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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2018

Eine ziemlich wahre Familiengeschichte (Hörbuchrezension)

Der Apfelbaum
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Christian Berkels "Der Apfelbaum" ist eine fiktive Geschichte, die aber doch auf seine eigene Familiengeschichte zurückgeht. Ich habe "Der Apfelbaum" als Hörbuch gehört, das vom Autor gelesen wird und ...

Christian Berkels "Der Apfelbaum" ist eine fiktive Geschichte, die aber doch auf seine eigene Familiengeschichte zurückgeht. Ich habe "Der Apfelbaum" als Hörbuch gehört, das vom Autor gelesen wird und in 10 CDs im HörbuchHamburg Verlag erschienen ist. Vorab möchte ich gleich erwähnen, dass ich das Cover des Buches zwar ganz finde, aber es weist wenig auf die Geschichte selbst hin.

Zum Inhalt: Berkel erzählt eine ganze Familiengeschichte, die von Sala und Otto, die sich sehr jung kennen- und lieben lernen, die von ihren Eltern, die von ihrer Zukunft. Und die sieht in Zeiten, in denen Juden und Christen nicht zusammen sein durften, dunkel aus. Erst nach dem Krieg finden die Halbjüdin Sala und Otto wieder zueinander....

Christian Berkel ist nicht nur Schauspieler, sondern auch wunderbarer Erzähler. Er erzählt hier eine Geschichte von der sehr fortschrittlichen Familie Salas, die so gar nicht nach den damaligen Konventionen lebt, und einer Liebe, die durch den Krieg getrennt wurde.

Während das mit Hörbüchern nicht immer einfach ist, war ich 100% im Hörbuch drin, konnte sehr gut folgen. Die Geschichte bleibt durchweg spannend und bewegend, wobei mich die Erlebnisse aus dem Zweiten Weltkrieg immer sehr bewegen und erschüttern.

Mein Fazit: Berkel hat hier eine sehr gelungene Familiengeschichte präsentiert, und zwar so, dass diese auch für den Leser relevant und interessant wird. Für ihn ist es sicher eine Aufarbeitung seiner eigenen Familiengeschichte, aber da es sich hier um einen Roman handelt, ist es am Ende für den Leser nicht wichtig, wie viel davon letztendlich der Wahrheit entspricht. Ich mag aber die Idee, dass es so passiert sein könnte!

Veröffentlicht am 18.11.2018

Für jedes Alter herzwerwärmend

Good Night Stories for Rebel Girls 2
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Den ersten Teil der Storys für Rebel Girls habe ich nicht gelesen, auf den zweiten Teil des Buches, nämlich "Good night stories for Rebel Girls 2" von Francesca Cavallo und Elena Favilli wurde ich erst ...

Den ersten Teil der Storys für Rebel Girls habe ich nicht gelesen, auf den zweiten Teil des Buches, nämlich "Good night stories for Rebel Girls 2" von Francesca Cavallo und Elena Favilli wurde ich erst durch Vorablesen aufmerksam und fand die Idee so toll, dass ich gleich meinen Bonus hier eingesetzt habe. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Schon das Format des Buches ist toll, ebenso die sehr unterschiedlichen Illustrationen, mal modern, mal eher traditionell, die gar nicht aus einer Feder zu stammen scheinen. Die Geschichten selbst umfassen jeweils nur eine Seite, eine 5-Minuten-Lektüre, die man als Bedtime Story nehmen kann, die aber auch zwischendurch als Inspiration dienen kann.

Die Protagonistinnen sind mir zum größten Teil nicht bekannt - ich kenne vielleicht maximal 25% aller starken Frauen in dem Buch, aber das ist egal. Die Frauen sind aus den unterschiedlichsten Bereichen gewählt, und so spricht man ganz sicher auch unterschiedliche Kinder an. Die Geschichten sind prägnant und gut verständlich, und durch die kurzen Beschreibungen sind die Geschichten kurzweilig und auch für Jüngere gut geeignet.

Fazit: Die Autorinnen erreichen ganz sicher ihr Ziel, jungen Mädchen Mut zu machen, das zu tun und zu werden, was sie wollen. Das Buch ist aber gleichermaßen auch für Erwachsene perfekt geeignet und gibt eine gute "Zwischendurch-Lektüre" ab. Insgesamt ist dies eine schöne und motivierende Idee!

Veröffentlicht am 18.11.2018

Der echte Faust? (Hörbuchrezension)

Der Spielmann (Faustus-Serie 1)
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Jeder kennt Faust, meistens natürlich von Goethe, meist weiß man auch, dass dieser Faust keine reine Fiktion ist. In "Der Spielmann" hat sich Oliver Pötzsch auf die Suche nach dem echten Faust gemacht. ...

Jeder kennt Faust, meistens natürlich von Goethe, meist weiß man auch, dass dieser Faust keine reine Fiktion ist. In "Der Spielmann" hat sich Oliver Pötzsch auf die Suche nach dem echten Faust gemacht. Auch "Der Spielmann" ist natürlich Fiktion, denn so viel weiß man sicher auch nicht über den echten Faust, aber Pötzsch kommt dem echten Faust sicher viel näher als Goethe es tat oder auch wollte.

Ich habe das Hörbuch von "Der Spielmann", gelesen von Tobias Kluckert, in 2 mp3-CDs in einer gekürzten Version gehört. Erschienen ist "Der Spielmann" im HörbuchHamburg Verlag.

Zum Inhalt: Schon als kleiner Junge fühlt sich Johann Georg Faustus zu einem fahrenden Gaukler hingezogen. Johann ist das ungeliebte Kind in der Familie, und die Mutter deutet mehrmals an, dass der Junge etwas ganz Besonderes ist; er ist cleverer als die anderen Brüder, wenn auch schmächtiger und für harte Hofarbeit wenig geeignet. Oft wird Faustus - heute würde man sagen - gemobbt. Als seine Mutter stirbt, hat der Junge keine Zukunft in seiner Familie mehr und schließt sich dem Gaukler an. Aber ist dieser vielleicht verantwortlich für die vielen Kinder, die immer wieder in den Wäldern verschwinden?

Pötzsch schafft es, eine mystische, dunkle Atmosphäre zu schaffen. Der Leser begleitet den jungen Faustus auf der Reise durch Europa. Nach vielen Stationen muss er immer wieder fliehen, immer wieder weiterziehen.

Fazit: Das Hörbuch hat schon eine stolze Länge, aber ich bin froh, dass es etwas gekürzt ist. Ich denke, dass mir die Geschichte um Faustus sonst doch zu lang geworden wäre, vor allem beim Lesen. So kann man sich aber gut in die mystische Reise des Faustus einfinden und ganz im Hörbuch aufgehen. Der Sprecher liest gut, aber relativ neutral, und das passt hier gut. "Der Spielmann" hört sich gut, den zweiten Teil würde ich auch gern hören, aber es ist kein absolutes Muss. Ich würde dem Hörbuch ca. 4,5 Sterne geben.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Neuer Blick auf die Frauen in China

Mulans Töchter
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Wer China etwas kennt oder sich sehr dafür interessiert, den wird auch dieses Buch sehr interessieren. In "Mulans Töchter" von Bettine Vriesekoop geht es es um die moderne Frau in China und im Rückblick ...

Wer China etwas kennt oder sich sehr dafür interessiert, den wird auch dieses Buch sehr interessieren. In "Mulans Töchter" von Bettine Vriesekoop geht es es um die moderne Frau in China und im Rückblick um die geschichtlichen Hintergründe, die sie zu der gemacht haben, die sie heute ist. Ich reise viel nach China und bekomme mit "Mulans Töchter" viele Fragen beantwortet.

Die Autorin selbst reist ebenso wie ich immer mal nach China und hat sich wohl auch selbst mit dem Buch viele der Fragen gestellt, die sich unweigerlich stellen, wenn man in China im Getümmel unterwegs ist. Vieles ist doch sehr anders als hier, viele Werte, die Lebensweise, der Schönheitswahn... Und so schaut die Autorin zurück und versucht sich an Erklärungen, die ich sehr interessant fand.

Besonders beeindruckt und noch mehr geschockt hat mich das Kapitel über das Füße binden. So weiß ja eigentlich jeder ungefähr, was hier passiert, aber dass es so krass ist bzw. war, wusste ich nicht! Auch der Schönheitswahn bzw. die Schönheitsideale versetzen mich immer wieder in Staunen - China hat das viel Interessantes und vor allem Kurioses zu bieten, und das Buch "Mulans Töchter" auch.

Fazit: Das Buch ist definitiv sehr spannend und aufklärend für mich, aber ich denke, man sollte sich schon ein wenig mit China beschäftigt haben bzw. am besten schon mal da gewesen sein, um hiermit die richtige Lektüre erwischt zu haben!

Veröffentlicht am 11.03.2019

Sachbuch für jedermann (Hörbuchrezension)

Die große Heuchelei
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Ich habe Jürgen Todenhöfers "Die große Heuchelei" als Hörbuch auf zwei mp3-CDs, erschienen im HörbuchHamburg Verlag, gehört. Gelesen wird das Hörbuch mit der Länge von über 10 Stunden von Frank Arnold. ...

Ich habe Jürgen Todenhöfers "Die große Heuchelei" als Hörbuch auf zwei mp3-CDs, erschienen im HörbuchHamburg Verlag, gehört. Gelesen wird das Hörbuch mit der Länge von über 10 Stunden von Frank Arnold.

Zum Inhalt: Todenhöfer begibt sich direkt in die gefährlichsten Krisengebiete, um dort zu recherchieren. Dabei steht bei "Die große Heuchelei" die Rolle des Westens bei den Kriegshandlungen, vor allem im Nahen Osten, im Vordergrund. Dabei lässt es sich der Autor nicht nehmen, genau davon zu berichten, wie er mit seinem Sohn in höchster Gefahr ist, gerade so mit dem Leben davon kommt.

Die Schilderungen aus den gefährlichsten Gebieten bräuchte das Buch nicht für die Ziele, die es verfolgt, aber sie machen es natürlich auch gut hörbar dadurch. Dies ist keine schwere Kost, sondern wird dadurch z.T. sogar spannend. Allerdings kann es dem Hörer nicht entgehen, dass das Buch dadurch mit einer gehörigen Portion Selbstdarstellung "glänzt".

Der Inhalt ist brisant, die Hauptaussage aber fast schon nicht mehr aktuell, denn die große Heuchelei des Westens ist eigentlich jedem bekannt. Dennocgh ist es wichtig, sich mit diesem Thema zu befassen.

Besonders interessiert hat mich das Thema "USA" in diesem Hörbuch; allerdings gab es auch hier keine neuen Erkenntnisse. Alles in allem hat mir "Die große Heuchelei" doch gut gefallen, weil es wichtige Punkte wieder einmal anspricht. Die Aufmachung in kurzen Abschnitten und Kapiteln ist so gestaltet, dass man gut folgen kann. Allerdings fand ich manchmal die Berichterstattung auch sehr einseitig.

Durch seinen Bekanntheitsgrad wird Todenhöfer sicher und hoffentlich viele Leser finden. Mir gefällt sein Stil, weil man sich auch mit dem Thema beschäftigen kann, ohne sich zu stark konzentrieren zu müssen. Weitere Hörbücher des Autors würde ich gern hören!