charley hat sich geschworen, nie wieder einen Mann zu lieben und an sich ran zu lassen.
Der 6. Band rund um die Familie Abbott beginnt gleich spannend. Die Rettung von Charly und Tyler, der ihr nicht von der Seite weicht. Dies spricht durchweg für Tylers Charakter. Er ist ein Traummann, wie man ihn sich nur wünschen kann. Er ist reich, liebevoll, hilfsbereit und soviel mehr. Er hat mir noch besser gefallen, als Charly.
Charly ist wie die anderen Abbotts an sich ein toller Charakter, dennoch konnte ich ihren Grund, warum sie keinen Mann mehr möchte, nicht verstehen. Sie wurde verletzt, jedoch nicht auf eine misshandelte Art, weswegen sie ein wenig extrem reagiert. Für mich hat dieser Teil nicht so gut gepasst.
Der Schreibstil, das Setting und der Rest der Familie war wie immer bezaubernd. Besonders die Einschübe von Max waren toll und er ist ein liebenswerter Papa. Ich freue mich auf die weiteren Geschichten.

Veröffentlicht am 29.12.2018

Zwischen zwei Liebenden die Sterne

Zwischen uns die Sterne
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Eine wunderschöne Liebesgeschichte. Dass die drei Freunde ihre Wünsche auf Sterne schreiben ist eine schöne Idee. Aidens Tod hat mich erschüttert, auch wenn er als Jugendlicher echt unsympathisch gewirkt ...

Eine wunderschöne Liebesgeschichte. Dass die drei Freunde ihre Wünsche auf Sterne schreiben ist eine schöne Idee. Aidens Tod hat mich erschüttert, auch wenn er als Jugendlicher echt unsympathisch gewirkt hat. Camerons führt das Camp weiter und hat eine lockere Beziehung mit einem Typ, den sie nicht liebt und nur benutzt, um sich von Everett zu trösten.
Cameron ist eine symphatische Protagonistin, nur sind manche ihrer Gedankengänge nicht ganz nachvollziehbar.

Ich mag den Schreibstil sehr und auch die Sprachweise ist sehr schön. Vor allem die Briefe sind liebevoll geschrieben. Die Endsituation und der Antagonist fand ich nicht so passend und es hat nicht realistisch gewirkt. Dennoch eine wunderschöne Liebesgeschicht, wie aus Freundschaft mehr werden kann, daher sind es gute4 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Von der Heldin zur emanzipierten Frau

Mulans Töchter
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„Mulans Töchter“ beschreibt eine jahrelange Reise durch das moderne China, um der bekannten Heldin Mulan nach zu spüren. Diese wurde durch den gleichnamigen Disney-Film bekannt. Die niederländische Journalistin ...

„Mulans Töchter“ beschreibt eine jahrelange Reise durch das moderne China, um der bekannten Heldin Mulan nach zu spüren. Diese wurde durch den gleichnamigen Disney-Film bekannt. Die niederländische Journalistin Bettine Vriesekoop hat nicht nur diese tugendhafte und mutige Heldin beleuchtet, sondern auch andere weibliche Größen in einer Männer dominierten Welt.
Sie hat sich auf die Suche im modernen China gemacht: Frauen aus der neuen Mittelklasse, die sich an historischen Vorbildern orientieren, gleichzeitig aber aus deren konservativen Schatten heraustreten wollen und ihre sexuelle Autonomie einfordern.

Für ihr Buch führte Bettine Vriesekoop zahlreiche Interviews mit Frauenrechtlerinnen, Unternehmerinnen, Prostituierten, Lesben und Wissenschaftlerinnen und entführt den Leser in eine Welt, die den meisten im Westen unbekannt und fremd sein dürfte, und ermöglicht so einen Einblick in die ungeheuren gesellschaftlichen Veränderungen des modernen Chinas. Ihre beeindruckenden Frauenporträts sind eingebettet in einen historischen Rahmen zur Stellung der Frau im Laufe der Jahrhunderte – fundiert und spannend erzählt.
Außer Mulan gibt es noch andere Frauen, die sich gegen die typischen Werte und Normen auf den Kopf gestellt haben. In diesem Werk geht es um Lebenssituationen chinesischer Frauen, ihre gesellschaftliche Rolle und Besonderheiten im Laufe der Geschichte. Die Familienstrukturen haben sich mit der Zeit kaum geändert. Es wurde zwar aus der Großfamilie von 1979 wurde die Ein-Kind-Politik ausgerufen, jedoch führte dies zur Tötung vieler neugeborener Mädchen. Heute muss die chinesische Gesellschaft mit einem extremen Frauenmangel kämpfen. Der Heiratsmarkt ist groß, weswegen junge Frauen aus den Nachbarländern verschleppt werden. Das Rollenverständnis vieler chinesischer Frauen verändert sich nur allmählich. Sie werden gebildeter, jedoch suchen immer noch vielen Eltern auf Heiratsmärkten den Ehepartner ihrer Kinder aus.
Im 21. Jahrhundert werden die westlichen Schönheitsideale übernommen, während viele Beautyprodukte in den asiatischen Ländern entwickelt werden. Auch boomt das Geschäft mit Schönheits-Operationen. Meist werden diese schon mit 16 Jahren durchgeführt. Der Fokus von Schönheit liegt auf dem Gesicht und langen Beinen.
Früher wurden chinesische Frauen nicht nur auf ihre Rolle als Mutter vorbereitet, sondern traditionelle Schönheitsrituale vollzogen. Ein Beispiel in diesem Buch für ein Schönheitsideal sind die sogenannten Lotusfüßchen. Die gebundenen Füße sind nur unter großen Schmerzen und Qualen von den Mädchen und Frauen zu ertragen. Es hat lange gedauert, bis auf ein gesetzliches Verbot auch das endgültige Aus folgte.

Der Epilog ist eine schöne Abrundung und das Glossar gibt wichtige Auskunft über einzelne (chinesische) Begriffe. Sehr schön und kurz ist die Ballade von Mulan geschrieben. Einfach eine Frau mit Weisheit und Klasse.
Der Schreibstil hat mich auf eine Reise in das Leben von Frauen in China mitgenommen. Die Beschreibungen wie die Rolle der Frau in der Gesellschaft sich entwickelt und verändert hat, war sehr interessant und bildlich dargestellt.