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Veröffentlicht am 02.01.2022

Ich persönlich kann diesen Ratgeber nicht empfehlen und rate den meisten sogar ab, ihn zu lesen.

Ich bin ein Fehler, und ich liebe es
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Der Klappentext und am Anfang die Fragen „Bin ich gut genug?“, „Bin ich wichtig?“, „Bin ich liebenswert?“ etc. waren ein guter Ansatz und auch der Klappentext klang wirklich vielversprechend! Leider wurden ...

Der Klappentext und am Anfang die Fragen „Bin ich gut genug?“, „Bin ich wichtig?“, „Bin ich liebenswert?“ etc. waren ein guter Ansatz und auch der Klappentext klang wirklich vielversprechend! Leider wurden die Fragen jedoch nicht wirklich bearbeitet, sondern nur unterdrückte Gefühle und Glaubenssätze.
Jeder Mensch trägt hin und wieder eine Maske z.B. wenn wir nicht wollen das andere sehen, wie schlecht es uns wirklich geht, aber wir können uns mit solchen Masken auch massiv schaden. Wenn wir Beispielsweise „Ja“ sagen, obwohl wir „Nein“ fühlen. Oft wollen wir keine Schwäche zeigen in Form von z.B. Tränen. Ich nutze dafür gerne Filme. Wenn mich Filme berühren, kommen die ungeweinten, unterdrückten Tränen von ganz allein und ich muss mich dafür nicht erklären. Im Buch steht dies als „ blindes entladen“. Das ständige gegen uns selber kämpfen kostet eine Menge Kraft. Wir dürfen unsere Bedürfnisse nicht vergessen und die Masken nicht bis zur Selbstaufgabe tragen. Sobald wir diese Maske absetzen wird es erst mal schwierig.Denn Menschen, die uns nur mit Maske kennen, akzeptieren uns vielleicht nicht mehr ohne diese. Doch was hat die Maske gebracht? Sie hat dir geschadet. Steh für dich ein. Wer dich nicht so nimmt, wie du bist, hat dich nicht verdient.
Mit der Wahrheit wird man oft zum Störenfried. Manchmal erkennt man nicht mal diese Masken der anderen, auch wenn einen Menschen darauf aufmerksam machen. Nicht jeder will die Wahrheit hören oder sehen. Das ist der Prozess jedes einzelnen. Erst, wenn die Person bereit ist, die Wahrheit zu erkennen, wird er sie auch sehen oder spüren. Ich liebe diesen Spruch:
„Die Lüge gewinnt denn Sprint.
Die Wahrheit gewinnt den Marathon!“
Er passt sehr gut zum Thema Masken. Und dieses behandelt der Autor in diesem Buch. Er ist so ehrlich und schreibt auch das er kein Psychologe oder Mediziner ist und rein aus Erfahrung berichtet, die er durch sein Leben und die Menschen bekommen hat, mit denen er Arbeitet. Ein paar interessante Ansätze habe ich hier schon gesehen wie zum Beispiel das man sich entscheiden solle zu scheitern. Hört sich im ersten Moment sicher eigenartig an, weil viele das Scheitern als etwas schlechtes sehen. Doch es gehört zum Leben dazu. Es ist etwas ganz normales. Es macht uns menschlich und liebenswert. Dies kann für einige, die immer alles richtig machen wollen, genau der richtige Ansatz und eine Herausforderung sein. Aber natürlich passt es nicht auf jeden.

Es ist immer anstrengend mit und an sich selber zu arbeiten. Ich lese dieses Buch in einem ziemlich erschöpften Zustand und bin dadurch vielleicht auch etwas empfänglicher. Trotzdem bin ich recht fest in meinem Selbstwert, was mir hier auch extrem geholfen hat, denn ansonsten würde ich mit diesem Buch untergehen. Es kostet immer auch viel Kraft einen Ratgeber zu lesen, da man eine Menge Input bekommt. Doch oft lohnt es sich und man nimmt in den meisten Fällen etwas mit.
In diesem Buch wird mir bewusst, wie gut es wäre, die für einen wichtigen Textstellen mit einem Marker zu kennzeichnen, damit man sie hinterher wieder findet. Denn auch, wenn der Autor ein paar gute Momente hatte, wurde ich bei diesem Buch sehr enttäuscht. Denn leider war das auch schon alles, was positiv an diesem Ratgeber war. Ungefähr drei Momente bei denen ich nicht den Kopf geschüttelt habe.
Er redet oft sehr abwertend über Affirmationen. Beispiel „Fokussiere dich auf das Positive und du wirst Positives anziehen“.
Er meint, viele versuchen dadurch negatives zu unterdrücken. Dies liegt nicht an der Affirmation, sondern daran, wie man sie nutzt. Nur weil man sich auf das Positive Fokussieren sollte, bedeutet dies nicht, dass es einem nicht mal schlecht gehen darf. Dazu passt auch gut eine andere Affirmation „Es muss einem erst schlechter gehen, bevor es einem wieder besser geht.“ Denn all die Gefühle müssen erst raus, gelebt und verarbeitet werden, bevor es einem wieder besser gehen kann. Das gleiche Spielchen macht er mit einer Meditation, bei der man seine Gedanken als Wolken vorbeiziehen lassen soll. Meditation ist nicht – ich lasse meine Gedanken als Wolken vorbeiziehen und sage „Das bin nicht ich.“ Gedanken als Wolken vorbeiziehen zu lassen macht man um für einen Moment zur Ruhe zu kommen, wenn man nicht alle Gedanken und Gefühle gleichzeitig verarbeiten kann. Diese Meditation hilft kurzzeitig abzuschalten und sich dann eine Wolke nach der anderen zu greifen und sie nach und nach zu bearbeiten. Sie ist nicht dafür da, Gedanken, Gefühle etc. zu verdrängen und wegzusperren. Der Autor wirkt, als ob er belehren will. Nur weil man in einer Schwäche keine Stärke sieht, bedeutet es nicht das man die Schwächen ablehnt. Er macht Tipps und Hilfestellungen vieler anderer schlecht, oder zumindest wirkt es so, vermittelt dann aber Falsches über Affirmationen und Meditationen. Wenn ich doch keine Ahnung davon habe, sollte ich es lassen oder etwas anderes schreiben. Er schreibt, wir sagen den Kindern sie können keine Fehler machen, weil alles nur Erfahrung ist. Wer bitte sagt das? Warum behauptet er so etwas? Warum verallgemeinert er? Ich kennen keinen, der Kindern das sagt. Fehler machen ist wichtig und gehört zum Leben dazu, denn aus Fehlern lernt man und wird beim nächsten Mal vielleicht nicht den gleichen Fehler machen. Diese zwei Aussagen sind völlig unterschiedlich und haben eine ganz andere Bedeutung. Dann schreibt er, Menschen, die wir beschuldigen oder die uns triggern, zeigen uns Dinge, die wir selbst an uns nicht mögen. Angeblich, denn in vielen anderen Ratgebern heißt es, sie zeigen uns Dinge, die wir selber vielleicht gerne (aus-)leben würden. Vielleicht ist es aber auch einfach gar nichts von beiden und wir mögen diese Menschen einfach nicht. Man muss nicht jeden mögen und es muss nicht immer etwas dahinter stecken.

Das ganze Buch schien so, als müsse es gefüllt werden. Es wurde sich um Kopf und Kragen geredet. Ständige Wiederholungen, Verallgemeinerungen und dann noch diese negative Schreibweise waren sehr unangenehm. Ich kann mir schwer vorstellen, dass das Menschen helfen kann, die schon am Boden liegen oder in einer depressiven Stimmung sind. Es ist ein Energiesauger und kann Menschen sicher noch tiefer bringen, als das es aufbaut. Am Ende weiß man gar nicht, was das Wichtige an seiner Aussage sein soll. Es ist nichts wirklich einprägsames dabei.Unverständnis bekommt der Autor dann von mir als er sich über die Corona- Maßnahmen beschwert und darüber schreibt das mehr über die Kraft des Immunsystems und die Möglichkeiten über unseren Lebensstil die Abwehrkraft zu beeinflussen berichtet werden sollte. Vielleicht hätte er besser schreiben sollen, dass die Corona- Maßnahmen nicht mehr nötig wären, wenn die Erwachsenen auf ausgebildete Virologen hören und sich Impfen lassen würden. Denn meist sind es die, die über ihr gutes Immunsystem reden auch die, die angeblich nach fünf Minuten Maske tragen in Ohnmacht fallen. Dieser Teil hört sich an, wie Werbung gegen das Impfen. Dieser Müll hätte nicht gefehlt, wenn er nicht im Buch gestanden hätte.

Veröffentlicht am 21.01.2021

Juno und die Reise zu den Wundern lehrt uns das Wunder überall sein können. Fesseln konnte mich das Buch allerdings nicht.

Juno und die Reise zu den Wundern
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Juno ist eine Träumerin und Außenseiterin. Doch trotz das ihre Mutter sie einfach verlassen hatte und ihr Vater nicht so recht wusste, wie er mit einem Mädchen umzugehen hatte, hörte Juno niemals auf zu ...

Juno ist eine Träumerin und Außenseiterin. Doch trotz das ihre Mutter sie einfach verlassen hatte und ihr Vater nicht so recht wusste, wie er mit einem Mädchen umzugehen hatte, hörte Juno niemals auf zu träumen. Es gab ihr Kraft um weiter zu machen. Mit 15 Jahren war sie das begehrteste Mädchen der Schule, doch die Liebe fand sie nicht.
Als sie dann erwachsen war, lies ihr Vater sie in die schielende Stadt ziehen. Wie alt sie da war kann ich leider nicht sagen, denn solch wichtige Angaben waren in dem Buch eher selten. Doch auch in der schielenden Stadt fühlte Juno sich fehl am Platz. Sie wusste nicht recht, was sie mit sich und ihrem Leben anfangen wollte. Ein Zufall führte sie dann zu Mr James, einem kleinen, alten Mann mit einem Laden, den Juno direkt in ihren Bann zog. Er sagte ihr Dinge, die Juno nicht greifen konnte. Eines Tages verschwand Mr James und der Laden und lies Juno zurück, einzig mit zwei goldenen Ringen, die ihr den Weg zu weisen schienen. Sie musste weiterziehen.
Nachdem sie all ihre Sachen verschenkte machte sie sich also auf den Weg durch viele Städte und Länder und schrieb in jedem eine Lektion auf, die sie für ihr Leben lernte.

Dieses Buch konnte mich leider gar nicht fesseln. Es hat mich regelrecht Kraft gekostet es weiter zu lesen, was ich sehr schade fand. Die Lektionen, die dieses Buch bereit hält sind wunderbar und eine Bereicherung für jeden. Auch das Juno diese Lektionen in einem Notizbuch festhält finde ich klasse, denn so kann sie sich immer wieder daran erinnern. Wir alle sollten ein Notizbuch nutzen für die kleinen und großen Wunder unseres Lebens. Mir war klar das ich hier kein Buch erwarten konnte, was 100% ernst zu nehmen ist, jedoch hätte ich es mir ein wenig realistischer vorgestellt. Man hätte richtige Orte nennen können. Juno hätte auch Tagträume haben können. Wir alle kennen Träumereien und ich liebe es sogar. Doch für mich war es einfach zu viel des Guten.

Veröffentlicht am 05.03.2019

Die Kernbotschaft war sehr interessant, doch der Thriller konnte mich nicht überzeugen.

Alexandra
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Der Klappentext hörte sich für mich erst einmal sehr spannend an, weshalb ich mich sehr auf dieses Buch gefreut habe. Der Klappentext ist allerdings etwas irreführend, wenn man das Buch kennt. Der Anfang ...

Der Klappentext hörte sich für mich erst einmal sehr spannend an, weshalb ich mich sehr auf dieses Buch gefreut habe. Der Klappentext ist allerdings etwas irreführend, wenn man das Buch kennt. Der Anfang war recht angenehm und aus Alexandras Sicht erzählt. Dabei betont sie aber auch, dass sie nur raten kann. Wie es tatsächlich gewesen ist, weiß die nicht. Das ist erst mal recht verwirrend aus der Perspektive der Vermissten zu lesen und wird auch erst zum Ende des Buches aufgeklärt. Ist sie entführt worden oder ist sie schon Tod? Weshalb weiß sie soviel von dem Fall? Schließlich werden ihr Notizen gezeigt und Tonaufnahmen vorgespielt. Aus diesem Grund hatte ich auch die Vermutung, es wäre einer der Polizisten, der sie vielleicht entführt hat. Allerdings hatte ich bei dreien das Gefühl das sie der Täter sein könnten und bei Zweien lag ich sogar richtig. Doch leider war es nicht so das ich unbedingt rätseln wollte. Es waren einfach Schlüsse, die ich gezogen habe und für mich im Bereich des Möglichen war.

Zu Anfang hatte ich viel Mitleid mit Alexandra. Wie grausam muss es schließlich sein, dabei zusehen zu müssen, wie die Familie unter ihrem Verschwinden leidet?! Stellt euch mal vor, ihr würdet entführt werden und seht dabei zu, wie eure zwei kleinen Kinder und euer Ehemann damit leben. Ihr seid da und könnt ihnen das nicht mitteilen. Ihr seht, wie sie euch suchen und doch können sie euch nicht finden. Ich habe mich von Anfang an nur gefragt, ob sie überleben wird und wieder zu ihrer Familie zurück kann. Was dann allerdings der Fall war, war noch viel schlimmer.
Ansonsten glich das Buch für mich eher einem Roman, als einem Thriller. Es war nicht wirklich spannend und man lernte Alexandra und Marc näher kennen, da es abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit geschrieben wurde. Als Roman also eine schleppende Liebesgeschichte, als Thriller eher nichts.

Mir ist die Kernbotschaft des Thrillers schon bewusst, oder ich schätze das ich richtig liege, wenn ich denke es soll die Frage „Darf Kunst alles?“ aufwerfen.
Da ist sicher jeder anderer Meinung. Meine ist: Nein, Kunst darf nicht alles. Ich würde nicht sagen, sie darf nichts Gesetzwidriges, doch es gibt immer Grenzen. Auch da ist sicher jeder anderer Meinung, wo die Grenzen liegen. Für mich liegen sie eindeutig darin, wenn man einen einzelnen Menschen z.B bloßstellt und das auch noch öffentlich und als Kunst in einer Galerie ausstellt. Oder wenn man körperliche Gewalt an Menschen ausübt, die nicht darum gebeten haben.
Die Kernbotschaft des Buches finde ich tatsächlich nicht schlecht, um uns alle etwas ins Grübeln zu bringen. Die Geschichte an sich konnte mich aber nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 27.11.2018

Dauerwerbesendung für ein Abnehmprogramm, dem ich gegenüber sehr kritisch bin.

Abnehmen mit Köpfchen
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Jeder hat sicher einen Grund, weshalb er zu diesem Buch gegriffen hat. Bei mir war es das Zunehmen nachdem ich aufgehört habe zu Rauchen.
Auch ich habe unzählige Diäten gemacht gemacht, mit mehr oder ...

Jeder hat sicher einen Grund, weshalb er zu diesem Buch gegriffen hat. Bei mir war es das Zunehmen nachdem ich aufgehört habe zu Rauchen.
Auch ich habe unzählige Diäten gemacht gemacht, mit mehr oder weniger Erfolg. Vor Jahren habe ich dann meine Ernährung umgestellt und es war super. Doch nach dem ich das Rauchen aufgab, habe ich wieder gegessen, wie vorher. Deshalb wollte ich mich mal wieder etwas einlesen, in eine Lektüre über gesunde Ernährung (auch, wenn wir alle wissen, was wir essen sollten und was nicht).

Wir finden in diesem Buch eine Inhaltsangabe, falls diese Strategie etwas für einen ist. So kann man in Bereiche zurück, die man gerade braucht. Ich nenne es bewusst „Strategie“, wie es auch im Klappentext erwähnt wird, weil ich mich persönlich schwer damit tue es „Ernährungsumstellung“ zu nennen. Für mich ist eine Ernährungsumstellung etwas positives und das ist auch wichtig. In diesem Buch fehlt mir allerdings das sichtbare Positive. Nicht die 14 Fallbeispiele, die in diesem Buch vorkommen und von ihren Abnehmerfolgen schreiben. Die gibt es bei vielen anderen bekannten Abnehmstrategien auch, und genau so sehe ich dieses Programm hier. Es ist nichts anderes. Ich würde es nicht besser als das wohl bekannteste Programm WW bezeichnen. Tatsächlich empfinde ich persönlich es sogar als negativer.

Dr. Susan Peirce Thompson ist Proffessorin für Neuro- und Kognitionswissenschaft sowie eine Expertin für die Psychologie des Essens und kennt das auf und ab mit dem Gewicht. Sie musste auch einige andere Süchte bewältigen und hatte es deshalb vielleicht sogar etwas schwieriger das Richtige für sich zu entdecken. Ich selber hatte durch die ganzen Titel von der Autorin erst mal die Sorge, dass die Lektüre sehr trocken werden würde. Sie erklärte jedoch sehr gut und verständlich, wie das Gehirn mit Essen in Verbindung funktioniert und man nimmt etwas aus diesem Teil des Buches mit.
Auf S. 17 schreibt sie dann einen wunderbaren Teil, den jeder sich merken sollte, bevor er sich bei einem Rückschlag fertig macht. „ Übergewicht hat weder etwas mit mangelnder Willenskraft noch moralischem Versagen zu tun, sondern ist vielmehr das Nebenprodukt eines Gehirns, das vom modernen Nahrungsangebot gekapert wurde.“
Natürlich bestimmen wir selber, was in unserem Mund landet. Aber auch die Lebensmittelindustrie sollte doch eine gewisse Verpflichtung haben. Sobald man die Inhaltsangaben von Verpackungen prüft, wird man geschockt, wo überall Zucker drin ist. Deshalb so frisch wie möglich einkaufen.
Mir hat auch gefallen, wie Susan Pierce Thompson Mehl in Verbindung mit unserem Gehirn beschrieben hat. Man solle Zucker und Mehl als Droge betrachten. Für ich klingt das alles logisch und das gehört zu einer Ernährungsumstellung. Doch bei dieser Strategie soll man nicht auf natürlichen Zucker oder Vollkornprodukten umsteigen und weniger davon essen, sondern man soll vollständig auf Mehl und Zucker verzichten.
Damit bin ich dann schon raus. Ich kann mir das nicht vorstellen. Aber vielleicht möchten andere dies gerne versuchen und haben damit Erfolg.

Doch es ist eher negatives in diesem Buch vorhanden, als positives, das ich mitnahm. Ich kam mir beim Lesen vor, als schaue ich eine Dauerwerbesendung. Wie oft ich „Bright Line Eating“ las, konnte ich gar nicht mehr Zählen. Die anderen Abnehmprogramme wurden herunter gewürdigt, weil sie das weitere Leben bestimmen. Und ja, so ist es. Wenn man bei WW nach dem Zielgewicht aufhört zu zählen, kann das Gewicht ganz schnell wieder Bergauf gehen. Bei anderen Strategien ist es das gleiche. Nehmen wir eine Entschlackungskur, Kohlsuppendiät oder das Kalorienzählen. Sobald es vorbei ist, geht das Gewicht wieder hoch. Doch das gleiche ist hier bei Bright Line Eating. Sobald man wieder Mehl und Zucker zu sich nimmt, nimmt man wieder zu. Aber gut, nehmen wir an man will sein Leben lang auf Zucker und Mehl verzichten und das wäre alles. Ist es aber nicht. Denn zusätzlich soll man noch seine Mahlzeiten auswiegen, immer zur selben Zeit essen, beim Kochen nicht abschmecken. Da ist der JoJo effekt für mich vorprogrammiert.

Dafür das Dr. Susan Thompson so viele Süchte überwunden und für sich den richtigen Weg gefunden hat, kommt es mir vor, als ersetze sie ihre anderen Süchte durch eine Kontrollsucht. Sie wirkt fast als hätte sie eine neurotische Zwangsstörung und muss alles penibel planen. Die Küchenwaage mit in Restaurants nehmen, wenn eine halbe Bohne zu viel auf dem Teller liegt, dann muss sie weg. Das Essen mit in Hotels nehmen, die Caterer von Brautleuten anrufen und nach dem Essen fragen, oder einfach das Essen mitbringen und im Auto essen. Auch wenn man mit einer Freundin spazieren geht und es nicht rechtzeitig zur Mahlzeit nach Hause schafft, soll Besteck und Essen einfach zum Spazierengehen mitnehmen. Jeden Abend soll man dann noch ein Versprechen abgeben, am besten an Freunde oder Fremde und alles notieren in gefühlt fünf Büchern. Und da sagt sie, sie habe diese Strategie entwickelt, damit man nicht mehr ständig ans Essen denkt. Man fühlt sich schon beim Lesen unter Druck gesetzt. Hinzu kommt noch, dass sie sagt, Sport sei nicht gut am Anfang, da es Zuviel Willenskraft kostet. Man soll am Vortag entscheiden, was man isst und das darf man dann am nächsten Tag nicht spontan abändern. Allerdings widerspricht sie sich da wenig später selber, bei den Tauschgeschäften. Ihre Glaubwürdigkeit lies mit jeder weiteren Seite mehr nach und ich schüttelte immer öfter den Kopf. Auch die Fußnoten waren sehr unübersichtlich. Anstatt sie unter jeder Seite zu erklären, findet man sie erst am Ende des Buches und müsste hin und herblättern.

Es mag sein das diese Strategie vielleicht für viele Hilfreich ist, für mich allerdings nicht. Ich will mich nicht vom Essen beherrschen lassen, sondern meine Ernährung umstellen. Weniger Mehl, weniger oder nur natürlichen Zucker. Einfach bewusster essen und nicht nebenbei. Viele haben schon ihr ganzes Leben lang mit ihrem Gewicht zu kämpfen und werden es sicher auch noch lange. Aber niemand sollte sich deshalb verrückt machen. Nichts geht von heute auf morgen und natürlich müssen wir selbst dafür sorgen, dass bessere Lebensmittel in unserem Körper landen. Deshalb sollte man sich trotzdem nicht alles verbieten. Sorgt für euch. Schaut beim Einkaufen bewusster auf die Lebensmittel. Und wenn ihr zu einer Geburtstagsparty eingeladen seid, dann esst einen Kuchen, wenn ihr ihn essen wollt. Aber ohne schlechtem Gewissen. Genießt ihn. Deshalb seid ihr nicht schlechter, als andere. Deshalb verratet ihr euch nicht selber und deshalb gebt ihr eure Abnehmpläne ja nicht auf. Es kommt einfach auf die Menge und die Häufigkeit drauf an.

Veröffentlicht am 20.11.2018

Von Still Broken wurde ich etwas enttäuscht. Zu viel von allem.

Still Broken
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Der Klappentext klang sehr vielversprechend und auch das Buch begann so, als ob es gefühlvoll und wunderbar werden könnte. Norah lernt ihre neue Mitbewohnerin kennen, die auch Max´s Schwester. Sie merkt ...

Der Klappentext klang sehr vielversprechend und auch das Buch begann so, als ob es gefühlvoll und wunderbar werden könnte. Norah lernt ihre neue Mitbewohnerin kennen, die auch Max´s Schwester. Sie merkt sehr schnell, dass die beiden Geheimnisse vor ihr haben. Aber sie denkt sich nicht sehr viel dabei, sondern vertieft sich in ihr Studium, da sie der geborene Streber (nicht negativ) ist. Die Charaktere in diesem Buch sind alle verschieden. Rachel ist sehr angepasst und liebt und lebt das typische Studentenleben. Ganz im Gegensatz zu ihrem Bruder Max, der eher ein typischer Bad Boy zu sein scheint. Brook und Lydia, Norah´s beste Freundinnen, sind unzertrennlich und während die eine die wahre Liebe sucht, probiert die andere alles aus. Mit Clark, sind die Charaktere perfekt, denn er ist Norahs großer Bruder und benimmt sich auch so. Trotz allem haben sie aber auch ein freundschaftliches und liebenswertes Verhältnis im Umgang miteinander.
Was mich positiv überraschte war, dass es das erste Mal war das ich eine realitätsnahe Beschreibung vom „ersten Mal“ bekam. Nicht dieses „Ich kam beim ersten Mal gleich dreimal und schrie seinen Namen“, sonder wirklich sehr real. Trotz erotischer Momente wird der Sex hier aber nicht ausgeschlachtet und wirkt dadurch nicht nervend. Mit dem oben genannten, wäre dieses Buch im Normalfall ein Garant für einen Erfolg. Doch das ABER folgt natürlich.

Leider fand ich aber auch, dass sich das Buch die erste Hälfte ganz schön in die Länge zog. Ich merkte, wie ich anfing Seiten nicht ganz so aufmerksam zu lesen und musste sie mehrmals lesen. Und dann verging die Zeit auf einmal wie im Flug. Es war Herbst und ein paar Seiten später Frühling. Dann war es drei Jahre später, nur um dann wieder zwei Jahre zurückzuspringen. Was war da los? Nun gut. Ich bin auch manchmal sehr verwirrt und springe in der Zeit hin und her, wenn ich etwas erzähle. Also schieben wir das mal beiseite. Gehen wir über zum Geschehen der Geschichte. Über was wird hier geschrieben? Ich kann es euch sagen. Über alles. Es wird einfach alles in dieses Buch rein geklatscht.
Jetzt musste ich wirklich ein Teil meiner Rezension löschen, denn sonst hätte ich euch in 3 Zeilen sagen können, was alles passiert. Man könnte es ja auch positiv sehen und sagen: „Wenn ihr einen Roman, Krimi, Drama etc. lesen wollt, dann seid ihr hier genau richtig“. Mir persönlich war es bei dem Potenzial einfach zu viel des guten. Alles war vorhersehbar und nicht unbedingt im positiven Sinne, sondern eher in dem ich mir dachte, jetzt müsste doch eigentlich noch dies und das passieren, dann haben wir alles abgedeckt. Und so war es dann auch.
Ich habe schon einen Krimiroman gelesen, der echt klasse war und auch hier wäre es machbar gewesen. Wenn mehr Fokus auf zwei Dinge oder Geschehnisse gelegen hätte und nicht auf zehn verschiedenen Baustellen, wäre sicher auch dieses Buch sehr gelungen gewesen. So war es für mich leider eine etwas schleichende Lektüre.