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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2017

Spannend und vielseitig

Der Schwarze Thron 1 - Die Schwestern
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Um dieses Buch kam man in der Bloggerwelt ja in den letzten Wochen kaum herum. Ständig sah man es auf Bildern bei Instagram oder las Berichte und Rezensionen darüber. So wurde auch ich neugierig auf das ...

Um dieses Buch kam man in der Bloggerwelt ja in den letzten Wochen kaum herum. Ständig sah man es auf Bildern bei Instagram oder las Berichte und Rezensionen darüber. So wurde auch ich neugierig auf das Buch, das als "brutal, genial und süchtig machend" beworben wird. Das konnte das Buch jedoch nicht ganz erfüllen.

Das Setting ist die Insel Fenbirn, die von der übrigen Welt abgeschottet im Meer existiert. Das Festland selbst wird nur vage erwähnt, ich vermute aber, dass dieses größtenteils unserer normalen Welt entspricht.
Auf dieser Insel herrscht Magie und ein Großteil der Menschen hat besondere Gaben. Weiterhin wird die Insel von einer Königin regiert, die immer Drillinge zur Welt bringen. Diese drei Schwestern weisen verschiedene magische Gaben auf und werden bereits als Kinder zu den unterschiedlich begabten Gruppierungen geschickt, um dort ihr Talent optimal zu fördern. Wenn die Schwestern dann 16 Jahre alt werden haben sie ein Jahr lang Zeit die anderen beiden zu töten und somit die neue Königin von Fenbirn zu werden.

Der Inhalt klingt super spannend und die Grundidee insgesamt finde ich genial. Jedoch wurde das Potential meiner Meinung nach nicht voll ausgeschöpft. Das Worldbuilding ist lückenhaft und es bleiben mir zu viele Fragen offen, die aber möglicherweise (teilweise) noch im zweiten Band beantwortet werden. Die unterschiedlichen magischen Talente fand ich faszinierend und hätte hier gerne noch mehr darüber erfahren.

Erzählt wird das Buch von einem allwissenden Erzähler, weshalb man neben den Szenen mit den Drillingen Katharine, Mirabella und Arsinoe auch solche hat, die einen besseren Eindruck verschaffen, was hinter den Rücken der Schwestern geschieht. Erzählt wird im Präsens, woran ich mich immer erst etwas gewöhnen muss, doch danach ließ sich das Buch fließend und angenehm lesen. Die Perspektivwechsel finden immer zum Kapitelwechsel statt und mit Hilfe einer Überschrift wird angezeigt, welche Protagonistin nun im Vordergrund steht. So fiel es mir nie schwer mich in der immer wieder neuen Umgebung zurecht zu finden.

Die unterschiedlichen Begabungen fand ich besonders interessant, hätte mir aber auch hier gerne noch mehr Informationen gewünscht.
Katharine ist eine Giftmischerin, aber ihre Gabe ist noch nicht erwacht. Daher ist sie nicht wie üblich gegen Gifte immun, beherrscht aber das Tränke-Mischen sehr gut.

Arsinoe ist eine Naturbegabte, die die Natur beeinflussen können und die auch Tiere zu sich rufen können etc. Ihr Familiaris, Tiere die mit einem Menschen stark verbunden sind, ist ihr allerdings noch nicht erschienen und auch sonst ist ihre Gabe noch immer nicht wirklich ausgeprägt.
Mirabelle ist eine äußerst starke Elementwandlerin, die alle Elemente beeinflussen kann. Sie scheint die stärkste der Schwestern zu sein.

Die Charaktere der Schwestern fand ich gut ausgeprägt und mochte besonders, wie die Unterschiede herausgearbeitet wurden. Obwohl die Schwestern Drillinge sind, sind sie vom Wesen her sehr unterschiedlich, was bestimmt auch zum Teil der ganz unterschiedlichen Erziehung in den verschiedenen Gruppierungen geschuldet ist.

Die Nebenfiguren fand ich teilweise sehr interessant, aber es gab auch Personen, die mir zu blass blieben und die ich nicht richtig einschätzen konnte.

Neben der Entwicklung und der Ausbildung der drei Schwestern spielen auch Intrigen und Machtspiele der verschiedenen Familien eine Rolle und sogar die Priesterinnen mischen hier mit. So hat das Buch viele Facetten, was es für mich zu etwas ganz besonderem macht.
Da dieses ganze System vorgestellt werden muss und auch die Masse an Personen recht hoch ist, brauchte das Buch relativ lange, um richtig Fahrt aufzunehmen. So plätscherte die Handlung lange Zeit einfach nur dahin, bis man endlich alle wichtigen Charaktere kennen gelernt hatte. Dies hat mich aber wenig gestört, da ich die Insel Fenbirn und die vielen unterschiedlich begabten Menschen so spannend fand. Neben den bereits erwähnten Gaben gibt es übrigens noch die Begabung des Krieges und der Prophezeiung. Diese sind jedoch sehr selten vertreten und werden nur am Rande erwähnt.
Ich hoffe einfach mal, dass die versprochene Action dann im zweiten Band von Anfang an vorhanden ist und dieser Band eine Art "Einführung" darstellen soll.
(Ich verstehe zwar die Kritik, dass einige Leser der Meinung waren, das Buch hätte zu wenig Handlung und würde sich ziehen, aber bei solch einem komplexen Worldbuilding und bei so vielen relevanten Personen, dauert es nun mal etwas alle vorzustellen und dem Leser die Welt ausreichend nahe zu bringen.)


Fazit:

Obwohl die Handlung ihre Schwächen hat und es mir an der ein oder anderen Stelle an Spannung gefehlt hat, konnte mich der Auftakt der "Der schwarze Thron"-Dilogie überzeugen. Das Worldbuilding fand ich besonders spannend und neuartig und die verschiedenen Facetten machen das Buch zu etwas ganz Besonderem.

Veröffentlicht am 08.03.2019

Zäher Anfang, dann echt gut

Nevermoor 1. Fluch und Wunder
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Der Anfang des Buches hat es mir wirklich nicht leicht gemacht. Ich brauchte schon ca 150 Seiten, um mit der Geschichte und besonders auch mit der Protagonistin richtig warm zu werden. Doch dann hat mich ...

Der Anfang des Buches hat es mir wirklich nicht leicht gemacht. Ich brauchte schon ca 150 Seiten, um mit der Geschichte und besonders auch mit der Protagonistin richtig warm zu werden. Doch dann hat mich die Story und insbesondere das magische und abwechslungsreiche Setting vollkommen für sich eingenommen.
Es gibt hier immer wieder neues zu entdecken und ich bin nicht müde geworden mit Morrigan die Geheimnisse um Nervermoor und das Deucalion zu ergründen.
Besonders gut gefallen haben mir die spannenden und facettenreichen Charaktere und dass es auch die eine oder andere Überraschung gab. Denn auch wenn einiges zumindest für mich recht vorhersehbar war, konnten mich andere Aspekte und Handlungsstränge dann doch überraschen.
Ein weiterer positiver Aspekt ist außerdem, wie Morrigan Freundschaften aufbaut und wie ihre Entwicklung allgemein ist.

Veröffentlicht am 14.12.2018

Abenteuer für Kinder

Sharj und das Wasser des Lebens
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Zunächst einmal möchte ich die wunderschönen Illustrationen in dem Buch erwähnen. Im Stil des Covers findet sich vor jedem Kapitel eine ganzseitige Illustration, die zum Kapitel passt und mit kleinen Bilchen ...

Zunächst einmal möchte ich die wunderschönen Illustrationen in dem Buch erwähnen. Im Stil des Covers findet sich vor jedem Kapitel eine ganzseitige Illustration, die zum Kapitel passt und mit kleinen Bilchen der Charaktere zeigt, welche Figuren im folgenden Kapitel eine Rolle spielen. Hieran werden Kinder bestimmt ihren Spaß haben, aber auch ich habe mir die detailverliebten Bilder gerne angesehen.

Die Handlung dieses ersten Bandes einer Reihe ist klar umrissen, geradlinig und sollte somit auch für die entsprechende Altersgruppe leicht verständlich sein.
Die 15-jährige Sharj wird gemeinsam mit ihrem besten Freund José in eine andere Welt hineingezogen. Dort sollen die beiden das Wasser des Lebens finden, um dem totkranken König Sloma das Leben zu retten. Dabei treffen die beiden auf allerlei fantasische Wesen und müssen einige Abenteuer bestehen.
In einem parallelen Handlungsstrang schmieden Sharjy Adoptiveltern in der realen Welt einen Plan, wie sie Sharj aus dem Weg räumen und so ihr Erbe erbeuten können.

Die Charaktere sind klar der Kategorie "gut" oder "böse"zuzuordnen, so dass auch jüngere Leser sich leicht orientieren und mit den positiven Charakteren mitfiebern können. Weiter hervorgehoben wird die Antipathie für die Bösewichte auch durch besipielsweise das unattraktive Äußere von Sharjs Stiefvater, der als stinkender, hässlicher, dicker Mann mit verfaulten Zähnen beschrieben wird.

Die entstehenden Probleme, die Sharj und José lösen müssen, werden schnell und einfach gelöst, so dass die jüngeren Leser der Handlung leicht folgen können. Hierbei werden dem Leser außerdem Werte wie Freundschaft und Hilfsbereitschaft näher gebracht.

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und mit größtenteils einfachen Worten und kurzen Sätzen sehr kindgerecht. Mir sind hier aber einige Wort-Wiederholungen aufgefallen sind, die ich als störend empfunden habe.

Etwas irritiert hat mich anfangs, dass Sharj und José als Protagonisten bereits 15 Jahre alt sind, obwohl das Buch eigentlich für 8-12-jährige Kinder vorgesehen ist. Meist sind in Kinderbüchern die Protagonisten genauso alt wie die Leser der Bücher um Identifikationsfiguren zu schaffen. Da sich allerdings Sharj und José recht kindlich verhalten, wird dieses "Problem" schnell ausgeräumt.

Fazit: "Sharj und das Wasser des Lebens" ist eine schöne, fantastische Geschichte, an der nicht nur jüngere Leser Gefallen finden werden, sofern sie sich von dem doch sehr einfachen Schreibstil nicht beirren lassen.

Veröffentlicht am 14.12.2018

Wichtig für die Aufklärung

Liebes Tagebuch: Hilfe, ich bin schwanger!
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Das Buch ist handgeschrieben, so dass man beim Lesen wirklich den Eindruck hat, ein Tagebuch in den Händen zu halten. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, so dass er authentisch für eine 13-Jährige.

In ...

Das Buch ist handgeschrieben, so dass man beim Lesen wirklich den Eindruck hat, ein Tagebuch in den Händen zu halten. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, so dass er authentisch für eine 13-Jährige.

In dem Buch wird ein sehr ernstes Thema etwas vereinfacht aufgegriffen. Jojo lernt im Internet einen älteren Jungen kennen, trifft sich mit diesem und wird unter dem Einfluss von K.O.-Tropfen vergewaltigt. Daraufhin wird sie schwanger. Dabei werden diverse Probleme aufgezeigt, wie zum Beispiel, dass Jojo niemandem erzählt, dass sie sich mit jemand Fremdem treffen möchte etc. In meinen Augen eignet sich das Buch gut für Mädchen ab etwa 12 Jahren um sie auf diverse Probleme aufmerksam zu machen und für Gefahren zu sensibilisieren.
Zum Beispiel wird auch schön gezeigt, wie es für ein junges Mädchen ist, wenn der Körper beginnt sich zu verändern.

Ein weiterer Handlungsstrang ist, dass Jojo ihren Vater nicht kennt und sich daher immer wieder ausmalt, wie dieser denn aussehen und sein könnte. Den Ansatz fand ich auch wirklich gut, aber das Ende hat mir dann leider gar nicht gefallen, da es mir persönlich zu abwegig wurde.

Insgesamt hat mir das Buch ganz gut gefallen, da es wirklich authentisch rüberkommt. Aber manche Punkte wurden mir zu stark vereinfacht und auch die Problemlösungen waren für mich nicht immer realistisch. Wenn man aber beachtet, dass das Buch für eine sehr junge Zielgruppe geschrieben wurde, passt es dann doch, da so viel positivere Botschaften vermittelt werden.

Fazit:
Die Grundidee von "Liebes Tagebuch: Hilfe, ich bin schwanger!" hat mir trotz der starken Vereinfachung der Problematiken gut gefallen. Das Buch könnte eine tolle Einstiegslektüre für junge Mädchen sein, um sie für gewisse Gefahren zu sensibilisieren.

Veröffentlicht am 27.11.2018

Zwei wie Pro und Contra

Pro und Contra. Mein Licht in deiner Dunkelheit
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"Pro und Contra. Mein Licht in deiner Dunkelheit" ist das neuste Werk von Sabine Schulter, von der ich bereits das eine oder andere Buch gelesen habe. Bei diesem Buch handelt es sich um ein dystopisches ...

"Pro und Contra. Mein Licht in deiner Dunkelheit" ist das neuste Werk von Sabine Schulter, von der ich bereits das eine oder andere Buch gelesen habe. Bei diesem Buch handelt es sich um ein dystopisches Jugendbuch und ich war mal wieder von der ersten Seite an gefesselt.

Das Setting ist eher düster und es gibt immer wieder etwas neues zu entdecken. Die Menschheit kann keinen künstlichen Strom mehr erzeugen und ist daher auf gefährliche Sonnenstürme angewiesen. Doch es gibt auch Menschen, die in ihren Zellen Strom erzeugen können - so genannte Pros. Zu jedem Pro gehört ein individueller Contra, der den produzierten Strom nutzbar machen kann. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Regierung glaubt ein Anrecht auf eben diesen Strom zu haben und dem Strompaar keine Freiheiten lässt. Doch das widerstrebt der Pro Summer und dem Contra Kayden vollkommen. Beide ziehen ein selbstbestimmtes Leben außerhalb der Einschränkungen der Regierung vor. Doch damit müssen sie gewissermaßen ein Leben auf der Flucht führen. Beide hoffen sehr darauf, ihr jeweiliges Gegenstück niemals zu finden, doch das Schicksal geht ja bekanntermaßen eigene Wege. Als die beiden sich zufällig begegnen, ist ihnen sofort klar, dass sie ihr Gegenstück gefunden haben und der Kampf um ihre Freiheit und gegen die Regierung geht erst richtig los.

Das Worldbuilding hat mir unheimlich gut gefallen. Die Idee, dass manche Menschen innerhalb ihrer Zellen Strom produzieren, den ein anderer Mensch dann "ableiten" kann ist wirklich neuartig und cool. Leider fehlte mir aber eine konkrete Erklärung, wie genau das funktioniert und warum nur manche Menschen diese Fähigkeiten haben. Auch warum immer nur ein Contra zu einem speziellen pro "passt", erschloss sich mir nicht ganz und ich habe erfolglos auf eine Erklärung gewartet. Allerdings habe ich die geringe Hoffnung, dass dies vielleicht doch kein Einzelband bleibt und noch eine Erklärung nachgeliefert wird ;) Denn Ansätze für die Erklärung der Hintergründe waren vorhanden und ich hoffe, dass hier der ein oder andere Punkt noch mal aufgegriffen wird.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Summers und Kaydens Sicht, was gut gepasst hat. Man konnte sich in beide Protagonisten gut hinein versetzen und es fiel mir leicht, ihre Handlungen, Gedanken und Gefühle nachzuvollziehen.
Kayden ist ein sehr starker Charakter, der immer eine schlagfertige Antwort parat hat und sich trotz seiner teilweise traurigen Vergangenheit seinen Humor bewahrt hat. Außerdem ist er sehr liebevoll, hilfsbereit und aufmerksam. Er möchte unbedingt etwas an der Regierung ändern und den Menschen mehr Freiheiten erkämpfen. Er ist ein klassischer Rebell und Weltverbesserer, der seinen Freunden gegenüber sehr loyal ist.
Summer hingegen ist beschützter aufgewachsen und steht nicht wirklich auf eigenen Beinen. Sie hatte immer Menschen um sich herum, die sich um sie gekümmert haben und das merkt man ihr auch an. Doch sie musste auch aufgrund ihrer Fähigkeiten als Pro auf vieles verzichten und sich vor der Regierung verstecken. Mir fiel es anfangs nicht so leicht, mich in sie hinein zu versetzen. Doch mit der Zeit entwickelt sie sich immer mehr weiter und damit wurde sie mir zunehmend sympathischer.

Sabine Schulter hat außerdem auch in diesem Buch mal wieder ein paar außergewöhnliche und liebenswerte Nebencharaktere erschaffen und ich hoffe sehr, dass wir noch mehr über diese zu lesen bekommen.

Die Handlung selbst hat mir gut gefallen. Die Story war abwechslungsreich und die Liebesgeschichte hat sich in meinen Augen sehr schön entwickelt. Auch wenn ich mir das ein oder andere schon früh denken konnte, hat es Sabine Schulter dennoch geschafft mich an anderen Stellen zu überraschen, so dass es nie langweilig wurde.
Für meinen Geschmack hätte es lediglich noch etwas mehr Spannung geben können und das Ende ging mir zu schnell. Aber wie bereits erwähnt, hoffe ich einfach mal, noch einmal in die Welt der Pros und Contras eintauchen zu dürfen ;)

Fazit:
Mit "Pro und Contra. Mein Licht in deiner Dunkelheit" hat Sabine Schulter eine tolle Jugenddystopie in einem genialen und neuartigen Setting erschaffen. Das Buch überzeugt besonders durch die toll ausgearbeiteten und liebenswerten Charaktere und die abwechslungsreiche Handlung.