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Veröffentlicht am 04.11.2019

Tolles Hilfsmittel

Das erste Buch Samuel (Edition C/AT/Band 11)
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Heute schlage ich euch mal eine etwas andere Lektüre vor: Einen Bibelkommentar zum 1. Buch Samuel. Samuel war ein Richter und Prophet im alten Israel. Dieser Kommentar von Michael Ponsford erklärt die ...

Heute schlage ich euch mal eine etwas andere Lektüre vor: Einen Bibelkommentar zum 1. Buch Samuel. Samuel war ein Richter und Prophet im alten Israel. Dieser Kommentar von Michael Ponsford erklärt die Zusammenhänge zwischen Samuel, Saul und David sowie die Auseinandersetzungen mit den Philistern.

Es lohnt sich, mal einen Blick ins Alte Testament zu werfen. Ich bin immer wieder überrascht, wie viel ich aus diesen alten Schriften über Gott und die Geschichte mit seinem Volk lernen kann. Zur Unterstützung beim Studieren habe ich mir diesmal den Bibelkommentar aus der Reihe Edition C angeschaut. Diese Reihe zeichnet sich durch wissenschaftlich fundierte Erklärungen der biblischen Bücher aus.

Der erste Teil des Buches wird "Einleitung" genannt und ist schon eine Fundgrube für sich. Ponsford setzt seine Leser erstmal zeitlich ins rechte Bild und fasst den Übergang vom Richterbuch und die Kriege mit den Philistern zusammen. Das anschließende Stichwortverzeichnis über Land und Leute lädt nicht nur zum Stöbern ein, sondern ist auch ein hervorragendes Nachschlagewerk für zwischendurch. Dabei fand ich es besonders interessant, dass Ponsford bei den genannten Orten versucht, die heutige Lage und Bezeichnung anzugeben, soweit das möglich ist. So kann man auf aktuellen Karten nachschauen, wo welches Gebiet lag bzw. heute liegt.

Es folgen umfangreiche Erklärungen zur Theologie des Samuelbuchs sowie die Vorstellung der Hauptpersonen. Sehr interessant ist hier der Abschnitt, indem verstärkt auf die Beziehungen von Samuel, Eli, Saul, David und deren Söhne eingegangen wird. Zur Verdeutlichung setzt der Autor hier einfache Grafiken ein, die seine Erklärungen verdeutlichen. Das habe ich als sehr hilfreich und gelungen empfunden.

Der Hauptteil des Kommentars beschäftigt sich dann mit der Vers-für-Vers-Auslegung. In übersichtlichen Abschnitten findet man sofort zu jedem Vers den Kommentar des Autors. Dabei achtet er sehr genau auf eine exakte Übersetzung. Immer wieder weist er in seinem Text auf die Besonderheiten der hebräischen Sprache hin, gibt Übersetzungshinweise und bezieht sich auf unterschiedliche Ursprungstexte.

Die Auslegung selbst bleibt nah am Text und ist auch für den normalen Bibelleser verständlich. Für das persönliche Studium helfen vor allem auch die Vorschläge, die der Autor für Bibelarbeiten zwischen einzelnen Kapiteln gibt. Dabei greift er nochmals die Kernthemen auf und formuliert kurze Stichpunkte für Predigten oder die Hauskreisarbeit. Leider werden diese Bibelarbeiten aber nicht im Inhaltsverzeichnis aufgeführt, so dass man immer wieder im Buch blättern und zwischen den Kapitelauslegungen suchen muss. Das ist sehr umständlich und sollte in einer der nächsten Auflagen geändert werden.

Insgesamt ist dieser Bibelkommentar ein sehr guter Helfer für Leser, die tiefer in das 1. Buch Samuel einsteigen möchten. Es ist sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene geeignet und ein sehr guter Helfer zum Verständnis des Bibeltextes.

Veröffentlicht am 25.10.2019

Ein musikalischer Schatz

Ein Jahr voller Wunder
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Mit diesem Buch bin ich ein Wagnis eingegangen - und habe einen Schatz gefunden. Es handelt sich bei "Ein Jahr voller Wunder" nämlich um einen Musikkalender, der für jeden Tag des Jahres ein Stück aus ...

Mit diesem Buch bin ich ein Wagnis eingegangen - und habe einen Schatz gefunden. Es handelt sich bei "Ein Jahr voller Wunder" nämlich um einen Musikkalender, der für jeden Tag des Jahres ein Stück aus der klassischen Musikwelt vorstellt. Bisher hatte ich mit Klassik so gar nichts am Hut, aber ich war einfach neugierig, ob mich das Buch vom Gegenteil überzeugen könnte.

Schon die Einleitung von Clemency Burton-Hill konnte mich packen. Man merkt ihr die große Leidenschaft für klassische Musik in jedem Satz an. Diese Begeisterung überträgt sich sofort auf den Leser und man merkt, dass es hier nicht um einen exklusiven Klassik-Club geht, sondern um Musik, die für jedermann da ist. Damit hat die Autorin mir gleich Mut gemacht, mich nicht zu scheuen und auf das Experiment einzulassen.

In übersichtlichen Häppchen präsentiert Burton-Hill an jedem Tag des Jahres ein neues Musikstück aus der Klassik. Behutsam nimmt sie ihre Leser mit auf die Reise in diese neue Welt, indem sie aus dem Leben der Komponisten berichtet, erzählt, wie ein Stück entstanden ist oder warum es ihr besonders gut gefällt. Wenn man wie ich kaum Ahnung von der Materie hat, dann sind diese Anekdoten hochinteressant. Durch dieses Hintergrundwissen habe ich gleich einen Bezug zu der Musik gefunden, ohne mich mit fachlichen Details überladen zu fühlen. Die Autorin schreibt die Texte immer aus einer persönlichen Perspektive heraus, was sich sehr lebendig, authentisch und nicht trocken lesen lässt.

Das Buch kommt leider ohne CD, was aber angesichts der Fülle von 365 Musikstücken auch verständlich ist. Stattdessen wurden Playlists für die User von Apple Music erstellt. Wer wie ich damit auch nichts anfangen kann, findet aber im Internet genug Möglichkeiten, sich die Stücke anzuhören. Ich habe z. B. gute Erfahrungen mit Spotify gemacht. Dort kann man sich dann auch eigene Playlists anlegen, um die Musik immer wieder anhören zu können. Lest euch einfach mal die Leseprobe durch und hört euch das ein oder andere Stück online an. Es wird euch bestimmt überraschen, wie interessant und entspannend das ist.

Dieses Buch ist für mich ein echtes Aha-Erlebnis gewesen und es ist wundervoll, vom reichen Erfahrungsschatz der Autorin (selbst preisgekrönte Violinistin und BBC-Radiomoderatorin) profitieren zu dürfen. Besonders die Vielfalt der klassischen Musik hat mich beeindruckt. Dank der vielen unterschiedlichen Richtungen, die in diesem Buch angesprochen werden, findet bestimmt jeder seinen persönlichen Favoriten. Ich habe zum Beispiel herausgefunden, dass ich Instrumentalstücke meist mehr mag, als gesungene klassische Lieder. Manchmal ändern sich die Vorlieben aber auch, je nachdem, in welcher Stimmung man gerade ist: Man findet in diesem Buch fröhliche, traurige oder sogar unheimliche Musik quer durch alle Jahrhunderte bis in die heutige Zeit.
Und nebenbei gesagt, kommt das Buch auch noch in einer traumhaft schönen Ausstattung daher: Die Noten glitzern einem golden auf dem dunkelblauen Cover entgegen, so dass sich gleich eine festliche Stimmung einstellt. Das Hardcover ist im gleichen dunkelblau und aus Leinen, und die Innenseite ist wieder wunderschön golden-glitzernd. Ein richtiger Blickfang im Regal oder auf dem Nachttisch und auch sehr schön als Geschenk geeignet.

Diese interessante Reise ist eine Bereicherung für jeden, der Musik mag oder schon immer mal wissen wollte, was es mit der Begeisterung an der klassischen Musik auf sich hat. Ein Musikkalender, für den man sich jeden Tag nur ein paar entspannte Minuten gönnen muss, der aber jedes Jahr wieder neu verwendet werden kann. Der perfekte Ausklang für einen arbeitsreichen Tag und für die Erweiterung des musikalischen Horizonts.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Fasten wie Daniel in Babylon

Daniel-Fasten leicht gemacht
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Heute habe ich mal wieder ein Sachbuch zum Thema Ernährung für euch. In diesem Buch wird ein 21-tägiger Fastenplan vorgestellt, der in erster Linie aus veganen, zuckerfreien und vollwertigen Lebensmitteln ...

Heute habe ich mal wieder ein Sachbuch zum Thema Ernährung für euch. In diesem Buch wird ein 21-tägiger Fastenplan vorgestellt, der in erster Linie aus veganen, zuckerfreien und vollwertigen Lebensmitteln besteht.

Beim Daniel-Fasten geht es aber nicht nur um die Nahrungsaufnahme, sondern besonders um den geistlichen Aspekt des Fastens. Als Vorbild dient der Prophet Daniel aus der Bibel, der vor allem die intensive Beziehung zu Gott in den Vordergrund gestellt hat. Die Autorin stellt dies besonders heraus und erklärt im ersten Teil des Buches die Aspekte des biblischen Fastens. So enthält das Buch auch für jeden Fastentag eine Andacht, mit der man arbeiten kann. Zusätzliche Bibelverse, Beispielgebete und Erfahrungen von anderen Teilnehmern runden das Angebot ab. Sehr schön fand ich, dass die Texte wirklich herausfordernd sind, wenn man sich ganz darauf einlassen möchte. So hat man jeden Tag ein neues Thema, auf das man sich konzentrieren und an dem man geistlich wachsen kann.

Der dritte Teil des Buches beschäftigt sich dann ganz mit dem Essen. Der Speiseplan wird erklärt und es gibt viele Rezepte, die zum Kombinieren und Ausprobieren einladen. Sie sind in sieben Kategorien eingeteilt, was mir aufgrund der Übersichtlichkeit sehr gut gefallen hat: Frühstück, Snacks, Salate, Suppen, Gemüse, Hauptgerichte und Säfte. Ich habe einige der Rezepte ausprobiert und fand sie alle lecker und einfach zuzubereiten. Allerdings ist es wichtig zu wissen, dass alle Zutaten in "Tassen", also den amerikanischen Cups angegeben sind. Es ist also von Vorteil, wenn man einen solchen Messbecher zu Hause hat. Dann kann man sich leckeres Fladenbrot, Bohneneintöpfe, Gemüsesuppen und vieles mehr zaubern. Perfekt abgerundet ist der dritte Teil durch einen Rezeptindex. So kann man schnell sein Lieblingsgericht wiederfinden und vielleicht diesmal eine andere der vielen angebotenen Varianten testen.

Ich arbeite im Augenblick wirklich sehr gerne mit dem Buch. Es hat eine Zeit gedauert, bis ich richtig in das System hineingekommen bin, aber seitdem greife ich immer wieder dazu. Das Essen macht satt, so dass man eigentlich kaum Hunger zwischendurch hat und rundum zufrieden ist. Aber nicht nur die Rezepte, sondern auch die Andachten finde ich so gut gestaltet, dass ich mir durchaus vorstellen kann, jedes Jahr ein oder zwei solcher 21-tägigen Fastenzeiten einzuplanen. Das ganzheitliche Konzept motiviert dabei dranzubleiben und sich mehr Zeit für die wichtigen Dinge des Lebens zu nehmen. Besonders für Menschen, die häufig zum emotionalen Essen neigen, kann ich mir hier vorstellen, dass sie einen echten Gewinn aus dem Buch ziehen. Und natürlich ist dieser Fastenplan auch für alle Christen etwas, die ihre Beziehung zu Gott intensivieren möchten.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Spannender Pferdekrimi

Triple Crown
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In diesem Krimi geht es auf die Rennbahn. Dort wird versucht, die Pferde mit illegalen Methoden zum Sieg zu führen. Die Behörde FACSA nimmt sich diesem Problem an und schickt einen Ermittler undercover ...

In diesem Krimi geht es auf die Rennbahn. Dort wird versucht, die Pferde mit illegalen Methoden zum Sieg zu führen. Die Behörde FACSA nimmt sich diesem Problem an und schickt einen Ermittler undercover in den Rennstall. Doch die Gefahr droht nicht nur auf dem Platz, sondern auch aus den eigenen Reihen.

Eigentlich arbeitet Jeff für die Briten, doch diesmal wird er von den Kollegen in die USA geholt. Dort steht der "Triple Crown" an, ein Erfolg, den ein Pferd nur dann bekommt, wenn es drei große Rennen hintereinander gewinnt. Allerdings herrscht der Verdacht, dass einige Trainer nachhelfen, indem sie die Pferde dopen. Deshalb werden von der FACSA Razzien durchgeführt, die die Übeltäter entlarven sollen. Jedoch verlaufen sie nicht immer erfolgreich, und der Vizedirektor Tony ist misstrauisch geworden: Gibt es einen Maulwurf bei der Behörde, der die Trainer vorher warnt?

Jeff beginnt vor Ort undercover zu ermitteln und findet einige ungeheuerliche Tatsachen heraus, mit denen bei den Rennen getrickst wird. Ich finde Jeff sehr sympathisch und humorvoll. Er bringt die nötige Cleverness und Einsatzbereitschaft mit, um den Fall zu lösen. Als der Arme zwischendurch hungern muss, weil er immer zu spät zu den Mahlzeiten erscheint und nichts mehr abkriegt, hat er mir doch sehr leid getan. Aber er lässt sich nie hängen, sondern nimmt es mit Humor und konzentriert sich weiter auf seine Sache. Als er von einem anderen Pferdepfleger schikaniert wird, verhält er sich äußerst vorbildhaft, auch wenn er dafür ein paar blaue Flecke einstecken muss.

Für mich ist Jeff die tragende Figur in diesem Roman, da man immer wissen will, wie es mit ihm weitergeht. Spannend sind zudem natürlich die medizinischen Hintergrundinfos zu den Dopingmethoden und dem Umgang mit den Pferden. Ich fand es sehr interessant, mal hinter die Kulissen eines Galopprennens zu schauen, war aber auch mehr als einmal schockiert, was da so vor sich geht. Ich hoffe, dass das nicht allzusehr der Wirklichkeit entspricht, befürchte aber, dass es das schon tut.

Positiv fand ich bei diesem Krimi außerdem, dass es keine übertriebenen Gewaltdarstellungen gab. Es geht hier um die Ermittlung wie im Stil von Sherlock Holmes, ohne dass viel Blut fließt. Trotzdem ist es spannend und super geschrieben, so dass ich nicht aufhören konnte zu lesen. Bisher kannte ich den Autor Felix Francis noch gar nicht, aber durch "Triple Crown" bin ich auf den Geschmack gekommen und werde definitiv noch mehr von ihm lesen.

Für alle Krimifreunde, die es gerne wie ich ruhig und zum Miträtseln haben, ein absoluter Geheimtipp. Wenn ihr noch dazu Pferdesport-Fans seid, dann umso mehr!

Veröffentlicht am 05.03.2019

Rätselhafter Doppelmord

Gefährliche Zuflucht
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Das "Hannover House" bietet straffällig gewordenen Menschen einen Neustart ins Leben. Als eines Tages die beiden christlichen Leiter des Hauses ermordet aufgefunden werden, ist die Erschütterung im Ort ...

Das "Hannover House" bietet straffällig gewordenen Menschen einen Neustart ins Leben. Als eines Tages die beiden christlichen Leiter des Hauses ermordet aufgefunden werden, ist die Erschütterung im Ort Cape Refuge groß. Ist der Mörder noch unter ihnen? Zwar ist schnell ein Täter ausgemacht, doch zu ihm passt diese Gewalttat eher nicht. Und schon tauchen weitere Verdächtige auf, die Polizeichef Cade misstrauisch machen.

Zudem haben die Menschen im Ort jetzt Angst. Soll das Haus für die ehemaligen Kriminellen besser geschlossen werden? Was wird dann aus den Töchtern der Ermordeten? Es stellen sich viele Fragen und die Dinge ereignen sich Schlag auf Schlag. Immer wieder gibt es neue Wendungen, die die Spannung weiter aufbauen und das Tempo hoch halten. Mir gefiel sowohl der Haupthandlungsstrang als auch die Nebengeschichte über die Ausreißerin sehr gut, die eher zufällig in das Geschehen mithineingezogen wird.

Die Charaktere sind interessant gestaltet und ich habe niemandem den Mord zugetraut, hatte aber von Anfang an eine Idee. Auch wenn die Auflösung für mich dann nicht ganz überraschend kam, habe ich den spannenden Showdown zum Schluss genossen! Ich könnte mir dieses Buch wunderbar als Kinofilm vorstellen, weil es neben dem guten Thema auch viel Action hat.

Besonders gemocht habe ich auch die Dialoge über den Glauben. Blair hadert im Gegensatz zu ihrer Schwester sehr mit Gott: Warum lässt er das Böse in der Welt zu? Warum hat er ihre Eltern, die so viel für ihn getan haben, nicht beschützt? Das Buch setzt sich gekonnt mit diesen christlichen Fragestellungen auseinander, ohne aufgesetzt oder konstruiert zu klingen. Die Charaktere handeln authentisch und nachvollziehbar, so dass ich mich gut in die Situation hineinversetzen konnte.

Terri Blackstock ist mit "Gefährliche Zuflucht" ein großarttiger Auftakt zur Cape Refuge-Reihe gelungen. Es kombiniert Krimielemente mit Familiengeheimnissen und christlichen Inhalten, ist für Jugendliche sowie Erwachsene empfehlenswert und kann durchaus auch Leser ansprechen, die dem christlichen Glauben fern stehen. Für mich war es eine rundum gelungene Sache und hat mich sehr neugierig auf Band 2 gemacht.