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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2019

Be-und Verzaubernd

Sommerfabel
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Lenny Löwenstein hat mit Sommerfabel und der Protagonistin Josephine eine Figur geschaffen, die nicht von dieser Welt zu sein scheint.

Der Leser begleitet Josephine, eine Hutmacherin an einem heißen ...

Lenny Löwenstein hat mit Sommerfabel und der Protagonistin Josephine eine Figur geschaffen, die nicht von dieser Welt zu sein scheint.

Der Leser begleitet Josephine, eine Hutmacherin an einem heißen Sommertag auf ihrem ureigenen Weg durch die Welt. Sie scheint nicht von dieser Welt zu sein. Sie redet mit den Tieren und Pflanzen und ist mit sich anscheinend völlig im Reinen.
Was ein Mensch alles an einem Tag denken und erleben kann brachte mich häufig zum schmunzeln.

Lenny Löwenstein hat einen sehr poesiereichen Schreibstil gewählt um Josephine zum Leben zu erwecken. Besonders schön waren für mich die fast vergessenen Worte die immer wieder in den Text eingestreut wurden.

Eine Sommerfabel lässt den Leser einmal tief durchatmen und animiert dazu, die Welt nochmal mit anderen und teils kindlichen Augen zu sehen. Was uns dieses Welt alles gibt und zeigen kann ist einfach nur wunderschön beschrieben.
Ich habe mich in dem Buch völlig verlieren können und habe mich in Josephines Welt sehr wohlgefühlt.

Sommerfabel ist für mich ein richtiges Seelenbuch und ich würde mich sehr freuen noch mehr von Lenny Löwenstein zu lesen.

Veröffentlicht am 04.04.2019

Für starke Nerven

Nemesis
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C.J Townsend ist zurück!
Mit Nemesis hat Jilliane Hoffmann den vierten Band um die Staatsanwältin veröffentlicht und vollendet damit die unheilvolle und grausame Geschichte.

Schon die ersten Seiten zeigen ...

C.J Townsend ist zurück!
Mit Nemesis hat Jilliane Hoffmann den vierten Band um die Staatsanwältin veröffentlicht und vollendet damit die unheilvolle und grausame Geschichte.

Schon die ersten Seiten zeigen wieder den gewohnt spannenden und detaillierten Schreibstil von Jilliane Hoffmann. Von Anfang an war ich gefesselt und für mich war das Buch ein echter Pageturner.Sie hält die Spannung konstant hoch und kann sie zum Ende hin sogar nich steigern.

Nach Jahren kommt C.J. Townsend nach Miami zurück und zeitgleich wird ein Torso auf einer Müllkippe gefunden. Der Torso ist wie bei den alten Fällen gebrandmarkt. C.J. weiß das der Club dahinter steckt, der Club dessen Mitglieder ihr Bantling genannt hat. Bantling ihr eigener Vergewaltiger, den sie ermordet hat als er aus dem Gefängnis flüchtete.
Sie weiß, dass sie auf legalem Weg keine Chance hat diese geachteten Männer der Gesellschaft für ihr Tun zur Rechenschaft zu ziehen und wird zu Nemesis, der Rachegöttin. Zuerst hat mich dies ein wenig irritiert, ist jedoch schlüssig für mich.


Das Privatleben von Dom und C.J. spielt auch eine große Rolle, sollen sie doch die Möglichkeit bekommen endlich Eltern zu werden. Es ist schön mitzubekommen wie sehr Dom seine C.J. nach all den Jahren und der gemeinsamen Geschichte liebt.

Auch wenn es immer wieder zu Rückblenden und Gespräche zu den ersten Bänden kommt, erachte ich es für notwendig die anderen Bände zu kennen um die gesamte Entwicklung der Beteiligten zu verstehen.

Dieses Buch ist durch seine heftigen Schilderungen schon an der Grenze des Erträglichem, zumal dem Leser klar ist, dass es solche Snuff-Filme wirklich gibt.
Von mir bekommt Nemesis die volle Sternen-Zahl.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Bedingungslose Liebe

Fünf Tage im Mai
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Fünf Tage im Mai von Elisabetz R. Hager erzählt auf anrührende Weise von der Beziehung eines Urgroßvaters zu seiner Enkelin Illy.

Der Schreibstil der Autorin ist dem Thema angepasst driftet jedoch nie ...

Fünf Tage im Mai von Elisabetz R. Hager erzählt auf anrührende Weise von der Beziehung eines Urgroßvaters zu seiner Enkelin Illy.

Der Schreibstil der Autorin ist dem Thema angepasst driftet jedoch nie ins Kitschige oder Überladene ab. Gefreut hat mich auch die Benutzung von "alten", fast vergessenen Wörtern im Buch.

Das Besondere für mich an dem Buch ist, dass die Leben von Illy und Tat´ka an fünf Tagen im Mai über eine Zeitraum von 18 Jahren erzählt wird und ich zu keinem Moment das Gefühl etwas verpasst zu haben.

Von Anfang an hat mich die Geschichte von Illy und ihrem Tat`ka in ihren Bann gezogen. Sie starte mit Illys Kommunion im Jahre 1986 und endet 18 Jahre später 2004.
Der Leser nimmt an den schönen, aber auch an den traurigen Schicksalsschlägen ganz nah teil. Dies geschieht in einer unaufdringlichen und doch sehr berührenden Weise, die mich in ihren Bann gezogen hat.
Nachdem Illy durch einen Verlust den Boden unter ihren Füßen verliert, ist Tat`ka an ihrer Seite ohne sie einzuengen oder gar zu belehren und nimmt sie in all ihren Facetten an.

Dieses Buch schaffte es mich mit seinen nur 220 Seiten absolut zu überzeugen und jedem einen eigenen Tat`ka zu wünschen.
Die Geschichte zeugt von bedingungsloser Liebe die nicht nur gesprochen sondern wirklich fabriziert wird.
Eine absolute Leseempfehlung fürs Herz von mir.





Veröffentlicht am 18.03.2019

Erschreckend realistische Dystopie

Die Reinsten
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Die Reinsten von Thore D. Hansen kreiert eine für mich sehr realistische Welt im 22. Jahrhundert.
Der Schreibstil des Autors ist sehr komplex, detailliert und anspruchsvoll. Durch diese Komplexivität ...

Die Reinsten von Thore D. Hansen kreiert eine für mich sehr realistische Welt im 22. Jahrhundert.
Der Schreibstil des Autors ist sehr komplex, detailliert und anspruchsvoll. Durch diese Komplexivität habe ich mich sehr schnell in der Welt der Reinsten und Kolonisten zurechtgefunden.

Das Buch spielt im Jahre 2191, genau 150 Jahre nach dem Zusammenbruch der Welt durch Kriege, Seuchen und Klimakatastrophen. Auf der gesamten Erde leben nun nur noch 10 Millionen Menschen, da nur für diese Anzahl ausreichend Ressourcen zur Verfügung stehen.

Die Reinsten sind die Elite der Meschen, die von Askit der KI (künstlichen Intelligenz) geführt werden, sie leben an einem Ort der sich passenderweise Paradise nennt. Sie sind mit einem Hirnimplantat mit Askit verbunden,wodurch die Reinsten immer unter der vollen Kontolle des Systems stehen.
Eve die Protagonistin ist die Beste ihres Jahrgangs und es fehlt ihr nur noch eine Prüfung um im System von Askit aufzusteigen. Als die Verbindung zu Askit in der Prüfung unterbrochen wird beginnt Eve die Vorkommnisse um sich herum anders wahrzunehmen. Sie muss im Zuge der weiteren Ereignisse aus Paradise flüchten und landet letztendlich bei den verstossenen Kolonisten.
Dieser Teil ist durchweg sehr spannend und erschreckend realistisch geschildert.

Ein Zitat aus dem Buch finde ich persönlich sehr erwähnenswert:

„Unsere Vorfahren hatten sich in unzähligen literarischen Versionen ihre Apokalypse selbst ausgemalt, aber ihre dunklen Vorahnungen trieben sie nie dazu an, sie abzuwenden. Wenn es darum ging, die ganz realen Gefahren der Erderhitzung zu betrachten, litten die Menschen an einem unglaublichen Mangel an Vorstellungskraft.“

Thore D. Hansens ist Buch ist nicht nur eine Dystopie, es regte mich auch sehr zum Innehalten und Nachdenken an.
Von mir gibt es ganz klare 5 Sterne für dieses Werk

Veröffentlicht am 14.03.2019

Krimi mit Anspruch

Im Jetzt der Vergangenheit
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Im Jetzt der Vergangenheit ist der zweite Fall für Kommissar Lennart Bondevik und sein Team.
Die Aussage "Schuld verjährt nicht"passt hervorragend zu dem zu lösenden Fall.

Obwohl ich den ersten Band ...

Im Jetzt der Vergangenheit ist der zweite Fall für Kommissar Lennart Bondevik und sein Team.
Die Aussage "Schuld verjährt nicht"passt hervorragend zu dem zu lösenden Fall.

Obwohl ich den ersten Band nicht gelesen habe, konnte ich durch die Erklärungen zu diesem dem Geschehen von Anfang gut folgen.

Ein bekannter Pharma Unternehmer wird erstochen aufgefunden, eine junge Psychologin begeht einen Selbstmordversuch und das nach dem sie gerade erst einem Serienkiller entkommen ist. Die Ermittler suchen in der Vergangenheit und haben die Vermutung, dass die beiden Fälle mit einer Vergewaltigung vor 30 Jahren zusammenhängen könnten.
Umso tiefer sie in die Vergangenheit eintauchen, um so mysteriöser scheint alles zu werden.
Lennart begreift, dass er nun die Chance hat sich auch einer Sache seiner Vergangenheit zu stellen, die alles andere als schön war.

Anke Messerle gelingt es den Leser von Anfang an zu fesseln, man tappt im Dunkeln, meint den Täter zu kennen und wird am Ende doch noch mal richtig überrascht.

Im Jetzt der Vergangenheit ist für Leser, die gute und solide Krimikost mögen nur empfehlenswert.